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„In erster Linie für Tourismus zuständig“ – Kurdirektorin Claudia Hörl im Interview

Sehr geehrte Frau Hörl, was macht eigentlich eine Kurdirektorin?

Als Kurdirektorin bin ich mit zirka 25 Mitarbeitern in der Kurverwaltung und dem Bauhof in erster Linie für die Touristen zuständig, die das Ostseebad besuchen. Schwerpunkte sind die touris­tische Vermarktung des Ortes, die Bewirtschaftung des Strandes, die Pflege und Sauberkeit des Ortes, die Veranstaltungsorganisation, die Umsetzung von Investitionen in tou­ris­tische Infrastruktur über die Einnahmen aus der Kur­abgabe.

Zehntausende Touristen zieht es jährlich an den Strand von Boltenhagen. Haben Sie einen Geheimtipp, wo es in dem Ort oder dessen Umgebung besonders schön ist?

Ein Spaziergang entlang der zweit­höchs­ten Steilküste Deutschlands im Ostseebad oder durch den Urwald von Boltenhagen fernab vom Trubel ist mein Geheimtipp.

Claudia Hörl, 47 Jahre, Kurdirektorin Ostseebad Boltenhagen Foto: Patrick Lux

Sie veranstalteten früher Modenschauen, führten sogar mal eine eigene Boutique, saßen bei einem Model­casting im Schweriner Schlosspark-Center in der Jury. Wie weit gehen Sie Ihrer großen Leidenschaft der Mode noch heute nach?

Alles hat seine Zeit! Seit meinem 17. Lebensjahr habe ich bei Modenschauen mitgemacht, ausgefallene Sachen kreiert, eigene und auch für Partner Schauen organisiert. Seitdem ich als Kurdirektorin tätig bin, habe ich dafür einfach nicht mehr die Zeit, und andere Dinge sind mir wichtiger geworden.

Was gefällt Ihnen an Westmecklenburg, und was müsste sich in unserer Region aus Ihrer Sicht noch verbessern?

Ich mag besonders die Landschaft mit den vielen Seen und natürlich auch die Ostsee in Westmecklenburg. Es wäre schön, wenn die verkehrliche Anbindung hier noch besser werden würde.

Bei Ihnen trifft das vielzitierte „Arbeiten, wo andere Urlaub machen“ perfekt zu. Verbringen Sie Ihren Urlaub deshalb fernab vom Touristentrubel, vielleicht auch lieber in den Bergen als am Meer?

Ich mache außerhalb der Saison Urlaub, dann aber auch gern an der Ostsee oder in den Bergen. Es gibt noch viele Reiseziele, die ich entdecken möchte und wo ich auch den Touristentrubel in Kauf nehme, zum Beispiel in Rom oder Lissabon. Interview: S. Krieg