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„Krieg der Sterne“ hat mich umgehauen

Marc Langrock (3. v. r.), 49 Jahre Kurator der„Star Wars“-Ausstellung „Outpost One“ Info: www.outpost-one.de Foto: Christina Grey

Sehr geehrter Herr Langrock, woher kommt Ihre Begeisterung für „Star Wars“?

Als „Krieg der Sterne“ 1978 in die deutschen Kinos kam, hat es meine Freunde und mich förmlich umgehauen. Schon bei der Eröffnungsszene mit dem gigantischen Sternenzerstörer, der eine gefühlte Ewigkeit durch das große Kinobild gleitet, hatten wir das Gefühl, an etwas Besonderem teilzuhaben. Und dies verbindet „Star Wars“-Fans denke ich bis heute.

Wie lange haben Sie gebraucht, die Exponate für Ihre Ausstellung „Outpost One“ zu sammeln, und wo haben Sie die her?

Die Sammlung ist über Jahre hinweg entstanden. Es handelt sich um weitgehend von Fans geschaffene Kunstwerke aus der ganzen Welt. Die aufwendigen Sets dazu haben wir selbst gebaut.

Wenn Sie selbst eine Figur aus dem „Star Wars“-Universum sein könnten, wer würden Sie sein? Und warum?

Wer hat sich nicht schon mal gewünscht, als Han Solo mit dem Millennium Falcon auf Hyperlichtgeschwindigkeit zu gehen?

Schauen Sie auch andere Science-Fiction-Filme, und sind Sie generell Cineast?

Ich bin in der Tat Cineast und daher gefällt mir gerade „Star Wars“ so gut. Denn hierbei handelt es sich nicht um klassische Science Fiction. Es geht nicht um eine Zukunftsvision, die der Frage nachgeht, wie sich eine bestimmte wissenschaftliche Entdeckung oder technologische Entwicklung auf die Menschheit auswirkt. Dass „Star Wars“ keine Science Fiction in diesem Sinne ist, macht bereits die Einleitung des Filmes sehr deutlich: „Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis.“ Dies ist die klassische Einleitung eines Märchens, deren filmische Einkleidung sich einem spezifischen Genre geradezu entzieht. Klar ist mit Raumschiffen ein Element klassischer Science-Fiction gegeben. Genauso könnte man „Star Wars“ mit all den Schmugglern und Kopfgeldjägern auf Wüstenplaneten aber auch als Western bezeichnen, die Jedi-Ritter als fernöstliche Samurai, die Befreiung von Prinzessinnen ist klassischen Märchen- und Ritterfilmen vorbehalten, das Pod-Rennen ist wie das Wagenrennen aus Ben Hur inszeniert, die Raumschlachten erinnern an Seeschlachten und die Raumjägergefechte an Fliegerfilme. „Star Wars“ hat quasi das Genre des Genremix hervorgebracht, und damit wird der Sage eine äußere Universalität zuteil, die mit dem inhaltlichen Thema korrespondiert, nämlich der Heldenreise in einem mythologischen Sinne.

Zum Schluss noch eine ganz irdische Frage: Was gefällt Ihnen an Westmecklenburg, und was müsste in unserer Region noch besser werden?

Wir lieben Land, Leute und das Meer und fühlen uns sehr heimisch. Das Land ist auf einem sehr guten Weg und wir hoffen, dass wir einen kleinen Beitrag zur weiteren Entwicklung leisten können. Interview: S. Krieg