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Wirkners Grafisches Werk

    Ausstellung „Schwarzlicht“ in Plüschow richtet Fokus auf Radierungen des Künstlers

    Schwarzlicht lautet der Titel einer Ausstellung, in der das Künstlerhaus Schloss Plüschow bislang unveröffentlichte Radierungen von Michael Wirkner präsentiert. Schwarz war Wirkners bevorzugte Farbe und gerade in den Kaltnadelradierungen komme deren Energie besonders eindrucksvoll zur Geltung,versprechen die Aussteller. Zahlreiche Exponate werden Schweriner besonders interessieren, handelt es sich bei den Motiven doch häufig um Szenen aus der Landeshauptstadt. Die Kunstsammlung Neubrandenburg, die eigens zu dieser Werkschau mit Unterstützung des Landes MV einen umfangreichen Katalog vorlegt, beherbergt insgesamt 309 Werke Wirkners. Davon sind die 100 Radierungen nun bis zum 19. Juni in Plüschow zu sehen. Das Künstlerhaus Schloss Plüschow richtet damit zusammen mit der Kunstsammlung Neubrandenburg den Blick auf das bislang unbekannte grafische Werk des 2012 im Alter von 57 Jahren früh verstorbenen Kunstschaffenden. Wirkner studierte in Berlin an der Fachhochschule für Werbung und Gestaltung, anschließend an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Ab 1982 arbeitete er in Schwerin und Sarow. Der gebürtige Chemnitzer ist in der Kunstszene Mecklenburg-Vorpommerns eine bekannte Größe. Und nicht nur dort: Wirkners Bilder sind in vielen bedeutenden öffentlichen
    und privaten Sammlungen weltweit vertreten.

    Udo Rathke und Dr. Elke Pretzel freuen sich auf einen besonderen Kunstgenuss:
    erstmalig präsentierte Radierungen von Michael Wirkner. Foto: Peter Scherrer

    Wirkner verbindet mit dem Künstlerhaus Plüschow, dass er mehrfach dessen Ateliers nutzte. Daraus erwuchs auch eine Freundschaft zum Künstlerehepaar Miro Zahra und Udo Rathke, die das Künstlerhaus leiten. Für beide war die Realisierung dieser Werkschau deshalb eine Herzensangelegenheit. „Wir freuen uns sehr, dass mit dieser Ausstellung das Werk Michael Wirkners eine weitere Würdigung erfährt“, ist Kuratorin Dr. Elke Pretzel glücklich über die fruchtbare Zusammenarbeit. Unter welch widrigen Umständen der Künstler seine Werke schuf, wird deutlich, wenn Dr. Pretzel auf den „Fischdosendruck“ hinweist. Materialmangel, denn Druckplatten waren schwer zu beschaffen, zwang ihn zum innovativen Umgang mit dem Blech von Konservendosen. Mit den Radierungen befasste sich Wirkner zwischen 1974 und 1996. Die Ausstellung ist von dienstagsbis sonntags jeweils von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

    Peter Scherrer

    www.plueschow.de