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Fastenzeit: Achtsam verzichten

Verzicht auf die Lieblingsschokolade oder das Handy bringen mehr Bewusstsein im Alltag

Ebenfalls eine Möglichkeit zu Fasten: eine mediale Auszeit einlegen. Foto: AdobeStock, Syda Productions

Fastenzeit bedeutet Verzicht – Viele Menschen sehen es dabei als persönliche Herausforderung, wie lange sie auf ihre Lieblingsschokolade, den morgendlichen Kaffee oder die allabendliche Serie verzichten können. Und Durchhalten lohnt sich: Durch den längerfristigen Verzicht auf Schokolade und andere Leckereien kann zum Beispiel die natürliche Süße von Früchten ganz neu entdeckt und wieder bewusst genossen werden. Wer in der Fastenzeit das Handy häufiger mal beiseite legt oder den Fernseher ausgeschaltet lässt, wird bemerken, dass sich diese wertvolle Zeit auch anders nutzen lässt und vielleicht auch achtsamer erlebt werden kann. So können ein paar nette Stunden mit einem guten Buch oder auch ein gemütlicher Abend mit den Liebsten diese Zeit füllen.
Doch woher kommt der Brauch des Fastens eigentlich? Im christlichen Glauben werden Menschen in den 40 Tagen vor Ostern dazu aufgerufen, Zwänge in ihrem Leben fallen zu lassen, die ihre Gläubigkeit einschränken. Häufig wird in dieser Zeit auf bestimmte Lebensmittel verzichtet, zum Beispiel Fleisch.

Im Laufe der Zeit hat sich jedoch auch ein vom Glauben unabhängiges Verständnis des Fastens entwickelt, mit dem der Weg zu sich selbst in Verbindung gebracht wird. Die Fastenzeit wird daher vielfältig genutzt, um die verschiedensten Konsumgüter eine Zeit lang links liegen zu lassen. Und dabei muss nicht immer auf Gegenständliches verzichtet werden. Die evangelischen Kirchen Deutschlands geben ihrer Aktion „7 Wochen ohne“ alljährlich ein neues Motto, welches sie für die Fastenzeit vorschlagen. In diesem Jahr soll ab dem 22. Februar die Verzagtheit weichen. Woche für Woche werden gemeinsam verschiedene Aspekte des Lebens beleuchtet, in denen die Verzagtheit den Menschen ausbremsen kann. Dabei kann jeder in sich gehen und unter anderem schauen, welche Ängste in ihm liegen und welche Kräfte vielleicht auch noch verborgen im Inneren schlummern und darauf warten, erweckt zu werden. Fazit: Zeiten des Verzichts sind herausfordernd, können aber auch den Blick für die wesentlichen Dinge des Lebens schärfen und Bewusstsein schaffen.

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