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Hier werden Schläuche sauber

Die Feuerwehrtechnische Zentrale in Warin-Waldeck hat jetzt eine eigene vollautomatische Schlauchwaschanlage. SPZ-180 heißt das Gerät vom Hersteller Bockermann. Dafür wurde extra ein Anbau neben dem bestehenden Gebäude errichtet. Fast 178.000 Euro hat der Bau gekostet. Knapp 73.000 Euro davon bezahlte der Kreis Nordwestmecklenburg, den Rest übernahm das Innenministerium MV. Die SPZ-180 plus Zubehör hat zirka 70.000 Euro gekos­tet.

Die Anlage reinigt die Schläuche nicht nur innen und außen, sondern prüft auch, ob sie dicht sind – das ist nach jedem Einsatz vorgeschrieben.
Mathias Hacker, Leiter Kreisfeuerwehrzentrale, sagt: „Wenn ein Feuerwehrmann ein brennendes Gebäude betritt, ist der Schlauch auch sein Schutz und seine Lebensversicherung, deshalb muss das Mate­rial zu 100 Prozent in Ordnung sein.“

Gerätewart Gordon Schulz (l.) und der Leiter der Kreisfeuerwehrzentrale
Mathias Hacker vor der neuen Schlauchwaschanlage. Fotos: LK NWM

Rund 150 Schläuche überprüft und wartet Gerätewart Gordon Schulz pro Woche. „Spezialschläuche von Feuerwehren erhalten einen Barcode und sind ihrer Wehr dadurch jederzeit zuzuordnen“, sagt er. So komme kein Material mehr weg oder werde irrtümlich an die falsche Wehr zurückgegeben. Die Schläuche werden nach der Reinigung eine Minute lang mit sechs Bar Wasserdruck gefüllt. Falls sie versagen, werden sie geflickt, gekürzt oder gleich ausgemustert.

Seit den 1990er-Jahren wurden die Schläuche aus Nordwestmecklenburg in Schwerin gereinigt, doch die Landeshauptstadt braucht ihre Ressourcen dafür zunehmend selbst. Florian Haug, Brandschutz-Fachdienstleiter des Kreises Nordwestmecklenburg, sagt: „Mit der eigenen Anlage sind wir von den Kosten her auf Dauer wirtschaftlicher, die Wege sind kürzer und der Service für unsere Wehren ist besser.“

Das ist auch im Einsatz ein konkreter Vorteil. Kreisbrandmeis­ter Heinz Hinzmann hat es bei den letzten größeren Einsätzen erfahren: „Seit die Anlage im Einsatz ist, können wir Schläuche auch am Einsatzort tauschen und schnell wieder anliefern, wie zum Beispiel bei dem gro­ßen Hausbrand in Grevesmühlen im Februar“, sagt er.
Der Kreis unterhält keine Berufsfeuerwehren, aber er unterstützt die freiwilligen Feuerwehren.