AUS DER REGION

Frauenrechte sind Menschenrechte

Foto: privat

Was bedeutet der Name Zonta und wofür setzt sich der Club ein?
Der Name „Zonta“ stammt aus der Sprache der Sioux und bedeutet „ehrenhaft“, „inte ger“ und „vertrauenswürdig“. Der internationale Service-Club von Frauen für Frauen, der einst in den USA gegründet wurde und heute in 63 Ländern der Welt besteht, befasst sich mit der Förderung und Verbesserung der rechtlichen, politischen, wirtschaftlichen, sozialen und gesundheitlichen Stellung der Frau. Jeder Club engagiert sich für lokale, regionale als auch internationale Projekte für Frauen. Der Zonta Club Wismar feiert dieses Jahr sein 30-jähriges Bestehen und vertritt Zonta International als einziger Club in Mecklenburg-Vorpommern.

Was hat Sie zu Zonta geführt?
Die Rechte von Frauen sind mir ein großes Anliegen. Bereits seit mehreren Jahrzehnten beschäftige ich mich mit dem Thema. Bei Zonta habe ich die Möglichkeit, mich für Frauen zu engagieren, ohne einer Partei anzugehören oder eine bestimmte Konfession oder Weltanschauung zu teilen. Zonta bietet eine großartige Vernetzung zu anderen Frauen aus unterschiedlichsten Berufssparten.

Welche Aktionen unternimmt der Club?
Der Club agiert auf verschiedenen Ebenen. Zum einen setzen wir uns für frauenpolitsche Belange ein. Frauenrechte sind Menschenrechte. Jede Frau soll ihr volles Potential ausschöpfen können. Und keine Frau soll mehr Angst vor Gewalt haben. Um auf die Menschenrechtsverletzung aufmerksam zu machen, stellen wir beispielsweise am 25. November, dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, in der Krämerstraße in Wismar mit oranger Farbe besprühte Schuhe auf. Jedes Paar Schuhe steht dabei für eine Frau, die durch häusliche Gewalt ums Leben gekommen ist.

Außerdem sammeln wir Geld, um Projekte zu unterstützen, regional wie international. Ein sehr schönes lokales Projekt, das wir finanziell fördern, ist das Projekt „Zonja“, namentlich abgeleitet von der Figur der Ronja Räubertochter. In Kooperation mit der Kampfsportschule Phönix werden Wismarer Grundschülerinnen, sowohl mit als auch ohne Migrationshintergrund, Grundlagen der Selbstverteidigung vermittelt, um ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Dafür sammeln wir Spenden mit unseren Benefizkonzerten, deren gesamter Erlös dem Projekt zugu- te kommt. Mit den Konzerten fördern wir auch junge Nachwuchstalente, die neben etablierten Musikerinnen auf der Bühne stehen.

Zudem vergeben wir jedes Jahr zwei Preise an junge Frauen. Der „Young Women in Public Affairs Award“ richtet sich an Frauen zwischen 16 und 19 Jahren, die sich herausragend in einem Ehrenamt engagieren. Der STEM-Award geht an Studentinnen einer technisch-naturwissenschaftlichen Studienrichtung. Die Gewinnerinnen nehmen nachfolgend an weiterführenden Wettbewerben auf internationaler Ebene teil.

Wie werden Sie den internationalen Frauentag am 8. März begehen?
Wie bereits in den vergangenen Jahren werden wir in der Alten Löwenapotheke in Wis- mar unser internes „Lesefrauenzimmer“ veranstalten. Die Frauen des Clubs stellen in ge- mütlicher Runde ihre Lieblingsautorinnen vor. Auf die Vorträge, den Austausch und das Miteinander freue ich mich sehr.

Interview: Laura Prüstel

 

Erzengel landet sanft

Erzengel Michael krönt seit dem 19. Jahrhundert die Prunkkuppel des Schweriner Schlosses. Nun musste die vergoldete Zinkgussfgur in die Werkstatt. Dafür hatte ein Kran auf der Schlossbrücke Position bezogen, mit Hilfe von Fachleuten wurde der Drachentöter nebst Lindwurm in luftiger Höhe transportfertig gemacht und schwebte sanft zu Boden. Ab Mai beginnen Arbeiten an der Kuppel, zur großen Einheitsfeier im Oktober soll Michael zurück sein.

Fotografie, Objekte und Interventionen

Foto: Susanne Hanus

Noch bis zum 14. März ist in der Galerie Hinter dem Rathaus in Wismar die neue Ausstellung „asphaltgrün“ mit Arbeiten von Susanne Hanus und Karen Weinert zu sehen.

Karen Weinert (*1976 in Dresden) ist nach einer fotografschen Ausbildung und dem Studium Visuelle Kommunikation an der Bauhaus-Universität in Weimar, an der HfBK Dresden sowie dem CAS in Curating an der Hochschule der Künste Zürich, seit 2004 freiberuflich als Bildende Künstlerin/Fotografn & Ausstellungsgestalterin in Dresden tätig.

Susanne Hanus (*1975 in Berlin) lebt und arbeitet bei München. Sie absolvierte ein Studium der Malerei / Grafk und der Bildhauerei an der HfBK Dresden, Glasgow School of Art, Hdk Berlin und der Akademie München mit den Abschlüssen Diplom sowie dem Meisterschülerinnenabschluss.

oto: Wirtschaftsministerium MV/ Solveig Thielmann

Für Gewerbeeinheit

Eine Summe von rund 574.000 Euro steht in dem Fördermittelbescheid, den Staatssekretär Jochen Schulte aus dem Wirtschaftsministerium an die Bürgermeister Lars Prahler (l. Grevesmühlen) und Steve Springer (M., Upahl) überreichte. Das Land unterstützt damit Teile der Erschließungsplanung des interkommunalen Großgewerbestandors Upahl/Grevesmühlen und die Machbarkeitsstudie zum Energiekonzept.

Bunt, bunter, Crivitz

Foto: Rainer Cordes

Was für ein Fest: Der Crivitzer Carneval-Club ‘84 feierte in diesem Jahr seinen 40. Geburtstag mit einem Festumzug durch die ganze Stadt – und alle wollten dabei sein. Das aus Rostock angereiste Landes-Prinzenpaar erwies Gastgebern und Zuschauer seine Huld, Gäste von den Karnevalsvereinen der umliegenden Orte

feierten begeistert mit und Tausende säumten die Straßen der kleinen Stadt. „Vokuhila, Leggins und Kassettengeleier“ lautete passend zum Gründungsjahrzehnt das Motto – klar, dass nach dem Umzug noch mit viel 80er-Jahre-Musik gefeiert wurde. Crivitz ist eine der norddeutschen Karnevalshochburgen

Kunst bedeutet Freiheit – und Freude

Foto: Krystallenia Batzio

Wie haben Sie ATARAXIA kennen gelernt?
Ich kannte das Jugendsinfonieorchester Schwe- rin als tolles Orchester, das schon viele Wettbe- werbe gewonnen hat und das als gemeinsames Ensemble von ATARAXIA und dem Konser- vatorium besteht. Von einem Kollegen hatte ich viel über die Schule gehört. Und ich bin im ver- gangenen Jahr an der Ostsee gewesen und habe seitdem den Wunsch, in den Norden zu ziehen. Ursprünglich stamme ich aus Brasilien und bin vor 13 Jahren zum Studium nach Deutschland gekommen, damals nach Freiburg.

Was sind Ihre ersten Eindrücke?
ATARAXIA ist für mich eine spannende Schu- le, weil sie eine freie Sicht auf Musik, Kunst, Schauspiel und Tanz kombiniert. Toll finde ich, wie die Schule in die Stadt eingebunden ist und dass es viele Kooperationen gibt. Wenn ich die Schüler höre und sehe, bin ich begeistert von dem hohen Niveau.

Was kann die Kunst Kindern und Jugendlichen geben?
Geistige Freiheit. Oft werden Kinder in dieser Welt auf eine bestimmte Schiene gesetzt und es wird ihnen schwer gemacht, diese zu verlassen. Kunst kann dazu beitragen, eine bessere Perspektive zu schaffen, sich von einem schwierigen Alltag zu entfernen, festgelegte Rollen zu verlassen und andere Rollen auszuprobieren. Kunst fordert körperlich und geistig, zum Beispiel beim Tanz, Kunst macht Freude und ist manchmal auch Therapie.
Wann haben Sie selbst mit dem Musikunterricht begonnen und was werden Sie in Schwerin lehren?
Mit fünf habe ich angefangen, Klavier zu spielen. Später kamen Saiteninstrumente wie Gi- tarre, E-Bass und Geige dazu, auch Percussion, denn Rhythmus ist eine Leidenschaft von mir. Elementare Musik kann Menschen verbinden, Kinder lernen sie sehr schnell und haben schnell Freude daran. Wir haben an der Schule ein sehr bereits Angebot, ich werde zum Beispiel Geige unterrichten. Und natürlich können nicht nur Kinder ein Musikinstrument lernen, das gelingt auch im Erwachsenenalter.

Vom 19. bis 21. Januar läuft wieder der Regionalwettbewerb Westmecklenburg von „Jugend musiziert“, was bedeuten solche Wettbewerbe?
Die Zeit vor einem Wettbewerb oder einem Konzert ist oft die, in der sich Musikschüler am besten entwickeln. Jetzt wird besonders viel geübt und das gibt immer einen Schub. Natür- lich möchte ich als Lehrer meine Schüler bestmöglich auf einen Wettbewerb vorbereiten, dabei aber niemals vermitteln, dass es nur um den ersten Preis geht. „Ich muss ge- winnen, sonst bin ich nicht gut genug“, ist die falsche Denkweise. Wettbewerbe tragen dazu bei, Erfahrungen zu sam- meln, neue Ziele zu setzen, im Ensemble zusammenzuwachsen, aber auch Drucksituationen zu meistern. Darauf kommt es an und ich freue mich, dass von ATARAXIA 27 Musikschüler bei „Jugend musiziert“ dabei sind.

Worauf freuen Sie sich mit Blick auf die nächsten Monate?
Darauf, dass an der Schule viel los ist und dass es spannend wird. Ich freue mich natürlich auch darauf, die Schweriner Kulturszene zu entdecken. Staatskapelle, Museum, Speicher, ich habe mir einen vollen Kalender gemacht und in Schwerin ist alles so schön dicht bei- einander. Ich kenne keine andere Stadt, in der sich eine so reiche kulturelle Szene innerhalb von Minuten zu Fuß erreichen lässt. Und natürlich möchte ich mich selbst als Künstler weiter entwickeln und zum Beispiel Konzerte spielen. Interview: Katja Haescher

Amsel liebt Gärten im Nordosten

Foto: fotolia

Mehr beobachtete Vögel und auch mehr Teilnehmer: Das ist das Zwischenergebnis der diesjährigen „Stunde der Wintervögel“ in MV. Anfang Januar waren Vogelbegeisterte aufgerufen, binnen einer Stunde Vögel im Garten, auf dem Balkon, im Kleingarten und Park zu zählen und an den NABU zu melden. Daran beteiligten sich im Nordosten 2.474 Menschen die mehr als 78.000 Vögel zählten – das übersteigt schon jetzt die Ergebnisse aus dem Vorjahr.

In der Rangfolge der am häufigsten beobachteten Wintervögel im Land liegt derzeit der Haussperling deutlich vor der Kohlmeise, die dem Feldsperling den Rang abläuft. Dieser landet aktuell auf Platz 3. Wenn es allerdings darum geht, welcher Vogel in den meisten Gärten vorkommt, bleibt die Amsel Spitzenreiter. Sie wurde in 87 Prozent der Gärten gesichtet, dicht gefolgt von der Kohlmeise.

Zarrentiner Weihnachtsengel

Foto: Rainer Cordes

Zauberhafte Engel waren am zweiten Adventswochenende unter den Besu- chern des Klostermarkts in Zarrentin am Schaalsee. Der traditionelle Weihnachtsmarkt mit Kunsthandwerk, Kinderprogramm und Kulinarischem ist jedes Jahr ein großartiges Ereignis am und im Kloster von Zarrentin. Über 80 Aussteller aus ganz Deutschland nahmen teil.

Ich sehe was…

Foto: Britta Matthies

Der Titel der neuen Gemeinschaftsausstellung des Kunstvereins Wismar heißt „Ich sehe was, was du nicht siehst“ und weist auf das bekannte Kinderspiel hin oder auf etwas, was dem Rezipienten bei oberflächlicher Betrachtung verborgen bleibt. Die Künstler präsentieren Werke aus verschiedenen Kategorien. Noch bis zum 10. Februar kann die Ausstellung in der Galerie Hinter dem Rathaus von Mittwoch bis Samstag besucht werden.

Frau Holle unter Palmen

Foto: Laura Prüstel

Die Premiere des Weihnachtsmärchens „Auf der Suche nach Frau Holle“ der Kreismusikschule „Carl Orff“ Nordwestmecklenburg im Wismarer Theater war ein voller Erfolg. Die Kinder und Jugendlichen aus den Sparten Theater, Musik, Tanz und Kunst begeisterten das Publikum mit einer modernen Inszenierung des klassischen Märchens mit wundervollen Musik- und Tanzeinlagen und bezaubernden Kostümen und Bühnenbildern. Die Suche nach Frau Holle führte die jungen Zuschauer auf eine Reise um die Welt, bei der traditionelle Weihnachtsbräuche aus verschiedenen Ländern kindgerecht vermittelt wurden. Zu guter Letzt konnte Frau Holle aus dem Südseeurlaub zurückbeordert werden.

Bürgerstiftung in Wismar wird 25

Andreas Wellmann (53) ist
Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung Wismar, Foto: privat

Die Bürgerstiftung feiert in diesem Jahr ihr 25. Bestehen. Wie kam es zur Gründung der Stiftung und was ist ihr Anliegen?
Mit dem Wegfall der staatlichen Strukturen Mitte der 1990er Jahre entwickelte Wismars damalige Bürgermeisterin Frau Dr. Rosemarie Wilcken gemeinsam mit dem ehemaligen Sparkassenvorstand Herrn Gerhard Raabe die Idee einer Bürgerstiftung, die 1998 als erste Bürgerstiftung Ostdeutschlands ins Leben gerufen wurde. Ihr Anliegen ist es, dass die Menschen der Stadt Kapital stiften, womit Projekte im Sinne der Stadtgesellschaft von den Menschen der Stadt, die dafür Kapital benötigen, verwirklicht werden können.

Welche Art von Projekten fördert die Stiftung und welche Themen liegen Ihnen dabei besonders am Herzen?
Wir haben einen bunten Strauß an Stiftungszwecken. Uns liegen die Projekte des Zusammenhalts am Herzen. Darum richtete sich unsere Aktion „Macht Euren Tag!“ zum 25. Jubiläum an Kinder, Jugendliche, Seniorinnen und Senioren, sowie an Menschen mit Migrations-hintergrund.

Welche Projekte standen im Zentrum der Aktion „Macht Euren Tag“ und gibt es ein Projekt unter den ausgewählten, auf das Sie sich besonders freuen?
Auch als Bürgerstiftung haben wir die Pandemie und deren Auswirkungen gespürt. Es kamen deutlich weniger Anträge zu uns. Wir haben einen Corona-Hilfefonds für Vereine aufgesetzt, der vielfach genutzt wurde. Mit dem Fortschreiten der Pandemie wurde deutlich, dass es insbesondere Kinder und Jugendliche sind, sowie auch die ältere Generation, denen die coronabedingten Maßnahmen viele Möglichkeiten genommen haben. Daher
wollten wir mit unserer Aktion in den Zusammenhalt dieser Gruppen investieren und gemeinsame Erlebnisse fördern. Wir freuen uns auf jedes der 25 ausgewählten Projekte, weil es das Potenzial in sich trägt, Menschen einen unbeschwerten Tag in Gemeinschaft zu ermöglichen.

Wer kann sich von der Stiftung fördern lassen und wie kann man sich für sie engagieren?
Die Förderung richtet sich nach unserer Satzung und den Vorgaben der Abgabenordnung. Die Projekte der Antragsteller sollten gemeinnützig sein und einen Bezug zur Hansestadt Wismar aufweisen. Aber jedes Anliegen kann eines sein, das möglich werden kann. Man muss im Einzelfall sehen, welcher Weg dorthin der richtige ist. In der Stiftung mitmachen kann jede/r. Möglich ist eine Unterstützung durch ehrenamtliche Mitarbeit, überdies gibt es Gremien, in die man gewählt werden kann. Wichtig ist für uns, die Menschen in unserer Stadt davon zu überzeugen, dass eine Spende an die Bürgerstiftung oder eine Zustiftung eine gute Investition in die Gemeinschaft der Stadt ist. Jede/r kann bereits mit einem kleinen monatlichen Betrag helfen. Letztlich ist es unser Ziel, das Stiftungsvermögen weiter zu vermehren, weil das in der Zukunft immer wieder die Mittel liefert, mit denen wir gute Projekte möglich machen können. Wir haben bis Ende letzten Jahres ein Stiftungsvermögen von fast 700.000 Euro erreicht. Mit den Früchten daraus, Spenden und weiteren Einnahmen, sind schon mehr als 455 Projekte mit 480.600 Euro bis zum letzten Jahr unterstützt worden. In diesem Jahr werden wir eine Rekordunterstützung leisten können. Jeder Euro Zustiftung mehrt das Stiftungskapital und macht die weitere Förderung guter Ideen in der kommenden Zeit möglich.

Interview: Laura Prüstel

Kita „Regenbogen“ freut sich über Spende

Foto: Volkssolidarität SWM / Flau

Die Firma Junge Fahrzeugbau, die in Stralendorf bei Schwerin einen ihrer drei Standorte hat, unterstützt regelmäßig die Gemeinde Strahlendorf und deren Einrichtungen mit Spendengeldern. Jüngst übergab das Unternehmen Schecks im Zuge seines 40-jährigen Jubiläums an die Freiwillige Feuerwehr, das ortsansässige Schulzentrum sowie an die Kita „Regenbogen“ der Volkssolidarität Schwerin – Westmecklenburg e.V. Die Kinder der Kita „Regenbogen“ nahmen mit ihrer Leiterin Franziska Bölkow und im Beisein von Bürgermeister Helmut Richter den großzügigen Spendencheck entgegen. „Wir freuen uns sehr über dieses Geschenk und werden damit unsere Kita weiter verschönern“, sagte Kita-Leiterin Franziska Bölkow. Geplant sei, ein neues Sonnensegel und eine Musikanlage für die Einrichtung anzuschaffen.

Geschmückter Baum

Foto: S. Neitzel/SPK

Die Vorschulkinder der Kita „Zwergenparadies“ haben fleißig gebastelt. Mit ihren Kunstwerken haben sie jetzt den Baum in der Sparkassen-Filiale Plau am See weihnachtlich geschmückt. „Alle Kunden und Mitarbeiter freuen sich auf die Adventszeit und über den strahlenden Weihnachtsbaum“, so Stephan Neitzel, Leiter der Sparkassen-Filiale in Plau. Zum Dank erhielten die Kinder kleine Geschenke und eine Unterstützung in Höhe von 250 Euro für die Kita.

Hoffen auf weiße Weihnacht

Foto: büro v.i.p.

Der Dezember hat weiß begonnen – ob es am Ende auch für Weiße Weihnacht reicht, ist jedes Jahr die große Frage. Rein statistisch sind die Aussichten in Norddeutschland nicht gut. Den Daten des Deutschen Wetterdienstes zu Folge gibt es im Schnitt alle sieben bis acht Jahre Schnee zu Weihnachten. In den meisten Jahren aber setzt pünktlich vor dem Fest Tauwetter ein. Wetterfrösche sprechen sogar vom Weihnachtstauwetter, einer meteorologischen Singularität. Am Ende ist es beim Zeichenlesen für Weiße Weihnacht wie bei jeder guten Bauernregel: Ist das letzte Türchen am Weihnachtskalender in Sicht, dann fallen die Flocken – oder eben nicht.

Eines der Schönsten im Land

Foto: Rainer Cordes

Manchmal muss es erst in Strömen regnen, bevor es besonders schön wird: Spiegelbild und Regenbogen jedenfalls wären ohne die Wassermassen von oben nicht denkbar gewesen und die aufs Unwetter folgenden Sonnenstrahlen tauchen das Ludwigsluster Schloss in ein besonders schönes Licht. Und apropos besonders schön: In den kommenden Tagen erwartet Besucher mit der Ludwigsluster Schlossweihnacht am 16. und 17. Dezember ein Jahreshöhepunkt. Natürlich lohnt auch das Schlossmuseum immer einen Besuch – am 10. Dezember um 13.30 Uhr lockt hier zum Beispiel die nächste öffentliche Familienführung „Das Leben am Hofe“

Demokratie braucht Demokraten

Der Verein „Denkstätte Teehaus Trebbow“ will an den Widerstand gegen Diktaturen in Deutschland erinnern und die Zivilcourage stärken – wie gehen Sie diese selbst gestellten Aufgaben an?
Wir organisieren Sonderausstellungen im „Teehaus Trebbow“ mit Begleitprogramm, Vorträge zur jeweiligen Thematik, die „Teehausgespräche“ mit Zeitzeugen und Historikern. Die Ausstellungen der letzten Jahre können kostenlos beim Verein ausgeliehen, Führungen gebucht werden. Wir widmen uns der Regionalgeschichte und haben die Website www.widerstand- mv.de mit über 6000 Einträgen gestaltet. Geschichte vor Ort wird so für Kinder und Jugendliche begreifbarer. In der heutigen Zeit der nationalen und internationalen Auseinandersetzungen und Kriege ist es wichtig zu zeigen, dass Konflikte auch anders als durch Gewalt gelöst werden können, dass es auf das Handeln jedes Einzelnen ankommt und es Optionen gibt. Demokratie braucht Demokraten.

Dieses Jahr stand ganz im Zeichen des 120. Geburtstags von Tisa von der Schulenburg am 7. Dezember. Was fasziniert Sie persönlich an dieser Künstlerin?
Tisa von der Schulenburg ist für mich eine bedeutende und vielseitige Künstlerin des 20. Jahrhunderts und eine bemerkenswerte Frau. Aufgewachsen in einer konservativen Adelsfamilie, die frühzeitig hitlertreu war, ging sie ihren eigenen Weg an der Seite der Schwachen und Entrechteten, gab ihnen künstlerisch ein Gesicht, ob den Bergleuten in Durham oder im Ruhrgebiet, den Lepra-Kranken in Äthiopien und den Menschen des Widerstands, zu denen ihr Bruder Fritz-Dietlof gehörte. Sie ist für mich ein Mensch mit Zivilcourage, insbesondere in der NS-Zeit auf dem Gut ihres damaligen Mannes C.U. von Barner in Klein Trebbow, als sie dem NS-Ortsgruppenleiter die Stirn bot. Trotz ihrer Zweifel an sich selbst hat sie stets zu ihren Überzeugungen gestanden und sozial gehandelt.

Wie war die Resonanz auf die angebotenen Veranstaltungen in diesem Jahr, wie schätzen Sie die Nachwirkung ein?
Anlässlich des runden Geburtstages hat unser Verein mit Unterstützung vieler Partner drei Sonderausstellungen, mehrere Lesungen und Vorträge auf Schloss Tressow organisiert, die sehr gut besucht waren. Insgesamt kamen fast 700 Gäste aus Mecklenburg, Berlin, Brandenburg und NRW. Folgeveranstaltungen sind geplant. Elisabeth Ruge, Großnichte von Tisa, wird im November Gast an der Regionalschule mit Gymnasium Dorf Mecklenburg sein. Die Veranstaltungen haben bewirkt, dass es nächstes Jahr weitere Lesungen und Projekte zum Thema an Schulen in MV geben wird.

Wie gelingt es, Jugendliche anzusprechen und für das Thema zu sensibilisieren?
Wir bemühen uns, die Jugendlichen mit nmodernen Medien zu interessieren. Gemeinsam mit einem Medienpädagogen gestalten wir eine Podcastreihe zu Tisa von der Schulenburg. Für 2024 ist geplant, zum Thema „Widerstand in meiner Umgebung“ zu recherchieren. Regionalgeschichte ist Geschichte vor der Haustür – und spannend.

Welche Pläne gibt es in der Denkstätte fürs kommende Jahr?
80 Jahre nach dem Hitler-Attentat wird im Mittelpunkt das Gedenken an die Männer des 20. Juli stehen, insbesondere an Schulenburg und Stauffenberg, die sich Ostern 1944 zur Vorbereitung des Attentats in Klein Trebbow getroffen haben. Mit einer Sonderausstellung, Lesungen und der neu gestalteten Website „Widerstand in MV“ werden wir u.a. Bildungsangebote für Schulen unterbreiten.

Interview: Katja Haescher

Mit Präriehunden auf Kuschelkurs

Das war eine Freude auf der Präriehunde-Wiese im Tierpark Wismar: Bei strahlendem Sonnenschein guckte aus jedem Loch ein kleines Näschen. Auch die Damhirsche des Tierparks freuen sich jedes Jahr im Herbst über die gesammelten Kastanien der Besucher, die sie den Kindern buchstäblich aus den Händen fraßen.

Im Zentrum des 17 Hektar großen Tierparks steht der Bauernhof. In ihm können Besucher Haustierrassen wie Schweine, Schafe und Ziegen bestaunen. Eine neue kombinierte und begehbare Vogelvoliere/ Kängeruhanlage ist bereits in Planung und soll zur Saisoneröffnung 2024 fertig sein. Wer am Schluss noch mutig ist, wagt sich auf die Riesenrutsche oder lässt sich in der Wasserbob-Anlage in luftige Höhe ziehen und mit ordentlich Tempo ins
Wasserbecken platschen.

Herbst und Hexen

Foto: Stadtmarketing Ludwigslust

Halloween und Herbst – es gab eine
Menge zu feiern auf dem Regionalmarkt,
der Ende Oktober nach Ludwigslust
lockte. Fotos mit der Halloween-Hexe
waren besonders beliebt – genauso wie

 

Wertvolle Tapete

Foto: Prüstel

Ein Schmuckstück im Obergeschoss des Welt-Erbe-Hauses Wismar ist der Tapetensaal mit seiner französischen Panoramatapete, die in fünf Szenen den „Telemach auf der Insel der Calypso” abbildet. Interessante Details zur Geschichte der Telemach-Tapete, die in den 90er Jahren geraubt, wiedergefunden und aufwendig restauriert
wurde, kann man in der Audiostation „Aus dem Tagebuch der Tapete“ sowie in einem Dokumentarfilm erfahren.

Ausflug zum Schloss Bothmer

Foto: Rainer Cordes

Mecklenburgs größte barocke Schlossanlage mit ihren historischen Räumlichkeiten ist immer wieder einen Besuch wert. In der modern arrangierten Ausstellung auf Schloss Bothmer erfahren Besucher Details aus dem Leben des sagenhaft erfolgreichen Reichsgrafen Hans Caspar von Bothmer. Der Adlige war auf dem Höhepunkt seiner Karriere Premierminister in London. Sein imposantes Schloss ist daher von englischen Einflüssen geprägt. Nach einem Herbstspaziergang durch die weitläufige Parkanlage mit ihrer pittoresken Festonallee lohnt sich der Blick in die fürstliche Speisekarte des Cafés und Restaurants „Orangerie Schloss Bothmer“.

Fasziniert von der Vielfalt der Pilze

Lothar Strelow (65) aus Techentin ist seit mehr als 20 Jahren als Pilzberater tätig und bietet Pilzwanderungen an.

Warum verraten Pilzsammler nie ihre Stellen?
Gute Stellen muss man sich hart erarbeiten – und deshalb wird das Wissen um sie nicht geteilt, sondern
höchstens vererbt.

Was braucht es für ein gutes Pilzjahr?
Wichtig ist ein feuchtes Frühjahr. Wenn die Bäume schon zu diesem Zeitpunkt im Trockenstress sind, hat das Auswirkungen auf das Myzel, das ja mit den Wurzeln der Bäume im Austausch steht. Und natürlich sind ausreichende Niederschläge im Spätsommer und Herbst entscheidend für eine reiche Pilzernte

Welchen Einfluss hat der Klimawandel?
Die Sommer werden trockener, der Grundwasserspiegel sinkt. Wir bekommen neue Pilze, wie zum Beispiel den Fransigen Wulstling oder die Falsche Rotkappe, einen aus Nordamerika eingeschleppten Röhrling. Der wird uns in den kommenden Jahren beschäftigen. Er kann auch heimische Arten verdrängen, weil er wie die Marone in Kiefernwäldern wächst. Möglich ist, dass so auch neue giftige Pilze zu uns kommen.

Bei welchen Pilzen gibt es hierzulande die größte Verwechslungsgefahr?
Dass hochgiftige Pilze in Körben auftauchen, ist selten. Ich habe erst einmal einen Knollenblätterpilz aussortiert – und da wollten die Sammler eigentlich auch nur ihre eigene Einschätzung bestätigt haben. Dennoch erlebt auch ein Pilzberater einiges: Zum Beispiel kamen mal Leute, die haben ein Laken mit weit über 100 Pilzen darin aus dem Kofferraum geholt, davon blieben dann vielleicht fünf übrig. Ein Problem ist, dass zu viele alte Pilze gesammelt werden, die zu einer Nahrungsmittelvergiftung führen können. Leicht zu verwechseln sind zum Beispiel Perlpilz und Pantherpilz, wenn letzterer gegessen wird, ist das wirklich ein Fall fürs Krankenhaus. Viel häufiger sind aber Vergiftungen bei Champignons, giftige Karbol-Champignons sortieren die Pilzberater jedes Jahr zu tausenden aus
Körben. Wer sie isst, muss mit Überkeit, Durchfall und Kreislaufbeschwerden rechnen.

Können Apps bei der Pilzbestimmung helfen?
Sie können hilfreich sein, so, wie es auch ein Bestimmungsbuch ist. Sie können aber nicht ersetzen, an dem Pilz zu riechen und typische Merkmale zu überprüfen. Dass das Stockschwämmchen einen hochgiftigen Doppelgänger hat, hat eine Bestimmungs-App bei meiner jüngsten Pilzwanderung nicht mitgeteilt. Wer Pilze zum Pilzberater bringt, sollte sie deshalb auch immer komplett abliefern – nicht schon geputzt.

Wie haben Sie selbst das Pilzesammeln gelernt?
Ich war schon von frühster Jugend an mit meinen Eltern im Wald. Als ich später an der Trasse gearbeitet habe, machte dort ein Kollege eine Pilzausstellung mit mehr als 100 Arten. Diese Vielfalt hat mich fasziniert Ich habe dann selbst meine Ausbildung zum Pilzberater gemacht. Beim Landesamt für Gesundheit gibt es eine Liste mit den Kontaktdaten aller zertifizierten Pilzberater, unter 038736-42714 können sich Ratsuchende bei mir melden. Tiefe Genugtuung empfinde ich, wenn ich wirklich helfen kann – wenn zum Beispiel Kinder an einem Pilz geknabbert haben und bestimmt werden muss, ob das gefährlich war oder nicht. Meist kann ich die Eltern beruhigen und Entwarnung geben.

Ihr schönster Fund?
Ein Schwarzköpfiger Erdstern von der Größe eines Apfels. Er war aufgebrochen und sah aus wie Samt: So etwas findet man nur einmal im Leben.

Interview: Katja Haescher

Feiern zwischen Wintergärten

Foto: Kiecksee

Kunden, Hersteller und Freunde waren dabei, als Frank Kiecksee und sein Team Ende September zur traditionellen „Nacht der Wintergärten“ nach Ludwigslust einluden. Seit mehr als 30 Jahren gibt es das Unternehmen, das sich mit individuellen Wintergärten, basierend auf einem Holz-Ständerwerk, einen Namen gemacht hat. Mit DJ und Live-Musik wurde es ein stimmungsvoller Abend mit viel Gelegenheit zum Schauen und Informieren.

Malen mit Licht

Foto: Volkssolidarität SWM/flau

Im CampHus der Volkssolidarität in Ludwigslust ist noch bis Jahresende eine Ausstellung mit Fotos aus der Lewitz zu sehen. „Ich male mit Licht“, sagt der Fotograf Günther Schulz über seine Bilder. Der ambitionierte Freizeitfotograf ist in ganz Mecklenburg-Vorpommern auf Motivsuche, aber die Lewitz hat es ihm besonders angetan: „Ich bin in Mecklenburg geboren und lebe seit Jahrzehnten im Landkreis Ludwigslust-Parchim. Die Lewitz liegt direkt vor meiner Haustür, da liegt es auf der Hand, dass ich meine Heimat immer wieder neu fotografisch entdecke“, erklärt Schulz.

Die Gäste der Vernissage lobten die gezeigten Landschafts- und Tieraufnahmen. Der Fotograf wiederum freute sich über den Ausstellungsort mit viel Publikumsverkehr. Geöffnet ist die Ausstellung im CampHus täglich von 10 bis 16 Uhr, der Eintritt ist frei.

Der Herbst ist da

Wie in jedem Jahr fällt der Abschied vom Sommer schwer.
Zum Glück gibt es noch den goldenen Herbst mit seinen
Sonnenstunden und dem stimmungsvollen Licht – wie hier am
Schaalsee. Der tiefste Klarwassersee Norddeutschlands lädt zu
jeder Jahreszeit zu einem Spaziergang ein.

 

Rennpappe in XXL

Foto: Volkssolidarität/ Flau

Benno Behncke ist Tagesgast in der Tagespflege CampHus des Volkssolidarität SWM. Immer wieder erzählte er von seinen vielen Fahrten mit einem XXL-Trabant. Das brachte das Team um Pflegedienstleiterin Carolin Weber auf die Idee, die Geschichte wieder aufleben zu lassen – mit Hilfe des MC Ludwigslust. Vor kurzem war es schließlich soweit. Große Aufregung machte sich im gesamten CampHus breit, als eine Rennpappe in XXL vor dem Mehrgenerationenprojekt parkte. Tagesgäste und Bewohner aus der Demenz-WG nahmen Platz, bevor es auf den Weg durch die Stadt in Richtung Schloss ging. Erinnerungen wieder aufleben zulassen -– dieses Vorhaben war am Ende gelungen.

Infiziert mit dem „Virus Carnevale“

Reimond Weding (69) ist Fotograf aus Leidenschaft und Organisator der ersten „Venezianischen Tage“, die vom 22. bis 24. September in Schwerin stattfinden. Foto: Rainer Cordes

Wann und wie haben Sie das Fotografieren als Leidenschaft entdeckt?
Seit der Jugendzeit geh.rt das Hobby Fotografie zu meinen Favoriten. Schon w.hrend der Schulzeit in der EOS in Schwerin und auch in der Studienzeit an der TU Dresden habe ich meine vielen Fotos selbst im Fotolabor entwickelt. Seit 2010 habe ich, durch einen „starken Impuls“ von meiner Tochter Maria, bei etlichen Workshops mein „Foto-Auge“ sch.rfen und mit neuer Hard- und Software auch die Feinheiten für gute Fotos weiterentwickeln k.nnen.

Was sind Ihre Erinnerungen an Ihren ersten Karneval in Venedig? Warum zieht es Sie immer wieder dorthin?
Meine Frau und ich sind seit vielen Jahren von Venedig fasziniert. So entstand der Gedanke, dass wir einmal den „Carnevale“ erleben wollten. Im Februar 2018 haben wir gleich nach unserer Ankunft, durch Zufall, das gr..te Treffen der Kostümtr.ger entdeckt und waren absolut begeistert. Wirklich grandiose Fantasiekostüme in allen Farben waren zu sehen – und ganz viele Fotografen in Aktion. Es war eine tolle Woche und eine einzigartige Atmosph.re in der Stadt: Sonne, 15 Grad, alle waren gut drauf und hatten Freude beim Flanieren und Bummeln. Selbst abends auf dem Weg zur Pension gab es auf einigen Pl.tzen handgemachte Live-Musik. Der Charme der Stadt mit ihren maroden Geb.uden, die phantastischen Kostüme und das tolle Licht haben zusammen den „Virus Carnevale“ bei mir ausgel.st.

Wie entstand die Idee, „Venezianische Tage“ nach Schwerin zu holen?
Ich hatte mich in drei Jahren durch viele Kontakte in die Szene der Kostümtr.ger aus verschiedenen L.ndern eingebracht und sie m.gen meine Fotos. Bei Treffen im Februar 2021 hie. es dann: „Du erz.hlst immer so viel vom tollen Schweriner Schloss. Dann organisier doch mal was in Schwerin!“ Im Sommer des gleichen Jahres haben mich dann mehrere Kostümtr.ger in Schwerin besucht und wir haben Fotoshootings rund ums Schloss gemacht. Bereits da war der Menschenauflauf gro. und mein Entschluss stand fest: Ich organisiere mal was in kleiner Runde. Aus der kleinen Idee ist dank zahlreicher Unterstützer, wie z.B. der Marienplatz-Galerie, inzwischen deutlich mehr entstanden. Wenn ich sehe, was jetzt alles passiert, dann haben sich meine über 700 Stunden ehrenamtlicher Arbeit echt gelohnt und ich freue mich auf das erste Event. Worauf dürfen sich Besucher der „Venezianischen Tage“ freuen? Aufs Masken anmalen, Lesungen mit Annett Renneberg und Sandra Florean, zentrale Treffen und einen Rundgang der Kostümtr.ger, zwei „Partyabende“ auf dem Markt mit Live-Musik, Original-Gondel-Fahrten auf dem Burgsee und vieles mehr.

Worauf freuen Sie sich am meisten?
Darauf, dass hoffentlich alle Besucher leuchtende Augen und Spa. haben. Und wenn im Anschluss alle Leute entspannt sind und mit ihren „Lieblingsfotos im Kopf“ und einem L.cheln nach Hause gehen, w.re das das Gr..te.

Interview: Katja Haescher

Sonne, garten Farbenpracht

Foto: Hanseatische Eventagentur

Im Spätsommer ist es im Garten am schönsten – und so machten sich rund 3000 Besucher auf nach Bothmer. Die Staatlichen Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen MV hatten zum Gartentag geladen – mit Kunst, Musik und dem Zauber einer einzigartigen Gründanlage. Verwöhnt wurde die Veranstaltung von der Sonne – bei blauem Himmel machte das Flanieren, Spielen und Genießen gleich doppelt Spaß. Das Angebot richtete sich an die ganze Familie: Kinder freuten sich zum Beispiel übers Puppentheater, die Vorführungen des Falkners und die Spiele aus der Zeit des Barock. Apropos Barock: Natürlich war es ein echter Hingucker, die Damen und Herren des Fördervereins Schloss Ludwigslust in barocken Kostürmen beim Parkspaziergang zu sehen. Schloss Bothmer entstand im 18. Jahrhundert und gehört mit Park und Festonallee zu den schönsten Barockanlagen des Landes.

Ein Glas Wein mit Freunden

Foto: büro v.i.p.

In diesem Jahr durften Gäste bei herrlichem Wetter anstoßen: Winzer aus Rheinland-Pfalz boten auf dem 32. Winzerfest Sekt und Wein von elf verschiedenen Weingütern an, dazu schmeckten Käse, Flammkuchen und gute Gespräche. Das Angebot lockte tausende Gäste: Der Alte Garten war gerade groß genug, um allen Genießern Platz zu bieten. Live-Musik und kulturelle Angebote machten die beliebte Veranstaltung rund.

Wiesn im Norden

Foto: Mandy Dieckmann

Es ist wieder Wiesn-Zeit: Auch die Norddeutschen feiern gern nach bayrischem Vorbild Oktoberfest und inzwischen gibt es dafür zahlreiche Gelegenheiten – zum Beispiel im Van der Valk Resort Linstow. Neben Wiesn-Hits und Festbier gab es zünftigen bayrischen Gaumenschmaus. Und auch die Besucher waren im Dirndl- und Lederhosenlook perfekt vorbereitet.

 

 

Geburtstag mit Elefanten

Foto: Mandy Dieckmann

Da staunte Melissa nicht schlecht: Zu ihrem 9. Geburtstag überreichte ein waschechter Elefant die Geschenke. In der Tüte steckte dann auch ein Plüschelefant, einige Nummern kleiner als das Original, fürs Kinderzimmer. Geburtstagspartys gehören zum Angebot des Elefantenhofs in Platschow, wo neben den grauen Riesen viele weitere Tiere zu Hause sind – darunter Kamele, Lamas, Esel und die aus der RTL-Show „Das Supertalent“ bekannten Seelöwen „Itchy“ und „Scratchy“. Auch für Veranstaltungen ist der Hof immer wieder eine gute Adresse: Am 16. und 17. September wird hier passend zum Herbst ein Kürbisfest für die ganze Familie gefeiert.

Lütt Museum erzählt Ortsgeschichte(n)

Foto: privat

Wie und wann wurde das „Lütt Muse- um“ in Alt Jabel gegründet?
1998 brachte die Enkelin von Kantor Wil- helm Burmeister einen Koffer mit Unter- lagen ihres Opas: Darin befanden sich eine Chronik, Geschichten, Sagen und Naturbeschreibungen, kurz, ein Stück Geschichte, die aus Geschichten besteht. Diese Sammlung wurde zum Grundstock einer Ausstellung. Und da wir außerdem ei- nen kaputten Pfarrstall hatten, war es eine gute Gelegenheit, ihn instandzusetzen und ihm eine Nutzung zu geben. 1999 konnte dann das Lütt Museum eröffnet werden. Das heißt, dass wir nächstes Jahr schon 25 Jahre feiern.

Was ist in der Ausstellung zu sehen und woher stammen die Ausstellungsstücke?
Zu sehen sind nach wie vor die Strukturen des alten Stalls: mit Kuhstall, Futtergang, Buchten für Schweine und Ziegen, dem Heuboden. Bis zu einem bestimmten Punkt ist Armut nämlich ein guter Denkmalpfleger, zumindest so lange, bis nichts zusammenbricht. Gezeigt werden unter anderem Episoden aus der Kirchen- und Heimatge- schichte der Jabeler Heide. Im einstigen Schweinestall ist zum Beispiel eine Ausstellung zur Hausschlachtung zu sehen und im Kuhstall – sozusagen bei Herrn Pastor sien Kauh – steht die Kanzel aus der alten Michaeliskirche. Die Kirche war 1908 bis auf die Ring- mauern abgetragen worden, die Kanzel von 1781 können wir nun zeigen.

Zu welchem Exponat können Sie am meisten erzählen und auf welches sind Sie be- sonders stolz?
Gern erzähle ich über die Schulzeit. Wir konnten für die Ausstellung alte Schulbänke aus Laupin, Alt Jabel, Woosmer und Tewswoos vor dem Zersägen retten. Sie stehen heute auf dem alten Heuboden, mit Schiefertafeln, Tintenfässern und allem, was dazu gehört. Stolz bin ich auf den Krippenstall, den Jugendliche zusammen mit Zimmermann Christian Winkelmann und dem Holzschnitzer Kurt Breu gebaut haben. Diese Krippe steht am Heiligabend in der Kirche und ansonsten im Museum.

Warum ist es Ihrer Meinung nach wichtig, vor Ort Ortsgeschichte zu erzählen?
Manchmal fehlen Orientierung und Wurzeln. Deshalb erzähle ich gern Kindern von der Geschichte – und dass sie stolz sein können, aus diesem Dorf zu stammen. Es ist kein Kaff, sondern ein Ort mit besonderen Menschen – Heimat eben.

Woher kommen die Besucher?
Meistens aus der Region. Manchmal kommen auch Schulklassen aus Dö- mitz, Hagenow und Ludwigslust mit kombinierter Museums- und Kirchenführung. Außerdem haben wir auf dem Pfarrhof die Pfarrscheune, in der Kinder- und Jugendgruppen übernachten – und die besuchen dann ebenfalls das Museum. Geöffnet ist in der Saison jeden Sonntag von 15 bis 17 Uhr. Der Museumsbeirat, zu dem zehn Menschen gehören, kümmert sich um die Ausstellung und darum, die Öffnungszeiten möglich zu machen. Natürlich kann das Museum nach Vereinbarung angeschaut werden (038759-20234). Auch Veranstaltungen finden hier statt: Am 3. Oktober ist um 17 Uhr ein Konzert mit Harmonic BRASS aus München und vorher die letzte Gelegenheit in diesem Jahr, in das Museum ab 15 Uhr hineinzuschauen.

Interview: Katja Haescher

Das Lernen hat sich gelohnt

Foto: Hansestadt Wismar

Das Lernen hat sich gelohnt: Lea Cizmarek, Lilli Meyer, Josephine Aschner und Wolfgang Marx haben ihre Ausbildung geschafft und nahmen stellvertretend für die insgesamt neun Absolventen des Jahres 2023 der Hansestadt Wismar die Glückwünsche von Bürgermeister Thomas Beyer entgegen.

Lea Cizmarek wird künftig als Sachbearbeiterin BürgerServiceCenter tätig sein, Josephine Aschner in der Kfz- Zulassungsstelle und Wolfgang Marx als Sachbearbeiter in der Geschäftsbuchhaltung. Lilli Meyer hat sich auf eine Planstelle als Springerin beworben und wird im Ordnungsamt eingesetzt. Auch Moritz Kober, Christian Schwaß, Marwin Säckl und Eric Radke haben ihre Ausbildung erfolgreich beendet und steigen in das Berufsleben ein. Absolventin Julia Marten plant in Kürze ein Studium aufzunehmen.

Verein schafft Begegnungen

Foto: VS SWM/flau

Mit 240 Mitgliedern gehört die Lindengruppe Ludwigslust des Volkssolidarität SWM e.V. zu den großen Ortsgruppen des Verbandes. Neuestes Mitglied des Vereins ist Rosemarie Krull.

Die Ludwigslusterin wurde im Namen des Vorstandes und der gesamten Ortsgruppe herzlich willkommen geheißen. Zum organisierten Grillfest im Park erzählt sie dankbar, im Bekanntenkreis von der schönen Veranstaltung erfahren zu haben und freue sich, wieder unter Leute zu kommen.

Am Meer entlang

Auch ohne Badewetter ist der Strand von Boltenhagen einen Ausflug wert. Das gilt ganz besonders bei Sonnenschein. Brausende Wellen und die Flugkünste der Möwen entschädigen dann auch für norddeutsch kühle Augusttage.

Foto: Volkmar Eggert

Was für ein Fest

Wieviel Magie passt in einen Park? Die Antwort: eine ganze Menge! Mehr als 60 Künstler aus zehn Nationen nutzten in diesem Jahr wieder den Schlosspark Ludwigslust als Bühne: Das „Kleine Fest im großen Park“ lockte an zwei Tagen tausende Besucher mit seiner gelungenen Mischung aus Kleinkunst und Akrobatik, Musik, Zauberkunst

und Clownerie. Das Festival, das längst über die Grenzen des Landes hinaus bekannt ist, gehört inzwischen zu den größten Veranstaltungen der Festspiele MV. Allein am Sonnabend kamen 9000 Gäste zu Bühnenshows, Parkentdeckungen und Feuerwerk, am Sonntag lockte der Familientag Eltern und Kinder.

Unterstützung für Kriminalitätsopfer

Foto: Petra Kubis

Der Weisse Ring hilft Menschen, die Opfer einer Straftat geworden sind. Wie genau arbeitet der Verein? 
Wir als Verein stehen den Opfern beratend zur Seite. Dabei ist nicht entscheidend, um welche Art von Straftat es sich handelt. Wir betreuen alle Fälle vom Taschendiebstahl über Körperverletzung bis hin zu Tötungsdelikten. Unsere Aufgabe ist es, die Situation der Betroffenen oder Angehörigen empathisch wahrzunehmen und an entsprechende Stellen weiter zu vermitteln. Dabei kann es zum Beispiel um die Entscheidung gehen, ob eine Straftat zur Anzeige gebracht werden soll oder wie eine psychologische Betreuung aussehen kann, um das Erlebte zu verarbeiten. Zudem arbeiten wir auch präventiv, um vor möglichen Gefahren zu warnen und über Schutzmaßnahmen zu informieren.

Was macht die Arbeit des Vereins so wichtig?
In Strafverfahren wird den Tätern häufig viel Aufmerksamkeit geschenkt. Sowohl medial, als auch mit Unterstützungsleistungen. Es wird beispielsweise ein Anwalt gestellt. Für die Opfer von Straftaten ist die Situation meistens schwieriger. An vielen Stellen müssen sich die Betroffenen selbst informieren, wie und wo sie Unterstützung bekommen können. Und da sind wir die Schnittstelle und leisten Vermittlungsarbeit, indem wir zu den entsprechenden Stellen verweisen.

Was dürfen Betroffene erwarten, wenn sie das Angebot des Weissen Rings in Anspruch nehmen?
In jedem Falle ein offenes Ohr für ihr Anliegen und eine unabhängige Beratung zu den Angeboten in der Umgebung, die als Kriminalitätsopfer in Anspruch genommen werden können. Außerdem werden unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter regelmäßig geschult, um den Ansprüchen einer Opferberatung gerecht werden zu können. Beim Einstieg in den Verein wird zunächst ein erfahrener Mitarbeiter bei drei Fällen begleitet, um erste Einblicke in die Opferarbeit zu erhalten. Diese Erfahrungen werden im Anschluss durch ein Grundseminar ausgebaut. Außerdem haben wir eine breite Palette an weiteren Seminaren, die im Laufe der zukünftigen ehrenamtlichen Arbeit besucht werden können. Ein Seminar pro Jahr ist dabei Pflicht. Wer an der Arbeit als Opferhelfer interessiert ist, kann sich gerne in der Außenstelle Schwerin melden, denn wir sind ständig auf der Suche nach neuen Ehrenamtlichen.

Was sollten Interessierte mitbringen, die sich ein Ehrenamt beim Weissen Ring vorstellen könnten?
Empathie und Zeit. In der Arbeit mit den Betroffenen oder auch den Angehörigen von Kriminalitätsopfern hören wir häufig emotionale Geschichten, die man als Opferhelfer aushalten und auch auffangen können muss. Zum Thema Zeit: Jeder Ehrenamtliche entscheidet selbst, wie viele Stunden er für die Arbeit beim Weissen Ring investieren kann oder möchte. Wir freuen uns über jede engagierte Person, die bereit ist, unsere Arbeit zu unterstützen und den Betroffenen zu helfen.

Interview: Laura Piontek

Buntes aus der Dose

Foto: Lukas Frangart

Kunst aktiv und einmal ganz anders erleben – das können Jugendliche ab 12 Jahren in einem Workshop, zu dem die Leiterin der Kunstklassen an der Kreismusikschule NWM, Nicole Kwiatkowski-Rau, am 15. Juli zusammen mit den Graffiti-Artists Arkadij Blinow und Lukas Frangart einlädt. Dann wollen die beiden Künstler den Kids zeigen, wie sie mit Spraydosen experimentieren und bunter Bilder schaffen können. Die beiden Diplom- Kommunikationsdesigner sind seit 13 Jahren als Graffiti-Artists aktiv und Mitglieder im 2017 gegründeten Künstlerkollektiv „Prestige Connection“. Anmelden kann man sich unter info@kms-nwm.de oder telefonisch unter 03841/ 211881, die Zahl der Plätze ist begrenzt. Auf der Homepage der Kreismusikschule unter www.kreismusikschule-nwm.de sind Informationen zu weiteren Kursen und Angeboten zu finden.

Erstmals in Wismar

Foto: Volkmar Eggert

236 Meter lang ist die „Spirit of Adventure“. Das unter der Flagge des Vereinigten Königreichs Großbritannien fahrende Kreuzfahrtschiff machte erstmals in Wismar Station und lockte zahlreiche Besucher in den Hafen. Die „Spirit of Adventure“ kam aus Kotka in Finnland und wollte nach der Stippvisite in der Hansestadt den Hafen von Kopenhagen anlaufen. Die Passagiere nutzten die Gelegenheit zum Landgang in Wismar.

Von Wolle zum Garn

Foto: Rainer Cordes

Alle zwei Jahre lockt das Klosterfestival in Rehna in die ältesten Mauern der Stadt – mit Ambiente, Kunsthandwerk und einem bunten Programm voller Musik, Tanz und Geschichten. In diesem Jahr mit dabei waren zum Beispiel die Montagsspinnerinnen aus Breesen, die vor den Augen der zahlreichen Besucher die Spinnräder schnurren ließen und zeigten, wie aus Schafwolle Garn entsteht.

Kinderchor singt Kinderlieder

Foto: Rainer Cordes

Wer kennt die Lieder nicht: Ein Männlein steht im Walde, Der Kuckuck und der Esel, Alle Vögel sind schon da. Die Texte geschrieben hat Heinrich Hoffmann von Fallersleben, der zwischen 1844 und 1849 politisches Asyl in Mecklenburg genoss – unweit von Buchholz. In der dortigen Kirche hat der Kinderchor der Schweriner Singakademie bei einem kleinen Konzert die schönsten Stücke aus diesem Liedschatz zu Gehör gebracht. Organisiert wurde das Konzert vom Förderverein „Fünf Türme“, der sich für Kultur in der Region engagiert und auch hinter der Ausstellung über den Dichter Hoffmann von Fallersleben in der Buchholzer Kirche steht.

Willkommen im Haus der Begegnung

Gabriele Knües ist Projektleiterin im Haus der Begegnung M41 in Parchim. Mit vielfältigen Angeboten heißen sie und das gesamte Team viele unterschiedliche Menschen willkommen.
Foto: privat

Was ist das Besondere an der Begegnungsstätte M41?
Als Ort der interkulturellen Vielfalt ist die M41 ein Haus der Begegnung. Wir sind offen für alle Menschen, egal welcher Herkunft und Religion. Wir nehmen uns Zeit, den Menschen zuzuhören und erfahren auf diese Weise, was sie bewegt. Wir geben unser Bestes, um ihnen eine Stütze zu sein und eine gute Zeit in unserem Haus zu bieten. Vom ersten Tag an war die Stelle für mich ein enormer Glücksfall, weil sie mir die Möglichkeit gibt, meine Ideen in Angebote und Aktionen umzusetzen und mir die Nähe zu den Menschen einfach Spaß macht. Sich für Menschen einzusetzen und ihnen Gutes zu tun, das macht die Arbeit in der M41 für mich aus.
Welches ist Ihr liebstes Angebot?
Auf ein liebstes Angebot kann ich mich gar nicht beschränken, denn in ihrer Unterschiedlichkeit sind sie mir alle lieb und teuer. Generell entwickeln wir unsere Angebote, indem wir gemeinsam Ideen besprechen und dann schauen, wie die Umsetzung gelingen kann und wen wir konkret damit erreichen wollen. So ist zum Beispiel auch der eMMy-Treff entstanden, ein Angebot für Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 18 Jahren. Gemeinsam verbringen wir die Montag­nachmittage, spielen, chillen oder machen Hausaufgaben. Auch unsere MittwochsMa(h)lzeit ist sehr beliebt. Hier wird für alle Menschen frisch gekocht, die sich gerade keine warme Mahlzeit leisten können oder einfach in einer schönen Runde gemeinsam essen möchten. Diese und auch unsere weiteren Angebote, wie das Sprechcafé und das Frauenfrühstück, schätzen unsere Gäste sehr.
Was schätzen Sie an Ihrer Arbeit in der M41?
Als ich mich in der M41 beworben habe, war ich auf der Suche nach einer beruflichen Veränderung. Ich war zuvor 15 Jahre für die Lokalpresse tätig und wollte nun eine soziale Arbeit machen. Durch mein Ehrenamt in der Flüchtlingshilfe war mir die M41 bereits bekannt und als ich die offene Stelle gesehen habe, habe ich mich gleich beworben. Neben der abwechslungsreichen Arbeit, die ich sehr schätze, bin ich auch enorm dankbar für unser Team. Ich fühle mich bei meinen Kollegen Robert Stenzel, dem Gemeindepädagogen von St. Marien, Dana Falk, unserer Küsterin, und unserer aktuellen FSJlerin Victoria Malitz sehr gut aufgehoben. Wir arbeiten alle vertrauensvoll zusammen, insbesondere auch mit unseren ehrenamtlichen Perlen Doris Henkels und Ingrid Osterland. 
Was bedeutet für Sie Gemeinschaft?
Gemeinschaft ist für mich, mit Menschen zusammenzusein und dabei ein Wir-Gefühl zu empfinden. Sowohl innerhalb unseres Teams, als auch im Kontakt mit den Menschen, die unsere Angebote wahrnehmen. Denn der gemeinsame Faktor ist immer das, was wir den Menschen Gutes tun können. Und wenn sie das annehmen und sich als Teil dieser Gemeinschaft sehen, weiß ich, dass es so genau richtig ist. Ein Beispiel dafür, das mich noch immer rührt, ist ein Stammgast aus unserem Sprechcafé. Die junge Frau aus Somalia meinte neulich „Das hier ist meine Familie“. Und genau dieses Gefühl ist das, was zählt.

Interview: Laura Piontek

Mit den Tieren auf Augenhöhe

Foto: Günther Schulz

Exklusive Einblicke in die Natur: Die Ausstellung „Hier wie dort und anderswo“ zeigt noch bis zum 24. August die außergewöhnlichen Naturfotografien von Wolf Spillner im CampHus der Volkssolidarität Südwestmecklenburg. Die Foto­grafien von Vögeln, Insekten und vielen weiteren Tieren bezeugen die besondere Beziehung des Künstlers zu den Tieren und bilden ganz besondere Momente dieser Begegnungen ab. „Wir begegnen den Tieren auf Augenhöhe und blicken auch der Spinne ‚ins Gesicht‘, die gerade ihre Beute gemacht hat. Alles gehört zum großen Kreislauf des Lebens. Wolf Spillners Bilder sind sein Geschenk an uns alle“, so die Witwe des Künstlers, Astrid Klook, die die Vernissage gemeinsam mit Holger Mieth, Geschäftsführer der Volkssolidarität, eröffnete. Die Fotografien sind täglich von 10 bis 16 Uhr im CampHus in Ludwigslust zu sehen.

Müssiggang bei Hofe

Foto: Volkmar Eggert

Was für ein Fest: Rund 2000 Besucher erlebten in Ludwigslust Müßiggang und Zeitvertreib an einem Sonntag bei Hofe. Zum 25. Barockfest eingeladen hatte der Förderverein des Ludwigsluster Schlosses und bei der Jubiläumsauflage flanierten Damen und Herren in der Mode des 18. Jahrhunderts durch den Schlosspark. Musik und öffentliche Führungen, eine Greifvogel-Show, Fechtdarbietungen und Aktionen für Kinder gehörten zum Programm.

 

 

 

Theorie und Praxis

Foto: Torsten Schünemann

Auch Schiedsrichter brauchen Training: Ein Förderkaderlehrgang vereinte junge Talenteaus Westmecklenburg jetzt in Stralendorf. Nach der obligatorischen Theorie- und Praxiseinheit stand die Beobachtung der Partie des gastgebenden Sportvereins gegen die SG Aufbau Boizenburg auf dem Programm. Erfahrene Referees standen dem Nachwuchs zur Seite, außerdem brachte der so genannte FIFA-Test die Teilnehmer durchaus ins Schwitzen. Nun freuen sich alle auf die neue Saison, die natürlich wieder mit einem Lehrgang verbunden ist.

Ständchen mit Jagdhorn

Foto: Axel Schott

Zu einem Kindertag im Wald hatte die Parchimer Forstverwaltung eingeladen und die Mädchen und Jungen der Goethe-Grundschule erlebten einen spannenden Ausflug. Der begann mit einem kleinen Jagdhornkonzert und führte anschließemd zu Entdeckungsreisen ins Waldgebiet rund um den Forsthof Kiekindemark. Die Kinder machten sich auf die Suche nach Waldameisen, waren mit Jagdhunden unterwegs und erfuhren eine Menge über Bäume des Waldes und die Arbeit des Försters. Bei einer Waldolympiade waren Wissen und Geschicklichkeit gefragt. Möglich gemacht hatten dies Mitarbeiter des Forstamtes Friedrichsmoor, weitere Unterstützung erhielt das Team des Parchimer Forsthofs von erfahrenen Waldpädagogen.

Kinder werden mit der Bühne vertraut

Marina Pril (50) unterrichtet Theater und Gesang an der Kreismusikschule Nordwestmecklenburg.
Foto: Ilya Pril

In welchen Situationen packt Sie das Lampenfieber?
Ich selbst bekomme kein Lampenfieber. Wenn aber die Kinder aus meiner Theatergruppe auf der Bühne stehen, bin ich sehr aufgeregt – wahrscheinlich mehr als sie.
Was ist das Schönste an Ihrer Tätigkeit?
Ich mag die Vielfalt. Am Theater gibt es für alles einen Spezialisten: für die Kostüme, das Bühnenbild, das Licht, die Regie… Ich bin alles in einer Person und diese Balance zwischen den verschiedenen Tätigkeiten ist für mich das Schönste. Ganz viel Hilfe habe ich von den Eltern, sowohl vor als auch während der Vorstellung. Sie helfen beim Umziehen, stehen mit Tee hinter der Bühne, so dass am Ende alle gemeinsam beitragen. Dafür bin ich sehr dankbar.
Was lernen Ihre Schüler in der Theaterklasse der Kreismusikschule und wie lässt sich Spielfreude wecken?
Aktuell unterrichte ich elf Kinder und Jugendliche, eingeteilt in drei Gruppen, damit es mit dem Alter besser passt. Wir machen anfangs Kennenlern-Spiele, denn die Kinder müssen vertraut miteinander umgehen, wie Geschwister. Die Kleinen sind von Anfang an auf der Bühne dabei, anfangs noch als Statisten, ohne etwas sagen zu müssen. So gewöhnen sie sich daran, auf der Bühne zu stehen, wo ihnen Menschen zuschauen. Bei den Proben versuche ich, selbst nicht so viel zu zeigen, sondern die Kinder aus ihrem eigenen Erfahrungsschatz schöpfen zu lassen. Dabei stelle ich Fragen wie: Wann warst du traurig? Wann hast du dich richtig gefreut? Wenn das Kind dann vom Besuch der Oma erzählt, die es schon lange nicht mehr gesehen hatte und die Augen strahlen, dann sage ich: Genau so musst du es machen!
Welche Inszenierungen gibt es in diesem Schuljahr und nach welchen Kriterien wählen Sie die Stücke aus?
Am 21. Mai steht im Theater Wismar „Jetzt wird‘s richtig paradiesisch“ auf dem Programm, ein Zweipersonenstück, das unsere ältesten Schüler, die schon Abiturienten sind, spielen. Es ist eine Komödie, in der es um Adams und Evas Rauswurf aus dem Paradies geht und dass sie sich erfolgreich wieder einklagen. Jeder von den beiden wird zwei Rollen spielen und weil auch die Kleinen gern mitmachen wollten, wird es viele tanzende Blümchen geben. Ein Gemeinschaftsprojekt aller in diesem Schuljahr war das Projekt „Es war einmal in Bagdad“, inspiriert von Geschichten aus 1001 Nacht. Allerdings haben wir umgeschrieben, weil es in orientalischen Märchen viele Männer und wenige Frauen gibt. Und das Auswahlkriterium ist einfach: Weg vom Alltag.
Was kann das Theater Menschen fürs Leben mitgeben?
Die Kinder und Jugendlichen lernen zu kommunizieren, es gibt ihnen Selbstbewusstsein und die Freiheit, etwas auszudrücken, was sie woanders so vielleicht nicht sagen können.
Wie ist Ihre Lust aufs Theater entstanden?
Ich habe schon immer gern gesungen und bin über mehrere Stationen und einen großen Zufall in Saratow in einen Studiengang „Musiktheater“ aufgenommen worden, den es nur alle fünf Jahre an der Hochschule gab. Schon an meinem ersten Tag dort habe ich gedacht: Jetzt bin ich zu Hause.

Interview: Katja Haescher

Inspiration für den Frühling

Foto: Rainer Cordes

Rund ums Schloss Ludwigslust zeigte sich im April, dass es auch bei bedecktem Himmel „Frühlingszauber“ geben kann. Bereits zum dritten Mal lockte hier das gleichnamige Gartenevent, für das mehr als 80 Aussteller ihre Stände im Schlosspark aufgebaut hatten. Pflanzen, Schmuck und Kunsthandwerk, Feinkost und Deko aller Art waren in den Zelten entlang der Hofdamenallee und rund ums Rasenparterre im Angebot – Inspiration, die bei den Besuchern genauso gut ankam wie die Gelegenheit, sich vor Ort Eis und Flammkuchen schmecken zu lassen. Mit dem Markt hat auch die Veranstaltungssaison im Ludwigsluster Schlosspark begonnen.

Burg und Handwerk

Foto: Mandy Dieckmann

Neustrelitz feierte das Frühlingserwachen mit dem Pflanzen- und Kunsthandwerkermarkt BurgArt – und zahlreiche Besucher machten sich auf den Weg. Sie durften sich über ein großes Sortiment von Selbstgemachtem, Kunsthandwerk sowie von Animations- und Mitmach-Angeboten freuen. Zweimal im Jahr lädt Neustadt-Glewe zur BurgArt ein, der Herbsttermin wird 2023 von der Feier zum 775-Stadtjubiläum ersetzt.

Endlich erwachsen

Foto: Volkssolidarität SWM/flau

Mit den Feierlichkeiten in Grabow ist die Volkssolidarität Südwestmecklenburg in die Jugendweihe-Saison 2023 gestartet. 22 aufgeregte Jugendliche erhielten an diesem Tag die feierliche Jugendweihe und genossen die Feierstunde mit ihren Gästen. „Der Schritt ins Erwachsenenleben ist für uns alle sehr besonders“, so Jugendweiheteilnehmerin Maray Lehmann. In den kommenden Wochen wird es auch in Dömitz, Zarrentin und Perleberg Feststunden zur Jugendweihe geben.

Kunstwerke in der Stadt neu entdecken

Foto: Filmbüro MV/Celine Schöneberg

„Kunstwerke gesehen durch Kinderaugen“ heißt ein Projekt, das Kinder für Kunst im öffentlichen Raum interessieren möchte. In kleinen Gruppen haben Zehn- bis Zwölfjährige in Begleitung Erwachsener nun Stadtspaziergänge im Bereich des Friedenshofs und der Schweriner Straße in Wismar gemacht. An den beiden Tagen immer dabei: der selbst gestaltete Rucksack aus Stoff, auch „Kulturbeutel“ genannt, mit Utensilien zum Messen und Zeichnen, einem Tablet zum Fotografieren und einem kleinen Picknick. Im Herbst sollen Fotos und künstlerische Auseinandersetzungen, die während des Projektes entstanden sind, in einer Ausstellung im Stadtgeschichtlichen Museum Schabbell gezeigt werden. Für das Projekt haben sich die Vereine Licht am Horizont und das Filmbüro MV mit dem Stadtgeschichtlichen Museum zusammengefunden.

Für einen offenen Dialog

Foto: Steffi Pulz

Wie sind Sie zu Ihrer ehrenamtlichen Ar- beit mit Geflüchteten gekommen?
Ich bin mit Geschichten über Flucht auf- gewachsen. Ich habe mich schon als Kind mit meinen Großeltern darüber unterhal- ten, wie es ist zu fliehen, anzukommen und nicht willkommen zu sein. Und auch darüber, wie wichtig es aber ist, Sicherheit ver- mittelt zu bekommen und Unterstützung zu erhalten, wenn man sich an einem neuen Ort zurecht finden muss. Als 2015/2016 dann sehr viele Geflüchtete, hauptsächlich aus Syrien und Afghanistan, kamen, war das für mich ein ausschlaggebender Punkt, diese Arbeit aufzunehmen. Vorher war ich bereits in verschiedene kleinere Projekte in- volviert, bei denen wir beispielsweise Spen- den gesammelt haben, die dann ins Ausland geschickt wurden. Der direkte Kontakt zu Geflüchteten kam aber erst in den Jahren ab 2015 zustande.

Was bedeutet für Sie Integration?
Ich denke, Integration bedeutet, dass Menschen die Möglichkeit haben, an einer Gesellschaft teilzunehmen und diese mitzugestalten. Die Voraussetzung dafür ist für mich Sprache. Daher kann Integration meiner Meinung nach nur gelingen, wenn Geflüchtete die Chance bekommen, Sprachkurse zu besuchen. Das ist häufig gar nicht so einfach. Da gibt es jahrelange Wartelisten und in dieser Zeit versuchen viele, sich mit YouTube-Videos die Sprache selbst beizubringen. Das hat natürlich eine ganz andere Qualität als ein Sprachkurs, bei dem der direkte Austausch und das Üben mit Anderen möglich ist. Zudem bedeutet Integration für mich, dass die Menschen, die schon ewig hier leben, sich darauf einlassen, dass andere Menschen mit ihren Kulturen und Besonderheiten hierherkommen. Dafür ist eine gewisse Offenheit und Dialogbereitschaft erforderlich.

Welche zählen zu Ihren wichtigsten Aufgaben?
Ich finde vor allem den kontinuierlichen Kontakt im Alltag besonders wichtig. Die Beglei- tung beim Einkaufen oder zu Behörden machen die Bewältigung des Alltags einfacher. Und auch Fragen danach, wie man einen Arzttermin vereinbart, sich mit dem Busplan zurechtfindet oder eine Anmeldung in der Bibliothek vornimmt, sind ganz normale Anliegen des Alltags, die die Integration fördern. Ein besonders schönes Pro- jekt hier in Parchim ist das „Kun- terfarbige Familienfest“. Das orga- nisieren wir jedes Jahr gemeinsam mit Geflüchteten und dort kommt immer ein toller interkultureller Austausch zustande.

Welche Entwicklungen wünschen Sie sich in der Arbeit mit Geflüchteten für die Zukunft?
Ich würde mir wünschen, dass ein Verständnis und ein Bewusstsein dafür entsteht, dass wir in einer globalen Welt leben und unsere Entscheidungen auch die Menschen in ande- ren Regionen der Welt betreffen. Durch die Überfischung der Meere beispielsweise verlie- ren Menschen in anderen Ländern ihre Existunzgrundlage. Ohne ein schlechtes Gewissen zu machen, finde ich es wichtig zu erkennen, dass alle Menschen zusammengehören und wir daher auch Verantwortung füreinander tragen.

Interview: Laura Piontek

Keine Angst vor dem Wolf

Foto: Volkssolidarität SWM/flau

Warum kommt der Wolf in Märchen eigentlich immer so schlecht weg? „Heute würde man das Mobbing nennen“, erklärte Thomas Frost bei einem Besuch des Horts der Stralendorfer Kita „Regenbogen“. Der Wolfspädagoge vermittelte den Kindern Wissen über ein Wildtier, das seit einiger Zeit wieder zur hiesigen Artengemeinschaft gehört. Mit dabei hatte er die Wolfshybriden Dakota und Ghost. Auf einer Wanderung mit ihnen lernten die Kinder viel Wissenswertes – zum Beispiel, dass sie nur hinter den Tieren laufen und sie nicht überholen dürfen. Der Pädagoge gab außerdem Verhaltensregeln für eventuelle Begegnungen mit einem wilden Wolf: Nicht rennen, nicht stürzen. Solltet ihr doch hinfallen, sofort aufstehen! Mit dem Wolf startete ein Projekt, mit dem das Kita- Team den Kindern die heimischen Wildtiere nahe bringen will.

Im zauberhaften Licht

Der Frühling war gerade ein paar Tage alt – da starteten die Grabower schon mit ihrem Licherfest in die diesjährige Freiluftsaison. Kleinkunst, Musik und Kulinarisches lockten zahlreiche Besucher ins romantisch illumierte Zentrum. Die Fassaden der kleinen Fachwerkhäuser waren mit Lichtinstallationen geschmückt, zum Bühnenprogramm hatten auch Vereine aus der Stadt beigetragen, so dass am Ende eine gelungene Veranstaltung stand.

Zum Smüstern

Foto: Volkssolidarität SWM/flau

Lieder und Schwänke, Sketche und niederdeutsche Bonmots: Das wollten mehr als 80 Plattdeutsch-Fans hören und kamen nach Ludwigslust ins Bistro „Kümmken“. Wolfgang Kniep und Anke Gohsmann boten jede Menge Stoff zum „Besinnen un Smüstern“ und zeigten, dass selbst Beatles-Klassiker wie „Love me do“ oder „Let it be“ als „Lat mi in Ruh“ oder „Kumm to mi“ auch auf Platt funktionieren.

Augen auf und Ohren gespitzt

Foto: Tom Dove

Die NABU Mecklenburg-Vorpommern ist auf der Suche nach dem ersten Kuckuck des Jahres. Um Informationen zur Bestandsentwicklung und zu regionalen Besonderheiten der Vögel zu erhalten, bittet die Umweltorganisation darum, die Sichtungen von Kuckucks zu dokumentieren. Dafür gibt es auf der Internetseite www.nabu-mv.

de eine separate Projektseite, auf der die Meldung in der Naturgucker-Datenbank eingetragen werden kann. Doch aufgepasst: Der Kuckucksruf kann schnell mit dem ähnlich klingenden Balzruf der Türkentaube verwechselt werden. Dieser ist für gewöhnlich jedoch lang gezogen, während der Kuckucksruf eher kurz und prägnant ist.

Mehr Bewegung für die Jüngsten

Anita Krüger (67) traniert im Sportverein Grabow ehrenamtlich die Kleinsten im Turnen. Für ihr Engagement wurde sie nun mit der Landessportplakette ausgezeichnet.
Foto: Laura Piontek

Wie war es für Sie, die Auszeichnung mit der Landessportplakette zu erhalten?
Das war ehrlich gesagt eine totale Überraschung, ich habe da überhaupt nicht mit gerechnet. Ich bin der Einladung zur Sportler-Gala gefolgt und bekam dann die Auszeichnung. Das hat mich wirklich überrascht. Und auch, wenn man die Arbeit nicht dafür macht, um ausgezeichnet zu werden, ist es natürlich ein tolles Schmankerl. Außerdem zeigt es die Wertschätzung für ehrenamtliche Arbeit, was ich sehr wichtig finde. Allgemein kann ich nur jedem empfehlen, sich ein Ehrenamt zu suchen, denn es ist nicht nur etwas, das man für andere tut, sondern erweitert auch den eigenen Horizont.

Wie sind Sie zu Ihrem Engagement im Sport gekommen?
Ich mache schon sehr lange Sport, mit sieben Jahren habe ich angefangen zu turnen. Später nach der Wende wurde ich gefragt, ob ich die Abteilung Turnen für Kinder und Jugendliche im Sportverein Grabow neu aufbauen möchte. Die vorherigen Sportlehrer waren zu dem Zeitpunkt bereits in Rente. Und so bin ich in den Grabower SV gekommen und gleich in die Vorstandsarbeit eingestiegen. Gleichzeitig wurde ich auch bei der Sportjugend vom Kreissportbund Ludwigslust im Vorstand aktiv. Und nebenbei mache ich natürlich das Training für die Kinder. Da fangen wir regelmäßig mit neuen Gruppen an und das ist immer wieder spannend.

An welcher Stelle findet der Sport in Ihrem Privatleben Platz?
Bis zur zehnten Klasse habe ich neben der Schule geturnt und das ging auch während meines Studiums zur Heimerzieherin so weiter. Dort wurde in einem Sportwettbewerb mit allen möglichen Sportarten ein Studentenmeister ermittelt. In allen drei Studienjahren konnte meine Seminargruppe den Wettbewerb für sich entscheiden. Und auch ansonsten hat sich das Turnen wie ein roter Faden durch mein Leben gezogen. Einmal Sportler, immer Sportler. Es gab nur kurze Zeitabschnitte, wie beispielsweise während meiner Arbeit im Kinderheim, in der ich für das Turnen keine Zeit gefunden habe.

Was ist für Sie das Besondere daran, die Kinder im Turnen zu trainieren?
Ich sage immer, es geht nicht um die Leistung, sondern die Hauptsache ist, dass die Kinder Sport machen. Je früher, desto besser. In diesem Rahmen haben wir zum Beispiel auch Projekte wie „Bewegter Kindergarten“ und den „Zwergensport“ auf den Weg gebracht, weil ich gesagt habe, dass es am Besten ist, wenn die Kinder von klein auf merken, dass Sport und Bewegung gut für sie ist. Und abgesehen davon macht es natürlich auch einfach Spaß zu sehen wie sich die Kinder entwickeln. Vor allem zu Anfang besteht ja meistens noch eine gesunde Angst. Doch mit der Zeit und dem Traning merken sie dann, dass es immer besser klappt. Eine tolle Sache ist auch das Gemeinschaftsgefühl, das unter den Kindern herrscht. Da lacht keiner den anderen aus, sondern alle sind da, um gemeinsam zu trainieren und sich zu verbessern.

Interview: Laura Piontek

Das Licht der Menschlichkeit

Foto: DRK-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Bereits seit 1992 veranstaltet das Deutsche Rote Kreuz einen europaweiten Fackellauf. Das „Licht der Menschlichkeit“ hat vom 10. bis 17. März seinen Weg durch Mecklenburg-Vorpommern bestritten. Zu Fuß, in Fahrzeugen und auch über Wasser wurde die Fackel durch das ganze Bundesland transportiert. Die Reise soll im Juni ihr Ende in der norditalienischen Stadt Solferino finden, die als Geburtsort des Roten Kreuzes gilt. Dort taten sich die Menschen einst nach einer verheerenden Schlacht zusammen, um den Verwundeten gemeinsam zu helfen. Dieses Engagement und Verantwortungsgefühl zählt auch heute zu den Leitlinien des Deutschen Roten Kreuzes.

Saatgut zu verleihen

Foto: Stadtbibliothek der Hansestadt Wismar/Daniela Boldt

Nachdem die Stadtbibliothek der Hansestadt Wismar im Februar fleißig Spenden für ihre neue Saatgutbibliothek gesammelt hat, stehen nun die ersten ausleihbaren Samen zur Verfügung. Im Erdgeschoss stehen zwei Boxen, aus denen sich Interessierte bis zu drei Tütchen mit Saatgut für Nutzpflanzen ausleihen können. Literatur zum nachhaltigen Gärtnern wird ebenfalls bereitgestellt. Weitere Saatgut-Spenden sind gerne gesehen.

Ausbildung für Suchhunde

Foto: LK Nordwestmecklenburg/Wohlleben

Zur Bekämpfung der bei Wildschweinen auftretenden Afrikanischen Schweinepest (ASP) helfen so genannte Kadaversuchhunde dabei, infizierte verendete Tiere aufzuspüren. Jetzt hat zum ersten Mal unter Aufsicht des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes des Landkreises Nordwestmecklenburg eine Prüfung von ASP-Fallwildsuchhunde-Gespannen stattgefunden. Die Ausbildung war initiiert worden, um im Ernstfall auf regionale Suchhunde zugreifen zu können. Fünf Monate lang wurden die Hunde in dem Kurs auf die Witterung von Schwarzwild-Kadavern geprägt, ein weiterer Kurs ist geplant.

Modernes Lernen im neuen Anbau

Foto: Landkreis Ludwigslust-Parchim

Der Erweiterungsanbau der Schule an der Bleiche in Ludwigslust ist fertig gestellt worden. Die Schüler und Lehrkräfte der Förderschule dürfen sich nun über vier zusätzliche Unterrichtungsräume, einen Physiotherapieraum, be­hindertengerechte sanitäre An­lagen sowie einen weiteren Aufzug freuen. Im Zuge der Modernisierung wurde auch die IT der Schule erneuert. Zukünftig lernen die Schüler an interaktiven Tafeln und neuen Computern und es besteht Zugang zu Multifunktionsdruckern.
„Ich freue mich sehr, dass dieser Anbau geglückt ist. Gerade an dieser Schule ist es wichtig, dass die Lehr- und Lernbedingungen für die Schülerinnen und Schüler stimmen. Mein Dank geht an alle Fördermittelgeber und Unterstützer dieses Bauprojektes“, sagte Landrat Stefan Sternberg bei der feierlichen Einweihung des Neubaus.

Fledermäuse machen Station

Foto: Axel Scholz

… und zwar in Westmecklenburg. Die Natura-2000-Station, gefördert vom Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide, sammelt Daten über die Verbreitung und Gefährdung der in MV beheimateten Fledermausarten. Ziel ist es, Wälder in Zukunft fledermausfreundlicher gestalten zu können. Zudem gibt es bei den Führungen auf dem Bossower Fledermauspfad viele spannende Fakten rund um die Tiere der Nacht zu erfahren.

Besonderes Dankeschön

Foto: Pressestelle der Hansestadt Wismar

Nachdem der christliche Hilfs­verein Wismar Ende Januar neun Strom­generatoren an die ukrainische Hafen­stadt Tschornomorsk gespendet hatte, sind nun in der Hansestadt Wismar Gastgeschenke eingetroffen. Darunter sind ein handgefertigtes Glöckchen sowie Karten des örtlichen Museums in Tschornomorsk. Zukünftig möchte Wismar mit der ukrainischen Stadt am Schwarzen Meer eine Städtepartnerschaft eingehen.

 

Teilhabe stärken

Foto: Camilla Schlie

Beim Workshop „Solidarisch sein! Migrantisch. Weiblich. Beteiligung. Wismar.“ tauschten sich Frauen aus insgesamt acht Ländern über ihre Teilhabeerfahrungen in der neuen Heimatstadt Wismar aus. Im Rahmen der Initiative des Büros für Chancengleichheit formulierten die Frauen Wünsche und Umsetzungsvorschläge für eine bessere Teilhabe, welche nun ausgewertet werden.

 

 

 

 

Auf Schnäppchenjagd im Museum

Foto: Rainer Cordes

Mit dem beliebten Frauen­flohmarkt startete das Kreis­agrarmuseum Dorf Mecklen­burg unterhaltsam ins neue Jahr. Ende Januar lockte die Aussicht auf das eine oder andere Schnäppchen die shoppingbegeisterten Frauen aus der Umgebung ins abendliche Museum. Die Ausstellerinnen präsentierten ihre Ware und in bester Laune wurde fleißig verhandelt. Dabei wechselten einige schicke Teile die Besitzerin. Zwischen Shoppingspaß und netten Plaudereien standen leckeres Finger-Food und Getränke zur Stärkung bereit. Als krönender Abschluss des Abends trat der Quiz-Master auf. Dem Anlass angemessen erschien der Comedian stilsicher im Anzug mit Flamingo-Palmen-Print und dazu passender rosa Sonnenbrille. Mit seiner Show über die Lügen und Wahrheiten des Lebens bescherte er den anwesenden Damen zahlreiche Lacher.

Botschafter für die Heimatstadt

Mark Riedel (52) ist Vorsitzender des Heimatbunds Parchim e.V. und gern als Stadtführer unterwegs – das nächs­te Mal am 19. Februar zum Weltgästeführertag. Treffpunkt ist um 10 Uhr das Moltke-Denkmal in Parchim.
Foto: privat

Das Motto des Weltgästeführertags 2023 lautet „Sagen, Geschichten, Anekdoten“. Was fällt ihnen dazu in Parchim als Ers­tes ein?
In Parchim gestalten wir seit 2006 den Weltgästeführertag. Die Führungen sind nicht nur für Gäste interessant. Es gibt auch viele Einheimische, die „ihre“ Stadt einmal aus einer anderen Perspektive kennenlernen wollen. Seit 1997 bieten wir in den Sommermonaten öffentliche Führungen an, neben individuell buchbaren. Es gibt jede Menge Sagen, Geschichten und Anekdoten über Parchim. Wo fängt man da an, wo hört man auf?

Wie sind Sie Stadtführer geworden – und warum?
Mich interessierte die Geschichte der Stadt Parchim schon immer. Als Kind hörte ich gerne zu, wenn meine Großmutter vom früheren Parchim erzählte. Als man für den großen Festumzug zur 775-Jahrfeier der Stadt Parchim 2001 einen großen, schlanken Darsteller suchte, fiel die Wahl auf mich. Anfangs bin ich im Kostüm nur mitgegangen. Seit 2006 bin ich selber als Gästeführer in Parchim unterwegs. Was gibt es Schöneres als Leuten seine Geburtsstadt zu zeigen? Man sieht sich aber auch als Botschafter für die Stadt und es macht mir immer noch viel Spaß.

Sie schlüpfen manchmal zu Ihren Stadtführungen ins Kostüm. Was zeigt Generalfeldmarschall von Moltke den Besuchern am liebsten? Wo ist Ihr liebster Platz in Parchim?
Egal, ob ich als Moltke unterwegs bin oder in zivil: Sein Denkmal und Geburtshaus ist ein Muss. Ich habe eigentlich keinen liebsten Platz in Parchim. Es gibt so viele schöne Ecken in der Stadt, zum Beispiel die historische Altstadt mit ihren beiden Kirchen und den schönen Fachwerkhäusern. Oder das Buchholz und den Sonnenberg, da fällt es schwer, sich zu entscheiden.

Wie wichtig sind Jahreszahlen?
Ich persönlich lege großen Wert auf Jahreszahlen. Das liegt sicherlich auch daran, dass ich mir schon in der Schule Geschichtszahlen gut merken konnte. Man sollte seine Gäste bei Stadtführungen aber nicht damit „erschlagen“. Ich finde immer, dass eine gesunde Mischung aus Zahlen und Geschichten eine gute Führung ausmacht.

Was wollen die Besucher am häufigsten wissen und worüber staunen sie am meisten?
Besucher fragen häufig nach der heutigen Situation in der Stadt, zum Beispiel nach Einwohnerzahlen und wovon man hier lebt. Es gehören aber auch banale Fragen dazu, zum Beispiel welche gastronomische Einrichtung man empfehlen kann. Die Gäste sind immer wieder erstaunt über unsere gut erhaltene Altstadt. Viele sind auch überrascht, welche bekannten, teilweise weltbekannten, Persönlichkeiten einen Bezug zur Stadt Parchim hatten. Wer weiß zum Beispiel, dass die ältesten nachweisbaren Vorfahren der Schriftsteller Heinrich und Thomas Mann Parchimer Ratsherren waren oder dass der Revolutionsführer Lenin Parchimer Wurzeln hat?

Interview: Katja Haescher

Die Begeisterung weitergeben

Heike Pilz (58) leitet
das Archäologische Freilichtmuseum
Groß Raden. Foto: privat

Welcher Mittel bedarf es, Menschen für Geschichte zu begeistern und wie gelingt es Ihnen in Groß Raden?
Das Wichtigste: Man muss selbst begeistert sein. Wir haben das Glück, dass sich bei uns Theorie und Praxis vereinen – eine slawische Siedlung auf einer Halbinsel am See, deren Geschichte 1000 Jahre zurückreicht: Das ist schon etwas Besonderes. Wenn ich es schaffe, bei Führungen das Interesse der Besucher zu wecken und diese später wiederkommen, habe ich viel erreicht. Das gelingt nicht, wenn ich mit Jahreszahlen um mich werfe, denn die meisten wollen ganz andere Sachen wissen: Was haben die Menschen hier den ganzen Tag gemacht?
Was haben sie gegessen?

Welche Herausforderungen barg das Leben in der Slawenzeit und wie machen Sie diese im Museum sichtbar?
Die Slawen hier waren Handwerker und Bauern und mussten von ihren Produkten leben. Wenn 300 Menschen mit ihren Tieren auf so einem Areal zu Hause sind, sieht es natürlich anders aus als heute mit dem gemähten Rasen. Oft waren im Januar, Februar die Vorräte verbraucht, die Menschen waren ausgemergelt, starben noch schneller an Krankheiten. Nicht alle Mittelaltermärkte zeigen dieses harte Leben. Wenn aber die Besucher bei uns merken, dass es eine halbe Stunde dauert, um eine Handvoll Körner zu mahlen, bekommen sie eine Ahnung.

Was sollten Besucher im Museum in Groß Raden auf keinen Fall verpassen?
Unsere neue interaktive Ausstellung „Slawenburg“. Sie fußt auf den Funden einer Ausgrabung unter dem Schweriner Schloss im Zuge der Verlegung der Glasfaserkabel. Wir präsentieren diese Funde eingebettet in eine Geschichte: die Reise des Fürsten Mstivoj, der seine Tochter dem Dänenkönig Harald Blauzahn zur Frau versprochen hat, auf die Burg Schwerin. Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit dem dänischen Museum
Moesgaard entstanden, von dort kamen wirklich tolle Inspirationen! Außerdem lockt am ersten Oktoberwochenende das letzte große Mittelalterlager dieses Jahres.

Worüber staunen Kinder am meisten und was erwartet sie im Herbstferienprogramm?
Kinder sind oft fasziniert, wenn sie im Innern eines Hauses stehen, wir die Tür schließen und es dunkel wird. Sie staunen, wie hart das Leben im Mittelalter war. Natürlich freuen sie sich auch über Aktionen und deshalb haben wir uns für die Herbstferien mit dem Naturpark Sternberger Seenland zusammengetan. Unter dem Motto „Feuer, Rauch und bunte Blätter“ können Kinder dann Kerzen gießen, Kürbisgesichter schnitzen, Lederbeutel herstellen …

Warum lohnt es sich, häufiger ins Museum nach Groß Raden zu kommen?
Auf dem Freigelände präsentieren wir immer wieder Veranstaltungen zu verschiedenen Themen. Im Oktober startet auch erneut unsere Vortragsreihe mit Beiträgen zu Themen quer durch die Archäologie – nicht nur zu den Slawen. Und Führungen machen wir zu Kindergeburtstagen genauso wie zu Betriebsfeiern.

Welche Pläne und Wünsche gibt es für die Zukunft?
Dass das ganze Team gesund bleibt und wir das, was wir hier aufgebaut haben, erfolgreich
weiterführen können. Außerdem wünsche ich mir, dass uns nie die Ideen ausgehen und die Gratwanderung zwischen Event und wissenschaftlicher Seriosität weiterhin gelingt – und das mit Spaß und Freude.

Interview: Katja Haescher

Heike Pilz (58) leitet
das Archäologische Freilichtmuseum
Groß Raden. Foto: privat

Den Staffelstab weitergereicht

Foto: Volkssolidarität SWM/flau

Die Ortsgruppe Rastow des Volkssolidarität Südwestmecklenburg engagiert sich seit Jahren ambitioniert für ihre fast 100 Mitglieder. So war es auch nicht verwunderlich, dass fast 70 Leute zum Sommerfest mit Grillen ins Feuerwehrhaus kamen. Neben der Geselligkeit stand die Ehrung von zwei verdienten Vorstandsmitgliedern, die nun aus persönlichen Gründen ihre Ämter niederlegten, auf der Tagesordnung. Verabschiedet wurde Monika Dockweiler (2.v.r.), die viele Jahre den Vorstand tatkräftig unterstützte und sich besonders bei der Organisation von Veranstaltungen einsetzte. Die langjährige Vorsitzende Brigitte Grunow (M.) übergibt das Amt an Nachfolgerin Ulla Taschenbrecher (l.) und wurde von ihr und Silke Schotte (r.) verabschiedet. Zum Vorstand gehört außerdem Schatzmeisterin Margot Worreschk (2.v.l.).

Rauf aufs Rad

Foto: Rainer Cordes

Bei der 3. Velolust in Ludwigslust traten am ersten Septembersonntag rund 100 Teilnehmer in die Pedalen. Die Ausfahrt führte über Kummer und Klein Krams zurück nach Ludwigslust und vereinte die unterschiedlichsten Drahtesel – vom Hochrad über das klassische Herrenrad und das blumengeschmückte Hollandrad bis hin zum modernen E-Bike. Geschwindigkeiten spielten keine Rolle, vielmahr ging es um den Spaß an der gemeinsamen Ausfahrt.

Leselust fördern

Foto: Stadt Grevesmühlen

„FerienLeseLust“ heißt die größte Leseförderaktion der Bibliotheken in MV. In der Stadtbibliothek Grevesmühlen
nahmen in diesem Jahr 28 Schüler erfolgreich teil. Bedingung: Sie mussten mindestens ein Buch gelesen haben. Viele schafften mehr – bis zu zwölf Bücher standen bei vier Schülern im Lese- Logbuch. Zum Abschluss gab es eine Lesung mit Schauspieler Rainer Rudloff und für die Kinder Urkunden und Preise.

Licht und Schatten

Foto: Benjamin Zinck

Zwanzig junge Menschen, zehn Tage intensives Vorbereiten und Arbeiten, dazu einige Künstler aus der Region Westmecklenburg, das waren die Hauptzutaten für das diesjährige Lichterfest im Schlosspark von Dreilützow. Ergebnis war ein besonderer Abend, zu dem etwas mehr als 1000 Besucher kamen. Mehrere der Installationen thematisierten zum Beispiel die Klimaveränderung. Dazu gehörten die Mecklenburger Seenplatte in der Sandkiste, oder auch ein Paletten-Klima-Pfad nach dem Vorbild der Klimastreifen von Ed Hawkins. Letztgenannte Installation ist so gut gelungen, dass diese nun bei einem Klimawettbewerb eingereicht wird.

Helfen, ein einzigartiges Erbe zu erhalten

Henrik Wegner (49) ist Vorsitzender
des Fördervereins Schloss Ludwigslust Foto: Rainer Cordes

Hätten Sie gern im Barock gelebt?
Ich persönlich liebe schon die Vorzüge der heutigen Zeit. Aber temporär macht es mir Spaß, ins Barock zu schlüpfen. Dazu gehört natürlich mein Gewand mit Kniehose und Strumpfhose, Dreispitz und Perücke. Einziger Nachteil: Das Barockfest ist im Mai und da wird‘s unter der Perücke manchmal ganz schön warm. Das Schwierigste sind allerdings die hochhackigen Schuhe, schön, wenn ich die nach dem Barockfest ausziehen kann.
Was ist im oder am Ludwigsluster Schloss Ihr Lieblingsplatz?
Der Schlosspark in Ludwigslust ist wunderschön, ich gehe da oft mit meinen beiden Windhunden spazieren. Am schönsten ist es morgens auf der ersten Runde, wenn der Park erwacht. Mit ein bisschen Glück sind dann die Kraniche zu hören, Rehe zu sehen oder auch mal ein Eisvogel. Stehe ich dann am Schweizerhaus und schaue über
die Wiesen, ist das ein traumhafter Ort.
Wie kam es zu Ihrem Engagement im Förderverein und was sind dessen Ziele?
Ich bin Neu-Ludwigsluster, bin in Lübeck geboren, habe in Rostock studiert und arbeite seit 2000 in der Stadtverwaltung. Ludwigslust ist eine Stadt, die Raum bietet, um etwas auf die Beine zu stellen. Anfang der 2000er habe ich deshalb den Verein Barocklust gegründet und mein erstes Gewand anfertigen lassen. Solche Kostüme fallen auf, machen es leichter, Menschen für die Historie zu begeistern und das Interesse von Kindern zu wecken. Problem war, dass es immer schwieriger wurde, Mitglieder für die Vorstandsarbeit zu gewinnen. Deshalb gibt es den Verein heute nicht mehr. Seit drei Jahren engagiere ich mich nun im Förderverein Schloss, seit diesem Jahr als dessen Vorsitzender. Schloss und Park sind ein einzigartiges Erbe des Spätbarock und wir wollen dazu beitragen, eine breite Öffentlichkeit für dieses Kulturgut zu interessieren. Dafür arbeiten wir eng mit den Staatlichen Schlössern, Gärten und Kunstsammlungen MV und dem Schlossmuseum zusammen, organisieren Feste und Veranstaltungen, unterstützen Ankäufe, haben kürzlich zum Beispiel die Hinweistafeln im Park erneuern lassen.
Was war das für Sie bisher schönste Projekt in der Vereinsarbeit?
So lange bin ich ja noch nicht dabei, insofern ganz klar: das diesjährige Barockfest. Nach der langen Corona-Pause war es besonders schön. Wie lassen sich Menschen für den Denkmalschutz und den Wert des kulturellen Erbes begeistern? Indem sie Schloss und Schlosspark kennen lernen, die Schönheit erleben. Dazu tragen Veranstaltungen wie das Barockfest und die Schloss-Weihnacht, aber auch die Schlosskonzerte bei, die der Verein regelmäßig organisiert. Dann kommen auch Menschen von weiter her, die Ludwigslust entdecken, beim nächsten Mal vielleicht länger bleiben und manchmal sogar Mitglied im Verein werden. Wir wollen dazu beitragen, dass der Funke überspringt, dass sich Menschen mit diesem Kulturgut identifizieren.
Welche Pläne gibt es für die Zukunft und was wünschen Sie sich für das Schloss?
Ich wünsche uns viele Besucher für das Schlossmuseum, dass immer neue Ideen da sind und neue Impulse von außen kommen, sich also noch mehr Menschen für dieses Ensemble engagieren.

Interview: Katja Haescher

Bonus für das Ehrenamt

Foto: Axel Schott

Die Stadt Parchim ist jetzt Partner der Ehrenamtskarte MV. Die Stadtvertreter hatten die Kooperation beschlossen, um den ehrenamtlich Tätigen in der Kreisstadt einen kleinen Teil ihrer Arbeit zurückzuzahlen. Jetzt präsentierten Fachbereichsleiter Dirk Johannisson, Angelika Lübcke von der MitMachZentrale und Bürgermeister Dirk Flörke (v.l.) offiziell die Vereinbarung. Konkret können Besitzer der Karte eine Ermäßigung von 50 Prozent auf ein Ticket für die Dauerausstellung des städtischen Museums und 50 Prozent auf den Jahresbeitrag einer Einzelmitgliedschaft der
Stadtbibliothek erhalten. Die Saisonkarte im Schwimmbad wird um ein Drittel günstiger.
Die Stadtverwaltung verstärkt das Angebot in der Kreisstadt als zwölfter Partner. Kreisweit beteiligen sich bislang 95 Partnerstellen, landesweit sind es 600.

Kunst in zauberhafter Kulisse

Foto: Volkmar Eggert

Wenn in Ludwigslust das Kleine Fest im großen Park gefeiert wird, dann strömen
die Zuschauer herbei – ist es doch eine Gelegenheit, in zauberhaftem Ambiente hochkarätige Kunst zu erleben. Akrobaten und Artisten, Marionetten- und Puppenspieler, Clowns und Comedians bevölkerten den Schlosspark und die Bühnen. Das Sommerevent der Festspiele MV lockt seit 1995 in das spätbarocke Ensemble und ist längst zum
Publikumsmagneten geworden.


Einfach nur sitzen

Foto: Rainer Cordes

Von wegen Vogelscheuche: Strohpuppen erobern gerade zur Erntezeit die Dorfeingänge und werben für Feste und Vereine.
In Schimm hat es sich ein freundliches Pärchen auf einer Bank gemütlich gemacht – ein Gruß der Schimmer Landfrauen.
Das hebt die Laune der Vorüberfahrenden und bringt auf gute Ideen: Manchmal sollte man einfach nur dasitzen und gucken.

Per Brücke auf die See

Foto: Rainer Cordes

In Wendorf können Badegäste auf der Ostsee spazieren gehen. Die Seebrücke in dem Wismarer Ortsteil ist eines von insgesamt 19 derartigen Bauwerken an der Ostseeküste von Mecklenburg-Vorpommern. Sie entstand 1992 und ist 350 Meter lang. In den 1990er-Jahren hatte im Land ein regelrechter Seebrücken-Bauboom eingesetzt – mit der Konstruktion in Sellin endete dieser 1998. Das Bauwerk in Wismar ist bei Spaziergängern besonders beliebt. Hier lässt sich eine Prise frischer Seeluft mit Panoramablick auf vorbeigleitende Boote, die Insel Poel und in der anderen Richtung die Silhouette der Stadt Wismar mit ihren großen Kathedralen schnuppern.

Mittler zwischen Mensch und Natur

Mario Axel (54)
ist Ranger
im Biosphärenreservat Schaalsee Foto: E. Dornblut

Wo und wie haben Sie Ihre Liebe zur Natur entdeckt?
Ich bin im ländlichen Raum aufgewachsen, wir haben draußen gespielt, sind im Wald herumgeströpert. Tiere und Pflanzen haben mich schon als Kind interessiert und so entstand auch früh mein Berufswunsch. Ich bin Forstwirt geworden und habe in meinem Beruf die Bedeutung und die Notwendigkeit des Naturschutzes erkannt. Als im Biosphärenreservatsamt die Stelle des Leiters im Rangerbereich zu besetzen war, habe ich diese Chance ergriffen.
Was sind die Aufgaben eines Rangers?
Der Beruf ist sehr vielseitig. Vor Ort sind wir die ersten Ansprechpartner für Bürger und Besucher in vielen Fragen des Naturschutzes. Ich sehe mich als Mittler zwischen Mensch und Natur. Ranger sind zum Beispiel in der Bildung tätig und haben dabei viel mit Schulklassen und Besuchergruppen zu tun. Ranger nehmen aber auch hoheitliche Aufgaben wahr und achten auf die Einhaltung von Gesetzen im Rahmen des Naturschutzes. Wir können auch Verwarngelder aussprechen, aber wir setzen lieber auf das Gespräch. Außerdem gehören Forschung und Umweltbeobachtung sowie Landschaftspflege und der Erhalt der Besuchereinrichtungen zu unseren Aufgaben.
Was ist Ihnen bei Ihrer Arbeit besonders wichtig?
Die Gespräche mit den Menschen, um ihnen die Ziele des Biosphärenreservates nahe zu bringen. Dazu gehört, die Natur zu nutzen, ohne sie zu zerstören, nachhaltig zu wirtschaften, sich von den Früchten zu ernähren und nicht die Basis anzugreifen.
Was hat es mit dem „Tag des Rangers“ am 31. Juli auf sich?
Ranger schützen wertvolle Ökosysteme. In vielen Ländern ist ihre Arbeit sehr gefährlich. Wenn Armut und Hunger herrschen oder zwischen Naturschutz und großen wirtschaftlichen Interessen nur eine kleine Berufsgruppe steht, die sagt, halt, hier geht es nicht weiter, dann wird es gefährlich. Allein in den letzten zehn Jahren wurden mehr als 1000 Ranger weltweit bei der Erfüllung ihrer Aufgaben getötet. Die Angehörigen stehen dann meist vor dem Nichts. Jedes Jahr am 31. Juli gedenken wir am World Ranger Day weltweit aller Rangerinnen und Ranger, die in ihrem Dienst verletzt oder getötet wurden. Gerade die Ranger in Krisengebieten verdienen unsere Wertschätzung und Solidarität.
Was wünschen Sie persönlich sich für den Umgang der Menschen mit der Natur?
Ich finde es schön, dass die Menschen die Natur erleben und genießen möchten; wünsche mir dabei aber, dass sie
die Gesetze und Verordnungen beachten und die Natur mit Respekt behandeln. Das macht uns allen das Leben
leichter. So sind zum Beispiel im Biosphärenreservat nur registrierte Boote und SUP-Boards erlaubt. Einige wenige wollen das nicht verstehen und verärgern dabei diejenigen, die sich an die Regeln halten – und das ist die große Mehrheit.
Hier ist Platz für einen Tipp – was lohnt sich im Biosphärenreservat Schaalsee?
Zu meinen Lieblingsplätzen gehört der Beobachtungsturm am Röggeliner See. Auf der Insel darin gibt es eine kleine Kormorankolonie. Deshalb inspiziert der Seeadler auf seinen Jagdflügen häufig den See. Vom Seeadler bis zur seltenen Kolbenente gibt es hier immer etwas zu beobachten. Kurz vor Klocksdorf führt ein kleiner befahrbarer Landweg zum Beobachtungsturm.

Interview: Katja Haescher

„Kleine Schwarze“ für Schiedsrichter

Foto: Torsten Schünemann

Anerkennung für die Unparteiischen: Für jeden der 110 Referees im Verband gab es ein schwarzes Poloshirt mit dem Logo des Kreisfußballverbandes Westmecklenburg – so können die Schiris künftig einheitlich auflaufen. Schiedsrichter-Obmann Robert Holst würdigte noch einmal den großen Einsatz der Unparteiischen: Nur so sei es während der Corona-Zeit und ihren vielen Unwägbarkeiten möglich gewesen, alle Spiele durchzuführen und abzusichern, sagte er. Die neuen Trikots sind somit auch ein Dankeschön für das gezeigte ehrenamtliche Engagement, möglich wurde die Anschaffung mit Unterstützung der Sparkasse Mecklenburg- Schwerin. Sparkassen-Filialleiter Stefan Pinnow (l.) überreichte die Poloshirts stellvertretend an Schiedsrichterin Hannah Werner von der SG Lindental Tessin und Obmann Robert Holst.

Gute Noten für Ausbildung

Foto: Pressestelle Wismar/Marco Trunk

Die Hansestadt Wismar darf sich zum zweiten Mal in Folge „TOP-Ausbildungsbetrieb 2022“ nennen. Damit gehört die Verwaltung zu den 60 besten Ausbildungsbetrieben im Kammerbezirk der IHK zu Schwerin. Die Freude darüber war besonders bei Ausbildungsleiterin Jana Wellnitz groß. Zusammen mit Bürgermeister Thomas Beyer (l.) und Michel Ohlerichpräsentierte sie stolz Auszeichnungsurkunde und Plakette.

 

 

Fünf junge Hüpfer

Foto: Gritta Flau

Fünf neue Gymnastikbälle rollen jetzt durchs „Abenteuerland“. Die Spende aus der ortsansässigen Physiotherapie Künzler kam bei den Kita-Kindern gut an: Die Mädchen und Jungen probierten gleich im Gymnastikraum, was sich mit den bunten Bällen anstellen lässt. Ein paar Tipps für effektive Übungen gab es auch – von Johanna Enkisch, die die Sportgeräte überreichte und deren Tochter Paula ebenfalls die Kita besucht.

Parchims Blühwiesen

Foto: Axel Schott

Es blüht auf den Wiesen von Parchim: Um die Biodiversität zu fördern, dürfen im Stadtgebiet immer mehr Wiesen verwildern. Auf vielen wird bereits nur noch ein- bis dreimal im Jahr gemäht – dies soll gewährleisten, dass Blühpflanzen und Kräuter wachsen und so vielen Insektenarten ein Zuhause bieten. Die Stadt Parchim möchte diesen Weg jetzt fortführen und weitere zwei Hektar Grünflächen im Stadtgebiet in Wiesen umwandeln. In Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft „Junge Imker“ sollen die öffentlichen Grünflächen in Zukunft noch insektenfreundlicher gestaltet werden.

Köstlichkeiten von regionalen Herstellern

Vanessa Kersting (29) hat das Start-up
MVliebe gegründet und führt
in Wismar einen RegioLaden.

Wie entstand die Idee für MVliebe? Wodurch zeichnet sich das Geschäftsmodell aus?
Als ich zum Studieren nach Wismar kam, hat mir ein Regioladen gefehlt. Mit dem Fahrrad bin ich damals von Hofladen zu Hofladen gefahren, weil ich mit meiner Kaufentscheidung etwas bewirken wollte. Für den Alltag war das natürlich nichts, vor allem nicht, nachdem ich einen Vollzeitjob in Schwerin angetreten hatte. Als ich mich in einem Telefongespräch mit meinem Vater mal wieder über das fehlende Angebot beschwerte, sagte der: Mach‘s einfach selbst. Im März 2021 haben wir dann die ersten Regio-Tüten für den Online-Hofladen gepackt, im August ist ein RegioLaden dazugekommen und vor Weihnachten haben wir unseren deutschlandweiten Versand gestartet.
Welche Produkte sind besonders beliebt?
Unser Holundersenf – aber vielleicht liegt das auch daran, dass ich den selbst so gern mag? Auf Käse ist der jedenfalls der Hammer. Oder das Basilikum-Salz, die Schokolade… Es gibt ja auch immer wieder etwas Neues aus den vielen kleinen Manufakturen in MV zu entdecken.
Warum haben Sie sich für Wismar entschieden?
Ich habe mich während des Studiums in die Stadt verliebt. Wenn ich Möwengeschrei höre, ist das für mich wie Urlaub, dann die alte Hansestadt, der Hafen… Dazu kommt, dass es in Mecklenburg-Vorpommern übers Land verstreut viele Produzenten gibt, die hochwertige Lebensmittel anbieten, manchmal in den kleinsten Orten. Wenn man da hinfährt und schon denkt, das Navi spinnt und man fährt falsch, dann ist man genau richtig. Viele Ideen haben bei den Leuten in der hauseigenen Küche angefangen und sind gewachsen, es sind so viele Träume, die hier verwirklicht werden. Im RegioLaden gibt es dann alle Köstlichkeiten auf einem Fleck, die Produzenten haben etwas davon, die Kunden, wir als Start-up, ich nenne das immer eine Kette des Glücks, zu der auch die Wertschätzung von Lebensmitteln gehört.
Wie lernen Sie neue Produzenten kennen, um das Netz zu erweitern?
Das ist Schwarmwissen. In meinem Laden steht ein Wunschglas, in das Menschen ihre Vorschläge werfen können, so bekomme ich viele Geheimtipps. Und natürlich fahre ich dann auch zu den Herstellern, denn ich will ja im Laden zu dem Produkt eine Geschichte erzählen können.
Sie haben beim Wettbewerb „Erfolgsraum Altstadt“ 2021 in der Kategorie Geschäftskonzept gewonnen. Inwiefern hat dies einen Schub für Ihr Unternehmen bedeutet?
Es war ein großer Schub, ich hatte wirklich unterschätzt, was die Berichterstattung in Printmedien bewirken kann. Es kamen viele Leute in den Laden und die Klickzahlen auf der Seite sind hochgeschnellt. Ich hatte ursprünglich gar nicht geglaubt, ins Konzept zu passen und habe es als große Wertschätzung empfunden, als die Jury zu uns in den
Laden kam. Teil des Preises ist zudem eine einjährige Mitgliedschaft bei den Wirtschaftsjunioren und es macht mir viel Spaß, mich dort zu engagieren. Ich bin ein Teamplayer und glaube daran, dass man zusammen viel schaffen kann. Inzwischen ist MVliebe mein Hauptberuf und ich finde es schön, morgens aufzustehen und voller Vorfreude auf den neuen Tag zu sein.

Interview: Katja Haescher

Ein Hauch von Hollywood

Foto: Volkssolidarität SWM/E.Kessin

Wie fühlt es sich an, einmal hinter der Kamera zu stehen? Auf diese und weitere Fragen gab es für Siebtklässler der Theodor-Körner- Schule in Picher während einer Projektwoche Antworten. Elke Kessin, Schulsozialarbeiterin bei der Volkssolidarität Südwestmecklenburg, hatte dafür den „Medientrecker“ eingeladen – und die mehr als zweijährige Wartezeit hatte sich gelohnt. In den Teams „Film“, „Comic“, „Fotos“ und „Erklärfilm“ legten die Jugendlichen Inhalte, Requisiten und Drehorte fest und lernten den Umgang mit der Kamera. Jeder fand seine Rolle, ob als Schauspieler, Regisseur, Tontechniker, Cutter oder als Fotograf. Zum Ende der Projektwoche stand die Präsentation der Ergebnisse vor den anderen Klassen und den Lehrern im schuleigenen Clubraum auf dem Programm, inklusive tosendem Abschlussapplaus.

Begeistert in Staub und Lärm

Foto: Volkmar Eggert

Wenn es in Banzkow staubt und dröhnt, dann sind die Zuschauer des Trecker- Trecks selig: Auch in diesem Jahr zog es zu Pfingsten Tausende ins Neddelrad und zu den großen Maschinen. Rund 400 Zugfahrzeuge waren in verschiedenen Kategorien am Start und neben einem starken Motor brauchte es vor allem fahrerisches Können, um beim Pulling den Trecker mit dem angehängten Bremsschlitten zu bewegen – jedes Jahr aufs Neue ein tolles Schauspiel.

 

 

 

Durch die Allee

Foto: Rainer Cordes

Die Feston-Allee von Schloss Bothmer rahmt mit ihren grünen Blättergirlanden den Hohlweg ein, der auf die Anlage zuführt. Diese typisch barocke Inszenierung ist ein gartenkünstlerisches Denkmal von Rang – ein Spaziergang durch den grünen Tunnel ist deshalb für Bothmer-Besucher ein Muss. Die meisten Bäume stammen übrigens noch aus der Entstehungszeit des Schlosses in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Tonnenweise Sand für Kitas

Foto: JUH, Aileen Holm

„Sandspende“ meint oft die Füllung einer Buddelkiste. Für die Kitas „Waldmäuse“ in Klein Trebbow und „Wuschel“ in Zurow sah das im Mai ganz anders aus: Insgesamt ca. 50 Tonnen Sand – riesige Berge, die mehrere Kipplaster füllten, spendete die Firma Otto Dörner den beiden Johanniter-Einrichtungen. Die Anregung kam von einem Vater, der für das Unternehmen tätig ist – und bescherte Kindern und Eltern einen arbeitsreichen Aktionstag, bei dem viele – auch mit Kippern und kleinen Schippen – anpackten. Die enorme Menge reicht zum Erneuern aller bisherigen Spiellandschaften und auch für viele neue kreative Ideen.

Musik ist mein Lebenselixier

Martin Larsen (72), Inhaber der
Musikkneipe „martins“
in Dömitz

Wann und wie entstand Ihre Liebe zur Musik? Was bedeutet Musik für Sie?
Musik ist mein Lebenselixier, sie begleitet mich von dem Moment, an dem ich morgens aufstehe bis zum Abend – oft schlafe ich sogar bei Musik ein. Diese Liebe wurde mir wohl in die Wiege gelegt. Mein Vater, der allerdings schon vor meiner Geburt gestorben ist, war Saxophonist in einem Armee-Orchester der British Army. Mit den Beatles kam mein musikalisches Erwachen, als diese angelsächsische Musik auf mich einprasselte, gab‘s kein Halten mehr. Ich habe in verschiedenen Bands gespielt, hatte später in Hamburg eine Plattenfirma und seit mehr als 15 Jahren ist es jetzt eine Musikkneipe in Dömitz. Die Beatles mag ich übrigens immer noch.
Auf welchem Instrument sind Sie selbst am besten?
Instrumente spiele ich mehrere, aber keines davon perfekt. In den Bands war ich meist der Leadsänger. Meine Stimme war nicht schön, aber laut und ich war immer das, was man eine Rampensau nennt. Gitarre und Mundharmonika sind mir am liebsten, also das klassische Singer-Songwriter-Equipment. Ansonsten wären da noch noch Querflöte, ein bisschen Keyboard, Klavier. Allerdings habe ich erst mit Anfang 30 angefangen, Gitarre spielen zu lernen, vorher war mein Part halt immer der Gesang. Aber die Stimme ist ja auch ein Instrument.
Wie sind Sie nach Dömitz gekommen und was ist das Besondere an einer Musikkneipe in der mecklenburgischen Provinz? Warum sollten Gäste einen Besuch im „martins“ auf keinen Fall verpassen?
Ich bin der Liebe wegen in Dömitz gelandet. Nachdem ich meine Plattenfirma verkauft hatte, wollte ich eigentlich noch Los Angeles auswandern und bin bis Mecklenburg gekommen. Ich fühle mich hier sehr wohl, habe ein Haus gekauft und ein kleines Musikcafé installiert, in dem es hin und wieder Veranstaltungen gibt. Ein Highlight ist die Disco mit dem Titel „Petticoat und Brause“. Die spricht Leute ab 50, 60 an, ein bisschen verrät das ja schon der Name. Das machen wir seit einigen Jahren. Jeden ersten Freitag im Monat ist die Hütte voll und dann wird gerockt zur Musik der Beatles, Stones, Status Quo… Da kommen die Leute dann auch von weiter her.
Wen würden Sie gerne mal zu einem Auftritt nach Dömitz einladen und warum? Sie dürfen auch ganz groß
denken …
Ach, das will ich gar nicht. Es gibt zwei Leute, die mich musikalisch seit 20 Jahren begleiten. Der eine ist Colin Hay, auch als Leadsänger von Men at Work bekannt. Der tourt allein durch die Welt mit seiner Gitarre um den Hals, hat eine tolle Stimme und ist ein erstklassiger Singer-Songwriter. Der andere ist Mickey Jupp aus England, die beiden kitzeln mich musikalisch am meisten.
An welche Gäste oder welche Veranstaltungen erinnern Sie sich am liebsten?
Namen will ich da gar nicht nennen. Die schönsten Veranstaltungen sind die, aus denen die Leute anschließend rausgehen und beim Abschied sagen: Danke, Martin, das war wieder ein toller Abend. Ich will mit Musik Spaß haben – und den sollen meine Gäste auch haben.

Interview: Katja Haescher

Kartoffeln sind in guten Händen

Foto: Anna Kessin

Anfang Mai wurden im Kreisagrarmuseum in Dorf Mecklenburg die Kartoffeln in den Boden gebracht. Museumspädagogin Deborah Sauer hatte dabei viele kleine Helfer: Vorschulkinder aus dem Mäckelborger Kinnergorden ließen sich die Sache kurz erklären und zogen anschließend fleißig Furchen mit dem Kartoffelhäufler, achteten genau auf den Abstand, legten präzise die Erdäpfel und buddelten die Rillen anschließend wieder zu. Zum Einsatz kamen vor allem alte Kartoffelsorten wie Linda, Adretta und Sieglinde; der Blaue Schwede und die Rote Emmalie werden für Farbenvielfalt sorgen. Und es soll nicht der einzige Besuch der Vorschulkinder gewesen sein. Idee ist, dass die kleinen Gärtner regelmäßig nach den Beeten schauen, beim Unkrautjäten helfen und auch bei der Kartoffelernte dabei sein können.

Foto: Volkmar Eggert

Ausflug in Zeit des Barrock

Prächtige Kleider, Musik und Literatur lockten am internationalen Museumstag zum Barockfest nach Ludwigslust. Eingeladen hatte der Förderverein des Schlosses und die Gäste wurden verwöhnt: mit thematischen Führungen bis hinauf zur Schlossuhr, Fechtstunden, Falknerei und ganz viel Glanz. Es war bereits die 24. Auflage des Festes, das die Zeit der Hofhaltung mecklenburgischer Herzöge in Ludwigslust wieder aufleben lässt.

 

Foto: Sparkasse

 

201 Jahre gefeiert

Im Jahr 1821 erteilte Großherzog Friedrich Franz I. die Genehmigung zur Errichtung der Erparniß-Anstalt. Das war die Gründungsstunde der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin und so konnte jetzt in Parchim Jubiläum gefeiert werden: 200 Jahre +1. Rund 150 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft kamen dafür zu einem Festakt ins Solitär II.

 

Für die Sandkuchenbäckerei

Die Knirpse in den Kitas „Bremer Stadtmusikanten“ in Pampow und „Regenbogen“ in Stralendorf freuen sich über neue Matschküchen. „Wenn die Temperaturen steigen, wird hier bald auch mit Wasser und Sand ‚gekocht‘. Die Kinder sammeln so haptische Erfahrungen“, kündigt Franziska Bölkow, Kita-Leiterin in Stralendorf, an. Auch die Pampower Kita-Leiterin Michaela Henkelmann freute sich sehr über die Begeisterung ihrer Mädchen und Jungen – und erwartet, dass die Matschküche im Sommer zum neuen Lieblinsspielzeug wird. Die Geschenke für die beiden Einrichtungen in Trägerschaft der Volkssolidarität Südwestmecklenburg spendierte die Raiffeisenbank Büchen Crivitz Hagenow.

Das Leben als ein Schlüssel zur Welt

Alexander Kieslich aus Langen Brütz ist Vorsitzender des Vereins MENTOR-Die Leselernhelfer. Foto: privat

Warum ist es so wichtig, bei Kindern die Leselust zu wecken?
Lesen ist eine Schlüsselqualifikation, die soziale Teilhabe und lebenslanges Lernen ermöglicht. Lesen vergrößert das Wissen, fördert Kreativität und Empathie, weil sich Leser ja in verschiedene Charaktere hineinversetzen.

Was erschwert Kindern das Lesenlernen?
Aktuell erschwert das mangelnde Training den Kindern das Lesenlernen. Kinder haben Probleme, die Buchstaben zu erkennen und die Laute zu bilden. Bereits jetzt gibt es Studien, wonach am Ende der 4. Klasse jedes fünfte Kind nicht sinnverstehend lesen kann, durch Corona ist diese Tendenz vermutlich steigend. Man spricht dann von
funktionalem Analphabetismus. Das wird mit höheren Schuljahren mehr und mehr zum Problem, weil ja Informationen aus Texten entnommen werden müssen. Dann kann das Kind vielleicht gut rechnen, versteht aber die Sachaufgabe nicht. Ein Problem beim Lesenlernen ist auch, wenn Eltern nicht oder zu wenig vorlesen.

Wie können Eltern ihre Kinder hier am besten unterstützen?
Egal, wie wenig Zeit sie haben – die zum Vorlesen sollten sie sich nehmen. Wenn es zu Hause an entsprechenden Büchern fehlt: Die Kinderabteilung der Schweriner Stadtbibliothek ist phantastisch! Schön ist es, wenn Eltern ihre Kinder auf spielerische Art für das Lesen begeistern, also nicht den Ersatzlehrer spielen und sagen: Du musst jetzt üben!

Wie hilft der Verein MENTOR, in welcher Form werden Kinder hier gefördert?
Ganz wichtig ist die 1:1-Betreuung: Ein Mentor kümmert sich um ein Kind. Dieses steht dann eine Stunde lang im Mittelpunkt, ist nicht eins von dreißig in der Klasse oder eins von drei Geschwistern. Es soll ein Genussmoment sein, bei dem wir uns spielerisch dem Lesen widmen, Wortschatzkisten füllen, verschiedene Medien nutzen. Aktuell haben wir 55 Mentoren, die sich um Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 16 Jahren an zwölf Schulen in Schwerin und im Umland kümmern. Der Bedarf ist viel größer und deshalb suchen wir auch weiterhin Mentoren, die vom Verein auch geschult und betreut werden.

Apropos Medien: Wie lässt sich Gedrucktes und Digitales sinnvoll verknüpfen?
Wichtig ist es, die Medienwelten der Kinder zu kennen und sie dort abzuholen, wo sie sind. Natürlich sind Computerspiele oft spannender als schwarze Buchstaben auf weißem Grund. Lese-Apps lassen sich für die Leseförderung nutzen, wenn Kinder zum Beispiel Hinweistexte lesen müssen, um im Spiel ans Ziel zu gelangen.

Was ist Ihr Beweggrund, sich im Verein zu engagieren?
Im April vergangenen Jahres habe ich mir gesagt: Ich würde gern vorlesen. Dann bin ich auf das Konzept gestoßen, das es in Schwerin noch nicht gab und es hat mich überzeugt. Es ist schön, als Wegbegleiter für ein Kind da zu sein, seinen Rucksack ein bisschen leichter zu machen und Brücken zwischen den Generationen zu bauen.

Was ist Ihr liebstes Kinderbuch und warum?
Meine Mutter meint, es wäre „Max und Moritz“ gewesen und tatsächlich lese ich es gerade mit „meinem“ Lesekind. Ein anderes Buch, das ich gern vorlese, ist „Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt“. Da geht es um Werte wie Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt; es gibt verschiedene Charaktere, die gemeinsam ein Ziel verfolgen.
Interview: K. Haescher

Grundstein für Schulcampus gelegt

Foto: Tina-Sophie Schulz

Der Grundstein für den Schulcampus in Grevesmühlen ist gelegt. Beim offiziellen Terminmit Bildungsministerin Simone Oldenburg und Innenminister Christian Pegel betonte Bürgermeister Lars Prahler die Bedeutung des größten Grevesmühlener Bauprojekts seit der Wende: Gutes Lernen brauche gute Bedingungen und deshalb seien sowohl der bauliche Rahmen als auch die pädagogischen Ansätze wichtig. Mit dem Campus schlagen verschiedene Schulen und Schulträger einen gemeinsamen Weg ein, dafür gab es unter anderem Lob von der Bildungsministerin: Dies sei einzigartig im Land. Für den Grundstein wurden in einer 50 Zentimeter langen Röhre Baupläne, eine tagesaktuelle Zeitung und Euro-Münzen in das Fundament eingelassen. Die Arbeit geht dank des nahezu ausgebliebenen Winters gut voran.

Kostenlosen W-LAN für die City

Foto: Axel Schott

Besuchern der Parchimer Innenstadt steht kostenloses W-LAN fächendeckend zur Verfügung. Das gewährleisten 45 Verbindungspunkte zwischen Blutstraße und Schuhmarkt, dem Alten Markt und der Langen Straße bis zum Neuen Markt; den Zugang stellt die Stadt zur Verfügung. Dirk Kagel von der IT-Firma „Kagel und Klink“erklärte Bürgermeister Dirk Flörke bei einem Rundgang die Funktionsweise der so genannten Accesspoints an den Straßenlaternen. Das Angebot soll zu einer längeren Verweildauer in der Innenstadt beitragen.

Tickets für Theater

Foto: Axel Schott

Das freut auch Bürgermeister Dirk Flörke: Thalea Meyer und ihre Kollegen in der Parchimer Stadtinformation in der Blutstraße 5 verkaufen ab sofort Tickets für nahezu alle Vorstellungen des Mecklenburgischen Staatstheaters. Dafür wurde die Stadtinformation an das Ticketsystem angeschlossen. Die Karten sind günstiger als beim Online Kauf, da die System- und Vorverkaufsgebühren entfallen. Geöffnet ist werktags von 9 bis 17 Uhr.

 

Nachts im Museum

Foto: Rainer Cordes

Lachen ist gesund: Dr. von Hase lud zur Sprechstunde in seine Comedy-Show – und die „Patienten“ kamen. Oder besser gesagt: Viele waren schon da, denn die Spaß-Einlage war Bestandteil des Frauenflohmarkts im Kreisagrarmuseum in Dorf Mecklenburg. Auf langen Tischen stapelten sich hier die Schnäppchen, die einen verkauften, die anderen kauften und zum Stöbern und Schauen war bei der abendlichen Einkaufsrunde viel Zeit. Und apropos schauen: Das Team des Kreisagrarmuseums hatte parallel zur Veranstaltung eine Modenschau der besonderen Art vorbereitet. Was trug die Krankenschwester? Was der Mann von der LPG? Alte Berufsbekleidung zeigte es.

Große Leidenschaft für Land und Tier

Madlen Hoop führt zusammen mit ihrem Mann André den Niendorfer Hof bei Ludwigslust.

Wie und wo haben Sie Ihre Begeisterung für die Landwirtschaft entdeckt?
Ich will ehrlich sein – als junges Mädchen hätte ich mir nie vorstellen können, dass ich mal auf einem landwirtschaftlichen Hof arbeite oder diesen sogar mit leite! Das änderte sich 2014, als ich meinen Mann Andre kennenlernte. Aus dem langsamen Reinschnuppern in den Betrieb wurde eine große Leidenschaft für Land und Tier. Die Entwicklung unseres Familienbetriebes mitzugestalten war eine herausfordernde und aufregende Aufgabe, welche mich bis heute motiviert.

Wie früh müssen Sie für Ihren Beruf aufstehen?
Das ist ganz saisonabhängig. In der ersten Jahreshälfte kann ich auch mal bis 5.30 Uhr schlafen, bevor ich die Kinder zur Schule fahre. In der zweiten Hälfte beginnen wir bereits mit dem ersten Schlachten und Verarbeiten unserer Enten und Gänse. Dann klingelt der Wecker um 2.30 Uhr. Aber daran habe ich mich gewöhnt.

Was ist das Besondere an Ihrem Betrieb?
Wir sind besonders stolz auf die Entwicklung unseres Hofs. Seit mein Mann ihn 2002 gegründet hat, sind wir stetig gewachsen. Als wir 2011 unseren Hofladen eröffnet haben, starteten wir mit unserem Klassiker, dem Entensauerfleisch, und einem kleinem Gemüsesortiment. Heute bieten wir mehr als 16 verschiedene, eigenproduzierte Wurstsorten, mehr als 12 verschiedene Sorten Grillfleisch in unterschiedlichen Marinaden und viele weitere Leckereien an. Wir freuen uns sehr, dass unsere Kunden unser Sortiment und
unsere Qualität so zu schätzen wissen.

Welche Tiere leben bei Ihnen, was gehört zu den Erzeugnissen Ihres Hofs?
Wir halten Enten, Gänse, Hühner und Perlhühner. Außerdem haben wir auch eine kleine Herde blau-weißer Belgier, Strohschweine sowie Damwild. Neben dem Frischfleisch dieser Tiere bieten wir verschiedene Sorten Wurst, Spezialitäten im Glas oder zur Saison Grillfleisch an. Außerdem gibt es Lebendgeflügel, welches besonders bei jungen Familien immer beliebter wird. Hier ist es immer schön, ins Gespräch zu kommen und natürlich geben wir auch gerne Tipps und Empfehlungen zur Haltung der Tiere.

Mit welchem Vorurteil über Landwirtschaft würden Sie gern aufräumen?
Bauer sein – dass kann doch jeder! Wie oft habe ich das schon gehört. Aus Erfahrung kann ich sagen: Landwirtschaftliche Berufe werden oft unterschätzt. Auch ich musste zu Beginn viel über Tierhaltung und Ackerbau lernen. Wir bauen schließlich das Futter für unsere Tiere seit Jahren selbst an. Ein gewissenhafter Umgang mit der Natur und betriebswirtschaftliches Know-how sind unerlässlich, wenn man einen Hof führt.

Wird es in diesem Jahr wieder einen Ostermarkt geben?
Mit der Planung für unseren Ostermarkt starten wir immer direkt nach dem Jahreswechsel. Leider konnten wir die mit der Coronapandemie verbundenen Auflagen zu dieser Zeit noch nicht abschätzen und mussten die Planung deshalb einstellen. Wir hoffen aber sehr, dass wir unseren Weihnachtsmarkt in diesem Jahr anbieten können.

Interview: Katja Haescher

Sechs Wochen Aufräumen nach „Zeynep“

Foto: Axel Schott

Sechs Wochen haben Mitarbeiter der Parchimer Stadtforst fürs Aufräumen in den Wäldern veranschlagt, durch die Sturm „Zeynep“ gefegt war. Zahlreiche Bäume waren hier zu Fall gekommen, insgesamt rund 3000 Festmeter Holz, rechnet Oberförster Danilo Klaus.
Aufgeräumt wird nach einer Prioritätenliste, zuerst wurden die Randbereiche der Wege gesichert. Wirtschaftlich gibt es erst einmal keine großen Einbußen für die Forstverwaltung, da das Holz vor dem Hintergrund der derzeitigen starken Nachfrage größtenteils als Bauholz verkauft werden kann. Das sagte Bürgermeister Dirk Flörke, der sich auf dem Forsthof in Kiekindemark ein Bild von der Lage machte. Oberförster Klaus rief die Parchimer weiterhin zur Vorsicht auf, so sei zum Beispiel besonders im Buchholz Achtung geboten. Vor allem Nadelbäume hatte „Zeynep“ zu Fall gebracht.

Läuten für Frieden

Foto: Rainer Cordes

Das Wort Frieden steht in zahlreichen Sprachen auf den Metalltüren, welche die Friedensglocke auf dem Crivitzer Burgplatz schützen. Die Glocke war am 8. August 2020 eingeweiht worden, um an die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki und deren schreckliche Folgen zu erinnern. Nun hat sie gemeinsam mit anderen Friedensglocken in ganz Europa gegen den Krieg in der Ukraine geläutet.

Museum erwacht wieder

Foto: Agroneum

Mit freiem Eintritt lockt das Agroneum Alt Schwerin am 27. März von 10 bis 18 Uhr zum „Museumserwachen“. Besucher dürfen sich auf eine Führung übers Gelände und die alte Technik mit Stellmacherei, Reifenschmiede und Sägegatter, Ausstellungshallen mit Agrarfliegern und historischen Landmaschinen und die malerische Windmühle freuen. Außerdem ist Schlachtefest: Fleischer Ronny Peters lässt sich bei seinem Handwerk über die Schulter schauen.

Abendsonne am See

Foto: Volkmar Eggert

Rund 2000 Seen gibt es in Mecklenburg- Vorpommern – der Dümmer See im Landkreis Ludwigslust-Parchim ist einer davon. Angler schätzen ihn dafür, dass sich hier Plötze, Barsch und Hecht tummeln. Sportler sind gern mit dem SUP-Board unterwegs und üben sich im Stand-Up- Paddeln. Wem es dafür noch zu kalt ist: Der See lässt sich auch gut mit dem Fahrrad umrunden.
Der Weg führt teilweise direkt am Ufer entlang – schöne Blicke sind also inklusive. Und wenn die Abendsonne ihre Strahlen über den Dümmer See schickt und die Bootshäuser in ihr goldenes Licht taucht, dann ist es hier einfach nur romantisch.

 

Nosferatu lockt Menschen nach Wismar

Annette Joppke (56), Projektleiterin
des Theatersommers Wismar; Foto: Carolin Gazioch

Was ist Ihre erste Erinnerung an das Theater?
Da fallen mir sofort die Handpuppen meines Kasperletheaters ein, mit denen mein Bruder und ich immer gespielt haben. Überhaupt hat in meiner Erinnerung Theater immer etwas Magisches: Man zog sich festlich an und freute sich auf ein besonderes Ereignis. Als Jugendliche war ich von der Rockoper Rosa Laub am Volkstheater in Rostock fasziniert.
Wie sind Sie zum Wismarer Theaterverein gekommen?
Seit 2014 gab es hier in der Stadt die Klassikertage mit Inszenierungen von Jedermann, Faust, dem Drachen. Von meinem ersten Besuch einer Theateraufführung in der Georgenkirche war ich sehr beeindruckt und ich habe mich hier in der Folge ehrenamtlich engagiert. Als dann 2018 mit den Klassikertagen Schluss war, habe ich ein paar Gleichgesinnte um mich versammelt und wir haben zusammen mit dem Wismarer Theaterverein überlegt, wie man eine Tradition künstlerisch hochwertiger Inszenierungen in der Georgenkirche fortführen könnte.
Was macht den Theater-Sommer in St. Georgen zu etwas Besonderem?
Diese große Backsteinkirche ist wie geschaffen für eine Spielstätte! Der Raum, die Bühne, die Künstler können hier eins werden und die Aufführungen strahlen über Wismar hinaus. Für eine Weltkulturerbe-Stadt ist das eine gute und wichtige Werbung.
In diesem Jahr gibt es „Nosferatu, die Zweite“ – welche Reaktionen gab es im vergangenen Jahr vom Publikum und was hat Ihnen persönlich besonders gefallen?
„Nosferatu – ein Drehtag des Grauens“ war kurzweilig und amüsant – und für uns ein guter Einstieg. 2019 war es nach dem Neubeginn zu kurzfristig für eine Inszenierung, 2020 sollte Hamlet kommen und dann kam Corona. 2021 waren die Menschen ausgehungert nach Kultur. Holger Mahlich hat uns ein tolles Stück geschrieben und mit 75 Minuten Spieldauer haben wir auch diejenigen gelockt, die sonst gar nicht so theateraffin sind. Ich fand toll, wie selbstverständlich die Besucher auch das Hygienekonzept mitgetragen haben. Ganz persönlich war ich beeindruckt von dem tollen Schauspieler-Ensemble, das der Regisseur versammelt hat. Und ich habe den Stolz auf das Projekt gespürt, nicht nur bei uns Vereinsmitgliedern, sondern auch bei den Wismarern. Gerade in diesem Jahr, in dem wir 20 Jahre Welterbe feiern und Wismar auch mit Nosferatu wirbt, gehen wir davon aus,
dass Touristen auch genau deswegen hierherkommen.
Was wünschen Sie sich für die weitere Entwicklung des Theater-Sommers?
Dass sich die Veranstaltungsreihe etabliert, wir zu einem Besuchermagnet werden und unserem hohen künstlerischen Anspruch treu bleiben.
Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz: Theater ist wichtig, weil …
… es die sozialen und kulturellen Fähigkeiten fördert und man durch die Kunst fürs Leben lernen kann. Ich würde mir wünschen, dass es in Schulen nicht nur die Fächer Kunst und Musik gibt, sondern auch Theater. Es ist schade, dass Kultur immer nur als eine Zugabe gesehen wird. Dabei spielt sie eine wichtige Rolle und wir können nicht auf sie verzichten.

Interview: Katja Haescher

Für gute Teamarbeit

Im Landkreis Ludwigslust-Parchim ist mit der Unterschrift von Landrat Stefan Sternberg eine neue Stabsdienstordnung in Kraft getreten. „Modell LUP“ wurde aus den Erfahrungen mehrerer Krisen in den zurückliegenden Monaten – darunter Cyberangriff und das Auftauchen der Afrikanischen Schweinepest – entwickelt und stellt eine neue Struktur für den Ernstfall dar. Das Besondere daran ist unter anderem die enge
Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamt.

Foto: Landkreis Ludwigslust-Parchim

 

 

 

 

 

 

Erdarbeiten für schnelles Internet

Jetzt ist auch etwas zu sehen: Beim Ausbau des schnellen Internets in den Parchimer Ortsteilen laufen wie hier im Ortsteil Kiekindemark die Tiefbauarbeiten. Auch in den anderen Ortsteilen wie Damm und Möderitz wird auf den Abschluss der Bauarbeiten hingefiebert. Dort, und vor Ort in Kiekindemark, freuen sich gerade die jungen Familien über den Zugang zu zeitgemäß schnellem Internet.
Nach Fertigstellung des 65 Kilometer langen Trassennetzes werden die angeschlossenen Häuser mit Bandbreiten von mindestens 100 Mbit/s versorgt. Damit wird es künftig auch hier einfacher, von zu Hause zu arbeiten und Beruf und Familie besser zu vereinen. Da das Parchimer Gewerbegebiet am Möderitzer Weg ebenfalls Teil der Infrastrukturmaßnahme ist, profitiert auch die Wirtschaft. Im Sommer 2023 soll der Trassenbau abgeschlossen sein.

Foto: Axel Schott

 

 

 

 

 

 

Danke für die Hilfe

Im Landkreis Ludwigslust-Parchim unterstützen 30 Bundeswehrsoldaten das Gesundheitsamt und die Pflegeheime.
Bei einem Besuch von Brigadegeneral Andreas Henne bedankte sich Landrat Stefan Sternberg jetzt für diese Unterstützung. Auch von dem stellvertretenden Kommandeur des Kommandos Territoriale Aufgaben gab es viel Lob für die gute Zusammenarbeit mit der Verwaltung.

Foto: Sabrina Panknin

 

 

 

 

 

Mal wieder ins Museum

Die Ausstellungen im Museum für Alltagskultur der Griesen Gegend und in der Alten Synagoge in Hagenow sind wieder zu den gewohnten Öffnungszeiten zugänglich: Beide Häuser können Dienstag und Donnerstag von 9 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr sowie Sonntag von 14 bis 17 Uhr besichtigt werden. In den zurückliegenden Jahren wurden die Ausstellungsräume zur Regional- und Stadtgeschichte völlig neu gestaltet – ein Besuch lohnt sich. Neben der Dauerausstellung zum jüdischen Leben in Westmecklenburg und Hagenow im Hanna-Meinungen-Haus ist aktuell in der Alten Synagoge auch die 24. Schülerkunstausstellung zu sehen – noch bis zum 24. Februar.

Foto: Thomas Kühn

 

 

 

 

 

Journal eins in Brasilien

Die Brasilianerin Maria Clara ist vor zwei Jahren mit ihrer Familie nach Norddeutschland gezogen.
Den Weihnachtsurlaub verbrachte sie bei ihrer Großmutter in der alten Heimat. Als Reiselektüre hatte sie sich unter anderem eine Ausgabe des Westmecklenburg-Magazins „Journal eins“ mitgenommen. Das Foto entstand vor der Bar „Vesúvio“ in der Stadt Ilhéus (Bundesstaat Bahia).

Foto: privat

 

 

 

 

 

 

 

 

Neuer Steg lockt

Der neue Holzsteg am Friedenshof I in Wismar ist fertig. Die 43 Quadratmeter große Anlage ersetzt eine Brücke, die wegen altersbedingter Schäden abgerissen werden musste. Auch das Ufer wurde hergerichtet und soll im Frühjahr neu bepflanzt werden. Eine Sitzbank und ein Papierkorb werden ebenfalls noch montiert, dies hatte sich durch Lieferschwierigkeiten verzögert. Die Kosten des Projekts betragen rund 60.000 Euro.

Foto: Hansestadt Wismar

 

 

 

 

 

 

Es geht los am Campus

Bis zum November dieses Jahres soll der Rohbau des Inklusiven Schulzentrums in Grevesmühlen abgeschlossen sein. Noch im Dezember vergangenen Jahres konnten die Fundamente für den Kran gegossen werden – Voraussetzung für den planmäßigen Start in diesem Jahr mit den Betonarbeiten für die Fundamente. Künftig sollen auf dem Campus rund 800 Schüler lernen. Auch Schulhof und Freiflächen werden neu gestaltet – mit Sitzmöglichkeiten, Spiel- und Sportbereichen.

Foto: Stadt Grevesmühlen

 

 

 

 

 

 

 

Nicht nur sitzen, sondern relaxen

Wie sieht für dich das ideal eingerichtete Zuhause aus?
Fangen wir bei der Einbauküche an. Hier sind vor allem die Themen Ergonomie und Energieverbrauch zu beachten. Die Leute wollen sich nicht mehr unnötig verrenken und bücken. Entsprechend gestaltet sind Türen, Fächer und Schubladen. Und dann die Energiekosten, die steigen und steigen. Deswegen sollten alle E-Geräte sehr energieeffizient arbeiten.
Zu einer ideal eingerichteten Wohnung, gerade, wenn sie nicht so groß ist, gehört ein Systemschrank. Hier lässt sich platzsparend alles verstauen – sogar Bügelbrett und Staubsauger. Und du brauchst ein Bett, das zum
Schrank passt.
Eine große Neuentwicklung haben wir bei Polstermöbeln. Früher gab‘s die klassische Sitzecke mit Schlaffunktion. Dazu einen Hocker für die Füße. Jetzt ist die Fußstütze integriert und lässt sich einfach ausfahren. Auch Sitzposition und Rückenteil können bequem per Knopfdruck eingestellt werden.
Nicht nur sitzen, sondern relaxen, lautet das Motto.

Foto: privat

Welche Trends siehst du noch in puncto Wohnen und Möbel? Outdoor-Möbel werden sich durchsetzen. Das deutete sich bereits während der vergangenen Pandemiemonate an. Die Leute sind nicht in den Urlaub gefahren, sondern haben es sich zu Hause auf der Terrasse gemütlich gemacht. Polstermöbel, wie du sie im Wohnzimmer stehen hast, bieten namhafte Hersteller jetzt auch eins zu eins als Outdoorvariante an – mit den wetterfesten Gestellen und Bezügen.
Außerdem wird immer mehr Technik in Lowboards, Highboards und Sideboards integriert. Zum Beispiel kannst du die Soundbox für den Fernseher, der oben drehbar oben drauf steht, unsichtbar im Board unterbringen. Das gibt einen tollen Klang fürs Heimkino. Man merkt dir die Leidenschaft für Möbel und Einrichtung an. Wolltest du von Vornherein etwas in dieser Richtung machen? Oder was war dein Traumberuf als Kind? Ich habe schon immer gern verkauft, das Kaufmännische lag mir. Vor der Wende gab es dazu nicht so die Möglichkeiten. So hatte ich nach der zehnten Klasse erstmal einen Lehrvertrag als Koch in der Tasche. Privat koche ich noch heute gern. Das zweite Angebot war eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann. Das habe ich angenommen, die Kochlehre habe ich gar nicht erst angefangen. Gelernt habe ich bei Tengelmann und bin in die Möbelbranche dann so reingerutscht. Das war aber genau das Richtige für mich. Bei Pfiff Möbel bin ich seit 1999, also von Anfang an dabei.
Als Geschäftsleiter in Brüsewitz bist du von früh bis spät im Dienst. Freizeit hast du bestimmt wenig. Aber wenn, was machst du dann? Gerade jetzt in den dunklen Monaten, so nennen wir die Zeit von September bis Anfang April, machen wir unseren Hauptumsatz. Mit Freizeit ist da nicht viel. Trotzdem versuchen wir, meine Frau und ich, einmal in der Woche durch Schwerin zu schlendern – spazieren gehen, einen Kaffee trinken, ein bisschen shoppen. Im Sommer habe ich mehr Zeit. Dann sind wir gern mit dem Boot auf den Schweriner Seen unterwegs und genießen die Natur. Ich fahre auch viel Fahrrad und bin mit unserem Hund Dexter draußen.

Interview: S. Krieg

Sternsinger im Rathaus zu Gast

Es ist gute Tradition am Anfang eines jeden Jahres: Kinder ziehen in der Stadt als Sternsinger verkleidet von Tür zu Tür und überbringen Segenswünsche. In Parchim waren die Lütten von der Katholischen Kindertagesstätte St. Joseph unterwegs, um die für 2022 ausgegebene Botschaft zu verbreiten: „Lasst uns die Welt verändern! #GemeinsamGehts“.

Foto: Axel Schott

 

 

 

 

 

 


Im Rathaus empfing Frank Schmidt als 1. Stellvertreter des Bürgermeisters die kleinen Besucher. Im Anschluss wurde der Aufkleber mit den Buchstaben CMB – Christus mansionem benedicat oder zu deutsch: Christus segne dieses Haus – über der Rathaustür angebracht. In diesem Jahr sammeln die Sternsinger Spenden für die Gesundheitsförderung von Kindern in Afrika. Frank Schmidt übergab die zuvor gesammelten Spenden der Rathausmitarbeiter und dazu eine kleine Präsenttüte für die engagierten Sternsinger.

 

Dem Tier Immer mit Respekt begegnen

Interview mit Bettina Weinreich in der Reihe „Mecklenburger Köpfe“

Bettina Weinreich (47), Schwerin, studierte Juristin, Hochschullehrerin und als Kreisjägermeisterin
„Verbindungsfrau“ zwischen
Verwaltung und Jägern Foto: Matthias Weinreich

Was macht eine Kreisjägermeisterin und wie war Ihr Weg in dieses Ehrenamt?
Mein Amt befindet sich an der Schnittstelle zwischen Verwaltung – also unterer Jagdbehörde – und den Jägern. Ehrenamtlich engagiere ich mich schon länger, zum Beispiel als Vorsitzende des Landesjagdhundeverbandes. Das war sicher auch ein Grund, weshalb ich gefragt wurde, ob ich das Amt übernehmen würde. Daran schloss sich dann natürlich eine Wahl an.

Wie wildreich ist eine Stadt wie Schwerin und wer macht die meisten Probleme?
Schwerin ist eine grüne Stadt, es gibt Wiesen und große Schilfgürtel und dementsprechend auch Wild. Natürlich gibt es auch in einer Stadt Zonen, in denen gejagt werden darf. Was die Probleme betrifft – das ist für mich immer eine Definitionssache. Wenn neue Baugebiete entstehen, wird Wild verdrängt und kommt später zurück. Viele Menschen wollen die Tiere auch gern sehen – nur sollen sie ihren Rasen nicht betreten. Ob jemand Wild als Problem wahrnimmt, ist oft eine Frage der persönlichen Toleranzgrenze. Ich wohne am Stadtrand, da kommen nicht viele Rosen hoch, weil oft Rehwild über den Zaun hüpft. Aber meine Nachbarn und ich tragen es mit Fassung. Und auch wenn jemand um 11 noch mit dem Hund geht und auf eine Rotte Schwarzwild stößt, ist das in der Regel keine gefährliche Situation – vorausgesetzt, der Hund ist angeleint. Das ist besonders jetzt im Winter wichtig. Rehwild zum Beispiel hat dann nur geringe Energiereserven und bewegt sich entsprechend wenig. Seine Kräfte kann es aber nur sparen, wenn es nicht von Spaziergängern mit Hunden aufgescheucht wird. Es ist wichtig, dem Tier mit Respekt zu begegnen und dessen Lebensraum zu akzeptieren.

Wie haben Sie Ihre Leidenschaft für die Jagd entdeckt?
Ich habe als Kind viel fotografiert, überwiegend Pflanzen und Tiere. Während meines Jurastudiums hatte ich einen Kommilitonen, der Jäger war und mich zum Fotografieren mitnahm. Ich hab‘s mir sterbenslangweilig vorgestellt und dann ein spannendes Feld entdeckt. Wie beeindruckend zum Beispiel eine Hirschbrunft ist, wie spannend es ist, zuzusehen, wenn der Platzhirsch kommt, wie lautlos er mit seinem schweren Geweih durch den Wald geht, da denke ich nicht ans Schießen. Überhaupt werden Jäger immer darauf reduziert, dabei ist das der kleinste Teil dessen, was wir tun. Ein Nebeneffekt: Das Fleisch wird komplett verarbeitet, ich investiere da viel Zeit und habe dementsprechend großen Respekt vor dem Lebensmittel.

Ihr liebster Jagdhund?
Der Rauhaarteckel. Ich selbst habe einen elfeinhalb Jahre alten Rüden, der jetzt schon in „Teilrente“ ist, auch wenn er immer noch alles machen möchte. Teckel sind hervorragende Jagdhunde, aber auch eigensinnig, dadurch anspruchsvoll und manipulieren, wo sie nur können.

Haben Sie einen Tipp für ein gutes Miteinander von Mensch und Natur?
Ich füttere zum Beispiel das ganze Jahr über die Vögel – auch in der Brutzeit. Die Eltern schleppen dann nämlich für die Kleinen alles heran und vernachlässigen sich selbst. Die Rotkehlchen haben in diesem Jahr bei uns zwei Bruten geschafft, darüber freue ich mich. Interview: Katja Haescher

Schülerkunst in der Alten Synagoge

In Hagenow Ausstellung „Grafik und Drucktechnik“ eröffnet

Foto: Monique Bergmann

Die 24. Schüler-Kunstausstellung in Hagenow ist eröffnet worden. Mädchen und Jungen aus allen Hagenower Schulen haben dafür in den zurückliegenden Wochen gedruckt und gezeichnet – steht doch die Präsentation unter dem Motto „Grafik und Drucktechnik“.

Der Fantasie waren bei der Arbeit keine Grenzen gesetzt – es entstanden Kunstwerke von Postkartengröße bis hin zu Bildern, die eine Länge von mehreren Metern aufweisen. Mehr als 200 Schüler zeigen in der Alten Synagoge ihre Arbeiten.

Die jährliche Schülerkunst­ausstellung ist fester Bestandteil des Ausstellungsprogramms im Museum Hagenow – in diesem Jahr überzeugt sie durch ein breites Spektrum an Materialien, Stilarten und Ideen. Die Ausstellung kann zu den Öffnungszeiten (Dienstag und Donnerstag 9 bis 12 und 14 bis 17 Uhr, Sonntag 14 bis 17 Uhr) und auf Nachfrage besichtigt werden.

Dorfstraße asphaltiert

Kreisstraße K64 in Lübesse jetzt gut befahrbar

Foto: LK LUP

Die Bauarbeiten an der Kreisstraße K 64 in Lübesse sind abgeschlossen. Auf einer Länge von 940 Metern hat die Ortsdurchfahrt eine Asphaltdecke bekommen, der Gehweg wurde mit Beton­pflastersteinen gestaltet. Insgesamt flossen rund 1,6 Millionen Euro in den Bau, davon rund 865.000 Euro aus Fördermitteln. Um die Erreichbarkeit des Gewerbegebiets in Lübesse jederzeit zu gewährleisten, erfolgte der Ausbau in zwei Bauabschnitten.

Gesang und Spiel

Krippenspiel in der Kirche Jesendorf

Foto: Rainer Cordes

Krippe und Weihnachtsgeschichte gehören zum Fest wie der Baum und die Geschenke. Ein Geschenk in Form eines Krippenspiels machten Mädchen und Jungen aus der Kindertagesstätte in Ventschow ihren Eltern und Großeltern in der festlich geschmückten Jesendorfer Kirche. Dazu gab es Musik vom Wariner Posaunenchor, der die Geschichte von Jesu Geburt musikalisch umrahmte.

Plus für den Klimaschutz

Neuer Parkplatz in Parchim mit E-Ladesäulen

Foto: Pressestelle der Stadt Parchim

Eröffnung des Parkplatzes am Parchimer Busbahn­hof: Andreas Scharfschwerdt, Vorsitzender des Stadtentwicklungsausschusses; Bürgermeister Dirk Flörke; Claudia Weidenhöfer von der MUT Kommunalbau GmbH und Sabine Dittmer, Sach­bearbeiterin Tiefbau bei der Stadtverwaltung (v. l.), gaben das Areal offiziell frei.
Neben Parkplatzflächen wurden ein Sammelpunkt für das duale System, Fahrradstellplätze und zehn moderne Multifunktionsboxen mit Lade­möglichkeiten für Fahrräden und E-Bikes ge­schaf­fen. Dazu kommt eine Ladesäule für Elektroautos – alles in allem ein Ausbau mit Blick auf moderne Formen der Mobilität.

Zu Hause ist der schönste Ort der Welt

Interview mit Danny Buller in der Reihe „Mecklenburger Köpfe“

Danny Buller, 47 Jahre
Schlagersänger Foto: Thomas Leidig

Man kennt Sie von Ihrer Band Ready Teddies, erlebt Sie aber auch als Teil von Bauer Korls Korlbois und solo. Sehen Sie sich eher als Rock-‘n‘-Roller oder eher als Schlagersänger?
Ich fühle mich schon immer im Schlager sehr zu Hause. Bereits in den Achtzigerjahren war das so. Meine Freunde und später die Kollegen haben sehr geschmunzelt, wenn ich mit meinen Schlagern um die Ecke kam.

Hatten sie denn da Vorbilder, Musiker, die Sie am liebsten gehört haben?
Alles, was bei Dieter-Thomas Heck und Uwe Hübner in der ZDF-Hitparade lief. Die Sendung haben wir immer geschaut, samstags, 19.30 Uhr. Ich denke zum Beispiel an Wolfgang Petry, Nicki und Ibo. „Die schwarze Rose“ von Ibo singe ich gern und habe ich heute noch im Programm.
Aber ich höre auch gern mal Sachen mit einer knackigen Rockgitarre – Dire Straits, Peter Maffay oder sogar Deep Purple. Das kommt von meinem Papa, der auch Musiker war. Deswegen habe ich mir selbst das Gitarrespielen beigebracht.

Und Sie haben schon früh am Konservatorium Klavier spielen gelernt. Wann war für Sie klar, dass Sie die Musik zu Ihrem Beruf machen wollen?
Als gelernter Gastronom habe ich bis 2003 bei der Bundeswehr im Offizierscasino gearbeitet und Musik nur nebenbei gemacht. Zum Ende meines Dienstes häuften sich die Anfragen für Auftritte. Ich habe mich gefragt, machst du das jetzt professionell oder gehst du normal arbeiten? Ich habe mich für die Musik entschieden.

Und die Entscheidung nicht bereut?
Keine Sekunde. Es gibt für mich nichts Schöneres, ich mache das aus Leidenschaft.

Nur fürs Geld aufzutreten, würde auch nicht funktionieren, oder?
Richtig. Klar muss ich mit meiner Musik Geld verdienen und eine Familie ernähren, aber das, was aus dem Publikum zurückkommt, ist unbezahlbar. Im letzten Jahr während der Pandemiezeit habe ich zum Beispiel oft für betagte Menschen gespielt. Viele von ihnen haben vor Freude geweint, als ich die alten Schlager gesungen habe.

Auf Ihrer aktuellen Single singen Sie davon, dass Sie zurück nach Mallorca wollen. Was fasziniert Sie an der Insel und überhaupt am sonnigen Süden? Man sieht Sie ja auch in anderen Videos unter Palmen.
Ich bin eine Frohnatur, versuche Negatives wegzuschieben. Die Sonne und der blaue Himmel unterstützen mich dabei, den Alltag Alltag sein zu lassen. Das Video zu meiner nächsten Single, die „Denn deine Liebe“ heißt und voraussichtlich im Januar erscheint, wurde auch wieder in Spanien gedreht, dieses Mal in Malaga

Sie wohnen aber in dem kleinen, weniger sonnigen Ort Carlow in Nordwestmecklenburg. Zu Hause ist es eben doch am schönsten, oder?
Zu Hause ist der schönste Ort der Welt. Ich liebe es, die Leute auf der Bühne zu unterhalten, aber schon auf der Rückfahrt nach Carlow werde ich gelöster, weil ich weiß, hier ist meine Familie, und hier finde ich Ruhe

Teil welcher Band wären Sie am liebsten gewesen, wenn Sie die Zeit zurückdrehen könnten? Und mit wem würden Sie in Zukunft gern mal zusammen auftreten?
Ich bin Fan von Buddy Holly, der mich zu großen Teilen musikalisch geprägt hat. Was die Zukunft betrifft, träume ich davon, mal mit Stars wie Semino Rossi und Helene Fischer aufzutreten, vielleicht in der Show von Florian Silbereisen. Interview: S. Krieg

Musikalische Geburtstagsgrüße

Ständchen bei der Volkssolidarität Hagenow gesungen

Foto: Volkssolidarität SWM/flau

Pünktlich um 9.30 Uhr wird es immer mal musikalisch laut im Betreuten Wohnen der Volkssolidarität in Hagenow. Spätestens dann wissen die Bewohner vom „Uns Hüsung“ Bescheid und stecken die Köpfe aus ihren Türen. Jemand in der Nachbarschaft hat einen runden Geburtstag, und das „Uns Hüsung“-Duo kommt zum Gratulieren. Gerhard Christen und Hajo Koch haben sich vor vier Jahren kennen gelernt.

„Ich habe als Hausobmann schon immer zu Geburtstagen gratuliert. Als mein musikalischer Partner Hajo einzog, stellte ich fest, dass er Akkordeon spielt, und so wurde die Idee unseres Duos geboren“, erinnert sich Christen. Mit Akkordeon und Teufelsgeige im Gepäck klingeln sie zu jedem runden und halbrunden Geburtstag ab 70 sowie ab 90 in jedem Jahr bei ihren Nachbarn und legen mit Volksliedern los. So kommen im Jahr rund 20 Auftritte zusammen.

Grüner Zuwachs

In Grevesmühlen eine Blutbuche gepflanzt

Die Wiese am Kapellenberg in Grevesmühlen hat grünen Zuwachs bekommen: Ende Oktober pflanzten die Geschäftsstellenleiterin der Sparkasse Grevesmühlen Catrin Bohacek und Bürgermeister Lars Prahler eine Blutbuche. Der Baum ist ein Geschenk der Sparkasse anlässlich des Weltspartages am 29. Oktober. Fachliche Unterstützung bei der Pflanzaktion gab es von Mitarbeitern des Grevesmühlener Bauhofes.

Bummel mit Kultur

Kulturnacht in Grevesmühlen war schön

Foto: Stadt Grevesmühlen

Einwohner von Grevesmühlen und Gäste der Stadt hatten große Lust auf die Kulturnacht – das ist das Resümee der Veranstaltung. Die Laser-Show am Krähenbrunnen, ein Comedy-Märchen, Kino und der Bauspielplatz machten den Bummel durch die Innenstadt zum Vergnügen. Erstmals wurde auch ein digitaler Terminkalender angeboten, in den alle Termine mit Ort und Zeit eingetragen waren.

Fasziniert vom „Sternberger Kuchen“

Interview mit Reinhard Braasch in der Reihe „Köpfe aus Schwerin“

Reinhard Braasch (74), Raben Steinfeld, Gründer
des geologischen Museums

Wie viele Steine sind schon durch Ihre Hände gegangen?
Unzählige. Ich habe schon als Kind angefangen zu sammeln. Damals war ich im Ferienlager auf Rügen und habe ein Stück Pyrit gefunden. Das war aufgeplatzt und sah aus wie Gold. Ich habe es mit nach Schwerin genommen und bei Geologen gefragt, was das ist. Die merkten, dass ich interessiert bin und haben mich daraufhin häufiger mal zu Veranstaltungen mitgenommen. Später war ich eines der ersten Mitglieder der Fachgruppe Geologie im Kulturbund, aus der nach der Wende die Gesellschaft für Geschiebekunde, Sektion Westmecklenburg, wurde.

Was macht für Sie die Faszination des Steinesammelns aus?
Es ist spannend, dabei zum Beispiel neue Fossilien zu entdecken. Allein im Sternberger Gestein sind mehr als 600 Arten bekannt und 1991 habe ich eine Einzel­koralle darin gefunden, die zuvor noch nicht beschrieben worden war – Caryophyllia granulata. Mit Pachyscyllium braaschi gibt es auch einen Haizahn, der nach mir benannt ist, weil ich viele Jahre an der Beschreibung des Sternberger Gesteins mitgearbeitet habe – das ist dann für mich natürlich eine große Ehre.

Wann und wo lassen sich die besten Funde machen?
An der Ostsee nach einem Sturm lässt sich unglaublich viel entdecken – von Bernstein über Seeigel bis zu 500 Millionen Jahre alten kambrischen Geschieben. Wir planen unsere Sammeltouren deshalb ganz häufig nach dem Wetterbericht – was Kreibohm sagt, wird genau verfolgt.

Was war Ihr aufregendster Fund?
Das war in Pinnow das Sternberger Gestein, in dem ich die Koralle gefunden habe. Und ich bin sehr froh, dass mir Wolfgang Zessin bei der Herausforderung, diesen Fund fürs Fachblatt zu beschreiben, zur Seite stand.

Auf welches Ausstellungsstück im geologischen Museum sind Sie besonders stolz – und welches bewundern Ihre Besucher am meisten?
Die Leute sind fasziniert vom Sternberger Kuchen. Besonders süddeutsche Sammler sind darauf ganz wild, da es sich dabei um eine lokale Besonderheit handelt. Die Vielfalt der Fossilien in diesem Geschiebe, seine warme Farbe begeistern genauso wie die „Kuchenform“. Ich habe im Museum Stücke, die sehen aus wie ein Kastenbrot oder ein Hamburger oder besser gesagt: echte „Sternburger“.

Warum sollten Besucher unbedingt ins geologische Museum kommen?
Die Eiszeit hat ganze Zeitalter zu uns gebracht – und damit für eine Vielfalt gesorgt, die in anderen Gegenden nicht denkbar ist. Diese Vielfalt lässt sich im Museum entdecken. Ich zeige hier viele eigene Funde, zum Teil präpariert und geschliffen, um Besonderheiten besser herausstellen zu können.

Sie verarbeiten auch Steine zu Schmuck. Was ist Ihr liebster Schmuckstein?
Der Feuerstein. Er ist härter als normales Fensterglas und was ich besonders an ihm schätze: Er ist von hier. Ich mag das Bodenständige, einheimisches Material zu verwenden, war mir schon immer wichtig. Interview: Katja Haescher

Alte Technik lockte zahlreiche Besucher

Tage der Industriekultur in Wismar mit vielen Besuchern

Foto: Eisenbahnfreunde Wismar e.V.

Viele Fans alter Technik nahmen an den Tagen der Industriekultur teils weite Fahrtstrecken auf sich, um Anlagen und Museen in der Metropolregion Hamburg zu erkunden. Wie zum Beispiel am Ringlokschuppen in Wismar erlebten sie Technik in Aktion und konnten einen Blick hinter die Kulissen werfen. Insgesamt waren 110 Denkmäler an 49 Orten in die Veranstaltung eingebunden und lockten rund 12.000 Besucher. Auch die Wismarer Eisenbahnfreunde waren mit der Resonanz sehr zufrieden.
Und manchmal bedarf es nicht eines besonderen Aktionstages, um technische Denkmäler zu besichtigen. Viele der Einrichtungen haben regelmäßig oder auf Anfrage geöffnet und bieten Führungen für Interessierte an. Auf der Seite www.tagederindustriekultur.de sind Informationen über zahlreiche dieser Denkmäler zu finden.

Geld für Lübzer Bibliothek

Leselounge wird eingerichtet

Foto: DEWI

Der Verein „Lübzer Land“ erhält rund 10.000 Euro aus dem Soforthilfeprogramms „Bibliotheken/Kultur in ländlichen Räumen“. Das teilte SPD-Bundestagsmitglied Frank Junge mit. Mit Hilfe des Geldes soll in der Lübzer Bibliothek die Einrichtung einer Leselounge umgesetzt werden. Darüber hinaus äußerte Junge die Hoffnung, dass die Fördermittel auch kleine und mittelständische Handwerksunternehmen der Region stärken.

Sport und Kunst

Ausstellung im Schleswig-Holstein-Haus Schwerin

Foto: Marcus Wojatschke

Noch bis zum 21. November ist im Schweriner Schleswig-Holstein-Haus die Ausstellung „Alter Meister, junge Meister. Traktor Schwerin und die Kunst des Boxens“ zu sehen. Sie dreht sich um Gemeinsamkeiten von Sport und Kultur. Gezeigt werden unter anderem Boxhandschuhe und Gemälde und Zeichnungen wie das Acrylgemälde „Die Boxer und der Dichter“ von Hans W. Scheibner.

Sie sind die Neuen

Junge Leute bei der Volkssolidarität Südwestmecklenburg

Foto: Flau

Acht Auszubildende und fünf FSJler sind neu bei der Volkssolidarität Südwestmecklenburg. Sie haben vor einigen Wochen ihre Arbeit aufgenommen. Jetzt gab es ein gemeinsames Treffen: Azubis aus dem Pflegebereich, angehende Erzieher und Jugendliche aus dem Freiwilligen Sozialen Jahr lernten sich in der Geschäftsstelle am Forsthof in Ludwigslust kennen. Geschäftsführer Holger Mieth sowie die Bereichsleiterinnen für Kitas Heike Stein-Dietrich, für stationäre und teilstationäre Pflege Ulrike Haak und für ambulante Pflege Kerstin Wein hießen die Neuen herzlich willkommen.

Im internationalen Vergleich besonders

Interview mit Linda Holung in der Reihe „Köpfe aus Schwerin“

Linda Holung, 33 Jahre
Koordinatorin der Stabsstelle
Weltkulturerbe der Stadt Schwerin
Foto: Mareike Diestel

Warum muss das Schweriner Residenz-Ensemble unbedingt UNESCO-Weltkulturerbe werden?
In Schwerin ist in besonderem Maße und in sehr gut erhaltener Qualität ein Residenz­ensemble des 19. Jahrhunderts erlebbar. Es erstreckt sich nicht nur vom Schloss zu den Gebäuden am Alten Garten und in die Natur durch den Schweriner See und den Schloss- und Burggarten, sondern ist weit in die Altstadt und Schelfstadt zu erkennen. Diese Erlebbarkeit und der gute Erhaltungszustand machen das Residenz­ensemble auch im internationalen Vergleich besonders.

Welche Verpflichtungen wären für Schwerin mit der Aufnahme in die Liste verbunden?
Die UNESCO-Welterbekonvention ist ein internationales Bekenntnis zum Schutz von Natur- und Kulturerbe. Eine Aufnahme auf die Welterbeliste bedeutet für Schwerin eine Selbstverpflichtung zum Schutz des Residenzensembles als Erbe der Menschheit. De facto ist dieser Schutz aber schon durch Bundes-, Landes- und Kommunalgesetze auf sehr hohem Niveau geregelt. Gleichzeitig ist mit dem UNESCO-Welterbe auch ein Bildungsauftrag verbunden. Wer Schwerin besucht oder hier wohnt, soll den außergewöhnlichen Wert des Kulturerbes besser verstehen lernen. Ein Verständnis, das auch den Schutz sicherstellt. Der Verpflichtung der internationalen Kooperation kommt Schwerin bereits jetzt zum Beispiel im Engagement der Deutschen Stiftung Welterbe nach.

Was sind Ihre wichtigsten Aufgaben als Koordinatorin der Stabsstelle Weltkulturerbe?
Die fristgerechte Fertigstellung der Bewerbungsunterlagen ist sicher die wichtigste Aufgabe, aber dabei habe ich Unterstützung von verschiedenen Stellen. Als Koordinatorin ist es wichtig, einen guten Überblick zu bewahren und vor allem mit allen Partnern in der Bewerbung im aktiven Austausch zu stehen.

Was ist Ihr Beruf, und wo haben Sie gearbeitet, bevor Sie dieses Amt übernommen haben?
Vor meinem Umzug nach Schwerin war ich drei Jahre in Berlin im Besuchermanagement des Bundesbeauftragten für die Unterlagen der Staatssicherheit der ehemaligen DDR tätig. Zuvor habe ich mehrere Jahre in Großbritannien gelebt, zunächst für ein Studium im Bereich Kulturerbestudien und später in Positionen beim National Trust und im britischen Parlament. Die dabei gewonnene Erfahrung im Projektmanagement und in der Arbeit mit einer breiten Öffentlichkeit ist als Koordinatorin für die Welterbe-Bewerbung sehr hilfreich.

Was mögen Sie abgesehen vom Residenz-Ensemble an Schwerin und der Region?
Ganz klar die Nähe zur Natur. Ich bin im Harz aufgewachsen, die Berge sind mir also vertrauter als die wasserreiche Umgebung Schwerins, aber ich genieße es sehr wie schnell man vom kulturellen Leben in der Schweriner Innenstadt in die ruhige und wunderschöne Natur kommt.Interview: S. Krieg

Abschied von der Feuerwehr

Foto: Hansestadt Wismar

Nach mehr als 30 Jahren Dienst bei der Berufsfeuerwehr freuen sich Jürgen Schmidt (v.l.) und Bernd Treue (v.r.) auf den Ruhestand. Schmidt war als Stadtbrandamtmann tätig und nahm mit einem lachenden und einem weinenden Auge Abschied. Viel werde er vermissen, sich aber auch auf spannende Aufgaben freuen, die vor ihm liegen, sagte er. Seinen Kollegen wünschte Schmidt immer eine gesunde Rückkehr vom Einsatz: „Und ich weiß mein Sachgebiet in guten Händen“. Sein Nachfolger als Stadtbrandamtmann wird Vize-Feuerwehrchef Dirk Sawiaczinski.
Gemeinsam mit Jürgen Schmidt in den Ruhestand verabschiedet wurde Bernd Treue. Als gelernter KfZ-Mechaniker folgte er 1987 dem Weg seines Vaters zur Feuerwehr. Viel Lob zum Abschied gab es für beide von Feuerwehrchef Ronny Bieschke im Beisein zahlreicher Kollegen und Wegbegleiter.

Radprofis in Mecklenburg

Foto: S. Krieg

Mecklenburger Radsportfans im Glück: Die erste Etappe der Deutschlandtour führte von Stralsund über Rostock und viele Kilometer durchs Schweriner Umland bis in die Landeshauptstadt. Für Sportbegeisterte also viele Möglichkeiten, die Fahrer live zu sehen, bevor diese auf die Zielgerade in der Schweriner Werderstraße einbogen. Den Sprintsieg in der Landeshauptstadt holte sich Pascal Ackermann vom Team Bora-hansgrohe.

Fleißige Landwirte

Foto: Rainer Cordes

Die Bauern im Land haben die zurückliegenden Wochen genutzt, um das Getreide unter Dach und Fach zu bringen. Die Mitarbeiter des Hohen Viechelner Betriebes Qualitätsfleischerzeugung Moltow KG ernten hier Roggen, der als Futter in der Rindermast zum Einsatz kommt. Auch Gerste, Weizen und Raps sind längst eingefahren – jetzt werden die Felder bereits für die neue Aussaat vorbereitet.

Eine Galerie für die Altstadt

Foto: Torsten Schünemann

Freude, Betrübnis, Freude – so lässt sich die Geschichte der „Kindergalerie“ in Parchims Altstadt å. Mädchen und Jungen aus den Kitas „Freundschaft“ und „Spatzennest“ hatten Ende Juli nach einem Museumsbesuch zwei Litfaßsäulen für die Museumskampagne „Mein Stück Parchim“ gestaltet. Kurz danach wurden die Bilder von Unbekannten abgerissen, die Kinder waren traurig. Nun gibt es doch noch ein gutes Ende, denn die gesamte Altstadt wird zur Ausstellung. Gewerbetreibende öffneten den Kinderzeichnungen die Schaufenster ihrer Geschäfte – ein Spaziergang durch Parchims Altstadt wird zum Galeriebesuch.

Ich freue mich über junge Familien

Interview mit Günter Tiroux in der Reihe „Mecklenburger Köpfe“

Günter Tiroux (66) ist
seit 23. Juni 2021 ehrenamtlicher
Bürgermeister von Pinnow.

Welche Aufgaben haben Sie sich als Bürgermeister gestellt?
Bürgernähe, Transparenz, Mitwirkung. Das ist mir wichtig, weil auf uns alle große Herausforderungen zukommen. Die Bevölkerungsstruktur verändert sich, wir erleben gerade einen Generationenwandel. Viele, die hier in den 1990er-Jahren gebaut haben, verkleinern sich und ziehen wieder in die Stadt, junge Familien ziehen dafür nach Pinnow. Gerade die Jüngeren interessieren sich sehr für die Entwicklung der Gemeinde. Die Aufmerksamkeit der Einwohner für Ausschuss- und Gemeindevertretersitzungen ist groß. Wir informieren über eine gemeindeeigene Webseite, über Facebook. Und wir haben auch schon überlegt, ob wir die Sitzungen der Gemeindevertretung perspektivisch online übertragen können. Wichtig ist dafür vernünftiges Internet, da hat es zum Beispiel in Godern noch gehakt. Anfang 2022 sollen alle 2100 Einwohner schnelles Netz haben. Und die Zukunft hält viele weitere Aufgaben bereit, egal, ob es um Energieeffizienz oder die Einrichtung einer Elektrotankstelle geht.

Wie lassen sich kulturelle Events und junge Leute aufs Land locken?
In der zurückliegenden Zeit sind rund 30 junge Familien nach Pinnow gezogen, darüber freue ich mich natürlich sehr. Und der Trend geht eindeutig zum dritten Kind! Wir sind ein familienfreundliches Dorf, das sich in den zurückliegenden Jahren und Jahrzehnten gut entwickelt hat; mein Vorgänger hat hier gute Arbeit geleistet. Es gibt viele aktive Vereine und regelmäßig stattfindende Veranstaltungen wie die Irish Night, die schon Kultstatus hat – auch wenn sie in diesem Jahr wieder verschoben werden musste. Ideengeber und Veranstalter mit Unterstützung der Gemeinde ist Tom Ogilvie, der nicht nur unser Pastor, sondern auch aktiver Feuerwehrmann ist.

Was schätzen Sie besonders an der Pinnower Dorfgemeinschaft?
Das Schönste für mich ist die Vernetzung untereinander, da laufen die Fäden kreuz und quer. Dazu kommt das vielfältige Engagement – sei es in der Feuerwehr oder im Kultur- und Heimatverein, der zu zahlreichen Veranstaltungen einlädt. Wir haben einen Sportverein mit 200 Mitgliedern, Malkreise, einen eigenen Weihnachtsmarkt … Ich selbst wohne seit 1992 in Pinnow und fühle mich hier sehr wohl.

Wenn Sie einen Wunsch für die Gemeinde frei hätten – wie würde er lauten?
Dass wir von der Landesregierung auch in Zukunft ausreichend finanziell ausgestattet werden. Die Gemeinde hat einen ausgeglichenen Haushalt, aber wir sind natürlich bei vielen Projekten auf Fördermittel angewiesen.
Ein aktuelles Projekt, das wir ohne Fördermittel verwirklichen, ist der Bau der Brücke zwischen Pinnow und Godern, der am 6. September beginnt und vor Weihnachten abgeschlossen sein soll. Und für dieses Vorhaben wünsche ich mir natürlich, dass die Brücke mindes­tens 100 Jahre hält.

Der Legende nach soll das Petermännchen ja unter dem Petersberg in Pinnow eine Werkstatt haben. Wann haben Sie es zum letzten Mal gesehen?
Das weiß ich ganz genau: am 13. Juni bei der Verabschiedung meines Vorgängers Andreas Zapf. Und nicht zuletzt führt die Gemeinde ja auch ein eigenes Wappen, in dem das Petermännchen ebenfalls zu sehen ist.Interview: Katja Haescher

Grünes Gewerbegebiet für Grabow

Foto: Rainer Cordes

In Grabow soll mit dem Business-Park Eldetal ein grünes Gewerbegebiet entstehen – dafür erhält die Stadt Unterstützung vom Land. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und Wirtschaftsminister Harry Glawe überbrachten Bürger­meisterin Kathleen Bartels den Zuwendungsbescheid über 38 Millionen Euro für die Erschließung des Areals. Damit sich ein Gewerbegebiet als „grün“ bezeichnen darf, spielen drei Kriterien eine Rolle: die Nutzung von erneuerbaren Energien, die in der Region erzeugt werden, Maßnahmen zur Energieeffizienz und ein sparsamer Flächenverbrauch. Gerade in den erneuerbaren Energien sieht die Landesregierung für die kommenden Jahre einen entscheidenden Standortvorteil im Wettbewerb um potenzielle Investoren. Ein weiterer Vorteil in Grabow ist die gute Anbindung an die Metropolregion.

Gärtnern und Ernten

Foto: Torsten Schünemann

Die Kinder der Parchimer Kita „Freundschaft“ ernten auf eigenen Beeten – und Bürgermeister Dirk Flörke konnte sich bei einem Besuch überzeugen, wie prächtig Kürbis, Kartoffeln & Co gedeihen. Mit viel Begeisterung und persönlichem Engagement hat das Team um Kitaleiterin Sigrid Klimaschewski den Garten in den Bürgermeisterwiesen angelegt. Neben Beeten gibt es dort Obstbäume und sogar ein eigenes kleines Gewächshaus, in dem Gurken und Paprika wachsen.

Der Ball fliegt

Foto: Stadt Grevesmühlen

An der Bürgerwiese in Grevesmühlen ist ein Volleyball-Platz entstanden. Die Beachanlage ist eine Spende von Rudi Volk und Prof. Dr. Wilfried Haker – einschließlich der daneben platzierten Bänke. Bürgermeister Lars Prahler bedankte sich bei beiden für das zusätzliche Freizeitangebot in der Stadt. Sportlich eingeweiht wurde das Feld mit einem Freundschaftsspiel zwischen Grevesmühlener und Schönberger Volleyballern.

Spielspaß am Fischereihof

Foto: Hansestadt Wismar

„Fischereihof“ heißt ein neuer Spielplatz in Wismar, der jetzt im Stadtteil Redentin eröffnet wurde und die Nähe zur Ostsee thematisch aufgreift. Die große Spiellandschaft wurde von der Spielgerätefirma „Krambamboul“ entworfen und hergestellt. Auf 1500 Quadratmetern warten Kletterturm, Doppelschaukel und Tischtennisplatte, Streetballständer und Spielrasen mit Fußballtor auf Kinder und Jugendliche. Die Anlage bietet Spielspaß für verschiedene Altersgruppen, acht neue Bäume, Bänke aus Robinienholz und Jugendsitzbänke aus Stahl machen Lust aufs Längerbleiben.
Rund 200.000 Euro hat die Stadt Wismar in die neue Spiellandschaft investiert.

Lieber einmal mehr als zu wenig nachfragen

Interview mit Rainer Hennings in der Reihe „Mecklenburger Köpfe“

Rainer Hennings,
43 Jahre
Inhaber „Marlies Schreibkiste“ in Schwerin
Foto: Rainer Cordes, Archiv

Anfang August beginnt die Schule wieder. Schüler und Eltern kommen mit langen Listen für Schulmaterial in „Marlies Schreibkiste“. Was fehlt oft auf der Liste, sollte aber nicht vergessen werden?

In der Regel sind die Schulzettel schon recht ausführlich und sorgfältig von den Lehrern erstellt. Nur an die Zeugnismappe wird oft nicht gedacht. Wenn das Zeugnis dann kommt, wird es hektisch mit der Mappensuche. Oder es kommt vor, dass die Schullisten schon so viele Jahre verwendet werden, dass einige Artikel gar nicht mehr so zu kaufen sind oder sich die Bezeichnung geändert hat.

Welche Trends zeichnen sich bei Schreibwaren, besonders für Schüler, ab? Welche Dinge sind neu auf dem Markt?

Ganz aktuell wird die Auswahl der Farben immer größer. Alles in Pastell oder Metallic-Farben ist der Trend im Moment, egal ob Stifte, Hefter oder Ordner. Und der Trend zu nachhaltigen Produkten aus Recycling-Materialien nimmt stark zu – mit Markenzeichen wie dem FSC-Siegel oder dem „Blauen Engel“.

Können Sie sich noch an Ihren ersten Schultag erinnern? Was steckte in Ihrer Schultüte?

Ja, kann ich. Es war zum Glück wunderschönes Wetter, und meine Schultüte war schön groß und gut gefüllt. Neben Süßigkeiten und einem Plüschtier haben meine Eltern praktischerweise auch einiges an Schulmaterial mit untergebracht.

Bekommen Sie manchmal Lust, erneut die Schulbank zu drücken, oder sind Sie froh, diese Zeit längst hinter sich zu haben?

Ich würde sehr gern nochmal die Schulbank drücken, es war eine schöne Zeit, und zurückbetrachtet hätte ich mich ein wenig mehr anstrengen können, dann wäre das Zeugnis auf jeden Fall einen Tick besser ausgefallen.

Welche Tipps und Wünsche möchten Sie den Mädchen und Jungen für den bevorstehenden Schulstart auf den Weg geben?

Als Tipp würde ich sagen, dass man bei den Lehrern und Eltern ruhig immer nachfragt, wenn man was nicht versteht, lieber einmal zu viel fragen als einmal zu wenig. Und für die Zukunft wünsche ich den Kindern, dass sie eine engagierte Lehrkraft bekommen, welche sie auf dem Weg begleitet, und dass der Unterricht wieder normal stattfinden kann, das soziale Umfeld fehlt beim Home-Schooling doch sehr.Interview: S. Krieg

Bahnhofsvorplatz mit neuem Gesicht

Grevesmühlen verschönert

Foto: Stadt Grevesmühlen

Der Vorplatz des Grevesmühlener Bahnhofes präsentiert sich im neuen Glanz. Anderthalb Jahre nach dem ersten Spatenstich ist der Platz nun fertig saniert – mit Hilfe von Fördermitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von 1,6 Millionen Euro.

Das Areal wurde barrierefrei gestaltet. Hier erfolgte eine en­ge Abstimmung mit dem städ­tischen Behindertenverband. Das historische Pflaster konnte erneuert werden und auch die historische Bahnhofsuhr hat – aufwendig restauriert – hier wieder ihren Platz gefunden. Außerdem sind 50 neue Pendlerparkplätze entstanden.

Der barrierefreie Ausbau geht auch an anderen Stellen weiter: So kann sich Grevesmühlen über einen Fördermittelbescheid in Höhe von rund 500.000 Euro für den barrierefreien Aus- und Umbau von 20 Bushaltestellen freuen.

Ein Tag auf dem Pingelhof

So sah das Landleben früher aus

Foto: Volkmar Eggert

Von wegen romantisches Leben auf dem Lande: Was heute wie ein Traum aus guter alter Zeit erscheint, bedeutete für Bauern, Knechte und Mägde vor allem eins: Knochenarbeit.
Der Pingelhof in Alt Damerow rückt diese Zeit ins Bewusstsein der heutigen Besucher. Und statt harter Arbeit erleben diese heute auf dem 1607 von Joachim Pingel angelegten Hof ein idyllisch in die Natur eingebettetes Museum mit vielen Freizeitmöglichkeiten.

Naturkunde vor Ort

Die Ufer unserer Seen haben viel zu bieten

Foto: Katja Haescher

Wie wäre es im Frühsommer mit einer schönen Seenrunde? Rund um Pinnow und Godern laden Pinnower See, Mühlensee und Binnensee zu Entdeckungen ein. Wer mehr dazu erfahren möchte, was da blüht und wächst, fliegt, springt und schwimmt, kann an Schautafeln Pausen einlegen. Insgesamt gibt es zehn Stationen, die auf dem Naturlehrpfad Pinnow Informationen über Lebensräume und die Tier- und Pfanzenwelt liefern.

Dank an Soldaten

Bundeswehr half bei Überwindung der Pandemie

Foto: C. Wohllebeb

Ein Dankeschön für die Hilfe der Bundeswehr bei der Bewältigung der Pandemie nahmen in Gre­ves­mühlen stellvertretend Stabsgefreiter Silvio Linke und Stabsfeldwebel Dietmar Morgan ent­gegen. Besucht wurden die beiden an ihrem vor­letzten Arbeitstag im PCR-Testzentrum des Landkreises Nordwestmecklenburg von Kreis­tags­präsident Thomas Grote. Begleitet wurde er von Oberstleutnant Rico Gindler, der den Einsatz als Verbindungsoffizier seit dessen Beginn im Oktober letzten Jahres mit koordiniert. Zeitweise waren bis zu 70 Soldaten in Nordwestmecklenburg im Einsatz, unter anderem in der Kontaktverfolgung und der Quarantänebetreuung.

850 Jahre, bedenken Sie, welch lange Zeit!

Interview mit dem Schweriner Domprediger Volker Mischok in der Reihe „Mecklenburger Köpfe“

Volker Mischok, 61 Jahre, Domprediger in Schwerin
Foto: privat

Seit mehr als 20 Jahren arbeiten Sie in Schwerin als Domprediger. Was umfasst diese Tätigkeit?
Ja, tatsächlich, dass ich über 20 Jahre hier sein werde, das habe ich so nicht gedacht, als ich im Jahr 2000 nach Schwerin berufen wurde. Mein Plan war es, durchaus noch einmal die Pfarrstelle zu wechseln, es gab auch verführerische Rufe. Aber letztlich muss es ja an der Vielseitigkeit gerade dieser Stelle am Dom liegen, die mich bewogen hat, hier meine Kräfte einzusetzen. Da ist an erster Stelle die Herausforderung des Predigens. Aber darüber hinaus: die Seelsorge, der Konfirmandenunterricht, die bauliche Unterhaltung des Domes. Wie oft und wie gern führe ich Menschen durch dieses besondere Haus!

Der Schweriner Dom feiert in diesem Jahr seinen 850. Geburtstag. Was bedeutet Ihnen dieses Jubiläum persönlich?
850 Jahre, bedenken Sie, welch lange Zeit! Für mich bedeutet das Domjubiläum, einmal aufzublicken aus dem Getriebe der Jahre und mit den Kirchenältesten, den Mitarbeitern, mit der Gemeinde zu prüfen: Wo stehen wir heute? Welche Aufgabe hat eine Kirche, wie der Dom, in unserer Zeit. Da ist es mir ein sehr persönliches Anliegen, die Menschen in unserer Stadt, aber auch die vielen touristischen Gäste darauf aufmerksam zu machen, dass auch sie, ganz unabhängig von ihrer religiösen Haltung, in dieses Haus eingeladen sind und für sich und ihr Leben hier etwas sie Angehendes finden können.

Ist die Kirche aus Ihrer Sicht ein haltgebendes Bollwerk der Tradition in einer sich stets wandelnden Umgebung? Oder muss sie sich immer wieder modernisieren und aktuellen Entwicklungen anpassen?
Von einem „Bollwerk“ möchte ich nicht reden. Schauen Sie unseren Domturm an: Das ist ein Pfeil, das ist ein Finger, der senkrecht nach oben zeigt. Der Mensch ist nicht allein verankert in der Zeit, sondern auch in der Ewigkeit. Der Kirchturm: was für ein starkes Zeichen! Genauso mag ich die Worte „Modernisierung“ und „aktuelle Entwicklung“ nicht. Die Kirche steht für eine lange Überlieferung. Das ist ein großer Schatz! Diesen Schatz gilt es immer wieder in die Zeit zu halten, ihn in die Zeit hinein funkeln zu lassen. Das zeigt dann Wirkung.

Ihre Position setzt einen festen Glauben voraus. Gab es dennoch in Ihrer Vergangenheit Momente des Zweifelns?
Glaube ohne Zweifel gibt es für mich nicht. In der Thomaskapelle unseres Domes steht die Figur des „Zweiflers“ im Altarraum. Den Mut meiner Vorgänger im Amt, dem Zweifel einen Platz in der Kirche einzuräumen, habe ich stets bewundert. Der Zweifel treibt, sich geistig immer wieder zu bewegen, zu fragen, neu nachzudenken. Ich trage meinen Glauben nicht in meiner Hosentasche herum. Der Glaube ist überhaupt nicht habbar, er ereignet sich, er ist ein Geschenk.

Welchen Hobbys widmen Sie sich in Ihrer Freizeit?
Ich bin ein Leser. Das ist meine Leidenschaft. Interview: S. Krieg

Bunte Amphibienwelt im Natureum

Sonderausstellung zu besichtigen

Foto: Udo Steinhäuser

Das Natureum im Ludwigsluster Schlosspark darf wieder öffnen. Für Besucher eine Gelegenheit, die Sonderausstellung über Am­phibien und Reptilien in Mecklenburg-Vorpommern zu besuchen. Sie trägt den Titel „Die letzten ihrer Art?“ und führt mit beeindruckenden Fotos und lebensechten Modellen in eine Welt, die auf den ersten Blick verborgen scheint. Wer weiß, wie eine Zauneidechse aussieht? Und wer hat mal eine Knoblauchkröte gehört oder eine Glattnatter beim Sonnen beobachtet? Von der Kreuzkröte, der Wechselkröte oder der Kreuzotter sind nur noch wenige Vorkommen in MV bekannt. Es gibt also viel zu sehen – und zu hören. Denn auch eine Akustik-Box mit Amphibientönen ist Teil der Schau. Das Natureum hat an den Wochenenden von 10 bis 16 Uhr geöffnet, Voraussetzung für den Besuch ist ein negativer Coronatest.

Klein besucht Groß

Agrarfliegermodel im Kreisagrarmuseum Dorf Mecklenburg

Foto: Anna Weber

Vor einem Jahr hat Lutz Richter aus Dresden den Agrarflieger Z 37 im Kreisagrarmuseum Dorf Mecklenburg genau unter die Lupe genommen. Ziel war es, ein Modell zu bauen, bei dem alle Details realitätsgetreu nachgebildet werden sollten. Das ist nun fertig und soll am 25. Juni 2021 im Museum vorgestellt werden. Ab 11.30 Uhr beantwortet Lutz Richter Fragen, gegen 14 Uhr sind ehemalige Piloten und Flugtechniker des Agrarfluges zu einer Kaffeetafel eingeladen.

Tunnel für Wasser

Ausbau der Kreisstraße vorbereitet

Foto: Landkreis Parchim

Unter der Kreisstraße 108 zwischen Borkow und Mustin ist jetzt ein neuer Durchlass eingebaut worden, der die baufällig gewordene Gewässerverbindung zwischen dem Rothener und dem Bolzer See ersetzt. Das neue 1,8 Meter breite Wellstahlrohr ist bereits eine Vorbereitung für den Ausbau der Kreisstraße. Voraussichtlich noch in diesem Jahr, spätestens aber 2022, soll das Vorhaben in Angriff genommen werden.

Freie Fahrt für Radler in Parchim

Lückenschluss des Radweges von der Meyenburger Straße zum Rabensoll

Foto: Torsten Schünemann

Auf dem Parchimer Ostring haben Radler nun freie Fahrt. Im Anschluss an die Fertigstellung des Bauabschnittes Rabensoll/Lübzer Chaussee ist nun auch der Lückenschluss von der Meyenburger Straße bis zum Rabensoll erfolgt. Im Mai gaben Parchims Bauamtsleiter Frank Schmidt, Frank Ladewig vom Ingenieurbüro IBUS, Bürgermeister Dirk Flörke, Thomas Dau von der gleichnamigen Baufirma und Heike Bleich, Sachgebietsleiterin Tiefbau bei der Stadtverwaltung, den 750 Meter langen Abschnitt frei. Die Arbeiten hatten im September des vergangenen Jahres begonnen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 316.000 Euro, rund 90.000 Euro trägt die Stadt als Eigenanteil.

 

Die Tierliebe weitergegeben

Interview mit Joachim Kellermann in der Reihe „Mecklenburger Köpfe“

Joachim Kellermann, 72 Jahre, Mitarbeiter Tierheim Schwerin Foto: privat

Viele Menschen holen sich in der Corona-Zeit gegen Einsamkeit und Langeweile vierbeinige Begleiter aus den Tierheimen. Beob­achten Sie das in Schwerin auch?
Diese Beobachtung haben wir in unserem Tierheim bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht gemacht, oder der Interessent hat diesen Grund nicht angegeben, was er ja auch nicht muss. Unser Tierheim ist für den allgemeinen Besucherverkehr zur Zeit geschlossen und nur für bestimmte dringende Problemfälle nach Vorabsprache zugänglich

Was raten Sie Menschen, die Hund oder Katze aus dem Tierheim „adoptieren“ möchten?
Die meisten Menschen, die ein Tier „adop­tieren“ wollen, verfügen bereits über Erfahrung im Umgang mit einem Haustier. Ansonsten, insbesondere für „Neustarter“, gibt unser fachlich versiertes Personal notwendige Hinweise beziehungsweise erfragt die zu erwartenden Lebensbedingungen für das Tier. Eine artgerechte Haltung steht dabei im Vordergrund – zum Beispiel einen großen Hund in eine Wohnung zu vermitteln, insbesondere höher gelegene, wird vermieden. Ebenso kann eine Katze, die bisher als Freigänger lebte, nicht plötzlich nur in einer Wohnung leben.
Es gibt darüber hinaus eine Fülle von Faktoren, die unbedingt zu berücksichtigen sind und hier nicht in allen Details beantwortet werden können – es gilt aber der Grundsatz, dass Mensch und Tier zusammenpassen müssen. Eine zeitlich begrenzte Übernahme eines Haustiers als „Therapiemittel“ für besondere persönliche Probleme ist nicht möglich.

Welches sind die häufigsten Gründe, warum Tiere bei Ihnen abgegeben werden?
Das Betreiben eines Tierheims ist eine ordnungspolitische Pflichtaufgabe für die Kommunen. In der überwiegenden Anzahl der Vorgänge sind die Erkrankung beziehungsweise das Ableben der Tierhalter ein Grund für die Abgabe des Haustiers. Aber auch Haftzeiten, Beschlagnahme aus nicht artgerechter Haltung oder Vernachlässigung sind neben vielen anderen Gründen dafür ursächlich, dass die Tiere bei uns aufgenommen werden.

Wie lange arbeiten Sie schon für das Tierheim, und wie sind Sie dazu gekommen?
Ich persönlich bin seit dem Erreichen meines Pensionsalters im Jahr 2008 im Betreiberverein des Tierheims ehrenamtlich tätig und als Mitglied des Vereinsvorstandes für den Schriftverkehr zuständig. Dazu gekommen bin ich durch sogenanntes Gassigehen, wodurch die Vereinsmitgliedschaft nahe lag und ich später in den Vorstand des Tierschutzvereins hineinwuchs.

Was machen Sie sonst in Ihrer Freizeit? Sind Tiere Ihr Hobby?
Meine Familie besitzt ein Eigenheim in Schwerin, wo es immer etwas zu machen gibt. Bei entsprechender Witterung bin ich sehr viel mit dem Fahrrad unterwegs und erkunde unsere nähere und weitere Umgebung, die man eigentlich nur so kennen lernen kann. Mit Tieren bin ich von Kindesbeinen an verbunden, meine Eltern hatten eine kleine Landwirtschaft. Besonders froh bin ich darüber, dass diese Tierliebe auch an meine Kinder und Enkelkinder weitergegeben wurde. Als sehr bedrückend empfinde ich die Situation im Bereich der Nutztierhaltung, die mit den für uns geltenden Haltungsnormen in keiner Weise vergleichbar ist. Interview: S. Krieg

Luna und Rocco jetzt in einer WG

Neues aus dem Bärenwald Müritz

Foto: Tim Haltermann

Gute Nachrichten aus dem Bären­wald Müritz: Die Braunbären Luna und Rocco konnten ver­gesellschaftet werden und le­ben jetzt gemeinsam in einem weit­läufigen Gehege. Beide stammen aus Albanien und wurden von der Bärenschutzorganisation „Vier Pfoten“ aus katastrophalen Haltungsbedingungen gerettet.

Geplante Vergesellschaftungen von Bären-Männchen und -Weibchen werden meist zur Paarungszeit im Frühjahr vorgenommen. In diesen Wochen haben die Tiere ein natürliches Interesse aneinander, Auseinandersetzungen kommen dann weitaus seltener vor.

Oft genug hält die Sympathie auch über die Paarungszeit hinaus. In einem Blog auf der Internetseite www.baerenwald-mueritz.de/news begleitet das Team das Zusammenleben von Luna und Rocco und lässt so Bären-Freunde an den Fortschritten der beiden Bären teilhaben.

Spielplatz bald fertig

In Dargetzow kann bald ordentlich getobt werden

Foto: Bauamt der Hansestadt Wismar

Kleine Bienen können bald ausschwär­men: In Dargetzow auf dem neuen Spielplatz stehen Schaukel, Trampolin, Rutsche und Kletterwand schon start­bereit. Jetzt muss nur noch der Rasen auf der „Bienenwiese“ ordentlich anwachsen. Ungefähr 51.000 Euro hat die Neugestaltung des Spielareals in der 1. Wendung in Dargetzow gekostet. Mit der Eröffnung Mitte Mai wächst der Kreis der Mottospielplätze in der Stadt weiter.

Verträumte Ecke

Wo sich die Warnow schlängelt

Foto: Katja Haescher

Wald und Wasser sind Balsam für die Seele. In unmittelbarer Nähe des Forstamtes Gädebehn schlängelt sich die Warnow zwischen den Bäumen hindurch. Ein Paradies für Tier und Pflanzen – und für Spaziergänger. Verschiedene Tafeln entlang des Wegs informieren über die Bewohner dieses grün-blauen Winkels. Die bei Grebbin entspringende Warnow erreicht nach 155 Kilometern die Ostsee.

Ein Baum als Gedenkort

Erinnerung an Corona-Tote

Foto: Pressestelle Hansestadt Wismar

Auf dem Wismarer Westfriedhof erinnert eine Winterlinde an die Toten der Corona-Pandemie. Anlässlich des bundesweiten Gedenkens im April pflanzte Bürgermeister Thomas Beyer den Baum -– als sichtbares Zeichen dafür, dass die Verstorbenen nicht vergessen sind. Neben der Linde wird auch eine Gedenktafel an die Menschen erinnern, die Covid-19 das Leben gekostet hat. „Dieser Baum soll ein Ort des Gedenkens sein. Und er soll auch ein Ort sein, an dem die Menschen ihrer Trauer Ausdruck geben können. Vielleicht können diejenigen, die einen geliebten Menschen verloren haben, hier ein wenig Kraft und Trost finden“, hofft der Bürgermeister.

Angeln hat mit Geduld nichts zu tun

Interview mit Uwe Köhler in der Reihe „Mecklenburger Köpfe“

Uwe Köhler, 68 Jahre,
Vorsitzender
des Anglervereins Schwerin-Süd
Info: angler-schwerin.de

Wo ist Ihr liebster Platz zum Angeln?
Auf der Ostsee, überall dort, wo ich mit meinem Schlauchboot zum Trailern hinkomme. Mittlerweile sind dafür auch gute Apps erfunden worden, zum Beispiel „Boating“, die mir sagen, wo es am besten von der Wassertiefe und so weiter passt.

Die Ostseeküste ist lang.
Meine Frau und ich sind Camper und sehr flexibel – von der Flensburger Förde bis nach Rügen waren wir überall schon angeln. Als Mecklenburger bleiben wir aber hauptsächlich in Mecklenburg.

Und was ist mit den Schweriner Seen?
Als Dauercamper in Retgendorf angeln wir oft auf dem Schweriner Außensee.

Welche Eigenschaften außer Geduld und ein Faible für Natur und Wasser muss ein Angler mitbringen? Und was ist überhaupt so toll am Angeln?
Ich sage immer: Angeln ist Leidenschaft. Warum sie ausgerechnet mich erwischt hat, weiß ich nicht. Aus meiner Familie und meinem Freundeskreis hat niemand geangelt. Aber ich habe schon mit sieben, acht Jahren angefangen – wie alle Kinder erstmal mit der Bambusrute. Aber ich habe günstig eingeheiratet. (lacht) Meine Frau konnte ich schnell vom Angeln überzeugen, und meine Schwiegereltern haben schon immer gern geangelt.
Die Leidenschaft ist das Erste. Das Zweite ist tatsächlich die Liebe zur Natur. Ich finde es einfach schön, wenn ich draußen auf der Ostsee bin und kein Land mehr zu sehen ist. Das hat mit Geduld nichts zu tun; die brauche ich dafür nicht.

Welchen Fisch mögen Sie am liebsten, und bereiten Sie ihn auch selbst zu?
Wir sind klassische Kochtopfangler. Wir angeln nur den Fisch, den wir auch gern essen. Es gibt viele Fische, die wir mögen, am liebsten jeden Seefisch, den wir kriegen können: Dorsch, Scholle, Makrele, Wittling und alle anderen Ostseefische, die man essen kann.
Das Mittagessen kann meine Frau besser kochen als ich, deswegen überlasse ich ihr das in der Regel. Für das Räuchern bin ich zuständig. Kleiner Tipp: selbst geräucherten Fisch mit Gewürzen in Öl einlegen. Das ist ganz lecker. Und der Fisch hält sich auf diese Weise im Kühlschrank sehr lange.

Was war Ihr bisher spektakulärster Fang?
Für mich der Fisch meines Lebens war eine Meerforelle, die ich vor ungefähr zehn Jahren aus der Ostsee gezogen habe, 13 Pfund schwer und 85 Zentimeter lang. Die haben wir gebeizt und dann wie Räucherlachs in Scheiben geschnitten auf der Stulle gegessen.

Sie können ja nicht ständig auf dem Wasser sein. Was machen Sie sonst so?
Seit sechs Jahren bin ich Rentner und muss nebenbei noch ein bisschen Geld verdienen, damit wir unseren Hobbys Angeln und Reisen frönen können. Ja, wir reisen viel und sind dabei mit dem Zelt unterwegs. Wir haben zum Beispiel schon die türkische Küste bereist und dabei auf türkischen Zeltplätzen übernachtet, die keinen Komfort, aber herrliche Naturerlebnisse bieten. Unsere Reisen finanziere ich mit dem Überspielen von Videokassetten – VHS, Camcorder, auch gerissene Bänder – auf DVD oder USB-Stick. Ich habe zuletzt in der IT gearbeitet, die Leidenschaft für die Technik ist geblieben. Deswegen kenne ich mich auch ganz gut mit Computern aus. Ich hatte für das Überspielen sogar schon je einen Auftrag aus Philadelphia und Tokio. Interview: S. Krieg

Es werde Licht!

Zum Beginn der Sommerzeit hieß es „Grabow leuchtet“

Foto: Rainer Cordes

Unter dem Motto „Grabow leuchtet“ lud die Stadt am letz­ten Märzwochenende, pünktlich zur Umstellung auf die Sommerzeit, zum Lichter­spaziergang ein. Rathaus, Kirche und Reuterhaus präsentierten sich auf dieser Route als zentrale Punkte mit illuminierten Fassaden. Ein Gar­ten aus „brennenden Blu­men“ brachte vor dem Reuter­haus Far­be und Licht in den noch dunklen Abend und weckte die Lust aufs Frühlingserwachen und Entdeckungen im Lichtermeer.

Für die Grabower bot das Spek­ta­kel eine Abwechslung im aktuell oft grauen Alltag – und die Möglichkeit, die Stadt corona­konform auf einem Rundgang in ganz neuem Licht zu entdecken. Blasmusik setzte ein i-Tüpfelchen auf eine schöne Aktion, die zwar das traditionelle Lichterfest nicht ersetzen konnte, dennoch aber einen Hoffnungsschimmer auf bessere Zeiten weckte.

Neuzugang im Fuhrpark

Lkw für Straßenmeisterei Hagenow

Foto: Landkreis Ludwigslust-Parchim

Freude über ein neues Auto: In der Kreisstraßenmeisterei Hagenow übergab Rüdiger Fuhrmann von der Firma MAN den Lkw an Straßenwärter Bernhard Kutzner (l.). Das Fahrzeug kostet rund 221.000 Euro und soll vor allem im Winterdienst eingesetzt werden. Es ersetzt einen seit 14 Jahren im Dienst stehenden Lkw, dessen Ladekran nicht mehr funktioniert. Etwa 975 Kilometer Kreisstraßen sind in Ludwigslust-Parchim in der Obhut der Kreisstraßenmeistereien.

Röschen im Wind

Die Natur von ihrer schönsten Seite

Foto: Volkmar Eggert

Wenn die Bäume im Frühjahr noch kein Laub tragen und die Sonnenstrahlen den Waldboden erreichen, ist Zeit für den großen Auftritt der Buschwindröschen: Hier finden sie sich jetzt zu großen weißen Teppichen zusammen. Der botanische Name „Anemone nemorosa“ geht dabei auf „Anemos“, das griechische Wort für Wind, zurück, in dem sich die wilden weißen Röschen so gern wiegen.

Bald freie Fahrt für Radler

Weg zwischen Schwerin und Wismar wird weitergebaut

Foto: Rainer Cordes

Die letzte Lücke im Radwegenetz zwischen Schwerin und Wismar wird geschlossen: Verkehrsminister Christian Pegel hat zusammen mit der Landrätin des Nordwestkreises Kerstin Weiss und dem Leiter des Straßenbauamtes Schwerin Stefan Anker (v.l.) die ersten Spatenstiche am aktuell noch fehlenden Abschnitt bei Zickhusen gesetzt. Ende des Jahres sollen Radler dann zwischen Landeshauptstadt und Hansestadt freie Fahrt haben. Von Zickhusen kommend wird der Radweg bei Wendisch Rambow an die bestehende Trasse in Richtung Wismar angeschlossen. Der rund 2,33 Kilometer lange Abschnitt wird auf einer Breite von 2,5 Metern gebaut. Gesamtkosten: rund 2,2 Millionen Euro.

Gute Erinnerungen sind Balsam für die Seele

Interview mit Björn Berg in der Reihe „Mecklenburger Köpfe“

Dr. Björn Berg (56) ist
Agraringenieur und seit 2017
Leiter des Kreisagrarmuseums
in Dorf Mecklenburg. Foto: Katrin Lange

Welche Bedeutung haben Museen wie das in Dorf Mecklenburg für eine Region?
Zugegebenermaßen im Alltag der Menschen kaum. Wenn aber jemand eine Frage über die vergangene Zeit hat, kann er hier Antworten finden. Weil wir den Alltag – insbesondere in der Landwirtschaft – in der Zeit des letzten und des vorletzten Jahrhunderts mit unseren Exponaten abbilden, werden die älteren in ihre jüngeren Jahre zurückversetzt. Das wirkt oft wie Balsam für die Seele, weil mit einiger Distanz vor allem positive Erinnerungen wach werden. Die Jüngeren können sich vorstellen, wie Eltern und Großeltern gelebt haben.

Was macht das Kreisagrarmuseum zu etwas Besonderem? Welche Abteilung ist für Sie persönlich die spannendste?
Für mich sind die ersten zwei Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg extrem spannend. Die meisten Menschen hatten wenig bis nichts und viel verloren, wobei die umgekommenen Angehörigen besonders schwer wiegen. Mit viel Arbeit und Schweiß, Idealismus, aber auch häufig Unterdrückung und Zwang, bei manchen auch nur mit purem Überlebenswillen, wurde sehr viel aufgebaut, erfunden, geschafft. Davor habe ich großen Respekt.

Welche Besuchergruppen liegen Ihnen besonders am Herzen – und warum?
Kinder sind besondere Menschen. Sie sind unvoreingenommen, neugierig, lernwillig und begeisterungsfähig. Zwar schafft man es nicht bei jedem Kind, die Neugierde und Lernbereitschaft auf unser Thema zu kanalisieren. Aber es macht viel Freude, wenn es gelingt. Ich unterhalte mich auch gern mit älteren Menschen und höre gern zu, wenn sie von alten Zeiten erzählen und den Schwierigkeiten, die sie gemeistert haben.

Wo entstehen die Ideen fürs Museum und für Veranstaltungen?
Ich vertrete die Meinung, dass dort, wo sich Menschen, die etwas zustande bringen wollen, miteinander unterhalten, etwas herauskommt. Das ist der Fall, wenn wir als Museums­team zusammensitzen, aber auch, wenn Besucher uns etwas berichten oder wenn Leute aus anderen Vereinen, Organisationen und Verbänden bei uns sind.
Wenn Sie das Museum in drei Sätzen auf Plattdeutsch beschreiben müssten – was würden Sie dann sagen?
Wenn einer gaud eten un drinken will bet dat he satt is, hebbt vörher een poor Lüüd bannig arbeiten müsst. Dörch all de Johren hett sick de Arbeid ännert, ober nich dat veel Schweet in de Läbens­mittel stickt. De Lüüd, de sick in Ackerbuu un Veihtucht ehren Lohn verdeint, weet jümmers, dat ehre Arbeit wichtig is un dörch nix to ersetten.

Ihr liebstes Ausstellungsstück?
Es gibt mehrere Exponate, die ich gern zeige. Dazu gehören die selbstgefertigten Holz­latschen, die für die eigene Flucht gezimmerte Kiste aus dem Sudetenland, die Breitdreschmaschine aus Wittenburg …

Sind Sie auch abseits des Museums der Sammlertyp?
Tatsächlich würde ich mich nicht so bezeichnen. Es juckt mich schon, alte Bücher zu kaufen oder mir nette Sachen anzuschaffen, doch aus Pragmatismus – ich habe sowieso sehr wenig Zeit zum Lesen – lasse ich es. Interview: Katja Haescher

Hochzeit auf dem Lande

Janine und Christian heirateten in Wölzow mit Treckerparade

Foto: Volkmar Eggert

Kleine Treckerparade in Wölzow bei Wittenburg (Landkreis Ludwigslust-Par­chim): Anlass für den Korso war die Bauernhochzeit von Janine Dassow und Christian Menne. Die beiden Wölzower konnten wegen der Anti-Corona-Maßnahmen nicht so groß feiern, wie sie es gern getan hätten. Aber auch dank ihrer einfallsreichen Freunde und Verwandten wurde es für Janine und Christian ein toller Tag. „Journal eins“ gratuliert und wünscht dem Paar viele schöne Jahre.

Heimatbund feiert seinen 100. Geburtstag

Verein kümmert sich um Pflege der Parchimer Geschichte

Foto: Stadt Parchim

Am 3. März feierte der Heimat­bund Parchim seinen 100. Geburts­tag. Der Parchimer Bürgermeister Dirk Flörke (l.) und Parchims Stadt­präsi­dentin Ilka Rohr gratulierten dem Verein zum Jubiläum. Mark Riedel (r.) nahm die Glückwünsche stellvertretend für alle 90 Mit­glie­der gern entgegen.

Die Ortsgruppe Parchim des Hei­mat­bundes Mecklenburg wurde im März 1921 im damaligen „Ho­tel Graf Moltke“ (heute Lan­des­theater) gegründet. Der Verein setzte sich anfangs dafür ein, dass historische Gebäude unter Denkmalschutz gestellt werden sowie damals neue Straßen ihre Namen erhielten. Nach 1945 unter­stützte er die Stadt unter anderem bei der Sanierung und Errichtung von Denkmälern.

Heute organisiert die Gruppe zum Beispiel Stadtführungen und hat „Das Parchimer Wörterbuch“ von Otto Köhncke sowie weitere Publikationen herausgegeben.

Weihnacht zu Ende

Abschluss am Anleger der Weißen Flotte Schwerin

Foto: Rainer Cordes

Wir bleiben gern ein bisschen länger, lautete das Motto der „Flotten Weihnacht to go“ am Weiße-Flotte-Anleger in Schwerin, die erst am 28. Februar zu Ende war. Zum Ausklang gab es Musik von Mario Neumeister aus Wismar, der an Bord spielte, und ein Schlückchen Glühwein sowie leckere Currywurst.
Die nächste „Flotte Weihnacht“ ist bereits in Planung – dieses Mal nicht nur „to go“.

SSC holt sich den nächsten Titel

Pokalsieg für Schweriner Volleyballerinnen

Foto: Conny Kurth

Pokalsieger! Der SSC Palmberg holte sich am 28. Februar 2021 in Mannheim den begehrten Titel. Dabei bezwangen die Schweriner Volleyballerinnen den SC Potsdam überlegen mit 3:0, wobei sie zu keinem Zeitpunkt des Spiels zurücklagen. Ein so klarer Ausgang war von kaum einem erwartet worden, gewann Schwerin doch die beiden Liga­duelle mit Potsdam in dieser Saison jeweils nur knapp mit 3:2.

Wismar ist eine schöne, lebenswerte Stadt

Interview mit Anna Herbst in der Reihe „Mecklenburger Köpfe“

Anna Herbst (36) wohnt in Wismar und ist Referentin beim Landesjugendring MV in Schwerin. Foto: privat

Sie arbeiten beim Landesjugendring MV – wie sind Sie dort gelandet?
Schon während meines Studiums der internationalen Entwicklung und Geschichte in Wien habe ich in einem Bildungsprojekt mit jungen Leuten gearbeitet und es hat mir viel Spaß gemacht. Mein erster Job war dann in München und nach fünf Jahren dort habe ich Sehnsucht nach dem Norden bekommen. Ich bin in Schleswig-Holstein geboren und in Hamburg aufgewachsen, es zog mich wieder zurück. Zuerst nach Hamburg; dann, als die Stelle in Mecklenburg-Vorpommern ausgeschrieben war, zum Landesjugendring MV nach Schwerin.

Gerade ist der neue Ferienkalender des Landesjugendrings erschienen. Wie ha­ben Sie früher am liebsten die Schul­ferien verbracht?
Meine Familie ist sehr reiselustig, wir haben die Sommerferien immer für große und kleine Fernreisen genutzt. Als ich zehn war, sind wir für vier Wochen nach Australien geflogen, die Schwester meines Opas lebt dort. Das war ein tolles Erlebnis, auch wenn ich anfangs traurig war, dass ich nicht mit meinen Klassenkameraden nach St. Peter Ording fahren konnte. An meine allererste Reise kann ich mich auch noch gut erinnern. Ich war fünf, es ging nach Bayern und ich war fasziniert, dass dort alle „Grüß Gott“ sagten. Ich hab danach versucht, es auch hier in Norddeutschland einzuführen, das hat eher mittelmäßig geklappt.

Welche Bedeutung hat für Sie ehrenamtliches Engagement?
Große Bedeutung, es wird immer noch unterschätzt. Wenn sich Jugendliche ehrenamtlich engagieren, testen sie spielerisch und ganz ohne Leistungsdruck durch die Schule ihre Kompetenzen, lernen andere junge Leute kennen, übernehmen Verantwortung. Ich habe während meiner Tätigkeit viele Jugendliche in ihrem ehrenamtlichen Engagement begleitet und stelle immer wieder fest, was für ein Gewinn das für die Persönlichkeitsentwicklung ist.

Sie sind nach Wismar gezogen, was gefällt Ihnen an der Stadt?
Ich liebe Wismar, das ist eine so schöne und lebenswerte Stadt! Immer wieder entdecke ich neue kleine Geschäfte. Weil ich gern lese, habe ich hier in Wismar einen Lesekreis angestoßen und über die Nachbarschafts-App publik gemacht. Wir treffen uns alle drei, vier Wochen – aktuell virtuell – und sprechen über ein Buch, das wir zuvor alle gelesen haben. Das letzte war „Wilde Iris“ von Louise Glück, die im vergangenen Jahr mit dem Literatur-Nobelpreis ausgezeichnet worden ist.

Was begeistert Sie in Ihrer Freizeit?
Durch Studium, Beruf und ein Austauschjahr in Brasilien habe ich Lieblingsmenschen überall auf der Welt, die würde ich alle gern wieder besuchen. Hier in Europa steht eine Reise nach Barcelona noch auf meiner Liste. Und ich möchte so gern mal in den Iran! Aktuell fehlen mir Reisen und Kino, aber ich bin trotzdem glücklich und dankbar, dass ich so viel erleben darf – aktuell eben virtuell. So können wir unseren Lesekreis durchführen und auch für meine Yoga-Stunden gibt‘s ein Online-Angebot. Interview: Katja Haescher

SSC Palmberg Schwerin im Pokalfinale

Foto: Michael Dittmer

Vor zwei Jahren durften noch Fans beim DVV-Pokal-Finale in Mannheim dabei sein (Foto). Seinerzeit holten die Volley­ballerinnen vom SSC Palmberg Schwerin den Pott. Nun steht die Mannschaft um Cheftrainer Felix Koslowski erneut im Finale – leider ohne Fans. Der Gegner heißt diesmal SC Potsdam. Das Finale steigt am 28. Februar wieder in der Mann­heimer SAP-Arena und wird auf Sport1 ab 14.15 Uhr live übertragen.
Im Halbfinale bezwang Schwerin den Dresdner SC; die Gegnerinnen aus Potsdam setzten sich gegen Allianz MTV Stuttgart durch.

Koslowski sagt: „Potsdam hat in dieser Saison bestätigt, dass sie eindeutig zu den Top 4 in der Liga gehören, sie haben eine starke Mannschaft und sind auf allen Positionen sehr gut und ausgeglichen besetzt. Wir erwarten ein Spiel auf Augenhöhe, in dem Kleinigkeiten den Unterschied machen werden.“

Team ist nun  komplett

Foto: Hansestadt Wismar

Seit dem 1. Februar ist auch die letzte freie Stelle bei der Berufsfeuerwehr Wismar besetzt: Marko Görs hat seinen Dienst als Oberbrandmeister in der Hansestadt angetreten und verstärkt das Team der Retter. Für ihn ist es eine Heimkehr nach Mecklenburg-Vorpommern: Der Rostocker war zuvor elf Jahre lang bei der Berufsfeuerwehr in Dresden tätig gewesen. Bürgermeister Thomas Beyer und Feuerwehrchef Ronny
Bieschke begrüßten Marko Görs im neuen Team.

Neues Auto in Rot

Foto: Freiwillige Feuerwehr Grevesmühlen

Die Feuerwehr Grevesmühlen hat einen neuen Mannschafts­transportwagen. Das Fahrzeug wurde im November übergeben – und war seitdem bereits viermal im Einsatz.
Im Frühjahr vergangenen Jahres hatte der alte Einsatzleitwagen keinen TÜV mehr erhalten. Mit dem neuen Auto kommen die Kameraden nun sicher zum Einsatzort. Es soll sowohl von der Stadt als auch vom Amt Grevesmühlen-Land genutzt werden.

Eine Portion Romantik

Foto: Volkmar Eggert

Die Tage werden schon wieder länger. Wie wäre es da mit einem Bummel durch den Ludwigsluster Schlosspark? Dort gibt es auch im Winter viel zu entdecken – vom Schweizerhaus über zwei Mausoleen bis zur künstlichen Grotte. Letztere entstand 1788 unter der Regie von Hofbaumeister Johann Joachim Busch aus den für die Gegend so typischen Raseneisensteinen. Als künstliche Ruine war sie Element der Parkgestaltung und romantischer Ort, den Mitglieder der Hof­gesell­schaft auch zur inneren Einkehr aufsuchten. Spä­ter wurde die Ruine als Eiskeller auch ganz praktisch genutzt. Heute ist sie ein beliebter Ort für Hochzeitsfotos.

An erster Stelle Service und Einkaufserlebnis

Interview in der Reihe „Mecklenburger Köpfe“ mit Klaus-Peter Regler

Klaus-Peter Regler (53)
Center-Manager
des Schlosspark-Centers Schwerin
Foto: Rainer Cordes

Seit November 2020 sind Sie Manager des Schlosspark-Centers Schwerin. Wie haben Sie sich bis jetzt dort eingelebt?
Unter den gegebenen Corona-Bedingungen gut. Ich habe schon viele Kontakte aufbauen können, allerdings größtenteils digital. Mir fehlen die persönlichen Beziehungen zu Menschen. Denn Mieter, Kunden, einfach alle persönlichen Kontakte im Center und in Schwerin machen ein gutes Einleben aus.

Welche Eigenschaften und Fähigkeiten muss ein Center-Manager aus Ihrer Sicht mitbringen, um ein Einkaufszentrum erfolgreich führen zu können? Wie haben sich diese Anforderungen in den letzten Jahren geändert?
Wie jede Führungskraft muss der Center-Manager ganzheitlich denken, aktiv kommunizieren und sein Team hinter sich bringen, um mit ihm an gemeinsamen Zielen zu arbeiten. Er muss auf die Wünsche der Kunden eingehen sowie die Interessen der Mieter, der Eigentümer des Centers und der Dienstleis­ter stets im Blick haben. Diese Interessen gilt es zu verstehen, unter einen Hut zu bringen und nach außen hin zu vertreten. Das hat sich im Grundsatz nicht geändert.

Wo sehen Sie die Zukunft des stationären Einzelhandels nach den pandemiebedingten Einschränkungen?
Der stationäre Einzelhandel muss sich zuerst auf seine Stärken besinnen, das sind neben einer zielgruppengerechten Sortimentspolitik aus meiner Sicht an erster Stelle Service und Einkaufserlebnis. Zudem braucht er einen guten Online-Auftritt, ohne Online-Auftritt ist ein Händler schon heute nicht mehr überlebensfähig. Die Kunden zurückzugewinnen von einem durch Corona nochmals deutlich erstarkten Online-Handel, wird Zeit brauchen. Dabei wird die Zukunft des stationären Handels nach Corona maßgeblich auch von den politischen Rahmenbedingungen abhängen.

Sie haben zuletzt im baden-württembergischen Leonberg gearbeitet und sind jetzt im Nordosten Deutschlands gelandet. Wie gefällt es Ihnen hier, und gibt es etwas, das Sie jetzt schon vermissen?
Ich liebe das Wasser, egal ob das Meer oder die schönen Seen hier in Schwerin, die alte Bausubstanz und die Lebendigkeit der Innenstadt. Die Menschen erscheinen mir offen und bodenständig, das alles gefällt mir. Vermissen werde ich ein bisschen die Nähe zu den Bergen.

Was war Ihr Traumberuf als Kind, und warum sind Sie dann Center-Manager geworden?
Mein Traumberuf war der Einzelhandel, in diesem Beruf habe ich meine Ausbildung gemacht und über 20 Jahre gearbeitet. Nach 20 Jahren wollte ich nochmal eine neue Branche und ein neues Unternehmen kennenlernen. Wichtig waren mir immer der Kontakt mit Menschen, die Vielseitigkeit des Jobs und die Gestaltungsmöglichkeiten. Gerade das macht den Einzelhandel und den Job des Center-Managers aus.Interview: Stefan Krieg

Sternsinger bringen Segen ins Rathaus

Verkleidete Kinder in Parchim unterwegs

Foto: Stadt Parchim

Sie sind ein wahrer Lichtblick in der tristen Corona-Zeit: Die Sternsinger besuchten die Mitarbeiter der Parchimer Stadtverwaltung – in ge­bührendem Abstand – und er­freuten sie mit ihren Liedern. Die Mädchen und Jungen der katholischen Kita St. Josef überbrachten den Segen für Rathaus und Stadthaus und wünschten Frieden und Gesundheit in diesen herausfordernden Zeiten.

Bürgermeister Dirk Flörke be­dankte sich und wünschte den kleinen Besuchern alles Gute: „Ich hoffe inständig, dass ihr euch bald wieder mit euren Freunden treffen und mit ihnen spielen könnt. Bleibt bis dahin alle schön gesund!“

Die Sternsinger machen in diesem Jahr auf Kinder „in der Ukraine und weltweit“ aufmerksam. Mit dem eingesammelten Geld werden Mädchen und Jungen unterstützt, die mit nur einem Elternteil, bei Großeltern oder in Pflegefamilien aufwachsen.

Prost Fritz! Prost Franz!

Reuter und Floerke in Grabow

Foto: Rainer Cordes

Die Herren lassen es krachen: Eine Skulptur auf der Rückseite des Grabower Rathauses zeigt Fritz Reuter und Franz Floerke beim fröhlichen Wiedersehen. Obwohl: So fröhlich war der Anlass nicht, wurde doch Reuter 1839 als Häftling aus Preußen in die Festung Dömitz überführt. Als die Eskorte für eine Nacht in Grabow Station machte, traf der Dichter auf seinen alten Schulfreund Floerke, inzwischen Bürgermeister. Und so kann man beiden noch heute beim Umtrunk zusehen.

Frühstück ist fertig!

Snacks für Vögelchen

Foto: Rainer Cordes

In winterlich-kahlen Gärten ver­­speisen Vögel gern kleine Snacks aus Meisenringen und Kern­mischungen. Wer den Piep­mät­zen regelmäßige Mahl­zeiten ser­viert, kann sich schnell über viele gefiederte Besucher an der Futterstelle freuen – übrigens ein idealer Platz, um Vögel zu beobachten. Wichtig ist, Meisenknödel nicht im Plastiknetz aufzuhängen – darin können sich die Vögel leicht verheddern. Auch Brot ist kein passender Snack für Singvögel.

Alte Verbindung gekappt

Consrader Brücke abgerissen

Foto: Rainer Cordes

Die Consrader Brücke über die B 321 kurz hinter Schwerin, Richtung Crivitz, wurde kurz vor Weihnachten des vergangenen Jahres abgerissen und war davor schon seit September gesperrt. An dieser Stelle wird nun eine neue Brücke errichtet, außerdem geht der Ausbau der Bundesstraße weiter voran. Ende dieses Jahres sollen dieser wichtige Zubringer zur A 14 vierspurig verlaufen und auch die Brücke fertig sein. Hier zu sehen sind noch Reste der alten Brücke.

Den Mut zu neuen Ideen haben

Interview mit der Wismarer Gleichstellungsbeauftragten Petra Steffan in der Reihe „Mecklenburger Köpfe“

Petra Steffan (56) hat
für weitere fünf Jahre das Amt der Gleichstellungsbeauftragten in Wismar übernommen. Foto: Ulrike Pawandenat

Was sind die schönsten Momente in Ihrer Tätigkeit als Gleichstellungsbeauftragte?
Wenn ich Menschen für Ideen und Projekte begeistern kann und diese dann umgesetzt werden. Ein solches Projekt ist zum Beispiel das der „Stadtmütter“: Frauen mit Migrationshintergrund befähigen andere, zugewanderte Frauen, an der Gesellschaft teilzunehmen, sind für sie Türöffner ins öffentliche Leben. Mich macht es froh, wenn ich mit meiner Tätigkeit dazu beitragen kann, Probleme zu lösen und den Anstoß gebe, Tradiertes zu hinterfragen.

Was wünschen Sie sich von Frauen? Und was von Männern?
Da gibt es gar keine großen Unterschiede. Ich wünsche mir Offenheit! Offenheit für notwendige Veränderungen, um die/unsere Gesellschaft noch gerechter, sozialer und zukunftsfähiger zu gestalten! Und das geht nur gemeinsam mit Frauen und Männern. Ein Beispiel: Junge Frauen kommen oft mit sehr guten Abschlüssen aus der Ausbildung oder vom Studium und hängen danach trotzdem in ihrer Karriere fest – in den meisten Fällen, nachdem sie das erste Kind bekommen haben. Danach steigen sie häufig in Teilzeit oder Minijobs ein. Frauen und Männer müssen sich gleichermaßen beruflich entwickeln können und Familienarbeit leisten. Und das wiederum klappt nur, wenn typische Frauenberufe finanziell aufgewertet werden oder auch Führungspositionen in Teilzeit möglich sind. Wir alle sollten die Möglichkeit haben, von dem Geld, das wir mit unserer Arbeit erwirtschaften, gut leben zu können.

Welche Eigenschaften sind in Ihrer Tätigkeit wichtig?
Ein langer Atem und viel Geduld. Die Fähigkeit, sich nicht entmutigen zu lassen. Ich sage immer: Aufstehen, Krone richten, weitergehen. Natürlich muss eine Gleichstellungsbeauftragte manchmal auch nervig sein und unbequeme Themen ansprechen. Und sie braucht viele Partnerinnen und Partner, in der Politik, der Verwaltung, der Gesellschaft. Allein ist diese Aufgabe nicht zu schaffen.

Welche Situationen in Ihrer Tätigkeit gehen Ihnen nah?
Wenn Menschen von Gewalt betroffen sind, liegt mir das auf der Seele. Zum Glück gibt es in Wismar ein supergutes Netz von Beratungsmöglichkeiten. Ein Problem ist die aktuelle Situation mit Corona: Viele Familien hocken in räumlicher Enge aufeinander und Angebote können nicht wie gewohnt stattfinden. Das wird Spuren hinterlassen, auch gesellschaftlich.

Wie sagen Sie es? Bürger oder Bürger und Bürgerinnen?
Bürgerinnen und Bürger natürlich. Denn Sprache formt unser Denken. Wenn ich zum Beispiel nur von Technikern spreche, habe ich vor meinem inneren Auge immer Männer. Frauen müssen auch sprachlich sichtbar werden. Und: Wenn im Steuerformular „der Antragsteller“ steht – wie soll ich mich da angesprochen fühlen?

Wenn Sie sich etwas wünschen könnten – was wäre das?
Dass wir uns nicht mehr so schwer tun, in neuen Modellen zu denken. Und dass Frauen und Männer zu gleichen Teilen in Politik, Führungspositionen und Aufsichtsräten vertreten sind. Interview: Katja Haescher

Abschied von Dr. Harald Ringstorff

Trauer um den früheren Ministerpräsidenten

Foto: Sebastian Schramm

Der ehemalige Ministerpräsident Dr. Harald Ringstorff ist am 19. November verstorben. Zahlreiche Trauernde, unter ihnen Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, trugen sich in der Staatskanzlei in das Kondolenzbuch ein. „Viele Menschen in unserem Land haben unseren früheren Ministerpräsidenten Harald Ringstorff in sehr guter Erinnerung. Das zeigt die große Anteilnahme in den letzten Stunden“, sagte Manuela Schwesig.
Auch Landtagspräsidentin Birgit Hesse würdigte den Verstorbenen: „Mit ihm verlieren wir einen großen Demokraten und Gestalter, dessen Name, Persönlichkeit und politisches Wirken tief mit unserem Land verbunden sind. Er hatte Tradition und Zukunft gleichermaßen im Blick und hat die Geschicke Mecklenburg-Vorpommerns und seiner Menschen auf einen guten Weg gebracht.“

Traditioneller Wichernkranz

Schöner Adventsschmuck in der Staatskanzlei MV

Foto: Diakonie MV

Der Landespastor für Diakonie Paul Philipps (l.) überreichte am 1. Dezember im Namen der gesamten Diakonie MV einen Nachbau des Original-Adventskranzes nach Johann Hinrich Wichern an den Chef der Staatskanzlei Dr. Heiko Geue (r.) in Vertretung für Ministerpräsidentin Manuela Schwesig. Die Leihgabe mit ihren 24 Holzkerzen schmückt noch bis Anfang Januar die Staatskanzlei. Der Kranz wurde 2011 in einer Rostocker Werkstatt für Behinderte angefertigt.

Winter in der Lewitz

Schöne Gegend

Foto: Volkmar Eggert

Wiesen, Wasserläufe, Wälder: Die Lewitz hat zu jeder Jahreszeit ihren Reiz. Auch wenn die Natur ihre Farbe verliert und der Wind die letzten Blätter von den Bäumen zaust, bietet das Schutzgebiet südlich von Schwerin Raum für Entdeckungen. Ursprünglich war das ganze Areal bewaldet – von hier stammte das Bauholz für die wachsenden Hansestädte. Heute ist die Lewitz die größte, durch Menschenhand entstandene Wiesenlandschaft Deutschlands.

Straße in Parchim fertig

Am Mühlenberg freigegeben

Foto: Torsten Schünemann

In Parchim ist eine Langzeitbaumaßnahme endlich abgeschlossen worden: Die Straße Am Mühlenberg kann nun wieder befahren werden. Mit vereinten Kräften aller Beteiligten wurden im November die letzten Absperrungen beseitigt und damit die Straße „Am Mühlenberg“ für den Verkehr offiziell wieder freigegeben.
Parchims Bürgermeister Dirk Flörke (4. v. l.) freut sich: „Mit der Freigabe dieses Verkehrsabschnittes kehrt ein Stück weit Lebensqualität in unsere Stadt zurück.“
Planungsbeginn für die städtebauliche Sanierungs­maßnahme war Anfang 2017, mit dem Bau be­gon­nen wurde im Dezember 2019.

Werben für einen spannenden Beruf

Interview mit Mories Zeise in der Reihe „Mecklenburger Köpfe“

Mories Zeise (56) ist
Einstellungsberater an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege

Wie sieht eine typische Arbeitswoche bei Ihnen aus?
Als Einstellungsberater informiere ich über Ausbildung und Studium an der Fachhochschule für öffenliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege in Güstrow und die Berufswege, die im Anschluss daran möglich sind. Ich plane Veranstaltungen und bin zu Berufsmessen, Vorträgen in Schulen und in Berufsinformationszentren der Arbeitsagentur unterwegs. In einem normalen Jahr kommen da gut 150 Veranstaltungen zwischen Boizenburg und Sassnitz zusammen.

Welche Fragen haben die jungen Leute, die sich bei Ihnen informieren?
Was die Polizei betrifft, gibt es manchmal falsche Vorstellungen. Einige kommen und sagen gleich als Erstes, dass sie Ermittler werden wollen. Ich erkläre dann den tatsächlichen Werdegang bei der Polizei und welche Karrieremöglichkeiten es gibt. Und manchmal geht es auch darum zu sagen, was man bei uns nicht werden kann. Ich möchte keine falschen Erwartungen wecken, denn schließlich soll auch niemand nach Studien- oder Ausbildungsbeginn schnell wieder das Handtuch werfen.

Wie wichtig ist aus Ihrer Sicht eine rechtzeitige Berufsorientierung?
Etwa ab Klasse 8 sehr wichtig. Die Vielzahl der Wahlmöglichkeiten führt dazu, dass viele Schülerinnen und Schüler ratlos sind und gar nicht mehr wissen, was sie machen sollen. Und selbst wenn sie es wissen, wissen sie oft nicht: Wie komme ich da hin? Ich habe zum Beispiel schon einige Male den Berufswunsch „Polizeipsychologe“ gehört. Dorthin gibt es aber nicht unbedingt den geraden Weg über die Fachhochschule – in solchen Fällen hilft die Berufsfrühorientierung. Und auch Eltern haben natürlich viele Fragen, die sich oft um ganz andere Themen drehen. Insofern sind mir Messetermine an Sonnabenden sehr lieb, weil Mütter und Väter dann mitkommen können.

Sie sind selbst Polizist. Welche Eigenschaften sollten Ihrer Meinung nach Bewerber für den Polizeidienst mitbringen?
Sie sollten ein vernünftiges Demokratieverständnis haben. Und natürlich spielen auch Teamfähigkeit und Leistungswille eine wichtige Rolle.

Wie können sich Interessierte auf den Einstellungstest bei der Polizei vorbereiten?
Indem sie Dikate üben. Damit be­ginnt der Test und diejenigen, die hier durchfallen, bekommen gar nicht mehr die Möglichkeit zu zeigen, wie viele Klimmzüge im Schrägliegehang sie schaffen. Natürlich ist auch Kraft- und Ausdauertraining wichtig, der normale Schulsport reicht als Vorbereitung oft nicht aus. Mit der Einstellung, dass es schon nach dem Muster „Ich kam, sah und siegte“ ablaufen wird, kann man schnell scheitern. Natürlich gibt es auch auf unseren Veranstaltungen und im Internet Tipps. Bis Ende des Jahres läuft übrigens noch die Bewerbungsfrist für einen Studienbeginn im nächsten Jahr.

Was machen Sie, wenn Sie gerade keine Ratschläge für den Berufsstart geben?
In meiner Freizeit fahre ich gern campen. Allerdings mit dem Wohnwagen – ein Zelt ist mir inzwischen zu weit unten. Interview: Katja Haescher

Imbiss für Obdachlose in Wismar

Spende vom Landkreis Nordwestmecklenburg

Foto: LK NWM

Leckereien für die Be­woh­ner des Obdachlosenheims in der Hansestadt Wismar: Große Teile des Büfetts, die eigentlich für die Gäste der Ehrennadel- und Kulturpreisverleihung gedacht waren, spendete die Gastgeberin, Nordwestmecklenburgs Land­rätin Kerstin Weiss an die Einrichtung. Zu der Veranstaltung konnten pandemiebedingt nicht so viele Teilnehmer erscheinen, wie ursprünglich geplant.
Christian Klaus Peter Ebke und René Oberlies freuten sich sehr über die delikaten Speisen.
Aus dem eigentlich mal vor­gesehenen großen Empfang mit 150 Gästen wurde eine nur kleine Runde mit etwa 30 Gästen, die Ende Oktober in die Wismarer Markthalle kamen.
Näheres und Wissenswertes zu der Veranstaltung, vor allem, wer die Ehrennadel- und Kultur­preisträger sind, steht auf den Seiten 26 und 30 dieser Ausgabe.

„Oola“ beim „Outpost One“

„Star Wars“-Schauspielerin zu Gast

Foto: Volkmar Eggert

Hoher Besuch im Oktober im „Star Wars“-Museum „Outpost One“: Die Schauspielerin Femi Taylor hat sich auf den weiten Weg nach Dassow begeben, um ihre Fans zu erfreuen. Sie spielte in „Star Wars – Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ die Tänzerin Oola. Und sie richtet viele Grüße an die „Journal eins“-Leser aus – geben wir gern an Sie weiter.

Lichterspektakel

Lichterwoche in Schwerin

Foto: Rainer Cordes

Die Stadt Schwerin mal in spektakulärer Beleuchtung erle­ben – das war möglich bei der Lichterwoche Ende Oktober. Viele Gebäude und kleine Straßen der Altstadt wurden mit bunten Lichtern in eine besondere Atmosphäre gehüllt. Gleichzeitig lu­den Geschäfte und Gaststätten zum Besuch ein. Und am 24. Oktober, zu Beginn der Lichterwoche, fand die Kulturnacht statt – die perfekte Ergänzung zu den Illuminationen.

Konferenzzentrum in Parchim wächst

Dachbalken auch schon da

Foto: Jörn Lehmann

Am Morgen des 3. November wurden die ersten neun Dachbinder für den Solitär – das neue Tagungs- und Konferenzzentrum des Landkreises Ludwigslust-Parchim – angeliefert. Die Anlieferung unter Polizeieskorte verlief ohne Probleme – die Putlitzer Straße vor der Kreisverwaltung in Parchim musste dafür einige Stunden gesperrt werden. Der längste Dachbalken misst eine Länge von 35 Metern. Insgesamt sind es 13 Dachbalken.

Musik tatsächlich auch Hobby geblieben

Interview mit Mark Rohde in der Reihe „Mecklenburger Köpfe“

Mark Rohde, 44 Jahre, Generalmusikdirektor am Mecklenburgischen Staatstheater

Was macht eigentlich ein Generalmusikdirektor?
Ein Generalmusikdirektor ist zunächst der Chefdirigent eines Orchesters – in meinem Fall also der Mecklenburgischen Staatskapelle Schwerin. Darüber hinaus hat der Generalmusikdirektor die künstlerische Leitung über alle musikalischen Belange eines Theaters inne. Ich gestalte also auch die Konzertprogramme, suche Solisten und Gastdirigenten aus und bin dafür verantwortlich, die musikalischen Qualitäten des gesamten Theaters weiterzuentwickeln.

War Ihr Traumberuf als Kind auch schon „irgendwas mit Musik“, oder wollten Sie eigentlich etwas ganz anderes werden?
Nachdem meine Eltern beide Musiker waren, gab es eigentlich keinen anderen Wunsch meinerseits. Später gab es dann natürlich Phasen, in denen mein Herz sehr für andere Dinge schlug. Einige Zeit lang habe ich mich sehr für die Physik interessiert, und ich wollte auch mal Pilot werden. Schließlich habe ich aber immer so gerne und so viel Musik gemacht, dass es doch nicht anders ging.

Spielt die Musik in Ihrem Privatleben auch eine große Rolle? Oder haben Sie ganz andere Hobbys?
Musik spielt im Alltag eine sehr große Rolle für mich, und mit Jazz und Blues ist sie tatsächlich auch ein Hobby geblieben. Ansonsten verbringe ich gerne Zeit mit der Familie, ich koche sehr gerne und habe eine große Vorliebe für technische Basteleien.

Sind Sie nach Ihrer Arbeit in Mannheim froh, zurück im Norden zu sein, nahe Ihrer Heimatstadt Hamburg?
Ich freue mich sehr darüber, wieder „zu Hause“ zu sein, die Luft und das Licht hier liebe ich sehr. Meine Arbeit bringt es mit sich, dass ich schon sehr oft umgezogen bin. Darin liegt auch ein großer Reiz, man lernt andere Regio­nen und Städte kennen und entdeckt immer wieder wunderschöne Orte, Landschaften, regionale Spezialitäten und so weiter. Diese Vielfalt empfinde ich als große Bereicherung.

Waren Sie vor Ihrem Engagement am Staatstheater schon mal in Schwerin, und was mögen Sie an der Stadt?
Ich bin erst im Zuge des Bewerbungsverfahrens nach Schwerin gekommen, habe die Stadt, das Theater und die Staatskapelle aber sehr schnell ins Herz geschlossen. Zum einen ist mir die Mentalität hier im Norden sehr vertraut, zum anderen freue ich mich, wenn ich hier unterwegs bin, immer wieder aufs Neue über die Schönheit der Stadt, über das Schloss mitsamt Schlossgarten und die zauberhafte Umgebung. Interview: S. Krieg

Mit dem Tretroller durch die Elbmarsch

Neues Angebot für Touristen in Boizenburg und Umgebung

Foto: Stadtinformation Boizenburg

Ein Tretroller für Ausflüge in die Elbmarsch: Das ist ein Angebot, mit dem die Stadtinformation Boizenburg bei Besuchern punkten möchte. Im Kooperationsverbund mit den Städten Scharnebeck in Niedersachsen und Lauenburg in Schleswig-Holstein verleihen die Boizenburger diese Gefährte an ihre Gäste.
Für Wald- und Feldwege sind die Roller ebenso gut geeignet wie für die Wege entlang des Elbdeichs – ein Ausflug in die wunderschöne Land­schaft entlang des Flusses wird so zum besonderen Erlebnis. Die drei Städte haben eine Über­sichtskarte der Region entwickelt, die den Gästen als Abreißblock auf Nachfrage kostenlos zur Verfügung gestellt wird.
Die Gäste können die Tretroller in einer Stadt leihen und in einer anderen abgeben. Für 5 Euro pro Roller lässt sich dieser drei Stunden testen, und für 8 Euro bekommt man ihn den ganzen Tag.

Neue Figur wird aufgestellt

Weitere Wasserkunst-Herme in Wismar

Foto: Rita Gralow

Am 21. Oktober um 16 Uhr wird in Wis­mar im Welt-Erbe-Haus eine zweite Wasserkunst-Herme aufgestellt. Die Wasser­kunst, ein unterirdischer Wasserkasten und ein darüber gesetzter prächtiger zwölfseitiger Pavillon auf dem Marktplatz von Wismar, wurde vor über 400 Jahren errichtet. 1602 begann von hier die Verteilung des Trinkwassers in viele Häuser der Stadt. An den Ecken des Pavillons sind figürliche Pfeiler, so genannte Hermen, aus gotländischem Sandstein angeordnet. Sie halten das aufwendige Gitterwerk und tragen das geschwungene Kupferdach.

Neuer VU-Präsident

Lars Schwarz folg auf Thomas Lambusch

Foto: DEHOGA MV

DEHOGA-MV-Präsident Lars Schwarz wird neuer Präsident der Ver­einigung der Unternehmensverbände für MV (VU). Er folgt damit dem derzeitigen VU-Vorsitzenden Thomas Lambusch, der seinen Posten aus persönlichen Gründen aufgibt. Schwarz wurde im September vom VU-Präsidium einstimmig vorgeschlagen und übernimmt das Amt am 3. Dezember.

Vierspuriger Ausbau geht voran

Bald schneller zur Autobahn

Foto: Rainer Cordes

Die nächste Phase des Ausbaus der B 321 in Schwerin Richtung Raben-Steinfeld hat begonnen. Damit verbunden sind Vollsperrungen und ent­sprechende Umleitungen. Das wird auch noch ungefähr ein Jahr lang so bleiben. In zwei Jahren, so die Planung, aber soll der vierspurige Ausbau fertiggestellt sein, so dass es dann problemlos zur A14 geht.

 

Von den Großpilzen gibt es 10.000 Arten

Interview mit der Pilzberaterin Elfi Hruby in der Reihe „Mecklenburger Köpfe“

Elfi Hruby, Pilzberaterin, Dreenkrögen
Kontakt: 038753/889988
Foto: privat

Was fasziniert Sie so an Pilzen?
Vor allem die große Vielfalt – von klitzeklein bis ganz groß. Allein von den Großpilzen – das sind die, die sich jeder unter dem Begriff Pilz vorstellt –, gibt es ungefähr 10.000 Arten. Kein Mensch erkennt alle von ihnen auf Anhieb. Die müssen zur Bestimmung oft mikroskopiert und anhand ihrer Sporen identifiziert werden. Und dann gibt es auch noch Schleimpilze. Die sind so winzig, dass man sie nur mit Lupe oder Mikroskop in ihrer vollen Pracht sehen kann.

Wie ist Ihre Leidenschaft für Pilze überhaupt entstanden?
Das kam ganz spontan, als ich etwas älter wurde, beruflich nicht mehr so eingebunden war und mir einen neuen Aufgabenbereich suchte. Etwa ab 2003 habe ich begonnen, mich intensiv mit Pilzen zu beschäftigen. Bis dahin hatte ich nicht mehr Ahnung von Pilzen als Ottonormalverbraucher.

Aber jetzt wissen Sie sehr viel über Pilze. Wie haben Sie sich das Wissen angeeignet?
Ich habe mich mit viel Fleiß in die Materie gestürzt, unter anderem eine Menge Literatur gewälzt. Aber am wichtigsten ist es, die Pilze live in der Natur wahrzunehmen. Daher habe ich viele Exkursionen mit erfahrenen Pilzberaterinnen mitgemacht. Hinzu kamen die Nachwuchskurse, die das Gesundheitsamt anbietet. So ist es mir gelungen, nach nur einem Jahr fleißigen Lernens die Prüfung zur Pilzberaterin zu bestehen. Allerdings lerne ich auch immer wieder dazu und bin zum Beispiel zweimal im Jahr auf Weiterbildung. Zudem tauschen wir Pilzberaterinnen immer wieder unsere Erfahrungen und unser Wissen aus.

Pilzberatung ist schließlich eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe.
Ja. Im ersten Jahr habe ich die Pilzberatung auch nur unter Aufsicht angeboten. Man möchte auf keinen Fall jemandem einen Pilz wieder mitgeben, der nicht essbar ist. In Einzelfällen kommt es heute noch vor, dass ich mir nicht hundertprozentig sicher bin. Dann nehme ich den Pilz mit nach Hause, schlage in der Literatur nach und rufe den Finder anschließend an.

Wie bereiten Sie Ihre Pilze am liebs­ten zu?
Das werden viele nicht verstehen, aber ich bin keine große Pilz-Esserin. Trotzdem sammle ich sehr gern Pilze und verschenke sie dann an andere, besonders an ältere Menschen, die nicht mehr mobil genug sind, um selbst Pilze sammeln zu gehen.

Mit welchen Fragen kommen die Pilzsammler am häufigsten zur Beratung?
In der Regel bringen sie einfach ihre Funde mit, die ich dann anschaue und feststelle, welche der Pilze essbar sind. Viele fragen auch nach Rezepten und Möglichkeiten, die Pilze haltbar zu machen. Obwohl ich wie gesagt selbst kaum Pilze esse, habe ich eine Menge Tipps dazu parat.

Pilzfreunde verraten ihre Sammelstellen ja eigentlich nicht. Haben Sie dennoch den einen oder anderen Geheimtipp, wo man am ehesten fündig wird?
In unserer Region findet man eigentlich überall Pilze, wo Wald ist. Am besten an den Wegen schauen, weil dort am meisten Regen hinkommt. Sehr schnell und von Weitem zu erkennen sind die Riesenschirmpilze. Wenn die wachsen, dann wachsen die anderen Pilze auch. Das ist vielleicht ein kleiner Geheimtipp. Übrigens müssen die Funde aller Sammler, die zu unserer Pilzberatung kommen, kartiert werden. Ich mache die Sammelstellen aber nicht öffentlich. Besonders seltene Arten werden nochmal extra erfasst. Dieses Jahr hatten wir sogar schon einen Pilz aus der Roten Liste 1, einen Tonfalben Klumpfuß. Interview: S. Krieg

Abschlussprüfungen erfolgreich

Foto: Stadt Parchim

Die beiden Auszubildenden Lisa Gehrke und Tom Ewert haben ihre Prüfungen zu Ver­waltungsfachangestellten bei der Stadt Parchim bestanden. Drei Jahre lang haben sie alle wichtigen Fachbereiche der Stadtverwaltung Par­chim durch­laufen. Dazu wurden ihnen theo­retische Kenntnisse an der Beruflichen Schule für Wirtschaft und Verwaltung in Schwerin vermittelt. Die dienstbegleitende Unterweisung erfolgte durch das Kommunale Studieninstitut MV.
Der Fachbereichsleiter Dirk Johanisson (r.) sagt: „Wir sind immer daran interessiert, gute Leute zu halten und weiter­zu­entwickeln – und hoffen deshalb inständig, dass Sie sich für einen Verbleib bei der Stadtverwaltung Parchim entscheiden.“
Auch Parchims Bürgermeister Dirk Flörke (l.) und Susanne Voß (M.), Sachgebietsleiterin Per­so­nal­­we­sen, gratulierten.

So wird Parchim schön bunt

Foto: Stadt Parchim

Das Museum Parchim hat ein Malbuch für Grundschüler herausgegeben. „Es ist ein monatelanges Projekt, in welches wir viel Kreativität und Herzblut gesteckt haben“, betont Museumsleiter Benjamin Kryl. Die Motive aus der Stadtgeschichte haben Künstler der Region gestaltet, die Kinder müssen nur noch zu den Stiften greifen und die Bilder bunt machen. Gedruckt worden sind 1500 Exemplare, die in den kommenden Tagen kostenlos an die Schüler der Klassenstufen 1 bis 3 an Parchimer Grundschulen verteilt werden sollen.

Schöne Ostsee

Foto: Rainer Cordes

Es muss nicht immer das Mittelmeer sein, denn auch die Seen unseres Landes und besonders die Ostsee bieten Sonne und schöne Strände – wie hier in Hohen Wieschendorf. Auch wenn der Sommer im Prinzip vorbei ist, finden sich bestimmt demnächst noch ein paar schöne Tage zum Baden in unserer Region. Ansonsten heißt: Schon mal freuen auf die Badesaison im kommenden Jahr.

Freude auf Deutschland-Tour

Ex-Profis und Hobbyradsportler fuhren die Strecke der 1. Etappe schon mal ab

Foto: Rainer Cordes

Ein Jahr vor dem Start der Deutschland-Tour fuhren ehemalige Radprofis (unter anderen Fabian Wegmann und Jens Voigt), weitere Athleten und Hobbyradsportler die Strecke schon mal ab. Die erste Etappe führt von Stralsund nach Schwerin. Kurz vor dem Ziel in der Landeshauptstadt wurden sie von keinem Geringeren als dem legendären Tour-de-France-Teufel Didi Senft angefeuert. Die Deutschland-Tour fiel in diesem Jahr der Corona-Pandemie zum Opfer, soll im August 2021 aber stattfinden. Das Profiradrennen, bei dem viele prominente Starter erwartet werden, ist insgesamt 727 Kilometer lang, die auf vier Etappen aufgeteilt sind. Ziel ist Nürnberg.

Radwege baulich von Straßen trennen

Interview mit Madleen Kröner in der Reihe „Mecklenburger Köpfe“

Madleen Kröner, 62 Jahre, Sprecherin der Initiative Radentscheid Schwerin

Im deutschlandweiten Fahrradklimatest erhält Schwerin keine besonders guten Noten …
Um genau zu sein, ist es Schulnote 4, wobei die 5 am schlechtesten wäre.

Dabei sind in den letzten Jahren doch hier immer mehr Radwege und -streifen geschaffen worden. Was läuft denn Ihrer Ansicht nach trotzdem falsch?
Es sind nur einzelne Wege, die zwar schön sind, aber dann im Nichts enden. Der Radstreifen zum Beispiel am Obotritenring ist nur für sehr Mutige geeignet. Gerade mal
13 Prozent der Schüler kommen mit dem Fahrrad zur Schule, über 50 Prozent der Grundschüler werden mit dem Auto der Eltern gebracht. Das zeigt doch deutlich, dass Eltern den Schulweg für zu gefährlich halten.

Welche Vorschläge leitet die Initiative Radentscheid Schwerin daraus ab?
Wir wollen ein Bürgerbegehren für mehr Investitionen in ein stadtweites lückenloses Radwegenetz. Radwege sollen von Gehwegen und Straßen baulich getrennt werden, weil das für alle Verkehrsteilnehmer sicherer ist. Und wir brauchen dringend mehr Fahrradabstellanlagen.

Betrachten Sie das Thema auch aus der umgekehrten Perspektive? Oder anders gefragt: Was können die Radfahrer selbst für ein besseres Miteinander im Straßenverkehr tun?
Ich selbst halte mich an die Regeln der StVO – aber es gibt nicht DIE Radfahrer, so wenig wie es DIE Autofahrer gibt. Ich halte überhaupt nichts davon, Radfahrer und Autofahrer gegeneinander aufzubringen. Wir als Radentscheid Schwerin wollen nicht das Autofahren verbieten. Aber viele wissen zu wenig über die Rechte von Radfahrern. Manche Auto­fahrer sind davon überzeugt, dass Radfahrer gar nicht auf der Straße fahren dürfen. Auch den Mindestabstand von 1,50 Meter beim Überholen kennen viele nicht.

Was kann Schwerin von Städten mit einem deutlich besseren Fahrradklima lernen?
Stellen Sie sich vor, es gibt Gehwege, auf denen nur Fußgänger gehen. Daneben gibt es Radwege, die baulich von den Straßen getrennt sind. Jeder, der möchte, kann hier Rad fahren und fühlt sich sicher dabei. Und es gibt Straßen für alle, die auf das Auto angewiesen sind. Wir wollen nicht die autogerechte Stadt, wir wollen die menschengerechte Stadt.

Klassische Argumente fürs Radfahren sind Umwelt- und Klimaschutz sowie gesundheitliche Aspekte. Welche Vorteile bringt es noch, das Auto stehen zu lassen und sich auf den Sattel zu schwingen?
Radfahren ist leise und verbraucht sehr wenig Fläche. In Schwerins Innenstadt sind Sie auf jeden Fall schneller per Rad als mit dem Auto. Und billiger ist es auch, Sie müssen keine Parkgebühren zahlen. Das klassische Argument, dass der Einzelhandel die Autos in der Innenstadt braucht, ist längst widerlegt. Studien sprechen von der „höheren Portemonnaie-Dichte“, wenn die Kunden nicht mit dem Auto, sondern stressfrei zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem ÖPNV kommen. Interview: Stefan Krieg

In Parchim leuchtet es umweltfreundlich

Foto: Stadt Parchim

Hohe Lebensdauer und geringer Energieverbrauch, Robustheit und Umweltfreundlichkeit – Leuchtdioden, kurz „LED“, haben viele Vorteile. Deshalb wird jetzt in mehreren Parchimer Straßen umgerüstet. In der Eldestraße und der Hellwerderstraße, im Gänsekamp und Am Badstaven sowie im Wiesenring und im Möderitzer Weg sollen Leuchtdioden die alten Straßenlampen ersetzen, auf ersten Gehwegen, wie hier am Gänsekamp, ist die Installation bereits abgeschlossen.
Auch in Turnhallen setzt die Stadt aufs Energiesparen und möchte damit einen weiteren Beitrag zur Steigerung der Energieeffizienz und zum Klimaschutz leisten. Allein in der Turnhalle am Fischerdamm kann durch die Umrüstung mit einem vermindertem Energieverbrauch von circa 26.600 Kilowattstunden pro Jahr gerechnet werden.

Die Kirche im Dorf

Foto: Rainer Cordes

Eine bemalte Kassettendecke aus dem 17. Jahrhundert gehört zu den Glanzpunkten der Innenausstattung in der Kirche von Dorf Mecklenburg. Sie entstand während einer umfassenden Erneuerung des Gotteshauses in dieser Zeit. Zwischen 1992 und 1998 sowie 2002 und 2012 gab es umfassende Restaurierungsarbeiten sowohl an der Kirche als auch an einzelnen Ausstattungsstücken, so dass sich Besucher heute an einem Meisterwerk erfreuen dürfen. Das Gebäude geht bis auf das 14. Jahrhundert zurück.

Guck mal!

Foto: Katja Haescher

Wer den Aufzug zur Aussichtsplattform von St. Georgen nimmt, wird mit einem wunderbaren Blick über die Altstadt von Wismar und den Hafen belohnt. 35 Meter geht es in die Höhe, die verglasten Seitenwände der Fahrkabine machen auch die Dimension des Kirchenschiffs von Wismars größter Backsteinbasilika erlebbar. Der Fahrstuhl zur Aussichtsplattform kann zu den Öffnungszeiten der Kirche genutzt werden.

Rund um Garten und Wohnen

Foto: Rainer Cordes

Eine bunte Schau voller Trends und inspirierender Ideen: Das war die LebensArt-Ausstellung in Brook im Klützer Winkel. Ob Kunstobjekte für den Garten, Schmuck, Mode und Kosmetik, trendige Fiberglasmöbel und edles Teak: Die Besucher konnten sich über ein vielfältiges Angebot freuen, das in Fachwerkscheunen und an Open-Air-Ständen präsentiert wurde. Groß war auch die kulinarische Vielfalt. Mandelgebäck und Nugat aus Italien, Schafskäse aus Frankreich und Wildspezialitäten, wie Elch- und Rehschinken machten ein genussvolles Wochenende perfekt.

Polizist und Musiker aus Leidenschaft

Interview mit Steffen Salow in der Reihe „Mecklenburger Köpfe“

Steffen Salow (52), Pressesprecher der Polizeiinspektion Schwerin und
in Wittenförden zu Hause Foto: Diana Salow

Ein Pressesprecher bei der Polizei hat mit vielen unangenehmen Themen zu tun – gibt es auch Meldungen, die Sie gern herausgeben?
Ich freue mich immer, wenn ich über Zivilcourage berichten kann, wenn es also um Menschen geht, die anderen und natürlich auch uns geholfen haben. Gern gelesen – das merke ich besonders in den sozialen Medien – werden auch Meldungen über Tiere. Da gab es zum Beispiel mal einen Erpel, der aufgeregt durch Krebsförden lief und schließlich im Fond des Streifenwagens ins Tierheim chauffiert wurde. Oder ein Kaninchen, das seiner kleinen Besitzerin ausgebüxt war. Das Mädchen war untröstlich und der Polizei ist es wirklich gelungen, das Tier wiederzufinden und einzufangen.

Wie wird man Pressesprecher bei der Polizei?
Wichtig ist das Interesse, über unsere Arbeit zu berichten. Und natürlich sind eigene Erfahrungen nicht zu ersetzen. Als ich 2013 Pressesprecher wurde, lagen mehr als 20 Jahre Polizeiarbeit hinter mir, im Streifendienst, bei der Bereitschaftspolizei, als Trainer und als Leiter einer Sondereinheit. Wenn ich heute also aus dem Bereich des Streifendienstes berichte, dann weiß ich auch, wovon ich spreche.

Wie gut stehen Sie mit Facebook und Twitter?
Online-Medien werden immer wichtiger. Unseren Twitterkanal habe ich zusammen mit unserem damaligen Revierleiter ins Leben gerufen. Ich lerne viel im täglichen Umgang mit den sozialen Medien, auch darüber, welche Dynamik und Wucht sie entwickeln können und welche hässlichen Kommentare es gibt. Ich bin ein Geradeaus-Mensch und habe als solcher Schwierigkeiten mit Kritik, die nicht sachlich ist. Man muss lernen, das nicht persönlich zu nehmen. Es gibt Menschen, die unzufrieden sind und ihren allgemeinen Frust loswerden wollen – gern über die sozialen Medien und bei der Polizei. Aber der Großteil der Bevölkerung steht hinter uns und nur weil einige sehr laut sind, bildet das keine repräsentative Meinung ab.

Sie sind auch mit Ihrer Band „Bluelight“ unterwegs. Was bedeutet Ihnen die Musik?
Sehr viel. Schon als Kind habe ich mit großer Leidenschaft in der Badewanne gesungen und die ganze Familie vor der Badtür versammelt, mir später dann selbst das Gitarrespielen beigebracht. 2005 haben ein Kollege und ich die Band gegründet und uns weitere Mitstreiter gesucht. Wir spielen Schlager, Pop, Rock, kurz Musik, die Menschen zum Feiern und Tanzen bringt.

Worauf dürfen sich Besucher freuen, wenn „Bluelight“ am 18. Juli um 20 Uhr im Rahmen der Schweriner Schlosskonzerte auf der Bühne steht?
Sie dürfen sich auf hochmotivierte Musiker freuen, die mit ganz viel Leidenschaft bekannte deutsche Musik spielen. Natürlich ist auch Englisches dabei – zu Beginn bringe ich gern „Let me entertain you“, aber bei deutschen Sachen können die Leute einfach besser mitsingen. Deshalb wird auch NDW nicht fehlen. Im Schloss-Innenhof und damit quasi unter dem Niklot, da bietet sich der Goldene Reiter doch einfach an. Interview: Katja Haescher

Das große Krabbeln

Foto: Dr. Hans-Peter Reike

Käfer stehen im Mittelpunkt einer Ausstellung, die aktuell im Naturparkzentrum „Karower Meiler“ in Karow zu sehen ist. Zusammengestellt hat sie der Biologe Dr. Hans-Peter Reike, der intensiv die Käfer-Fauna im Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide untersucht hat und in der Präsentation deren Vielfalt und Schönheit zeigt.
Käfer gehören zu den vielseitigsten Lebewesen. Die Antarktis ausgenommen besiedeln sie alle Lebensräume der Erde – oft zum Leidwesen des Menschen. Denn das Wort Käfer ist von „kauen, nagen“ abgeleitet. Dabei haben Käfer wichtige ökologische Funktionen. Einige beispielsweise ernähren sich von Kot oder toten Tieren und reinigen auf diese Weise die Umwelt. Die Sonderausstellung ist während der Öffnungszeiten des Karower Meilers täglich von 10 bis 17 Uhr zu sehen.

Journal eins mit auf Reisen

Foto: S. Krieg

Journal eins unterwegs: Jule hat das Magazin für Westmecklenburg mit auf die schöne Nordsee-Insel Sylt genommen. Hier steht sie gerade am Roten Kliff in Kampen. Wir freuen uns, wenn auch Sie das „Journal eins“ als Reisebegleiter wählen und uns ein Foto mit dem Magazin schicken – egal, ob aus fernen Ländern oder dem Kurztrip-Ziel gleich um die Ecke. Sie können dafür einfach nur einen schönen Hintergrund wählen oder sich sogar selbst mit aufs Bild bringen. Bitte an redaktion@journal-eins.de senden.

Die Seele baumelt

Foto: Katja Haescher

Dem Plätschern der Wellen und dem Rascheln des Schilfs lauschen, die Ruhe genießen und die Seele baumeln lassen: Am Schaalsee ist alles möglich. Das Gewässer, das zu den tiefsten Seen Mecklenburg-Vorpommerns gehört, ist das Zentrum des gleichnamigen Biosphärenreservats. 150 Kilometer ausgeschilderte Rad- und Wanderwege laden hier zum Entdecken der einzigartigen Naturschätze ein.

Pfiff spendete an das DRK

Foto: Rainer Cordes

Die Pfiff-Einrichtungshäuser engagieren sich sozial: Für jeden Vertrag, der in den Wochen zwischen der Wiedereröffnung nach der Corona-Schließung und Mitte Juni abgeschlossen wurde, ließ Pfiff einen kleinen Betrag in den Spendentopf für den DRK-Kreisverband Nordwestmecklenburg fließen. Am Ende kam auf diese Weise in der Filiale Brüsewitz eine Summe von über 2.000 Euro zusammen, die Pfiff auf 2.500 Euro aufrundete. André Hartwig, Hausleiter in Brüsewitz, übergab im neuen Küchenstudio einen Scheck in dieser Höhe an Kathrin Konietzke vom Vorstand des DRK NWM.

Ich schaue positiv in die Zukunft

Interview mit Maximilian Haenning in derReihe „Mecklenburger Köpfe“

Maximilian Haenning (34),
Getränkegroßhändler, Inhaber von Liermann & Haenning Foto: privat

Was trinken die Mecklenburger am liebsten?
Die Mecklenburger? Das ist schwer. Wir beliefern die Gastronomie, die natürlich stark vom Tourismus abhängig ist. Und Urlauber wollen gern das Bier von hier probieren. Regionalität und Qualität sind generell gefragt. Die Menschen sind auch bereit, dafür mehr Geld auszugeben. Bio ist ein Thema, ob mit Bio-Wasser, Bio-Säften, Bio-Wein … Und natürlich gibt es auch immer wieder neue Getränke-Trends. Das war bis vor kurzem Gin-Tonic, jetzt ist Cola-Korn mit richtig edlen Kornbränden stark im Kommen.

Wie wird man Getränkegroßhändler?
Getränke Haenning gibt es schon seit 1908. Mein Opa, der Kutschen liebte, kam kurz vor der Wende mit meinem Vater zum Kutschenbauer nach Warsow. Dort lernte mein Vater Heinz Liermann kennen, der zufällig eine Halle besaß und dessen Sohn der Geschäftspartner meines Vaters wurde – das waren die Anfänge. Schon im April 1990 wurde Liermann&Haenning gegründet. Ich bin 2003 ins Unternehmen gekommen und habe eine Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandel absolviert, später dann noch den Handelsfachwirt gemacht. Seit zwei Jahren bin ich alleiniger Inhaber. Mein Vater, der dieses Jahr 70 wird, betreut aber nach wie vor Kunden und wird das wohl auch noch machen, wenn er 100 ist. Das Unternehmen ist sein Lebenswerk.

Wohin liefern Sie Getränke und was gehört zum Angebot?
Zu unserem Sortiment gehören 1800 Artikel, darunter Säfte und Wasser, Biere Weine und Spirituosen. Wir beliefern Gastronomen bis hin nach Kühlungsborn und Lübeck, Hamburg, Dömitz und Parchim und haben in Westmecklenburg einen sehr guten Stand. Zahlreiche Kontakte sind über Jahre gewachsen, viele Kunden zu Freunden geworden. Das verlangt natürlich auch eine Menge Einsatz, wir sind viel auf Achse, abends und an den Wochenenden. Außerdem beliefern wir Festivals in nahezu jedem Bundesland.

Was war bisher die für Sie spannendste Veranstaltung?
Ganz klar: Airbeat One, da bin ich seit 17 Jahren dabei. Die ersten Jahre habe ich noch Kisten am Tresen geschleppt, vier Tage durchgearbeitet, vor Ort gecampt. Und es ist schon ein tolles Gefühl zu erleben, wie eine Veranstaltung über die Jahre wächst – von anfangs 500 bis hin zu 65.000 Teilnehmern.

Was wünschen Sie sich angesichts der aktuell schwierigen Situation für die Zukunft?
Dass Corona verschwindet. Durch die Schließung der Gastronomie und die Absage von Veranstaltungen hatten auch wir schwere Monate. Aber ich blicke positiv in die Zukunft. Wir kommen da durch, ich gehe davon aus, dass es nächstes Jahr wieder rundgeht. Die Hilfspakete, die in Deutschland geschnürt werden, sind weltweit beispiellos.
Die Touristen kommen in Scharen wieder in unser Land, das ist wichtig für die Gastronomie. Was die Absage von Veranstaltungen betrifft, sehe ich da jetzt einfach auch mal auf eine positive Seite: Zum ersten Mal seit 17 Jahren kann ich im Sommer Urlaub machen. Ich fahre eine Woche mit meiner Familie weg und freue mich sehr darauf.  Interview: Katja Haescher

Rettungshunde trainieren

Foto: Thomas Schmidt

Inzwischen trainieren die Rettungs­hunde­staffeln des Deutschen Roten Kreuzes wieder gemeinsam. Mehrere Wochen war dies wegen der Pandemie nicht möglich. Hier übt die Leiterin der Schweriner DRK-Hundestaffel mit ihrer Hündin Nala. Marten hat für die anderen Teams auch ein Video zusammengestellt. Darin geht es um das korrekte Einzeltraining der Vierbeiner.
Bei großen Sucheinsätzen nach Vermissten werden regelmäßig auch die DRK-Rettungshundestaffeln als Helfer für Feuerwehr und Polizei eingesetzt.

Hinaus ins Bunte

Foto: Volkmar Eggert

Im Juni treiben es die Feldränder bunt: Dann sprießen Klatschmohn, Kornblumen und Kamille als zuverlässige Begleiter der Nutzpflanzen und erfreuen Vorüberfahrende. Doch wer jetzt plant, einen Teil der Pracht für die Vase zu Hause mitzunehmen, wird möglicherweise enttäuscht. Dort lassen die Feldblumen schnell die Köpfe hängen – es ist also besser, sich an Ort und Stelle an den schönen „Wilden“ zu erfreuen.

Landkreis darf Krankenhaus kaufen

Es tut sich was bei MediClin in Crivitz

Foto: Rainer Cordes

Der Kreistag Ludwigslust-Parchim hat den Landrat Stefan Sternberg ermächtigt, die Verhandlungen mit dem Gesellschafter der MediClin Krankenhaus AG be­züglich des Ankaufes von Gesell­schafteranteilen der Kran­ken­haus am Crivitzer See GmbH abzu­schließen.
Ziel ist ein entsprechender Ver­tragsabschluss bis Ende Juni und damit eine Übernahme des operativen Betriebs in Crivitz zum 1. Januar 2021. Das Krankenhaus soll eingegliedert werden in eine Dachgesellschaft mit dem Namen Ludwigsluster-Parchimer Klinik Gesellschaft mbH – kurz LUP Kliniken – mir deren Gründung der Landrat ebenfalls beauftragt wurde.
Unterschrieben haben neben Stefan Sternberg (M.) auch der MV-Wirtschafts- und Gesund­heitsminister Harry Glawe (r.) sowie Philipp Schlösser von der MediClin AG.

Unterwegs zu „Kunst offen“

Foto: Rainer Cordes

„Kunst offen“ zählte zu den ersten Kultur­ver­an­staltungen, die nach den Lockerungen der Coronamaßnahmen stattfinden konnten. So luden auch in Westmecklenburg zu Pfingsten wieder zahlreiche Künstler in ihre Galerien, Ateliers und Werkstätten ein.
Mit dabei war erneut Michael Frahm (r.) aus Basthorst bei Crivitz (Landkreis Ludwigslust-Parchim). Er zeigte den Besuchern seiner Galerie von ihm geschaffene Kunstwerke und erläuterte in gewohnt lockerer Art Hintergründe dazu und seine Arbeitsweise.

„Respekt vor den Abgeordneten“

Interview mit Ingo Funk in der Reihe „Mecklenburger Köpfe“

Ingo Funk, 57 Jahre, stellvertr. Geschäftsführer der Gesellschaft für Beteiligungsverwaltung Schwerin, ab 1. Juli zweiter Stellvertreter der Landrätin NWM Foto: S. Krieg

Am 7. Mai wurden Sie zum zweiten Stellvertreter der Nordwestmecklenburger Landrätin Kerstin Weiss gewählt. Warum haben Sie sich nach fast 30 Jahren in der Stadtverwaltung Schwerin auf das Amt beworben?
Ich habe eine neue Herausforderung gesucht, nachdem meine beiden Kinder aus dem Haus waren. Jetzt habe ich die Zeit für so eine aufwendige Tätigkeit.

Die Herausforderung hätten Sie vielleicht auch anderswo gefunden.
Ich kann bei meiner neuen Aufgabe meine Kompetenzen sehr gut einbringen. Als stellvertretender Geschäftsführer und Prokurist der Gesellschaft für Beteiligungsverwaltung Schwerin bin ich neben dem Energiebereich vor allem verantwortlich für die sozialen Unternehmen der Stadt, also die Helios-Kliniken, die Kita gGmbH und die Sozius gGmbH, welche Kinder- und Jugendheime sowie Pflegeheime betreibt. Zuvor war ich unter anderem Verwaltungsleiter im Amt für Jugend und Soziales, habe zwölf Jahre in der ambulanten Pflegesatzkommission für die Landkreise und kreisfreien Städte verhandelt. Ich habe den Stadtvertreterbeschluss zur Teilprivatisierung des Medizinischen Zentrums in Schwerin, jetzt Helios, umgesetzt und betreue die Stadtvertreter im Aufsichtsrat der Helios-Kliniken Schwerin GmbH gesellschaftsrechtlich und betriebswirtschaftlich sowie den Oberbürgermeister in der Gesellschafterversammlung der Helios-Kliniken Schwerin GmbH.

Eine Menge Erfahrung.
Das stimmt. Die brauche ich als Beigeordneter für Jugend, Soziales, Gesundheit und Bildung.

Dann können Sie an Ihrem ersten Arbeitstag am 1. Juli direkt Ihre Pläne, die Sie sicher schon geschmiedet haben, beginnen umzusetzen.
Ab 1. Juli möchte ich mich zunächst bei meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Fachbereich vorstellen. Es gibt tatsächlich schon ein paar Dinge, bei denen ich in meinem Fachbereich neue Impulse setzen möch­te. Haben Sie bitte Verständnis, dass ich aus Respekt vor den gewählten Kreis­tagsabgeordneten das zunächst mit denen besprechen möchte. Meine Aufgabe wird es hauptsächlich sein, die Themen aus der Verwaltung frühzeitig in die Entscheidungsprozesse, sprich in die politischen Gremien, einzubringen. Ich kann dabei auf gute Amtsleitungen und deren sehr kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzen.

Sie wohnen im Kreis Ludwigslust-Parchim, arbeiten aber künftig für den Landkreis Nordwestmecklenburg. Wäre es nicht besser, wenn Sie dorthin umziehen?
Einen Umzug schließe ich auf jeden Fall nicht aus.

Seit 1991 sind Sie in der Stadtverwaltung Schwerin tätig. Eine lange Zeit. Wie verabschieden Sie sich von Ihren Kollegen und Mitstreitern? Planen Sie einen großen Ausstand?
Wegen der Corona-Situation kann ich natürlich keinen großen Ausstand geben. Ich habe mich aber bei den Mitgliedern des Hauptausschusses und der Stadtvertretung nach 30 Jahren Zusammenarbeit bereits persönlich verabschieden können. Interview: S. Krieg

Steinschlangen sollen weiter wachsen

Kleine Sehenswürdigkeit in Jesendorf

Foto: Rainer Cordes

„Lasst uns zusammen die Welt ein bisschen bunter machen!“ So steht es auf dem Blatt Papier, das neben einer Reihe bemalter Steine in Jesendorf liegt. Die kleinen Kunstwerke sind eine Einladung, weitere zu schaffen und dazuzulegen – jeder kann mitmachen und die Schlange wachsen lassen. Ziel ist es, die gesamte Straße bunt zu tupfen.
Aktuell tauchen kreative Steinschlangen in ganz Deutschland auf. Malen, dazulegen, sehen, was andere beigetragen haben – diese Form der Kommunikation in Zeiten des Corona-Shutdowns hatten besonders viele Kinder und ihre Eltern genutzt. Unter #Wandersteine gibt es Inspiration und Austausch. Und auch die Jesendorfer Steine sollen nach der Corona-Krise auf Wanderschaft gehen und zur Freude von Spaziergängern in der freien Natur „ausgewildert“ werden.

Wahrzeichen von Dabel

Schöne Mühle

Foto: Volkmar Eggert

Sie ist das Wahrzeichen von Dabel: Die Holländermühle vom Roten Strumpf steckt noch heute die Flügel in den Wind. Sogar im Wappen von Dabel ist ihr Bild zu finden und erzählt von der Landwirtschaft früherer Zeiten.
Die 1892 errichtete Mühle enthält nach wie vor funktionsfähige Technik. Nur die Landwirtschaft hat sich verändert – und so ist zu den vielen Geschichten des Bauwerks die des technischen Denkmals hinzugekommen. Bekannt ist die Mühle auch aus dem Fernsehen durch Auftritte der Dabeler Müllerburschen.

„Bin wieder gesund“

Gute Nachrichten von der Ministerpräsidentin

Foto: Staatskanzlei

Die Krebs-Therapie von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig ist abgeschlossen. „Ich bin wieder gesund“, teilt sie mit. Sie habe die Behandlung gut überstanden. Darüber sei sie froh und dankbar, auch wenn es keine Garantie gebe und ein Restrisiko bleibe. Deshalb werde sie weiter in medizinischer Behandlung bleiben. „Es war bisher der schwerste Kampf in meinem Leben“, sagt Schwesig, die ihr Amt trotz der Erkrankung weiterführte.

Im Rausch von Rosa und Weiss

Blühende Zierkirschen in Parchim

Foto: Volkmar Eggert

Immer wieder treten Autofahrer im Frühling im Parchimer Südring auf die Bremse, um ein Foto zu schießen. Um den 1. Mai herum erblühen hier die japanischen Zierkirschen in einem wahren Farbenrausch aus Weiß und Rosa. Als Allee gepflanzt schaffen die Bäume einen Hauch von Japan. Das Inselreich im Pazifik ist berühmt für seine blühenden Zierkirschen – und für die Tradition, die Blüte als Beginn des Frühjahrs mit einem Fest zu feiern. Leider ist der Zauber am Südring nur kurz und schnell sind die Blütenblätter wieder gefallen. Dafür ist der Frühling jetzt da.

Ernährung für Senioren komplexes Thema

Interview mit Simone Gladasch in der Reihe Mecklenburger Köpfe

Simone Gladasch, 52 Jahre
Leiterin des Projekts Vernetzungs­stelle Seniorenernährung MV Foto: Rainer Cordes

Sie leiten seit Anfang April die Vernetzungsstelle Seniorenernährung MV. Was macht diese Einrichtung konkret?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) – Vernetzungsstelle für Seniorenernährung Mecklenburg-Vorpommern ist die erste Vernetzungsstelle in den neuen Bundesländern, die ihre Arbeit aufgenommen hat. Die finanzielle Förderung erfolgt durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sowie das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt MV. Sie steht als Ansprechpartner für alle Belange rund um eine ausgewogene Seniorenernährung zur Verfügung. Nach einer Bedarfsanalyse bieten wir zielgruppenorientierte Schulungen, Webinare, Weiterbildungs- und Informationsveranstaltungen zur Verbesserung der Ernährungs- und Verpflegungskompetenz von Senioren*innen und Verantwortlichen an.

Warum wurde die Vernetzungsstelle gegründet?
Kurz gesagt, um Verantwortliche beim Angebot einer bedürfnis- und bedarfsgerechten Ernährung zu unterstützen. Das hört sich erst einmal simpel an. Ist aber viel komplexer. Die Zahl älterer Menschen wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen, somit auch die Lebenserwartung. Für den Erhalt der Gesundheit, der Selbstständigkeit und somit für mehr Freude und Teilhabe am Leben spielt die Ernährung eine zentrale Rolle. Viele Faktoren haben Einfluss auf die Nahrungsaufnahme, zum Beispiel physiologische Veränderungen im Alter, körperliche Behinderungen oder die finanzielle Situation, um nur einige zu nennen. Es geht zum Beispiel darum, Mangelernährung vorzubeugen. Ein wichtiges Handwerkszeug hierfür bieten der „DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung der stationären Senioreneinrichtungen“ und der „DGE-Qualitätsstandard für Essen auf Rädern“. Die Standards wurden im Auftrag  des BMEL entwickelt und sind Teil von „ IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung“.

Hatten Sie in Ihrer beruflichen Laufbahn zuvor auch schon mit den Themenkomplexen Ernährung und Senio­ren zu tun?
Ich (er)lebe das Thema Essen und Trinken seit 36 Jahren als Berufung. Aktuell begleite ich als Initiatorin die Stadt Schwerin, die sich als Pilotkommune für das Projekt der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen zur Förderung  von mehr Lebensqualität älterer Menschen einsetzt und beworben hat.

Was war Ihr Traumberuf als Kind und warum?
Einen direkten Traumberuf hatte ich nicht. Aber Kosmonaut zu sein, fand ich spannend, und im Zirkus zu arbeiten abenteuerlich (lacht). Und irgendwie hatte ich bis jetzt in meiner Berufswelt von beiden ein bisschen.

Wie verbringen Sie Ihre Freizeit am liebsten? Zählt Kochen eigentlich zu Ihren Hobbys?
In meiner Freizeit bin ich flexibel. Von faul rumliegen bis die Welt retten ist alles dabei. Kochen zählt tatsächlich nicht zu meinen Hobbys. Ich fotografiere sehr gern.

Interview: S. Krieg

Schöne Pflanzen für die Stadt Parchim

Frühjahrsblumen gesetzt

Foto: Stadt Parchim

Mitarbeiter der Firma Jolitz & Söhne, Garten- und Land­schafts-bau GmbH, aus Tempzin haben in den vergangenen Tagen die Früh­jahrs­bepflanzung in der Stadt Parchim vorgenommen. Im ge­sam­ten Stadtgebiet läuten nun prächtige Blumenbeete die wär­mere Jahreszeit ein.
Gepflanzt wurden unter an­de­rem Stiefmütterchen, Horn­veilchen, Tausendschönchen, Gar­ten­ane­monen und Vergissmeinnicht.
Sie verschönern hierbei den Moltkeplatz, die Kreuzung Ost­ring/Lübzer Chaussee und den Bahnhofsvorplatz. Auch Vor dem Neuen Tor, gegenüber dem und am Rathaus sowie an der Gedenkstätte in der Wallallee können sich die Leute bei einem Spaziergang gern daran erfreuen.
Die vielen blühenden Pflanzen werten nicht nur das Stadtbild auf, sondern bringen auch die Men­schen in harten Zeiten auf angenehmere Gedanken.

Das Schloss im Miniformat

Schönes Bronzemodell

Foto: Rainer Cordes

Das Schweriner Schloss vor dem Schwe­ri­ner Schloss: Im vergangenen Jahr hat der Welterbe-Förderverein ein Bronzemodell übergeben, das im Miniformat das Gebiet vorstellt, das künftig Weltkulturerbe werden könnte. Das Areal bildet das sogenannte Residenzensemble. Geschaffen hat das Modell der Künstler Egbert Broerken.
Zentraler Punkt des Ensembles ist das Schweriner Schloss. Dazu zählen unter anderem aber auch das Staatliche Museum, das Arsenal, viele weitere Gebäude und sogar die Insel Kaninchenwerder.

B321 wird breiter

Vierspuriger Ausbau kurz vor und in Schwerin

Foto: Rainer Cordes

Der Ausbau der B 321 zur vierspurigen Trasse geht voran. Der erste Bauabschnitt befindet sich in der Landeshauptstadt Schwerin. Die Strecke zwischen den Stadtteilen Mueß und Zippendorf lässt sich wegen der Bauarbeiten derzeit nur stadteinwärts befahren. Wenn der Ausbau hier abgeschlossen ist, geht es weiter vom Ortsausgang Schwerins bis Raben Steinfeld (Landkreis Ludwigslust-Parchim), wo die B 321 bereits vierspurig verläuft. Die insgesamt auszubauende Strecke ist etwa zwei Kilometer lang. Die Arbeiten sollen im Herbst 2022 beendet sein.

So eine Schweinerei aber auch

Fröhliche Grunzer aus Bronze in Wismar

Foto: Rainer Cordes

Zum Quieken wohl fühlen sich die vier Schweine auf den Pfosten der ihnen gewidmeten Brücke über den Mühlenbach (auch Grube genannt). So eine Schweinerei gleich neben der Nikolaikirche! Aber die vier fröhlichen Grunzer aus Bronze sind bei Einheimischen wie Touristen gleichermaßen beliebt. Ob es Glück bringt, wenn man die Schweinchen beim Überqueren der Schweinsbrücke streichelt? Einfach mal ausprobieren. Aber Händewaschen nachher nicht vergessen.

Großer Anhänger der Bauhausphilosophie

Interview mit Christian Hajdas in der Reihe „Mecklenburger Köpfe“

Christian Hajdas, 42 Jahre, Geschäftsführer, Designschule Schwerin Foto: Designschule

Sie sind Mann der ersten Stunde bei der Design­schule Schwerin. Wann und wie kam es zur Gründung der Schule in der Landeshauptstadt?
Das Wann ist einfach zu beantworten: Die ersten Gründungsideen entwickelten sich im Oktober 2000, die GmbH wurde im April 2001 gegründet, und den Schulbetrieb mit den ersten zwei Klassen haben wir im September 2001 aufgenommen. Das Wie ist im Nachhinein betrachtet eher ein Zufallsprodukt. Im Jahr 2000 war ich als Assistent der Geschäftsleitung bei einem privaten Bildungsträger angestellt und entwickelte zu der Zeit fast wöchentlich Ideen, was meine berufliche Zukunft betrifft. Aus heutiger Sicht betrachtet waren viele davon sicher naiv, allerdings muss man bedenken, dass ich im Jahr 2000 auch gerade erst 22 Jahre alt war. Letztendlich war es eher Zufall. Ich lernte seinerzeit
Dr. Waßermann und Prof. Kummert kennen, die sich mit der Idee trugen, eine Schule in Schwerin zu gründen. Der Rest ist schnell erzählt. Aus den ersten Ideen entwickelten sich konkrete Pläne, bis letztendlich die Designschule Schwerin tatsächlich entstand.

Würden Sie sich selbst auch als Kreativen bezeichnen, oder fühlen Sie sich eher bei Zahlen und Organisation wohl?
Ja, als kreativ würde ich mich in jedem Fall bezeichnen, aber nicht im künstlerisch-gestalterischen Bereich. Meine kreativen Stärken liegen eindeutig im konzeptionellen und auch im handwerklichen Bereich.

Welche Rolle spielt Design in Ihrem privaten Bereich?
Ich bin ein großer Anhänger der Bauhausphilosophie und deren Credo, dass die Form stets der Funktion folgen sollte. Insofern werden Sie in meinem privaten Umfeld eher klare Formensprachen und eine auf die Funktion ausgerichtete Einrichtung finden.

Wie sehr und auf welchen Wegen bereichert die Designschule aus Ihrer Sicht die Stadt Schwerin?
Grundsätzlich bereichert jede Wissen vermittelnde oder Wissens schaffende Einrichtung eine Region positiv. Das „wie sehr“ hängt sicherlich auch immer mit der Größe einer Einrichtung zusammen, und da unsere Schule eine eher kleine, aber feine Einrichtung ist, werden die positiven Auswirkungen auf die Stadt auch immer überschaubar bleiben.
Trotzdem ist es wichtig für eine Landeshauptstadt wie Schwerin, eine Ausbildungsstätte für angewandte Kunst zu haben. Letztendlich sind einige unserer Absolventen in Schwerin geblieben und haben sich erfolgreich selbstständig gemacht. Viele sind in ein Angestelltenverhältnis eingetreten und wieder andere haben eine durchaus beachtliche Kariere vorzuweisen. Darüber hinaus arbeiten wir eng mit dem Theater, dem Museum, der Kirche oder aber auch der regionalen Wirtschaft in Projekten zusammen. Interview: Stefan Krieg

„Sternauto“ unterstützt den Nachtlauf

Foto: Sternauto GmbH

Am 9. Mai findet der 15. Schwe­ri­ner-Nachtlauf statt. Zur Auswahl stehen dabei vier Streckenlängen von 5 bis 20 Kilometern. Hinzu kommen der Schülerlauf und der Bambinilauf. Der Nachtlauf wird präsentiert von Kurzurlaub.de.
Nun freut sich der Organi­sator Michael Kruse (l.) über einen neuen Mobilitätspartner: das „Stern­auto Center Ostsee“ mit Betrieben in Rostock und Schwerin. Jon Püschel (r.), Manager des Sternauto-Centers in Schwerin, sagt: „Wir haben die Veranstaltungen von Herrn Michael Kruse in den vergangenen Jahren mit Begeisterung verfolgt.“ Nun freue er sich, den Nachtlauf und weitere Events von Kruse unterstützen zu können.
Kruse sagt: „Ich bin froh, dass ich einen so exklusiven Mo­bi­li­täts­partner wie Mercedes-Benz für unsere sportlichen Events gewinnen konnte.“

Auf dem Wawel

Foto: Rainer Cordes

„Journal eins“ unterwegs: Hier hat unser Fotograf das Magazin für Westmecklenburg mit genommen ins polnische Krakau zur alten Burganlage Wawel. Schicken auch Sie uns gern Ihre Fotos mit dem „Journal eins“ auf Reisen: redaktion@journal-eins.de.

Fasching im „Hotel MAMA“

Foto: Rainer Cordes

In den Räumen von St. Andreas in Schwerin ging es Ende Februar wieder sehr bunt zu, denn die vier katholischen Gemeinden aus der Region Schwerin/Gadebusch/Rehna, St. Martin, St. Anna, St. Marien und St. Andreas, feierten gemeinsam Fasching. Das Motto in diesem Jahr lautete „Hotel MAMA“, wobei „MAMA“ hier für die Anfangsbuchstaben der vier Gemeinden steht.
Die Teilnehmer warfen sich nicht nur in spaßige Kostüme, sondern es gab auch lustige Wortbeiträge sowie Musik, Tanz, Imbiss und Getränke.

Flötenensemble mit eigener CD

Foto: Luise Kolpin

Das Flötenensemble der Kreismusikschule „Carl Orff“ Nordwestmecklenburg, Arbeitsstelle Wismar, hat im letzten Jahr eine CD produziert, in der das breite Repertoire des Ensembles zur Geltung kommt. Die jungen Musiker zeigen mit barocken Klängen aus Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ über Klassik aus Mozarts „Kleiner Nachtmusik“ hin zu modernen Stücken ihre Vielseitigkeit auf und laden am Sonntag, 22. März, um 17 Uhr in die Aula der Musikschule Wismar ein. Auf dem Programm stehen sowohl neueinstudierte Werke als auch Stücke aus der CD. Der Eintritt ist frei

Etwas Wertvolles für die Gemeinschaft

Interview mit Karin Hoffmann in der Reihe „Mecklenburger Köpfe“

Karin Hoffmann, 60 Jahre
Ehrenamtskoordinatorin
DRK, Kreisverband Schwerin Foto: S. Krieg

Wie lange sind Sie schon beim Deutschen Roten Kreuz tätig, und wie sind Sie zum DRK gekommen?
Mitglied beim DRK bin ich bereits seit 1976. Ich wurde während meiner Ausbildung bei der Medizinischen Fachschule in Schwerin für das Rote Kreuz geworben.
Welchen Beruf haben Sie dort erlernt?
Krippenerzieherin. Anfang der 90er Jahre habe ich dann auch noch meinen Gesamterzieher gemacht; der Abschluss war nach der Wende Bedingung, um in allen Bereichen der Kita arbeiten zu dürfen. Von 1979 bis 1995 habe ich als Erzieherin gearbeitet. Parallel bin ich von Anfang an ehrenamtlich für das DRK tätig gewesen und habe die Arbeit des DRK bei den Erzieherinnen in den Kitas bekannt gemacht.
Und 1995 wechselten Sie auch beruflich zum DRK?
Nein, nicht unmittelbar. Mitte der 90er Jahre gab es einen Umbruch in der Kita-Landschaft, verbunden auch mit einem Personalabbau. Ich bin allerdings freiwillig gegangen und habe dann erstmal anderthalb Jahre bei der Wahlbehörde der Stadt gearbeitet. In dieser Zeit habe ich schon überlegt: Was kann ich machen, wo kann ich landen? Ich habe mich letztlich entschlossen, mein Hobby zum Beruf zu machen und hauptamtlich beim DRK anzufangen, zunächst auf dem Sektor Kinder-, Jugend- und Vereinsarbeit. Unabhängig davon war ich bereits seit 1991 ehrenamtlich im Vorstand tätig.
In diesem Monat findet in Schwerin die bereits 13. Ehrenamtmesse statt, die wie immer vom DRK organisiert wird. Waren Sie selbst von Anfang an dabei? Und wie kam es überhaupt zu der Messe?
Ja, gleich bei der ersten Messe habe ich mitgewirkt. Die Initiative dazu ging jedoch nicht von uns aus, sondern von der Landesliga der Wohlfahrts- und Sozialarbeit, die sich wiederum an den DRK-Landesverband wandte. In anderen Bundesländern gibt es die Messen schon länger, so kam der eigentliche Anstoß aus Schleswig-Holstein. In Mecklenburg-Vorpommern veranstalten wir die Ehrenamtmesse im Auftrag des Sozialministeriums MV, das die Messe auch fördert.
Warum finden Ehrenamtmessen statt? Was macht diese so wichtig?
Die Messe bildet inzwischen eine traditionelle Plattform, auf der das Ehrenamt einen Tag für sich hat. Die Ehrenamtlichen können zeigen, was sie anbieten, und kommen mit den Bürgern ins Gespräch; so erhalten die Standbetreuer auch gleich Feedback, ob das gut ist, was sie machen. Ein Stück weit kommt dabei auch der Stolz darauf rüber, etwas Wertvolles für die Gemeinschaft zu leisten. Letztlich muss es aber selbst nach 13 Jahren in erster Linie noch eine Informationsmesse bleiben. Es kommen ja immer wieder andere Leute, darunter auch Jugendliche, die sich neu orientieren. Es ist eben alles im ständigen Wandel.
Sie haben Ihr Hobby zum Beruf gemacht. Heißt das, Sie haben keine Hobbys mehr?
Es bleibt einfach nicht mehr so viel Zeit für andere Dinge übrig. Es fällt mir generell schwer, eine klare Grenze zu ziehen zwischen Arbeit und Freizeit, da ich ja weiterhin auch ehrenamtlich für das DRK aktiv bin. Aber ich reise immer noch gern. Seit 2010 fahre ich jedes Jahr einmal nach Polen nach Masuren. Interview: S. Krieg

Vater-Kind-Wochenenden in Dreilützow

Foto: Stefan Baerens

Schloss Dreilützow, ein Haus der Caritas im Norden, veranstaltet im Jahr 2020 mehrere Vater-Kind-Wochenenden in Koope­ra­tion mit der katholischen Fa­mi­lienbildungsstätte Lübeck. Vä­ter und deren Kinder können sich für ganz unterschiedliche Wochenenden anmelden. So star­tet das erste dieser Wo­chen­enden schon Ende Februar unter dem Titel „Faszination Holz“.

Weiterhin geplant sind un­ter anderem „Amazonen-Bogen­schie­ßen“, „Zwischen Himmel und Erde“ und „Männer kochen anders“.

Hintergrund dieser Angebote ist, dass Väter oft zu wenig Zeit mit ihren Kindern verbringen. Zeit ist aber das Wertvollste, was sie ihren Kindern schenken können. Weitere Informationen zu den Vater-Kind-Wochenenden gibt es online unter der Web-Adresse www.schloss-dreiluetzow.de und unter Telefon 038852/50154.

Parchim „Fairtrade-Stadt“

Foto: Stadt Parchim

Parchim ist jetzt offiziell „Fairtrade-Stadt“. Der „Titel“ wurde am 21. Ja­nu­ar 2020 im Rahmen einer Aus­zeich­nungsfeier im Stadthaus übergeben. Neben einem kleinen Rahmenprogramm (auf dem Foto Akteure vom Jungen Staatstheater Parchim) gab es im Stadthaus eine Ausstellung zum Thema „Fairer Handel“. Mehr als ein Dutzend Kooperationspartner aus Wirtschaft, Schulen, Vereinen, Verbänden und Kirchgemeinden unterstützen bereits aktiv die „Fairtrade-Stadt“ Parchim.

Neuer Sprecher

Steffen Güll (r.) und sein Vorgänger Frank Wegner Foto: M. Siggelkow

Der Schweriner Steffen Güll ist (r.) neuer Spre­cher des Ingenieurrats MV. Nach seiner Wahl am 20. Januar übernahm er den sym­bo­li­schen Staffelstab von seinem Vorgänger Frank Wegner. Die Sprecherfunktion wird jedes Jahr neu besetzt. Steffen Güll ist Vorsitzender des Bundes Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure, Landesverband MV. Im Ingenieurrat sind zehn Ingenieurorganisationen zu­sam­men­geschlossen.

Theaterball mit „Masquerade“

Foto: Rainer Cordes

Das Mecklenburgische Staatstheater veranstaltete Ende Januar wieder seinen beliebten Theaterball. Im Großen Haus in Schwerin wurden wie in den vergangenen Jahren fast 1.000 Gäste begrüßt.
Sie sahen unter dem Titel „Masquerade“ ein unterhaltsames Programm, in dem sich Künstler aller Sparten mit Ausschnitten aus den aktuellen Produktionen vorstellten, zum Beispiel „Chess“, „Roméo et Juliette“, „Bohemian Rhapsody“ und „Bunbury“.
Aber vor allem wurde auf dem Ball getanzt – auch zu Livemusik von der Andreas Pasternack Swing Band. Kulinarische Genüsse hingegen bot das opulente Buffet.

Ich fotografiere das, worauf ich Lust habe

Interview mit Anne Jüngling in der Reihe „Mecklenburger Köpfe“

Anne Jüngling, 53 Jahre, Vereinsvorsitzende MV Foto e. V. Foto: Anne Jüngling

Sie sind schon lange leidenschaftliche Fotografin, Mitglied im Vorstand des Vereins MV-Foto und haben inzwischen Ihr Hobby auch zum Beruf gemacht. Wäre es übertrieben zu sagen, Sie leben für die Fotografie?
Nein, definitiv nicht! Ich wollte immer schon Fotografin werden und bin es dann 2010 auch geworden. Manchmal braucht es eben Zeit und auch Umwege. Zu spät für die Erfüllung von Träumen ist es jedoch nie.

Was war Ihr bisher spannendstes Erlebnis als Fotografin? Und wen oder was würden Sie gern mal fotografieren, hatten aber noch nicht die Gelegenheit dazu?
Das waren zum Beispiel Brautpaarbilder im Ludwigsluster Schlossgarten, wo zusätzlich zum Brautpaar und dessen Tochter auch noch vier Belgische Schäferhunde mit dabei waren. Eine große Herausforderung für mich. Trotz des Nieselregens hatten wir riesigen Spaß. Letztlich ist das Fotografieren von Menschen sowieso das Spannendste überhaupt für mich.
Was oder wen würde ich gerne mal fotografieren? Das ist eine schwere Frage, die ich mir so auch noch nicht gestellt habe. Ich fotografiere ja das, worauf ich Lust habe, und schiebe nur wenig auf. Spontan fällt mir die Sahara ein. Ich war noch nie in der Wüste und möchte gerne mal hin. Sand, Sonne, Himmel, Sterne, Formen, Strukturen … das stelle ich mir wunderschön vor.

Vor allem mit der Digitalisierung hat sich die Technik der Kameras, aber auch die zur Nachbearbeitung der Bilder rasant weiterentwickelt. Nutzen Sie die neuen Möglichkeiten gern, oder sind Sie eher skeptische Traditionalistin?
Ich habe die Fotografie ja analog gelernt, mit Filmentwicklung, Dunkelkammer, Chemie und allem Drumherum. Als eher ungeduldiger Mensch finde ich die Entwicklung der digitalen Fotografie großartig und nutze sie sehr gern. Es hat sich an der Art der Fotografie für mich nichts geändert, lediglich das Werkzeug ist moderner geworden. Nach wie vor wichtig finde ich das gedruckte Bild, erst dann ist eine Fotografie fertig für mich.

Sie leben vegan. Wann und warum haben Sie den Entschluss gefasst, komplett auf tierische Produkte zu verzichten?
Die Entscheidung traf ich am 20. Februar 2013. Das Datum hat sich mir eingeprägt. An diesem Tag kaufte ich ein veganes Kochbuch und offerierte meiner Familie, dass ich das jetzt machen müsse. Wenigstens versuchen. Auslöser dafür war, dass ich mich mit Erschrecken dabei erwischte, wie ich gedankenlos ein paar Tage vorher im Discounter billiges Fleisch kaufte, wohl wissend, wo es herkam und warum es so preiswert war. Ich habe mir dann einige Videos zum Thema Massentierhaltung und Tierrechte angesehen und mein Entschluss stand fest: Für meinen Konsum und meine Unterhaltung soll kein Tier mehr leiden. Das war für mich eine der besten Entscheidungen in meinem Leben. Und ist auch – wie angenommen – kein Verzicht, sondern eine Bereicherung, sowohl kulinarisch als auch menschlich. Interview: Stefan Krieg

Diakonie MV unterstützt Seenotrettung

Neue Spendensammlung begonnen

Foto: Katrin Luther

Das Diakonische Werk MV unterstützt als Partner das Ak­tionsbündnis „United4Rescue – Gemeinsam Retten!” zur zivilen Seenotrettung von Flücht­lingen im Mittelmeer. United4Rescue handelt da, wo staatliche Seenotrettung fehlt. Der Landespastor für Diakonie Paul Philipps (l.) sagt: „Wer vom Ertrinken bedroht ist, dem muss geholfen werden – ungeachtet seiner Herkunft, seiner Natio­na­li­tät oder seiner Religion.“
Anfang Dezember 2019 ist die Spendensammlung für ein weiteres Seenotrettungsschiff gestartet, das Flüchtlinge im Mit­telmeer auf­nehmen soll. Unter dem Na­men United4Rescue mit dem #WirSchickenEinSchiff sammelt ein Bündnis aus rund 40 Partnern aus Kirchen, Kommunen, Vereinen und Initiativen Spenden. Ostern 2020 soll das Schiff den ersten Einsatz starten. Es soll nicht aus Kirchensteuern, sondern allein über Spenden finanziert werden.

Eine Ferienfreizeit im Schloss

Winter in Dreilützow

Foto: Schloss Dreilützow

Vom 16. bis 19. Februar sind wieder Kinder im Alter von 8 bis 14 Jahren zu einer Winterferienfreizeit in das Schloss Dreilützow eingeladen. Die Teilnehmer werden sich unter anderem mit der Ausgestaltung einer sich gerade im Bau befindlichen neuen Kinder- und Jugendunterkunft beschäftigen. Zusammen wird ein Tischler besucht, einem Steinmetz über die Schulter geschaut, mit Naturfarben gemalt und sich mit dem Thema Land-Art beschäftigt. Die Plätze sind begrenzt, deswegen sollte man sich rechtzeitig anmelden.

Sehr gut besucht

Staatliches Museum in Schwerin mit erfolgreichen Ausstellungen

Foto: SSGK MV

Die Ausstellung „Von Barbizon bis ans Meer, Carl Malchin“ erwies sich als Besucherliebling im Staatlichen Museum Schwerin und war mit mehr als 30.000 Besuchern das Highlight des vergangenen Jahres. Davon besuchten auch rund 12.000 Gäste zusätzlich die Rembrandt-Ausstellung. Diese beiden Ausstellungen gehören damit zu den erfolgreichsten der letzten zehn Jahre. Allein zur Finissage am 5. Januar kamen mehr als 500 Besucher.

Sternsinger auch in Parchim

Lieder gesungen beim Rat- und Stadthaus

Foto: Torsten Schünemann

In der vergangenen Woche waren wieder überall im Land kleine Sternsinger unterwegs. Auch die Mitarbeiter des Rat- und Stadthauses Parchim freuten sich über deren Besuch. Kinder der katholischen Kita St. Josef sangen Lieder und erteilten den Segen für beide Amtsgebäude. Sie wünschten Glück sowie vor allem Gesundheit und Frieden für das Jahr 2020. Bürgermeister Dirk Flörke bedankte sich im Namen der gesamten Stadtverwaltung mit einem kleinen Präsent.
Mit den eingesammelten Spendengeldern werden dieses Mal Kinder im Libanon unterstützt.

Heiligabend gehört nur mir und den Tieren

Interview mit Bauer Korl in der Reihe „Mecklenburger Köpfe“

Bauer Korl, 60 Jahre alt
Foto: Golchener Hof

Moin Korl! Hast du schon alle Weihnachtsgeschenke besorgt? Und was schenkst du eigentlich deinen Lieben?
Ach weißt du, früher hatte ich ja meine Elfriede, der hab ich immer am liebsten Geschenke gemacht. Die hat sich immer über einen neuen Dederon gefreut oder über einen neuen Kochtopf. Doch seit meine Elfriede wech ist, schenke ich der einzigen Frau, die aufm Hof übrig geblieben ist, etwas. Meine Kuh Elsa bekommt ein frisches Bund Heu und strahlt genauso glücklich wie Elfriede damals.

Was für ein Festessen kommt bei dir und deiner Familie zu Weihnachten auf den Tisch?
Ein Muss an Heiligabend ist natürlich immer Würstchen und Kartoffelsalat. Und an den Feiertagen natürlich Ente und in meinem Raduga-Fernseher läuft „Zwischen Frühstück und Gänsebraten“.

Die sogenannten ruhigen Tage werden für euch auf dem Golchener Hof eher unruhig, oder?
Auf dem Lande ist ja fast immer Entspannung angesagt. Vor Weihnachten ist hier nochmal richtig was los, wir haben viele Weihnachtsfeiern mit Firmen und Vereinen, da kommt Bauer Korl nochmal richtig ins Schwitzen, aber der Heiligabend und die Feiertage die gehören nur mir und den Tieren.

Und wie ist es Silvester? Feierst du eher entspannt, oder lässt du es ordentlich knallen?
Ach, ich bin ja nicht so gern allein, darum feiere ich zu Silvester eine große Party bei mich auf dem Golchener Hof. In diesem Jahr bereits das 15. ScheunenSilvester. Da kommt mein Kumpel Kalle vorbei, und wir erzählen den Gästen ein bisschen was und singen ein paar Lieder, du weiß schon, die, die jeder kennt, aber sonst kein Sender mehr spielt. Außerdem ist Danny Buller da und singt Musicalhits für uns und legt auch ein paar Platten auf, damit wir ne flotte Sohle aufs Parkett legen können. Ich freu mich aber am meisten auf die Berliner zu Mitternacht. Auch, wenn ich irgendwie immer den mitm Senf abbekomme.

Was wünschst du dir fürs nächste Jahr und was unseren Lesern?
Ich wünsche mir, dass wir alle ein bisschen mehr nach links und rechts schauen, nicht immer nur auf uns selbst. Dass wir anderen auch mal helfen und ein bisschen nachsichtiger werden mit unserem Gegenüber. Wenn jeder versucht, ein bisschen mehr auf seine Umwelt und sein Umfeld zu achten, dann ist das im Gesamten schon ganz schön viel. Den Lesern wünsche ich ein tolles 2020. Dass sie voller Kraft in das neue Jahr starten und wie Bauer Korl immer sagt: Du musst ja sowieso denken, warum denn nicht gleich positiv?! Interview: Stefan Krieg

Familienfreundliche Unternehmen geehrt

WiFöG lud nach Redefin ein

Foto: Rainer Cordes

Die Wirtschaftsförderungsgesell­schaft Südwestmecklenburg (WiFöG) ver­leiht seit 2014 jähr­lich das Siegel „Familien­freund­liches Unter­neh­men“. Die Aus­zeichnungs­ver­an­stal­tung fand dieses Mal im Landstallmeisterhaus des Land­gestüts Redefin statt.
Die Auszeichnung übergab der Landrat des Kreises Ludwigslust-Parchim, Stefan Sternberg, zu­sammen mit der WiFöG-Ge­schäftsführerin Berit Steinberg.
Erstmals geehrt wurden Volker Rumstich Transport, H.O. Schlüter, Emons Spedition, B+K Sven Buck Freischaffende Architekten mbB, Stadtverwaltung Wittenburg, abacus edv-lösungen und Pusch Heizung-Sanitär.
Das Sie­gel er­neut erhielten ARCUM Süd­west­mecklenburg, Block Menü, bmp production, Elektro Düde, Finitex, Friseur­handwerk Neue Linie Grabow, Jochmann und Stadtverwaltung Hagenow.

Verkehrssichere Schulkinder

Auszeichnung von der Landesverkehrswacht

Foto: Landesverkehsrwacht

Die Schüler der Klasse 1a der Alexander-Behm-Schule in Sternberg haben Grund zu feiern: Für ihre intensive Arbeit mit Materialien des Projektes „Die ersten 100 Schulweg-Tage“ gewannen sie den ersten Preis beim diesjährigen Schul­weg-Gewinnspiel der Landesverkehrswacht. Kinder, Lehrer und Eltern können sich über einen Zuschuss in Höhe von 300 Euro für die Klassenkasse freuen. Den Preis überreichten Ende November Katrin Bischof von der Landesverkehrswacht und Uwe Richter, Aufsichtsperson für Kitas und Schulen von der Unfallkasse MV.

Wismarer Studenten in Málaga

Mit E-Scooter und „Journal eins“ unterwegs

Foto: Sabine Mönch-Kalina

Louisa Wendt, Nadine Maaß, Dorothea Johnsen, Carolin Lucas, Melanie Breit und Ole Scheller (v. l.), Studenten des Bachelor-Studiengangs Wirt­schaftsrecht der Hochschule Wismar, weilten kürzlich mit Prof. Dr. Sabine Mönch-Kalina in der spanischen Stadt Málaga, um im Rahmen einer Forschungswerkstatt herauszufinden, was ein Jahr E-Scooter-Nutzung im Verleihsystem für eine touristisch sehr gefragte Stadt wie Málaga bedeutet. Sie versuchten auch rauszufinden, wie Wismar von den Erfahrungen profitieren könnte. Und das „Journal eins“ war mit in Málaga.

Als Vermittler zur Verfügung stehen

Interview mit dem Antisemitismusbeauftragten unseres Landes, Dr. Hansjörg Schmutzler

Dr. Hansjörg Schmutzler, 68 Jahre,
Beauftragter für jüdisches Leben in Mecklenburg-Vorppommern und gegen Antisemitismus
Foto: Justizministerium

Welche Verbindung hatten Sie zum jüdischen Leben in unserem Land vor Ihrer Ernennung zum Beauftragten für jüdisches Leben in Mecklenburg-Vorpommern und gegen Antisemitismus?
Ich bin dem jüdischen Leben seit Jahren verbunden. Seit 1998 bin ich Mitglied der Deutsch-Israelischen Juristenvereinigung. Als Abteilungsleiter im Justizministerium Mecklenburg-Vorpommern war mir seit Frühjahr 2015 bis zu meinem Eintritt in den Ruhestand Ende 2016 das Referat Kirchenangelegenheiten und Angelegenheiten der religiösen Gemeinschaften zugeordnet.

Wie möchten Sie Ihr Amt ausfüllen, wo setzen Sie Prioritäten?
Als Ansprechpartner für jüdische Menschen, jüdische Gemeinden, Gruppen sowie Bürgerinnen und Bürger. So habe ich bereits Gespräche mit dem Landesrabbiner Herrn Kadnykov, dem Vorsitzenden des Landesverbandes Herrn Bunimov und der Jüdischen Gemeinde in Rostock Herrn Rosov aufgenommen und werde diese intensiv weiterführen und vor Ort zu den Jüdischen Gemeinden gehen. Nach einer Bestandsaufnahme möchte ich Maßnahmen anregen, die das jüdische Leben in Mecklenburg-Vorpommern würdigen, unterstützen und fördern und für die Bekämpfung des Antisemitismus den unterschiedlichen Akteuren als Vermittler zur Verfügung stehen.

Haben wir aus Ihrer Sicht in Mecklenburg-Vorpommern eigentlich ein Problem mit Antisemitismus?
Der Antisemitismus ist immer – immer noch – auch in Deutschland da. In unterschiedlichen Formen ist er leider wieder spürbarer und sichtbarer geworden. Dem Antisemitismus dürfen wir an keiner Stelle Raum lassen. Die Würde des Menschen und die Freiheit der Menschen, ihre Religion – sicher – auszuüben, gilt es auch in unserem Land zu bewahren.

Inwieweit arbeiten Sie mit dem Antisemitismus-Bundesbeauftragten Felix Klein und Ihren Kollegen aus den anderen Ländern zusammen?
Mit dem Beauftragten der Bundesregierung für Jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus Dr. Felix Klein und den Beauftragten der anderen Länder werde ich mich sowohl im Rahmen der Bund-Länder-Konferenzen als auch darüber hinaus austauschen und mit ihnen zusammenarbeiten.

Was mögen Sie ganz allgemein an Mecklenburg-Vorpommern, und was müsste sich künftig ändern?
Ich mag seine Menschen, Städte und Landschaften. Und ich wünsche mir, dass die Menschen im und für das Land noch nicht gelöste oder zukünftig zu lösende Aufgabenstellungen wie bisher optimistisch, offen und tolerant anpacken. Interview: S. Krieg

Mit der Kant-Medaille au sgezeichnet

Foto: Hansestadt Wismar

Karin Engelmann, langjährige Friedhofschefin in Wismar, ist vom Volksbund Deutsche Kriegs­gräberfürsorge für ihr En­gagement mit der Kant-Medaille geehrt worden. Wismars Bürgermeister Tho­mas Beyer übergab ihr die Auszeichnung. Die Kant-Medaille wird bundesweit ver­geben und ist die höchste Ehrung des Volksbundes. Engelmann sammelt seit 2004 für den Volks­bund Spen­den.

„Jetzt sind alle Friedhöfe fertig im Osten – das ist eine große Leistung, finde ich“, sagt Engelmann. Noch heute gebe es Fälle, in denen Menschen über den Verbleib ihrer Angehörigen informiert werden können. „Für die Menschen ist das wichtig und für mich einer der Gründe, warum ich mich beim Volksbund engagiere.“
Das Zitat Immanuel Kants auf der Rückseite der Medaille sei mehr als richtig: „Der Friede ist das Meisterwerk der Vernunft.“

Denissen feierte ein Hoffest

Foto: Rainer Cordes

Ende Oktober lud der Hof Denissen in Wöbbelin zu einem großen Hoffest ein. Anlass war der Abschluss der „Tüffelwochen“ in der Region. Im Mittelpunkt stand passend dazu die Kartoffel, die „Tüffel“. Unterschiedlichste Kartoffelprodukte konnten verkostet werden. Musik und unter anderem kunsthandwerkliche Angebote ergänzten das Hoffestprogramm. Zum Beispiel wurde gezeigt, wie am Spinnrad Fäden hergestellt werden (Foto). Insgesamt war es eine gelungene Veranstaltung für die ganze Familie.

Sellering hört auf

Foto: Rainer Cordes

Der frühere MV-Ministerpräsident Erwin Sellering gab nun auch sein Mandat als Landtagsabgeordneter zurück. Land­tags­präsidentin Birgit Hesse verabschiedete den SPD-Politiker zu Beginn der Par­laments­sitzung am 18. Oktober. An diesem Datum feierte Sellering seinen 70. Geburtstag.
Für ihn ist vier Tage später Thomas Würdisch in den Landtag nachgerückt.

„Ost oder West ist heute egal“

Foto: Guido Kollmeier

Die IHK Lübeck und die IHK zu Schwerin hatten kürzlich gemeinsam zu einer Gesprächsrunde mit dem Thema 30 Jahre Mauerfall eingeladen. Zu den Gästen zählten unter anderem Mecklenburg-Vorpommerns Landtagspräsidentin Birgit Hesse (3. v. l.) und der frühere schleswig-holsteinische Ministerpräsdent Björn Engholm (l.). Hesse sagte: „Wir müssen aber auch nach vorn sehen. Ost oder West ist heute egal. Ich empfinde mich als Norddeutsche. Es kommt jetzt darauf an, dass wir unsere Stärken im norddeutschen Raum nach vorn stellen.“

Ausstellung im wohl kleinsten Museum

Foto: Stefan Baerens

Jeannette Harendt war eine Frau die verzaubern konnte, die Träume erschuf und Kinderaugen zum Staunen brachte. Leider ist diese Künstlerin schon 2013 verstorben, viel zu jung, mit noch vielen Ideen und Projekten im Kopf. Aber sie lebt weiter in einer ganzen Reihe von kleinen und großen Kunstwerken im Schlosspark und dem davor lie-gen-den Gutshaus von Dreilützow.

Eine kleine Ausstellung mit Fotos und einem von ihr gestalteten Brettspiel ist nun im wahrscheinlich kleinsten Museum zu sehen. Dieses Museum ist eine alte gelbe Telefonzelle, die im Schlosspark von Dreilützow steht – genau dort, wo Jeannette Harendt am liebsten mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet hat. Interessierte Besucher können sich in den nächsten Wochen sich gern im Schloss Dreilützow melden um sich diese kleine Ausstellung anzusehen.

Wismar innovativ

Foto: www.digitalesmv.de

MV-Digitalisierungsminister Christian Pegel (l.) übergab kürzlich auf der Netzwerkveranstaltung „Meet.Discuss.Create“ einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 234.000 Euro für das Digitale Innovationszentrum Wismar an Oliver Greve (M.), Geschäftsführer der Forschungs-GmbH Wismar. Auch Wismars stellvertretender Bürgermeister Michael Berkhahn (r.) freute sich über die Unterstützung. Das Zentrum soll 2020 eröffnet werden.

„JOURNAL eins“ in Bulgarien

Foto: Volker Hofmann

Da werden Erinnerungen an einen schönen Sommerurlaub wach. Unser Leser Volker Hofmann aus Crivitz hat uns dieses schöne Foto geschickt. Es zeigt den Strand von Varna, Bulgarien. Und als Lektüre hatte Herr Hofmann sein Magazin für Westmecklenburg dabei. Schicken auch Sie uns gern ein Foto mit Ihrem „Journal eins“ auf Reisen! Es muss ja nicht weit weg sein; vielleicht sind Sie ja auch an einem schönen Ort ganz in der Nähe.

Gelungene Fotos veröffentlichen wir gern hier im Magazin und/oder auf unserer Facebook-Seite (JOURNAL eins).

 

Trampolinpark in Schwerin

Foto: Rainer Cordes

Enis und Ender Sungar (v. l.) eröffneten jetzt ihren Trampolinpark im Schweriner Ziegeleiweg. Vor dem Start des Hüpf- und Springvergnügens standen die Brüder und Geschäftspartner den Gästen und Medien Rede und Antwort. Easyjump nennt sich das Tobeparadies. Neben einer großen 3D-Trampolinanlage befinden sich dort unter anderem auch ein Ninja-Parcours und ein Fußballbillard-Feld. Außerdem können im Easyjump Geburtstage gefeiert werden, und der Trampolinpark eignet sich perfekt als Ziel für einen Schulausflug.

Rund 120.000 Besucher beim Schwedenfest

Foto: Hansestadt Wismar

Die Stadtverwaltung schätzt, dass Mitte August wie im vergangenen Jahr um diese Zeit rund 120.000 Besucher aus aller Welt das Schwedenfest in der Hansestadt Wismar gefeiert haben. Insgesamt 15.000 Men­schen waren allein zur NDR-Sommertour am Samstagabend mit dabei, als Álvaro Soler auf dem den Marktplatz der Hansestadt gastierte. Am Schwedenweg, dem Umzug in historischen Kostümen, haben 30 Gruppen mit insgesamt ungefähr 500 Teilnehmern mitgewirkt.
Wismars Bürgermeister Thomas Beyer bilanziert zufrieden: „Das 20. Schwedenfest 2019 war wirklich schön. Die Menschen haben alle gemeinsam gefeiert, und es war sehr friedlich und vor allem fröhlich.“
Der parallel zum Fest aus­getragene Schwedenlauf e­rreich­te die Rekordanmeldezahl von 1.300 Läufern.

Ostseewelle stark

Foto: Ostseewelle

Im Internet ist Ostseewelle HIT-RADIO Mecklenburg-Vorpommern ostdeutscher Meister. Kein anderer Landessender im Osten hat so viele Livestream-Hörer: insgesamt mehr als 1.300.000 Aufrufe pro Monat. Arne Simon (Foto), der die digitalen Aktivitäten von Ostseewelle verantwortet, freut sich: „Die Reichweiten-Steigerung von zehn Prozent im Vorjahresvergleich zeigt, dass Ostseewelle im Internet weiter auf Erfolgskurs ist.“

Herbstfest mit Handwerkern

Foto: Evelin Kartheuser

Am Sonnabend, 28. September, laden der Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide und sein Förderverein von 10 bis 16 Uhr zum traditionellen Herbstfest ein. Am Kultur- und Informationszentrum Ka­rower Meiler in Karow (Ziegenhorn 1) kann in entspannter Atmosphäre geklönt und geschlemmt werden. Zu Gast sind außerdem viele regionale Hand­werker, zum Beispiel der Schmied Thomas Behnke (Foto), der sich besonders von den jüngsten Festbesuchern auch gern helfen lässt. Auf dem Programm steht außerdem eine Pilzwanderung, die bereits um 9 Uhr beginnt.

Schweizer in Westmecklenburg

Foto: Rainer Cordes

Prominenter Besuch in der Landeshauptstadt: Unter anderem Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (2. v. l.) und MV-Ministerpräsidentin Manuela Schwesig wurden kürzlich zum Produktionsstart des neuen Werks von Ypsomed Gewerbegebiet Göhrener Tannen begrüßt. Gastgeber war der CEO des Schweizer Unternehmens Simon Michel (3. v. r.). Die Ypsomed AG ist ein Medizintechnikhersteller. In Schwerin werden Komponenten für Pens, Autoinjektoren und Pumpensysteme vor allem für Diabetiker hergestellt und montiert. 150 neue Arbeitsplätze werden dort insgesamt entstehen.

Tickets für die SSC-Heimspiele

Foto: Eckhard Mai

Am Tag der deutschen Einheit startet der SSC Palmberg Schwerin in die neue Bundesligasaison. Gegner sind die Ladies in Black Aachen. Von den Ladies wechselten zuletzt mehrere Spielerinnen nach Schwerin, zum Beispiel McKenzie Adams (2.v.r.) vor der Saison 2018/19. Das Spiel beginnt um 17.10 Uhr und wird live auf Sport1 übertragen.
Am besten ist man natürlich direkt in der Palmberg-Arena dabei. Dauerkarten für die Heimspiele sind bereits zu haben. Der Verkauf der Einzeltickets beginnt am 5. September.

Eichenstamm jetzt Zuhause für Insekten

Foto: Stadt Parchim

Bei der Vorbereitung zur Fällung des Holzkörpers der Eiche im Parchimer Ortsteil Möderitz wur­de festgestellt, dass sich zwischenzeitlich in dem Riss, der auch einen größeren Hohlraum aufweist, Insekten angesiedelt haben. In diesem Fall muss sich die Stadt Parchim an das Bundesnaturschutzgesetz halten.
Nach Rücksprache mit der Unteren Naturschutzbehörde bleibt der Holzkörper der Eiche als Lebensstätte für geschützte Insektenarten stehen, da von ihm keine Gefahr mehr ausgehen kann.
Der Holzkörper wird bepflanzt, beispielsweise mit der klassischen Rankpflanze Efeu, um etwas Schutz für die Insekten zu bieten und eine optische Aufwertung zu erlangen. Der Baum erhält diesbezüglich ein entsprechendes Hinweisschild. Zudem werden Ersatz­pflan­zun­gen erfolgen.

Tolle Ferien erlebt

Foto: Benjamin Zinck

Eine tolle Sommerferienwoche haben 115 Kinder zusammen mit 30 Helfern im Schloss Dreilützow verbracht. Musik, Bewegung, Spielen, thematisches Arbeiten, Tanzen, Basteln, Singen und vieles mehr hatten in den sechs Tagen Platz im 300 Jahre alten Gutshaus nahe der Kleinstadt Wittenburg. Jeder Tag stand unter einem Motto. Ziel war es, auch jungen Leuten aus schwierigeren Familien eine tolle Ferienzeit zu ermöglichen.

WINSTONgolf Spitzenklasse

Foto: WINSTONgolf

Große Freude beim WINSTONgolf-Team: Das „Golf Magazin“ kürte den WINSTONlinks Course im schönen Mecklenburg-Vorpommern bereits 2011 zum besten neuen Golfplatz und 2015 zum besten deutschen Golfplatz. Jetzt setzt das „Golf Journal“ noch einen drauf. Beim sehr detaillierten und vor allem objektiven Golfplatztest, dem sogenannten „Golfplatz-TÜV“, wurde der WINSTONlinks Course mit 83 von 100 möglichen Punkten zum besten Golfplatz in Deutschland gekürt und zählt damit zur internationalen Spitzenklasse!
Darüber hinaus haben die Leser dieses Magazins im Rahmen des Travel Awards WINSTONlinks auf den zweiten Rang (Vorjahr Platz 10) gewählt.

Neue Landesbischöfin ins Amt eingeführt

Foto: Rainer Cordes

Am Pfingstmontag, 10. Juni, wurde Kristina Kühnbaum-Schmidt als neue Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche Norddeutschland (Nord­kirche) in Schwerin in ihr Amt eingeführt. Dies über­nahm Ralf Meister, Leitender Bischof der Vereinigten Evan­gelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands. Die feierliche Veranstaltung be­gann mit einem Fest­gottes­dienst im Schweriner Dom. Nach einer Prozession wurde der Gottesdienst auf dem Markt der Landeshauptstadt fortgesetzt. Anschließend fand dort eine große Feier mit vielen Gästen statt. Grußworte sprachen dort unter anderem die Ministerpräsidentin Ma­nu­ela Schwesig und die Landtagsvizepräsidentin Beate Schlupp.
Ralf Meister nennt seine neue Kollegin eine „einfühlsame, kluge und mutige Frau“, die über eine „aufmerksame und achtsame Art“ verfüge.

Senatorin ernannt

Foto: Hansestadt Wismar

Wismars Bürgermeister Thomas Beyer (l.) hat Anfang dieses Monats Heike Bansemer zur Senatorin ernannt. Sie ist nun unter Berufung in das Beamtenverhältnis als Ehrenbeamtin für die Dauer der laufenden Wahlperiode die zweite Stellvertreterin des Bürgermeisters; Beyers erster Stellvertreter bleibt Michael Berkhahn (r.). Heike Bansemer arbeitet seit 1992 für die Stadtverwaltung Wismar.

Triathlon am Schaalsee

Foto: Natalie Sara Niehus

Auch 50 Kinder starteten Ende Juni beim 7. TSV-Empor-Zarrentin-Triathlon am Schaal­see. Jüngste Teilnehmerin war Leni Matha (Foto), die den fünften Platz belegte. Insgesamt zählten die Organisatoren um Regina Taube mehr als 200 Aktive – Einzelstarter und Staffeltriathleten. Während es für die Kinder „Swim & Run“ hieß, absolvierten die Erwachsenen alle drei Disziplinen. Zu den Helfern zählte unter anderem das Panzergrenadierbataillon 401 aus Hagenow, die Polizei sowie die Galliner und die Testorfer Feuerwehr.

Ausstellung im Karower Meiler

Foto: Thomas Gallien

Obgleich die Künstlerin Kristina Anders hier mit einer Katze kuschelt, geht es in dem von ihr geschriebenen und illustrierten Kinderbuch „Suppe, satt, es war einmal“ um Wilde Wölfe. Der Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide zeigt nun „Wie der Wolf ins Buch kommt“. Diese Ausstellung im Naturparkzentrum Karower Meiler gibt Einblick in das Werden eines Buches von der Skizze bis zur Reinzeichnung. Sie ist noch bis zum 15. August zu sehen. Kristina Andres studierte Malerei und Grafik an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Seit 15 Jahren zeichnet und schreibt sie hauptsächlich Bücher für Kinder. Ihre Bücher wurden in viele Sprachen übersetzt.

Festumzug in Neukloster

Foto: S. Krieg

Die Stadt Neukloster begeht in diesem Jahr ihren 800. Geburtstag. Höhepunkt war am 1. Juni die große Jubiläumsfeier mit einem Festumzug (Foto) durch den Ort. Dargestellt wurde die Geschichte Neuklosters, und es präsentierten sich viele Vereine und Unternehmen der Stadt. Anschließend wurde am Kloster bis spät in die Nacht ein buntes Stadtfest mit Musik und Tanz gefeiert.
Bis zum Ende des Jahres stehen noch viele weitere Veranstaltungen auf dem Jubiläumsprogramm – vom Sportfest bis zum Höhenfeuerwerk.

Lewitz-Sternfahrt

Foto: PR digital

Mehr als 200 Radler, damit im Schnitt genau so viele wie in den vergangenen Jahren, folgten am 1. Mai trotz kühler Witterung der Einladung des Lewitz-Vereins zur elften Radsternfahrt durch die Lewitz. Los ging es in Schwerin, Banzkow, Pinnow, Crivitz, Parchim, Neustadt-Glewe, Rastow und Friedrichsruhe. Ziel für alle Teilnehmer war die Forstscheune Bahlenhüschen. Im kommenden Jahr soll wieder eine solche Sternfahrt stattfinden.

Märchenfeier in Dreilützow

Foto: Schloss Dreilützow

Zehn Jahre Märchenstraße Meck­len­burg-Vorpommen – ein runder Geburtstag, der zünftig gefeiert werden muss. Ein kleines Jubiläumsprogramm zu diesem Anlass hat auch das Schloss Dreilützow auf die Beine gestellt. Am Vormittag des 23. Mai werden Kinder auf dem Geländes des Schlosses empfangen. Nach der Veranstaltung für die jüngsten Märchenfreunde von 10 bis 12 Uhr treffen sich dann die Akteure der Märchenstraße zu einer Feier an der langen, zauberhaften und reich gedeckten Tafel. Weitere Informationen zur Feier unter 038852/50154.

„Bares für Rares“ am Schloss

Foto: Landtag MV

Vom 13. bis zum 15. April weilte Horst Lichter (r.) mit seinem Team in Schwerin, um am Schloss und im Burggarten für die nächste TV-Abendshow „Bares für Rares“ zu drehen. Im Schloss empfangen wurde der beliebte Moderator aus diesem Anlass von der stellvertretenden Landtagspräsidentin Beate Schlupp und dem Landtagsdirektor Armin Tebben. Die Sendung wird am 22. Mai ab 20.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt. Mal sehen, welche Schätze und Dachbodenfunde diesmal den Besitzer wechseln.

Frühling am Schloss

Foto: Rainer Cordes

Am ersten Aprilwochenende wurde am Schloss Ludwigslust zum „Frühlingszauber“ eingeladen. Zahlreiche Aussteller prä­sentierten die unterschiedlichsten Produkte rund um Haus und Garten – von Pflanzen und Pflanzgefäßen bis hin zu Terrassenmöbeln. Aber auch Mode und vor allem jede Menge Kulinarisches wurden angeboten. Stargast war der ZDF-Fernsehgärtner John Langley (Foto, 2. v. l.).

Kunst in Wiligrad

Am 13. Januar ist auf Schloss Wiligrad die 28. Kunstbörse des Kunstvereins Wiligrad zu Ende gegangen. Mehr als 60 Künstler beteiligten sich daran – mit Malerei, Grafik, Textil, Foto, Glas, Porzellan, Keramik, Schmuck sowie Holz- und Bronzeskulpturen. Schon am 19. Januar um 17 Uhr wird dort die nächste Ausstellung eröffnet: Gezeigt werden unter dem Titel „Hinterland“ Arbeiten von vier Fotografen der Agentur „Ostkreuz“.

Sternsinger aus Neukloster

Mecklenburg-Vorpommerns Minister-präsidentin Manuela Schwesig hat am Anfang des Monats Sternsinger aus der katholischen Kirchengemeinde „Mariä Himmelfahrt“ Neukloster in der Staats-kanzlei empfangen. Die Aktion Dreikönigssingen ist die größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder weltweit. Rund 1.000 Kinder nahmen in MV teil. Die Aktion stand unter dem Motto „Wir gehören zusammen – in Peru und weltweit“. Schwesig sagt, sie finde es großartig, wenn sich Kinder aus unserem Land für andere Kinder einsetzen.

 

Vor allem aber bin ich Unternehmer

Interview mit Hans Thon, Präsident der IHK zu Schwerin

IHK-Präsident Hans Thon

Sehr geehrter Herr Thon, im Februar legen Sie Ihr Mandat als Präsident der IHK zu Schwerin nieder. Haben Sie den Abschied nach zehn Jahren schon länger geplant, oder haben Sie Ihren Entschluss kurzfristig gefasst?
2014 wurde ich zum wiederholten Mal für diese anspruchsvolle Aufgabe gewählt. Natürlich habe ich mir diesen Schritt damals reichlich überlegt. Alles hat jedoch seine Zeit und Leben bedeutet auch immer Veränderung. Ich habe mich aus vielerlei persönlichen Gründen dazu entschieden, dieses wichtige Amt nun in andere Hände zu geben.

Was wollen Sie in den verbleibenden Wochen als IHK-Präsident unbedingt noch erledigen?
Für die IHK gilt immer, im Interesse der Entwicklung der gesamten Wirtschaft Westmecklenburgs zu agieren. So sind Projekte positiv zu begleiten, die von großer Bedeutung sind. Ich denke da an den Weiterbau der A 14, der A 20, den Ausbau des Seehafens Wismar, des Gleisbogens bei Bad Kleinen oder auch der Fehmarnbeltquerung. Wir müssen innerhalb der Metro-polregion Hamburg unseren Pflichten nachkommen und dabei auch unsere Chancen wahrnehmen. Die Weiterentwicklung Westmecklenburgs als Hoch- und Fachschulstandort ist ebenfalls ein zentrales Anliegen.

Werden Sie der IHK noch beratend zur Seite stehen, vielleicht Ihren Nachfolger ein wenig unterstützen? Oder ziehen Sie sich komplett zurück?
Aus der Mitte der IHK-Vollversammlung, der ich weiter angehören werde, wird im Februar ein neuer IHK-Präsident gewählt werden. Ich werde meinem Nachfolger gerne weiter zur Seite stehen, wenn es den Wünschen entspricht. Als Mitglied der Vollversammlung und als Unternehmer hat man nur selten das Privileg, sich nicht zu engagieren. Es heißt ja nicht umsonst „selbst und ständig“!

Was waren Ihre schönsten Momente als IHK-Präsident?
Wiederholt als IHK-Präsident gewählt zu werden und damit die Bestätigung zu erhalten, doch einiges richtig entschieden und begleitet zu haben, ist so ein schöner Moment. Darüber hinaus sind für mich vor allem solche Veranstaltungen positive Erlebnisse, in denen ich jungen Menschen die IHK-Zeugnisse überreichen durfte. Der Start in einen neuen Lebensabschnitt ist sicher für alle ein wichtiger Schritt. Die IHK hat hier eine wichtige Funktion! Viele Begegnungen mit interessanten Menschen haben mich bereichert und gehören ebenso zu den schönen Momenten.

Wie füllen Sie die nun freiwerdende Zeit aus?
Eigentlich werden sich nur die Prioritäten etwas verschieben. Seit jeher engagiere ich mich in vielen Projekten, die gesellschaftliche, soziale und karitative Zwecke unterstützen. Am 29. Januar 2019 werde ich zum Beispiel einen Satz calliope Minirechner an die Niels-Stensen-Schule in Schwerin übergeben, um so das kreative Lernen der kommenden Generation zu fördern. Vor allem aber bin ich Unternehmer und werde auch mein Mandat in der IHK-Vollversammlung weiter ausfüllen.     Interview: S. Krieg