Pronomen
Ich möchte ja gendergerecht reden! Aber bis ich einen Satz korrekt herausgebracht habe, ist mein Gesprächspartner (m/w/d) über alle Berge.
Ich möchte ja gendergerecht reden! Aber bis ich einen Satz korrekt herausgebracht habe, ist mein Gesprächspartner (m/w/d) über alle Berge.
Im Februar sehe ich Rot. Dann ist Valentinstag und inzwischen überschlagen sich nicht nur Blumenhändler und Parfümverkäufer mit Werbung fürs romantische Tête-à-Tête.
Ich bin im Großen und Ganzen mit mir zufrieden. So als Möwe, meine ich. Selbst in großen Formationen gleiten wir friedlich kreischend dahin und kommen uns nicht ins die Quere – von Auseinandersetzungen ums Futter mal abgesehen. Menschen dagegen scheinen gern anderen im Weg zu stehen.
Aaaalle Jaaahre wiiiieder! Oh, wie ich diesen ganzen Trubel hasse! Kaum habe ich morgens den Kopf unter dem Flügel hervorgeholt, blinkt mir am Haus gegenüber ein überdimensionales Rentier in die Augen. Und das Tier ist nicht allein, es hat seine Familie mitgebracht und alle strahlen sie um die Wette.
Ich mag Geburtstage. Alle sind freundlich, wünschen das Blaue vom Himmel und schleppen tonnenweise Geschenke heran.
Ich werde niemals heiraten. Als ich das neulich mal laut sagte, verursachte es schockiertes Schweigen in der Kolonie.
Nein, Pascal, ich denke nicht! Als ich das neulich zu meinem Buhnennachbarn sagte, guckte der mich verstohlen von der Seite an.
Früher war alles schlechter. Ja, Sie haben richtig gehört und ich muss es nochmal betonen: Für uns Fischbrötchenjäger haben sich die Arbeitsbedingungen enorm verbessert – zumindest, seit so viele Menschen ihr Essen fotografieren.
Okay, ich gebe es an dieser Stelle zu: Manchmal habe ich echt zu viel Zeit. Nicht, dass es für mich ein Problem wäre. Ich hocke dann auf meiner Buhne und denke über die wichtigen Dinge des Lebens nach. Neulich war ich bei den Früchten, es ist ja gerade Beerensaison.
Eins steht für mich fest: Dänemark ist – was den Sommerurlaub 2024 betrifft – gestrichen. Warum? Weil doch tatsächlich in Sønderborg der Abschuss von Möwen freigegeben wurde. Die spinnen, die Dänen!
Studien besagen, dass es schöne Menschen im Leben leichter haben. Harmonische Gesichtszüge wecken Vertrauen, machen sympathisch, stehen für Intelligenz und Erfolg. Oder anders ausgedrückt: Den Schönen frisst man aus der Hand. Nicht, dass ich gegen Letzteres etwas einzuwenden hätte.
Heute würde ich gern mal über Krankheiten reden. Keine Sorge, mir fehlt nichts, abgesehen von den drei Schwanzfedern, die ich unlängst beim Streit um ein Fischbrötchen eingebüßt habe. Davon abgesehen bedarf es keiner hungrigen Möwe, um sich zum Beispiel die Augen aushacken zu lassen.
Manchmal fühle ich mich wie Obelix. Und das, obwohl ich weder versehentlich im Zaubertrank gelandet bin noch Wildschweine zum Frühstück esse. Es ist eher der Passierschein A 38, an den ich denke – und daran, dass selbst der Stärkste auf der Behörde aufgeschmissen ist. Und wie Obelix bin ich oft schon nahezu verrückt geworden…
„Das ist ein ziemlich schräger Vogel.“ Wenn ich einen solchen Ausspruch höre, muss ich erstmal meinen Kopf schieflegen. Vor allem, wenn es darum geht, jemanden damit als durchgeknallt und neben der Spur zu bezeichnen. Es ist mal wieder typisch Mensch, dass bei negativen Charakterisierungen Tiere herhalten müssen!
Ist das Jahr neu, nahen flugs die Statistiken des alten. Besser gesagt: des ganz alten. Weil Statistiker nämlich nicht so schnell sind wie, ich sage mal, Möwen, haben sie gerade erst 2022 ausgerechnet. Und was wird da nicht alles erhoben: Jeder ab 16 trinkt im Durchschnitt 38 Gläser Sekt – übers Jahr, nicht zu Silvester. Auf 1000 Menschen kommen 583 Autos. Jeder dritte Deutsche telefoniert täglich mit seiner Mutter. Auch die häufigsten Vornamen tauchen auf…