Horoskope
Meine Horoskop-Neigung tendiert gegen Null. Oder anders ausgedrückt: Mein Aszendent liegt unterhalb der Horizonts. Das hängt vor allem damit zusammen, dass diese Bedienungsanleitungen fürs Schicksal so ungenau sind.
Meine Horoskop-Neigung tendiert gegen Null. Oder anders ausgedrückt: Mein Aszendent liegt unterhalb der Horizonts. Das hängt vor allem damit zusammen, dass diese Bedienungsanleitungen fürs Schicksal so ungenau sind.
Als Möwe bin ich weder ein Zugvogel noch halte ich Winterschlaf. Warum auch – das Leben ist spannend und zeigt sich immer wieder von der überraschenden Seite. Das bestätigte mir unlängst auch eine Freundin, als sie von einem Spaziergang in ihren winterlichen Garten zurückkehrte.
Weihnachten steht vor der Tür. Zeit der Besinnlichkeit, Zeit für die Familie. Und was könnte es Schöneres geben, als im Kreise der Lieben ein schönes Brettspiel aufzuklappen?
„Die Möwen sehen alle aus, als ob sie Emma hießen.“ So dichtete einst der Dichter Christian Morgenstern. So weit, so gut. Nur wenn Leute mir gegenüber diese Zeilen aufsagen, werde ich immer ein bisschen nervös. Weil ich weiß, wie es weitergeht. Nämlich so: „Sie tragen einen weißen Flaus und sind mit Schrot zu schießen.“
Sport frei! Ich für meinen Teil mache zum Beispiel jeden Tag 3000 Flügelschläge extra und was soll ich sagen: Ich bin fit wie ein Wanderfalke. Oder eine Sturmschwalbe. Oder eben eine echt sportliche Möwe. Zugegeben, auch ich sitze gern mal auf meinem Geländer und schaue zu, wenn wieder ein Jogger vorbeischnauft.
Wir leben in einer Welt voller Individualisten. Und ich möchte an dieser Stelle gern einflechten, dass ich eine gräulich gefärbte Feder an der Unterseite meines linken Flügels habe. Während diese aber meist verdeckt ist, lieben es einige Zweibeiner, ihre persönlichen Angelegenheiten offen zur Schau zu stellen.
Wohin soll ich dieses Jahr fliegen? Wer jetzt denkt, dass diese Frage für mich einfach zu beantworten ist, der irrt. Urlaub ist immer ein schwieriges Thema – und das auch in Zeiten, in denen kein großes C vor den Reiseplänen steht.
Iiiiih, eine Spinne!!! Also wirklich, ich wäre fast vom Geländer gekippt bei dem Schrei, mit dem die Frau das kleine Krabbeltier entdeckte. Dabei zog es ganz unschuldig seine Kreise in einem selbstgebauten Netz und wartete auf einen vorbeikommenden Happen.
Der Mai ist gekommen und mit ihm das ganze Gewese, das es immer um diesen Monat gibt. 31 Tage, der Fünfte im Jahr, das sind eher die technischen Daten. Wonnemonat, Maienduft und Maienglanz stehen auf der sinnlichen Seite. Die Natur, die in den Vormonaten noch eher zaghaft Frühling geprobt hat, lässt jetzt alle Knospen platzen.
Wenn der Dichter Christian Morgenstern behauptet, die „Möwen sehen alle aus, als ob sie Emma hießen“ muss ich sagen: Nein, mein Lieber! Heißen wir aber nicht.
Neulich fragte mich ein Bekannter, ob ich wisse, wie der chinesische Verkehrsminister heißt. Ein leichtes Zucken seiner Mundwinkel verriet: Jetzt kommt ein Witz.
Hast du nicht gesehen ist wieder eins da. So ein neues Jahr. Und ich möchte jetzt nicht schon wieder darüber philosophieren, wie schnell die Zeit vergeht. 365 Tage sind 365 Tage, da beiße selbst ich nichts vom Kalender ab. Wenngleich man manchmal ganz gern abkürzen würde, vor allem in diesen zähen Lockdown-Zeiten.
Möwe, weiß-grau gefiedert, Schnabel rötlich-gelb – so müsste es wohl in meinem Pass stehen, wenn ich denn einen hätte. Schließlich könnte ich auch aus Plüsch oder Plastik sein, rückwärts fliegen oder als Laufvogel durchstarten. Kann ich aber nicht. Mir fehlt da gewissermaßen die Alternative.
Früher war nicht alles besser. Das wurde mir wieder bewusst, als ich neulich einen alten Stern-Radiorecorder rumstehen sah (nach Angaben des Besitzers noch voll funktionsfähig).
Ach, so ein schöner Urlaub … In diesem Jahr wurde ja viel darüber gesprochen, wie das funktionieren könnte mit den Ferien. Eine Frage, die ich mindestens genauso wichtig finde, ist aber die nach dem Was: Was tun in den schönsten Wochen des Jahres, ohne die wir scheinbar nicht sein können?