Im Februar sehe ich Rot. Dann ist Valentinstag und inzwischen überschlagen sich nicht nur Blumenhändler und Parfümverkäufer mit Werbung fürs romantische Tête-à-Tête. Ich würde mich nicht wundern, wenn bald auch Baumärkte nachziehen. Und sei es nur, um den Hammer anzubieten, der all jenen treulosen Tomaten über die Rübe gezogen werden kann, die den Valentinstag vergessen. Gut, ich glaube nicht, dass das bei dieser Dauerschleife in Rot möglich ist, inzwischen hat sich das Datum schon ganz gut eingehämmert.

Trotzdem sei mir eine Frage erlaubt: Was soll das???? Ist es nicht besser, einander ein ganzes Jahr in Liebe zugetan zu sein, als sie einen Tag zu zelebrieren und sich dann an 364 weiteren anzugiften? Diese Frage stelle ich mir übrigens auch an anderen Tagen. Welche inhaltliche Brisanz hat ein Frauentag, an dem Blumen und warme Worte ausgeliefert werden, weil das gesellschaftlich opportun ist? Und auch einfacher als gleiches Geld und die 50:50-Betreuung von Opa, aber das nur nebenbei. Der Muttertag ist auch so ein Ding. Da wird Mami verwöhnt und ihre Leistung wird gewürdigt. Dass sie mehr davon hätte, wenn die Gören auch an anderen Tagen den Geschirrspüler ausräumen, steht auf einem anderen Blatt.
Apropos: Ein Kalenderblatt mit einem Möwentag habe ich bisher nicht gefunden. Dafür aber den Wenn-Haustiere-Daumen-hätten-Tag am 3.März. Zum Glück bin ich kein Haustier.
Euer Matti
(notiert von Katja Haescher)