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Glücklich durch den Winter

    „When I’m feeling blue …“ oder wenn ich mal traurig bin: Im Winter ist das gar nicht so selten. Der Mangel an Licht und das oft trübe norddeutsche Schietwetter schlagen vielen Menschen aufs Gemüt. Sie fühlen sich müde, antriebslos, traurig – typische Anzeichen für den Winterblues. Aber es gibt Hilfe – und zwar noch vor dem kalendarischen Frühlingsanfang in zwei Monaten. Fünf Tipps die helfen, den Winter zu genießen:

    Tipp 1: raus hier!
    Rein chemisch betrachtet entsteht Winterblues durch den Mangel an Licht. Tageslicht kurbelt im Körper der Serotonin-Produktion an. Das 5-Hydroxy-Tryptamin, kurz 5-HAT, beeinflusst unter anderem Stimmung, Antrieb und den Schlaf-Wach-Rhythmus. Der im Volksmund gebräuchliche Name Glückshormon kommt also nicht von ungefähr. Der moderne Mensch in seinem Tagesablauf allerdings ist im Winter chronisch unterbelichtet: Morgens geht es im Dunkeln ins Büro oder an die Werkbank, wo der Tag unter der Neonröhre seinen Lauf nimmt, bis es pünktlich zum Feierabend wieder dunkel ist.
    Da man ja nun den Winter schlechterdings im Solarium verbringen kann, hilft nur eins: raus! In der Mittagspause, an freien Tagen, bei jeder Gelegenheit. Denn das Licht für die Serotoninbildung wird über die Netzhaut des Auges aufgenommen. Und Tageslicht ist selbst bei prächtigster norddeutscher Trübnis drei- bis viermal so stark wie Kunstlicht. Das stoppt die Bildung des Schlafhormons Melatonin und liefert eine Extradosis frische Luft für die von trockener Heizungsluft gereizten Atemwege.

    Tipp 2: in Bewegung bleiben
    Der 17. Januar ist nicht ohne Grund der „Wirf deine Jahresvorsätze über Bord“-Tag. Das neue Jahr ist jetzt schon gut zwei Wochen alt. Zwei Wochen, in denen es immer irgendwie zu kalt, zu nass, zu windig und zu dunkel war, um das geplante ambitionierte Sportprogramm durchzuziehen. Da lohnt es sich in den restlichen 50 Wochen 2020 auch nicht mehr. Doch halt! Falscher Ansatz! Denn Sport macht glücklich und liefert eine Extraportion von Hormonen wie Endorphin, Serotonin und Dopamin – genau das Richtige gegen den Winter-Blues. Zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt, wer Sport mit Bewegung im Freien verbindet. Es muss ja nicht gleich ein Marathon sein – auch ein flotter Spaziergang wirkt Wunder. Außerdem bringt er uns den empfohlenen 10.000 Schritten am Tag näher – die meis­ten Deutschen schaffen nämlich gerade einmal die Hälfte. Wer mal nachschauen möchte: Viele Smartphones haben einen integrierten Schrittzähler.

    Tipp 3: Genießen
    Oft überbieten sich zu Beginn des Jahres die Diät­anbieter. Dabei entsteht Hüftspeck nicht zwischen Weihnachten und Neujahr, sondern zwischen Neujahr und Weihnachten. Ein guter Tipp, um schlank zu bleiben, ist selbst zu kochen. Das erfordert gesunde Zutaten und Zeit, und wer sich die nimmt, wird auch das Essen mit Muße genießen – beste Voraussetzung, schlank zu bleiben. Nicht ohne Grund sagt das Sprichwort: Ein guter Koch ist ein guter Arzt. Übrigens: Es gibt auch Lebensmittel, die Serotonin liefern – darunter Nüsse, Sojabohnen und Quinoa, Bananen und Avocados.

    Tipp 4: Zusammensein
    Einsamkeit macht krank – erst recht im Winter, wenn man die Nachbarn nicht einmal auf der Straße trifft. Wer keine große Familie hat, findet vielleicht in der Nachbarschaft, beim Skat, im Sportverein, Chor, dem Volkshochschulkurs oder im Ehrenamt soziale Kontakte. Ansonsten gilt: Den Tisch ausziehen und regelmäßig möglichst viele Menschen einladen oder zusammen etwas unternehmen. Vielleicht auch eine gute Gelegenheit, ein paar Witze zu erzählen, denn auch Lachen ist gesund und stoppt den Winter-Blues.

    Tipp 5: nett zu sich selbst sein
    Eine schöne Tasse Tee, ein gutes Buch, ein duftendes Schaumbad: Es gibt viele Möglichkeiten für Luxus-Einsprengsel in den Alltag. Das gilt auch für die eigene Wohnung: Auch ein neues buntes Sofakissen, eine kuschlige Decke oder ein farbiger Blumenstrauß können die Stimmung heben.

    Foto: © Lightfield Studios, Adobe Stock