Trotz der Pandemie geben die Mitarbeiter*innen des Mecklenburgischen Staatstheaters alles, um möglichst viel spielen zu können und ihrem treuen Publikum eine schöne Theatersaison zu ermöglichen.
Gleich drei neue Gesichter dürfen wir diese Spielzeit beim Jungen Staatstheater Parchim begrüßen: Arikia Orbán, Gesa Penthin und Eike Schwarting verstärken ab September das Ensemble der Schauspieler*innen. Dazu kommt ab Mitte Oktober der neue Theaterpädagoge Julian Fuhrmann. Und natürlich gibt es auch, wie jedes Jahr, neue junge Mitarbeiter*innen im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes und des Freiwilligen Sozialen Jahres.
Das Junge Staatstheater Parchim hat einen rasanten Start in die Spielzeit 2020/2021 hingelegt.
Mit Sternenstaub und viel Energie flog der Schauspieler Felix Caspar Krause durch die Galaxie mit seinem Solostück „Spaceman“! Der Astrophysiker Prof. Blastow kommt auch in die Schule! Mit Tafeln und Kreide vermittelt er Wissenswertes über den Weltraum und erzählt unterhaltsam und tiefsinnig die Geschichte von Bud, der ein Spaceman werden will, um nach Außerirdischen zu suchen.
Der turbulente Mix aus Wissenschaftsshow und Erzählstück ist im Theater ebenso ein Erlebnis wie auch mobil in der Schule. Dafür gab es donnernden Premieren-Schlussapplaus im fast ausverkauften Saal.
Die bereits bekannte und beliebte Darstellerin Coco Plümer präsentierte ihre Uraufführung von „Zwischen Gretchen und Corona“ im Großen Saal der Stadthalle Parchim: Kürzlich von ihrem Freund verlassen, versucht das junge Mädchen Ina mithilfe dreier klassischer Vorbilder (Ophelia, Penthesilea, Gretchen) die Oberfläche einer sie umgebenden konfektionierten Welt zu durchbrechen. Sie möchte ihr Standing und etwaige zukünftige Perspektiven für sich ergründen. Leichtfüßig gelingt es ihr, Brücken zwischen dem scheinbar Vergangenen und der Gegenwart zu schlagen und somit einen kritischen wie humorvollen Fokus auf unseren von Corona und Egoismen geprägten Zeitgeist zu richten.
Das Stück wurde eigens entwickelt, um als mobile Produktion unter Berücksichtigung aktuell geltender Vorschriften und Richtlinien auch unter eingeschränkten Bedingungen in Schulen aufgeführt werden zu können.
„Das Lied der Nibelungen“ steht in der Uraufführung von Marco Süß, für alle ab elf Jahren, seit Oktober auf dem Spielplan: Kriemhild ist sauer. Zuerst verliebt sie sich in Siegfried, der schier unverwundbar scheint. Dann schließen ihre Brüder eine Wette mit ihm ab, dass er es nicht schafft, Brunhild zu besiegen, und man weiß ja, wie Jungs auf sowas reagieren. Und dann hat dieser machtgeile Hagen nichts Besseres zu tun, als Brunhild auszunutzen, um an Siegfrieds Geheimnis zu kommen, um ihn ermorden zu können – aber nicht mit Kriemhild, Leute! Das Stück ist ebenfalls geeignet, auch mobil in der Schule gezeigt zu werden.
Wie jedes Jahr wird es natürlich auch die charmanten Adventsgeschichten geben, ein bunter vorweihnachtlicher Abend für Jung und Alt. Besonders ist dieses Jahr, dass die Produktion im Parchimer Kino aufgeführt wird, eine besondere, positive Art, mit den Beschränkungen umzugehen: „Der Wunschzettel oder – so war das nicht gemeint“.
Beim Chef gehen säckeweise Beschwerdebriefe ein. Dabei hatten die Weihnachts-Christa und Claas es nur gut gemeint, als sie im letzten Jahr schön verpacktes Lächeln, Komplimente und Umarmungen auf ihren Schlitten luden. Wie um Himmels Willen konnte der Wunsch nach mehr gemeinsam verbrachter Zeit so katastrophal entgleiten?
„Ein Märchen voll Zauber in Parchim“. so spricht Frank Voigtmann, Regisseur des Stücks „Vom Fischer und seiner Frau“, liebevoll über seine neueste Inszenierung am Jungen Staatstheater Parchim. Das Zielpublikum ist fünf Jahre jung und wird mit der fast originalgetreuen Fassung nach den Brüdern Grimm ab dem 1. November für knapp zwei Monate in die Märchenwelt abtauchen. Das Bühnenbild wird bis in die kleinen Teile klapp- und drehbar sein, ähnlich wie ein Kinder Pop-up-Buch. Am meisten kann man sich auf den Fisch freuen, denn der schillert und funkelt so glamourös vor sich her, dass man fast geblendet ist.
Premiere:
Sonntag, 1.11.2020, 16 Uhr,
Stadthalle Parchim, Großer Saal
Termine sind auf der Website des Mecklenburgischen Staatstheaters sowie im Monatsspielplan und auf den üblichen Flyern zu finden.