„Ich finde MV schön und kann mir gut vorstellen zu bleiben“
Sie haben das Logo für den Baltic Sea Business Day entworfen – was soll so ein Logo im Idealfall können?
Ein Logo sollte im Idealfall einen Wiedererkennungswert haben, Verbundenheit herstellen, die Kernaussagen eines Produkts oder einer Veranstaltung beinhalten. Ein gutes Logo ist niemals willkürlich, sondern das Ergebnis eines Denk- und Arbeitsprozesses, der individuellen Beschäftigung eines Designers mit dem Anliegen eines Auftraggebers.
Wie gehen Sie inhaltlich an ein solches Projekt heran?
Im konkreten Fall haben wir uns im Seminar Grafik Design – Konzept und Entwurf mit dem Anliegen mit dem Anliegen der Staatskanzlei beschäftigt, ein Logo für das Netzwerktreffen von Ostseeanrainern in Rostock zu beschäftigen. Ich habe mir also die Ostsee genau angeschaut und wo die einzelnen Länder liegen. Norwegen habe ich dann am Ende noch hineingemogelt, weil es zwar kein Ostseeanrainer ist, aber dennoch an der Veranstaltung teilnahm.
Was für ein Gefühl war es, das eigene Logo in der Rostocker Stadthalle überall zu sehen?
Ein total cooles. Die Logoentwicklung war ja schon ein Jahr her, das Projekt war in meinem Kopf bereits durch viele nachfolgende verdrängt worden. Das Logo nun in groß auf Flaggen und klein auf Namensschildern zu sehen und die Anerkennung, die es dafür gab, haben mich sehr gefreut.
Mit welchem Berufsziel haben Sie sich für das Designstudium in Wismar entschieden? Wie gefallen Ihnen Studiengang und Studienort?
Ich bin ausgebildete Fotografenmeisterin und habe, während ich das Handwerk lernte, festgestellt, wie viel es darüber hinaus zu lernen gibt – von Corporate Identity bis Marketing. Für Wismar habe ich mich entschieden, weil man hier nicht anonym studiert: Wir arbeiten eng mit den Professoren zusammen, können die verschiedensten Werkstätten nutzen und Theorie und Praxis verbinden. Von der Fotografie wollte ich ja nie weg, sondern einfach noch vieles darüber hinaus aufnehmen. Dafür bin ich von Hannover nach Wismar gezogen. Natürlich ist es auch reizend, am Meer zu wohnen und die Natur zu genießen. Ich finde MV wunderschön und kann mir gut vorstellen, hier später zu bleiben.
Gibt es ein Projekt, von dem Sie träumen?
Ein konkretes nicht, nein. Mein Ziel ist aber immer, in Kommunikation mit Menschen zu treten. Ich habe Lust, eigene Themen in große Veranstaltungen einzubringen. In der Ideenwerkstatt StartUp Yard der Hochschule moderiere ich z.B. den CouchTalk, das ist eine studentische Gesprächsrunde, zu der wir Selbstständige, Unternehmer und Lehrende aus Wismar und MV einladen. Solche Podiumsdiskussionensollen Spaß machen, aber auch Knoten im Kopf lösen. Wann habe ich sonst mal die Chance, jemanden zu befragen, der heute Chef von 30 Leuten ist? Überhaupt kann ich mir gut vorstellen, einmal mehrere Standbeine zu haben – wer ist heute noch das ganze Berufsleben an einer Stelle? Erstmal studiere ich aber noch ein bisschen, ich bin nämlich wirklich gern hier.
Interview: Katja Haescher