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„Botschafter des Naturschutzes“

Junior-Ranger im Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide lernen achtsamen Umgang mit der Natur

Kinder erforschen die Natur.
Die Schäferbuche von Dobbin ist Mecklenburgs stärkste Buche – hier gibt es für die Junior-Ranger viel zu entdecken.
Foto: Diederichs

Das bundesweite Junior-Ranger-Programm weckt und fördert schon bei Kindern das Interesse dafür, sich für die Bewahrung der Natur einzusetzen. Im Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide leitet Irena Zarffs mehrere Junior-Ranger-Gruppen. Die Mädchen und Jungen sind im Kindergarten- und Grundschulalter und lernen bei Ausflügen in die Natur, welche Spuren Wildtiere im Boden hinterlassen, was auf dem Speiseplan der Schnecke steht oder wie man ein Insektenhotel baut.
In der Krakower Regionalschule ist mehrmals monatlich Naturtag. Dann packt Irena Zarffs jeweils eine der siebenköpfigen Junior-Ranger-Gruppen in ihren Kleinbus und fährt mit ihnen in den Wald. Wobei der Wald natürlich kein reiz­armer Nutzwald mit Kiefern oder Fichten in Reih und Glied ist, sondern der Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide, ein magischer Ort voller Weite und Stille, aber auch voller Leben. „Wir lieben Tiere und sind gerne in der Natur unterwegs“, darin sind sich die meis­ten Kinder einig. Manche drücken sich konkreter aus: „Ich ­beobachte besonders gern Wasservögel und finde auch die Zeit spannend, zu der man besonders viele Amphibien sieht“, ruft einer der Jungen. Der Ausflug nach Ende des regulären Unterrichts heute steht allerdings vor allem im Zeichen der Pflanzen: „Wir fahren nach Dobbin und sammeln dort Eicheln und Kastanien. Dann machen wir noch einen Abstecher zur Schäferbuche“, kündigen zwei der Mädchen an. „Um diesen alten Baum nahe Dobbin sind kleine Sämlinge gesprossen. Die wollen wir ausgraben, in unseren Pflanzgarten einbuddeln, heranziehen und später wieder auspflanzen, damit sie als sogenannte junge Riesen das Erbe der Schäferbuche weitergeben“, erläutert Irena Zarffs.
Zurück in ihrem Büro fasst Irena Zarffs, die beim Landesamt für Umwelt, Natur und Geologie angestellt ist, zusammen, wie das bundesweite Junior-Ranger-Programm hier umgesetzt wird: Die Aktivitäten bestehen aus zwei Säulen – einerseits der Arbeit mit den Kindergruppen, andererseits dem Junior-Ranger-Zertifikat, das man vor Ort erwerben kann. „Wir möchten bei den Mädchen und Jungen das Interesse wecken und fördern, die Natur zu bewahren und achtsam mit den natürlichen Ressourcen umzugehen“, sagt sie. „Die Kinder wirken dann nämlich als Botschafter der Natur und tragen das, was sie erlebt haben, in ihren Familien- und Freundeskreis hinein.“

Beate Diederichs