Im Grenzhus in Schlagsdorf sind im Rahmen einer Sonderausstellung 18 Collagen zu Fluchtgeschichten an der innerdeutschen Grenze zu sehen, die sich zwischen 1973 bis 1989 ereigneten. Der Hamburger Künstler Erke Kurmies versucht damit, den Moment des Überwindens oder des Scheiterns an der letzten DDR-Sperre zu visualisieren. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich mit Fluchten aus der DDR und den sich daraus ergebenden dramatischen Situationen.
Die künstlerischen Arbeiten stehen in Wechselwirkung mit historischen Rekonstruktionen auf der Grundlage der Quellenüberlieferung. Besucher erfahren von berührenden Schicksalen – wie dem zweier Schüler aus dem Kinderheim Rehna, die 1976 bei einem Fluchtversuch festgenommen werden. Ein anderer Fall ist der eines 20-jährigen Grenzsoldaten, der bei seiner Flucht 1986 ebenfalls scheitert und zu einer hohen Haftstrafe verurteilt wird. So zeigen 18 Fälle, welche Beweggründe Menschen für ihre Flucht hatten, welche Gefahren sie dabei auf sich nahmen, wie sie sich über den Grenzzaun retten konnten oder an ihm scheiterten.
Die Ausstellung ist bis zum 30. April täglich von 10 bis 16.30 Uhr zu sehen. Parallel zeigt die Dauerausstellung verschiedene Themenräume, die unter anderem über den Alltag an der Grenze, die Machtsicherung und die Natur in diesem Bereich informieren.