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Der Anfang eines Imperiums

Stadtgeschichtliches Museum Wismar zeigt Ausstellung zur Kaufhausgeschichte am Beispiel Karstadt

„Karstadt und Wismar. Aus der Hansestadt in die Welt – Beständigkeit trotz stürmischer See.“ Das ist der Titel der aktuellen Sonderausstellung im stadtgeschichtlichen Museum Wismar und wie der lange Name vermuten lässt, steckt darin eine Menge. Die noch bis zum 20. August zu sehende Präsentation fußt auf der Privatsammlung von Holger-Philipp Bergt aus Bremen und widmet sich dem Unternehmer Rudolph Karstadt, der in Wismar sein erstes Warenhaus eröffnete.
Gezeigt werden Einblicke in die Zeiten des Ersten und Zweiten Weltkrieges, der DDR und der Nachwendezeit bis hin zur Gegenwart. 130 ausgewählte Exponate aus 22 Filialen in Deutschland geben einen Einblick in den stetigen Anpassungsprozess an die jeweiligen Bedürfnisse der Kunden und das geschäftliche Leben. Jeder Besucher wird neben dem Bekannten auch Überraschendes entdecken. Im 19. Jahrhundert teilten Warenhäuser mit Markthallen, Fabriken, Bahnhöfen und Weltausstellungen einen ähnlichen Architekturstil. Die Verwendung von Eisen und Glas, um der flexiblen Gestaltung der Lichtzufuhr und der Übersichtlichkeit gerecht zu werden, war neu und zeitgemäß. Gleichzeitig wurde das Warenhaus zu einem besonderen Bereich für Frauen. Es war öffentlich zugänglich und Frauen aus allen Schichten konnten sich frei darin bewegen. Sie spielten als Konsumentinnen eine entscheidende Rolle. Weil es viele Verkäuferinnen gab, wurden sie gleichzeitig auch als Erwerbstätige sichtbar.
Rudolph Karstadt selbst hatte 1881 mit dem väterlichen Erbe in Wismar ein Geschäft mit dem Schwerpunkt Textilien gegründet. Sechs Jahre später zog er nach Lübeck, wo er eine zweite Filiale eröffnete, weitere Standorte folgten. Zwischen 1906 und 1908 entstand in der Wismarer Krämerstraße ein modernes Kaufhaus, das Karstadt-Stammhaus.
Die Ausstellung ist im Juni dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr und im Juli und August täglich von 10 bis 18 Uhr zu sehen.

http://www.wismar.de