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Es ist wieder Zeit der Zecken

Das Krankheitsrisiko nach einem Zeckenstich ist gering, trotzdem vorsichtig sein

Zeckenpärchen auf einem Weidenröschenblatt: oben das männliche Tier, unten das weibliche Foto: Carola Vahldiek, Adobe Stock

Ixodes ricinus heißt der Plagegeist. Aber besser passt der deutsche Name Gemeiner Holzbock, weil der Krabbler so gemein und hinterhältig sein kann. Das Spinnentier ist die in Deutschland mit großem Abstand am häufigsten vorkommende Zecke. Meist ist ein Zeckenstich harmlos, manchmal werden aber auch fiese Krankeitserreger übertragen, die Borreliose oder FSME auslösen können.

Wie groß ist die Gefahr, nach einem Zeckenstich zu erkranken?

Laut Robert-Koch-Institut (RKI) infizieren sich etwa drei bis sechs Prozent der von einer Zecke Gestochenen mit dem Bakte­rium Borrelia burgdorferi. Nur ein kleiner Teil von ihnen erkrankt an der gefürchteten Lyme-Borreliose.
Das FSME-Virus ist in Deutschland fast nur im Süden verbreitet – vom östlichen Sachsen und dem südlichen Thüringen über ganz Bayern und Baden-Württemberg. Maximal fünf Prozent der Zecken in diesen Gebieten tragen das Virus in sich. Wer das Virus erwischt, kommt trotzdem in vielen Fällen um schwere Symptome der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) herum. Oft spürt man gar nichts von der Infektion.

Wie werde ich eine Zecke los?

Das Tier dicht an der Haut packen und senkrecht wegzupfen. Dabei den Körper des Holzbocks nicht quetschen. Wer keine filigrane Pinzette, Zecken­schlinge oder Ähnliches zur Hand hat, erledigt den Job mit den Fingernägeln. Mit einer Zeckenkarte wird aber eher geschoben als gezupft. Immer gilt: Wenn es zu schwer geht, leicht ruckeln oder hin und her drehen. Das entfernte Tier zerdrücken, aber nicht mit den blanken Fingern.
Falls Teile der Stechapparats stecken bleiben, ist das nicht so schlimm. Auch eine leichte Rötung um die Einstichstelle ist normal – wenn sie jedoch nach Verschwinden erneut auftaucht, unbedingt zum Arzt.

Wie schütze ich mich vor Zecken?

Die Viecher sitzen am liebsten auf Grashalmen und in niedrigem Gesträuch, wo sie sich abstreifen lassen. Wer sich davon fernhält, ist schon mal ziemlich sicher. Stiefel und lange Hosen helfen auch. Zecken stechen nicht gleich, sondern suchen sich – manchmal stundenlang – einen geschützten Platz, zum Beispiel Haaransatz, Ohren, Kniekehle, Ellenbogen und Genitalbereich. Diese Stellen zu Hause gründlich absuchen (lassen).

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