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Aus der Welt der Literatur

Ausstellung in Grevesmühlen legt regionalen Fokus – besonders auf Fallada

Schauspieler Jo van Nelsen hat Passagen
aus dem Roman „Kleiner Man,
was nun?“ in einer Lesung festgehalten.
Foto: Katrin Schander

Die Vielfalt der deutschen Literaturlandschaft ist Thema einer Ausstellung, die bis zum 10. Juni im Städtischen Museum in Grevesmühlen zu sehen ist. Unter dem Titel „Was bleibet aber… Literatur im Land“ hat die Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten (ALG) die Wanderaustellung konzipiert. Die ALG ist als Dachverband von mehr als 260 literarischen Gesellschaften und Literaturmuseen seit über 30 Jahren tätig. Deutschland als „Land der Dichter und Denker“ blickt auf eine lange und facettenreiche literarische Tradition
zurück. Die Wanderausstellung versammelt Schriftsteller, die nicht nur ihre Region prägten, sondern weit über die Landesgrenzen hinaus strahlen. Auf 20 Tafeln erhalten Besucher Einblicke in die Diversität des literarischen Deutschlands. Sie finden Gedanken über Themen wie Freiheit, Widerstand, Exil und Bündnisse und entdecken Lebenswelten ausgewählter Autoren – individuell fürjedes Bundesland ausgewählt auch solcher Schriftsteller, die zu der Region einen Bezug haben. In MV sind es Fritz Reuter, Ernst Barlach und Wolfgang Koeppen, Uwe Johnson, Hans Fallada und Brigitte Reimann. Ein besonderes Augenmerk wird in Grevesmühlen auf Fallada gerichtet: mit einer Online-Lesung des Schauspielers Jo van Nelsen zu Falladas Roman „Kleiner Mann, was nun?“. Die Liebesgeschichte zwischen Johannes Pinneberg und seinem „Lämmchen“, die sich gegen Arbeitslosigkeit und Weltwirtschaftskrise behaupten, rührt auch heute noch durch ihre präzisen Beobachtungen des Alltags und ihre trockene Komik. Kaum ein anderes Buch vermittelt so spielerisch die Tragik des Einzelnen in den Wirren einer politisch wie wirtschaftlich unübersichtlichen Zeit. Van Nelsen präsentiert in der einstündigen Grammophon- Lesung die schönsten Passagen der Urfassung, garniert mit Musik der Zwanziger und Dreißiger Jahre. Geöffnet ist das Museum am Kirchplatz 5 Dienstag bis Donnerstag von 10 bis 12 und 13 bis 17 Uhr und am Freitag und Sonnabend von 10 bis 14 Uhr.
www.grevesmuehlen.de