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Die Gallenblase: Ist sie wichtig oder kann sie weg?

Von der Operation bis zur medikamentösen Behandlung gibt es verschiedene Therapien

Im Krankenhaus am Crivitzer See werden Erkrankungen der Gallenblase behandelt. Fotos: Ecki Raff

Die Gallenblase liegt im rechten Oberbauch unterhalb der Leber. Ihre Form wird als länglich und sackartig beschrieben. Ihre Aufgabe ist es, die gebildete Gallenflüssigkeit der Leber zu speichern. 30 bis 50 Kubikzentimeter Flüssigkeit kann das Hohlorgan dabei aufnehmen. Durch fettreiche Nahrung wird im Dünndarm die Bildung des Hormons Cholezytokinin angeregt. Es bewirkt die Kontraktion der Gallenblase – die Gallenflüssigkeit wird dabei durch den großen Gallengang gepresst. Um die Mündung von Gallengang zu Zwölffingerdarm befinden sich wichtige Muskeln, die sich zeitgleich entspannen und wiederum ermöglichen, dass die Gallenflüssigkeit in den Darm fließt.
Es ist ein perfektes System, doch Störungen sind möglich – zum Beispiel durch Gallensteine, die sich innerhalb der Gallenblase und im Gallengang bilden können. Begünstigende Faktoren können Übergewicht, Schwangerschaft und eine familiäre Veranlagung sein. Frauen und hellhaarige Menschen sind häufiger betroffen.

Oft ohne Beschwerden

Dr. Obada Albakkour ist Sektionsleiter in der Klinik für Allgemein- und Visceralchirurgie.

Meistens verursachen Gallensteine keine Beschwerden – je nach Größe und Lage können aber auch kolikarte Oberbauchschmerzen auftreten. Auch eine Entzündung der Gallenblase (Cholezytitis), ein Gallenstau mit Entzündung des Gallengangs (Cholangitis), Gelbsucht (Ikterus) und/oder die Entzündung weiterer Organe sind möglich. So kann daraus zum Beispiel eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse, eine akute Pankreatitis, resultieren. Möglich ist zudem eine Verletzung der Gallenblasenwand mit Austritt von Gallenflüssigkeit in den Bauchraum, was die Gefahr einer Bauchfellentzündung birgt. Dazu kommt ein erhöhtes Krebsrisiko in Bezug auf die Gallenblase und den Gallenblasengang.

Mögliche Therapien bei diesen Problemen sind eine Operation und eine medikamentöse Behandlung. Bei der Operation wird in Vollnarkose und minimalinvasiv die Gallenblase entfernt. Danach bleiben Patienten in der Regel zwei bis drei Tage im Krankenhaus. Nach einer Gallenblasenentfernung – einer so genannten Cholezystektomie – erweitert sich das Gallengangssystem in der Regel automatisch von fünf auf zehn Millimeter und speichert künftig die Gallenblasenflüssigkeit. Patienten merken also keinen Unterschied. Wichtig: Nach der Operation sollten sie mindestens vier Wochen lang nicht schwer tragen.
Bei der schmerztherapeutischen Behandlung wiederum kommen oft nicht steriodiale Antirheumatika, wie z.B. Ibuprofen, zum Einsatz. Antibiotika helfen, um schweren Verläufen entgegenzusteuern, wirken krampflösend und entzündungshemmend.

Um zu diagnostizieren, ob es sich tatsächlich um Probleme der Gallenblase handelt, gibt es unterschiedliche diagnostische Verfahren – z.B. die Überprüfung des Murphy-Zeichens: Wenn Druck auf die entzündete Gallenblase einen Schmerz im rechten Oberbauch auslöst, deutet das auf eine akute Gallenblasenentzündung hin. Auch eine Ultraschalluntersuchung kann bei der Diagnosefindung helfen. Im Labor lassen sich Entzündungswerte bestimmen, so dass auch hier Aufschluss über eine akute Erkrankung gewonnen werden kann.

Patienten mit unklaren Beschwerden können sich auch an die chirurgische Sprechstunde im Krankenhaus Crivitz wenden, die montags und donnerstags von 13 Uhr bis 14.30 Uhr besetzt ist. Eine Terminvereinbarung ist unter der Nummer 03863-520153 möglich, eine Überweisung und die Krankenkassenkarte müssen zum Termin mitgebracht werden.

http://www.krankenhaus-am-crivitzer-see.de

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