Saniertes Gebäude der IGS „Johann Wolfgang von Goethe“ in Wismar offiziell übergeben
Es sind nicht nur „Leichen im Keller“, die diese Schule zu etwas Besonderem machen: Nach fünf Jahren Bauzeit ist in Wismar offiziell das sanierte Gebäude der Integrierten Gesamtschule „Johann Wolfgang von Goethe“ eröffnet worden. Parallel zum Festakt gab es für Kreistagsmitglieder die Gelegenheit, das historische Gemäuer in seiner jetzigen Nutzung anzuschauen.
Das Gebäude der einstigen Knabenbürgerschule steht auf geschichtsträchtigem Grund. Hier befand sich ein im 13. Jahrhundert gegründetes Dominikanerkloster, das „Schwarze Kloster“, wie es nach den Kutten der Mönche genannt wurde. In Folge der Reformation wurde das Kloster in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts aufgelöst; die Klosterkirche Ende des 19. Jahrhunderts abgerissen. Lediglich deren Chor blieb erhalten und wurde Aula und Turnhalle der Knabenbürgerschule. Daher auch die „Leichen im Keller“ – beerdigten die Mönche doch unter dem Boden des Chors ihre Toten. Schulleiterin Anka-Sybille Obermeier nannte diese und andere Fakten zur Geschichte des Gebäudes. 20 Millionen Euro hat der Landkreis Nordwestmecklenburg als Schulträger in die Sanierung investiert. Landrat Tino Schomann, der selbst einmal Schüler der IGS war, lobte wie Kreistagspräsident Thomas Grote die Leistung der Lehrer angesichts der Provisorien während der fünf Jahre dauernden Sanierung. Auch hier konnte die Direktorin auf die Geschichte verweisen: Nach der Zeit als Kloster sei das Gebäude als Armen- und Waisenhaus genutzt wurden, dann bezogen die ersten Schüler hier Klassenzimmer. Auffallend sei, dass sämtliche Arbeiten an den Gebäuden immer fünf Jahre gedauert hätten. Die neueste Sanierungsmaßnahme liege bei dieser Historie also im Schnitt.
In der Integrierten Gesamtschule lernen rund 500 Schüler, die hier von der Berufsreife über die
Mittlere Reife bis zur Allgemeinen Hochschulreife verschiedene Abschlüsse erwerben können.
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