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Erinnern und Nachdenken

Hagenower Schüler reinigen Stolpersteine in der Stadt

In Hagenow erinnern wie in vielen Orten Stolpersteine an während des Nationalsozialismus verschleppte und ermordete jüdische Nachbarn. Den Gedenktag an die Opfer des Holocaust am 27. Januar nahm das Team des Hagenower Museums in diesem Jahr zum Anlass, um gemeinsam mit Schülern die kleinen Messingwürfel in der
Stadt zu reinigen. Dabei erzählte Museumsleiter Henry Gawlick den Kindern vom Schicksal der Familien Meinungen und Sommerfeld, Davidssohn und Meyerheim, deren Namen auf den Steinen zu lesen sind.

Auch im Hagenower Museum erhalten Besucher viele Informationen zum jüdischen Leben in der Stadt und im westlichen Mecklenburg. Die Dauerausstellung in der Alten Synagoge ist dienstags und donnerstags (9 bis 12 und 14 bis 17 Uhr, Sonntag 14 bis 17 Uhr) geöffnet.

Kinder reinigen Stolpersteine in Hagenow.
Foto: Thomas Kühn

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Synagoge war 1828 errichtet worden; 1938 wurde die Inneneinrichtung während der Pogromnacht zerstört. Seit 2001 gehört die Synagoge wie weitere Bauten der einstigen jüdischen Gemeinde zum Museum der Stadt – als beeindruckendes Denkmal jüdischen Lebens. Das Wort „Denkmal“ – für Museumsleiter Henry Gawlick kann es auch als Aufforderung zum Erinnern und Nachdenken verstanden werden. Deshalb sind ihm neben der großen zentralen Gedenkveranstaltung am Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau durch die
Rote Armee auch kleine, stille Gesten wichtig. Die Mitarbeiter des Museums freuten sich deshalb besonders über das freiwillige Engagement der Hagenower Schüler. Nachdem die Stolpersteine in der Langen Straße, der Parkstraße und der Bahnhofsstraße ihren ursprünglichen Glanz wiedererhalten hatten, entzündeten die Kinder eine Kerze und legten neben einer weißen Rose auch einen kleinen Stein nieder. Dieser eigentlich auf jüdischen Friedhöfen übliche Brauch soll zeigen, dass die Verstorbenen nicht vergessen sind.
www.museum-hagenow.de