Im November jährte sich das Barber-Lyaschenko-Abkommen zum 75. Mal. Dieser Vertrag, geschlossen zwischen Russen und Briten, regelte einen Gebietsaustausch entlang der Grenzlinie zwischen sowjetischer und britischer Besatzungszone.
Die TV-Film-Nord GmbH aus Klein Salitz hat mit Unterstützung des Landkreises dazu eine Filmreihe produziert. Das Projekt ist mehr als eine Erinnerung: Es ist auch eine Dokumentation des Zusammenlebens. Deshalb war Autor Ulrich Koglin die Einbeziehung der jüngeren Generation bei der Erforschung der Auswirkungen des Gebietsaustausches für die Entwicklung der Region sehr wichtig. Schüler der Gymnasien in Gadebusch und Zarrentin beteiligten sich an der Recherche und führten Interviews.
Betroffen waren drei Austauschgebiete: Das Gebiet X umfasste die Gemeinden Römnitz, Bäk, Mechow und Ziethen. Dieses Gebiet übergaben die Sowjets an die Briten. Die Gebiete A und B östlich vom Schaalsee mit den Gemeinden Dechow, Thurow und Lassahn wechselten von der britischen zur sowjetischen Besatzungszone.
Die britische Besatzungsmacht bot den Einwohnern in den Gebieten A und B an, in die britische Besatzungszone zu wechseln. Wer zurückbleiben wollte, musste jedoch Vieh, Getreide und landwirtschaftliche Geräte abgeben. Letztlich verließen über 80 Prozent aller Einwohner ihre Dörfer. Anders im Gebiet X. Nahezu alle Einwohner blieben und waren auch erleichtert über den Abzug der sowjetischen Besatzung.