Vergabe für Erkundung von Altmunition startet
Bis zu 1,6 Millionen Tonnen konventionelle Munition lagern in deutschen Gewässern der Nordund Ostsee. Von den verrostenden Kampfmitteln geht eine erhebliche Gefahr für Umwelt, Gesundheit und Sicherheit aus. Die verstreute
Munition ist ein Risiko auch für die Schifffahrt, die Fischerei und den Tourismus.
Im Koalitionsvertrag hat die Bundesregierung vereinbart, für die Bergung und Vernichtung von Altmunition in Nord- und Ostsee ein Sofortprogramm aufzulegen. Ziel ist der schnellstmögliche Start von Pilotprojekten zur Bergung. Dafür stehen 100 Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt bis 2025 zur Verfügung. Aktuell sollen nun durch das Bundesumweltministerium (BMUV) Erkundungs- und Bergungsleistungen in mehreren Gebieten in der Lübecker/Mecklenburger Bucht (vor Haffkrug, Pelzerhaken und Boltenhagen) vergeben werden.
Die Standorte sind nach wissenschaftlichen Kriterien ausgewählt: Über viele Jahre wurden die munitionsbelasteten
Gebiete in der deutschen Ostsee intensiv untersucht und kartiert. Im Ergebnis gingen die Munitionsversenkungsgebiete in der Lübecker und in der Mecklenburger Bucht als die am besten
geeigneten Gebiete für die Pilotierung hervor.
Die jetzt auszuschreibenden Erkundungs- und Bergungsleistungen dienen vornehmlich dem Erkenntnisgewinn
über den Zustand geborgener Kampfmittel und der Ermittlung von Kennzahlen zur Bergung in Munitionsversenkungsgebieten, die in die weitere Entwicklung einer mobilen, schwimmenden Entsorgungsanlage
einfließe sollen.