Ein pulsierender Ort mit Konzerten, Theater und Kino, Lesungen und Diskussionen: Das ist die Vision für das Kulturhaus Mestlin. Auf dem Weg dorthin ist jetzt ein weiterer wichtiger Schritt getan: Die Kulturstiftung des Bundes hat 1,25 Millionen Euro im Rahmen des TRAFO-Programms zugesagt. Dieses Programm soll helfen, das Kulturangebot in ländlich geprägten Regionen weiterzuentwickeln. Im Ergebnis der zweiten Förderrunde erhalten sieben Projekte bundesweit einen finanziellen Abschub, darunter zwei in Mecklenburg-Vorpommern. Projektträger für das Vorhaben in Mestlin ist der Landkreis Ludwigslust-Parchim.
Landrat Stefan Sternberg freut sich über die erfolgreiche Bewerbung –und sieht darin einen Gewinn für die Weiterentwicklung der Kulturlandschaft und ein Plus an Lebensqualität. Mestlin und das Kulturhaus könnten nun zu einem sozio-kulturellen Zentrum für die Region umgestaltet werden. Sowohl aus Goldberg und Crivitz als auch aus dem Parchimer Umland ist der Ort gut zu erreichen.
Ab diesem Jahr bis 2023 wird Fördergeld in das Projekt Kulturhaus Mestlin fließen. Ideen gibt es schon viele: Kreisvolkshochschule und Kreismusikschule werden sich mit Bildungsangeboten in der Region engagieren. Formate wie „Mestlin rockt“ könnten erweitert, Workshops für Laientheater etabliert werden. Digital-Lotsen werden ebenso den Weg nach Mestlin finden. Auch Erlebniswanderungen unter Einbeziehung der Naturparks werden als Angebot geschaffen. Nicht zuletzt wird es in dem Projekt auch darum gehen, sich intensiv mit der (E-)Mobilität im ländlichen Raum zu befassen.
Das Kulturhaus Mestlin wurde zwischen 1954 und 1957 als Zentrum des sozialistischen Musterdorfs errichtet, zu dem Mestlin nach Willen der DDR-Oberen heranwachsen sollte. Die Unterhaltung des Gebäudes ist heute für die Gemeinde eine immense Herausforderung. Mit der Förderung durch den Bund können nun neue Möglichkeiten der Nutzung etabliert und solche, die bereits 2019 erfolgreiche erprobt wurden, weiterentwickelt werden.
Verschiedene Ausstellungsformate, Konzerte und der Kunsthandwerkermarkt „hinterland“ sorgten schon in den vergangenen Jahren für großes Interesse an diesem Veranstaltungsort.
Foto: Das Kulturhaus entstand in den 1950er-Jahren. © Rainer Cordes