Erfreuliche Nachrichten aus Berlin: Bei der Entscheidung über das Denkmalpflegeprogramm „National wertvolle Kulturdenkmäler“ 2020 konnte das Schloss Gadebusch berücksichtigt werden. Das teilte Bundestagsmitglied Dietrich Monstadt mit: „Ich begrüße es sehr, dass mit der Förderung von bis zu 200.000 Euro ein Beitrag zum langfristigen Erhalt dieses national bedeutenden Baudenkmals in Mecklenburg-Vorpommern geleistet wird“, sagte Monstadt.
Das Schloss befindet sich seit 2017 wieder im Besitz der Stadt Gadebusch. Geplant ist, hier eine Kultur- und Bildungsstätte zu entwickeln. Wie könnte diese im Detail aussehen? Diese Frage hat die Stadt Gadebusch nun auch den Einwohnern gestellt: In einer Online-Umfrage hatten alle Gadebuscher die Gelegenheit, Impulse und Ideen zum Entwicklungsprozess beizusteuern. Die bereits bestehenden Planungen sehen neben einem öffentlichen Kultur- und Vereinszentrum im Schloss die Einrichtung einer Akademie für die musisch-kulturelle Bildung vor. Die Nutzung des Schlosshofes für Konzerte, Feste und Märkte ist darüber hinaus Teil des Konzepts, das die Stadt in Kooperation mit der kultursegel gGmbH, dem Förderverein Renaissanceschloss und dem Gadebuscher Museumsverein entwickelt.
Neben der Gadebuscher Kirche ist das Schloss eine bedeutende Sehenswürdigkeit der Stadt. Eine Besonderheit sind die Reliefplatten aus Terrakotta, typisch für den regionalen Johann-Albrecht-Stil, wie er auch vom Fürstenhof in Wismar und Teilen des Schweriner Schlosses bekannt ist. Noch heute sind viele diese Terrakotten Originale von 1556.
Das Schloss entstand im 16. Jahrhundert unter Herzog Christoph zu Mecklenburg, Administrator des Bistums Ratzeburg und Bruder des regierenden Johann Albrecht. Mit dem Bündnis des preußischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm und Dänenkönig Christian V. im Schonischen Krieg 1675 wurde es auch zum Ort großer Geschichte.
Dass nun die Geschichte des Gebäudes selbst fortgeschrieben werden kann, wird auch die Förderung aus dem Denkmalpflegeprogramm unterstützen. Zwischen 1950 und 2020 konnten mit Mitteln aus diesem Programm mehr als 700 Kulturdenkmäler mit rund 387 Millionen Euro erhalten und restauriert werden.