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Geschenk für Hochschule

Das Müther-Archiv der Hochschule Wismar hat eine Schenkung von sieben Handzeichnungen des renommierten Architekten Sergei Tchoban (geboren 1962) in seinen Bestand aufgenommen. Darunter sind vier Ansichten des historischen Stadtbildes von Havelberg in Sachsen-Anhalt in Kohle und Aquarellfarbe, eine Ansicht der Isaakskathedrale in Sankt Petersburg in Rötel, Sepia und schwarzer Kreide sowie zwei Aquarelle der Ausstellung der Errungenschaften der Volkswirtschaft in Moskau.

Die Arbeiten werden nun neben der Sammlung zu dem Ingenieur Ulrich Müther (1934-2007), welcher als Repräsentant der architektonischen Moderne gilt, als historisch und kulturell wertvolle Überlieferungen der Architekturgeschichte bewahrt.

Jan Oestreich präsentiert hier die sieben Handzeichnungen Sergei Tchobans. Foto: Hochschule Wismar/Müther-Archiv

Tchoban studierte im Repin-Institut Moskau Architektur und zog 1991 nach Deutschland. Allein in Berlin gehören unter anderem das Cubix am Alexanderplatz, das CityQuatier DomAquarée, das Einkaufszentrum Mall of Berlin sowie das Museum für Architekturzeichnung zu seinen Entwürfen. Auch wenn der Architektenalltag immer mehr von digitaler Technik bestimmt wird, stellt Tchoban mit seinen Arbeiten die Frage, welche Rolle das Zeichnen in der modernen Architektur spielt. Erst im Frühjahr 2020 wurden die Architekturzeichnungen aus seiner Hand unter dem Titel „A drawn City“ in einer Einzelausstellung in der Architekturgalerie (La Galerie d’Architecture) in Paris gezeigt.

Der Bestand des Müther-Archivs kann nach vorheriger Terminvereinbarung eingesehen werden. Seit 2006 bewahrt die Hochschule Wismar den umfangreichen und baugeschichtlich bedeutenden Nachlass des Bauingenieurs Ulrich Müther auf. Planungen für ein Baukunstarchiv MV mit Fokus auf his­torisch bedeutsamen Zeugnissen aus der Architekturgeschichte sind seit 2019 im Gespräch. Dazu könnte die Schenkung von Tchobans Zeichnungen einen Beitrag leisten.