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Kaffemühlen in jeder Ecke

Imposante Kaffeemühlensammlung im Kreis Agrarmuseum in Dorf Mecklenburg

Karsten und Detgard Schmidt – Kaffeemühlensammler mit Leib und Seele
Foto: Laura Prüstel

Die neue Sonderausstellung im Kreisagrarmuseum zeigt bis zum Jahresende die Kaffeemühlensammlung von Karsten und Detgard Schmidt aus Schleswig-Holstein. Ihre Sammelleidenschaft begann ganz unverfänglich im Jahre 1981 mit einer ausrangierten Kaffeemühle, die auf dem Küchenschrank ihres damaligen Hauses in Wismar landete. Freunde und Bekannte, die zu Besuch kamen, erfreuten sich an dem antiken Stück und stellten infolge weitere Mühlen dazu, für die sie keine Verwendung mehr hatten. Was rein zufällig begann, entwickelte sich zu einer
wahren Passion. Heute zählt die stolze Sammlung, die mittlerweile das ganze Haus in Beschlag nimmt, 2024 Mühlen.

Um einen Überblick über 300 Jahre Kaffeemühlengeschichte zu geben, haben die Sammler 130 Modelle verschiedenster Ausführungen und Materialien ausgewählt. U.a. gibt es einige Raritäten zu bestaunen,
von Kinderkaffeemühlen über reich verzierte Hochzeitsmühlen bis hin zu ausgeklügelten Modellen wie
der Kaffeemühle „Mühelos“. Ergänzt wird die Ausstellung durch Fotografien der Produktionsanlagen der Leinbrock Werke, des größten Kaffeemühlenherstellers der DDR in Bad Gottleuba, die eindrücklich ein Stück Industriegeschichte dokumentieren. Der technikbegeisterte Schmidt hat sich ein fundiertes Wissen über die Mühlen
angeeignet und weiß vom Kaffeeschnüfflerbis zum Katzenkaffee auch einige Kuriositäten rund um das Thema zu berichten. „Es zieht einen in die Tiefe“, gesteht der einstige Seemann, für den das Sammeln
ein Stück Nostalgie und Kindheitserinnerung ist. So hat er noch die Szene vor Augen, wie er als
kleiner Junge in der Küche seiner Mutter den Kaffee mahlen durfte – ein Bild, das ihm ein Gefühl von
Ruhe und Geborgenheit vermittelt.

Der werdende Urgroßvater beteuert: „Sich für die kleinen Dinge, wie einer Tasse frisch aufgebrühten Kaffee Zeit zu nehmen, ist etwas Wunderbares, das man ganz bewusst genießen sollte, gerade in unserer heutigen, schnelllebigen Zeit.“ Die Schmidts wollen zum Erhalt des Kulturguts beitragen und suchen gegenwärtig nach einem Museum, das ihre historische Sammlung übernimmt.
www.kreisagrarmuseum.de