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Medien werden zuckerfrei

Werbung für ungesunde Lebensmittel beeinflusst Kinder / Neues Gesetz soll Schutz bieten

Kind isst Marshmellows
Um Kinder zu schützen, soll in Medien für die Kleinsten nicht mehr für ungesunde Lebensmittel geworben werden. Foto: AdobeStock, Елена Гурова

Wer kennt es nicht? Man sitzt gemütlich auf dem Sofa und der Fernseher läuft. Im nächsten Werbeblock flimmern die Bilder der Lieblingsschokolade über den Bildschirm und schon ist der Gang zur Schublade mit den Süßigkeiten gar nicht mehr weit. Kinder sind für solche Werbemaßnahmen noch weitaus empfänglicher als Erwachsene.
Für die an Kinder gerichtete Lebensmittelwerbung, in der häufig Produkte mit zu viel Zucker, Fett oder Salz angepriesen werden, wurde nun ein Gesetzesentwurf mit einschränkenden Regelungen vorgestellt. Als Kinder werden dabei alle Personen unter 14 Jahren definiert. Welche Lebensmittel zu viel Fett, Salz oder Zucker enthalten, soll anhand des Nährwertprofilmodells der WHO festgemacht werden. Das Bewerben ungesunder Lebensmittel soll in allen für Kinder relevanten Medien verboten werden. Auch die Außenwerbung soll nicht mehr zulässig sein. Zudem entscheiden Zeitpunkt, Ort und Kontext der Werbemaßnahme, ob sie zulässig ist oder nicht. Im Zeitraum zwischen 6 und 23 Uhr besteht die Möglichkeit, dass Kinder Werbemaßnahmen in Hörfunk und Fernsehen wahrnehmen, weshalb hier ein Schutzraum für Kinder entstehen soll. Auch in Kombination mit anderen, für Kinder ansprechenenden Inhalten soll nicht mehr für Lebensmittel mit hohem Fett-, Zucker- oder Salzgehalt geworben werden dürfen. Bei der Außenwerbung wäre es zudem nicht mehr zulässig in einem Umkreis von weniger als 100 Metern von Einrichtungen für Kinder, wie Schulen und Kindergärten, Werbemaßnahmen zu ungesunden Lebensmitteln zu platzieren.
Das Ernährungsverhalten eines Menschen wird vor allem im Kindesalter geprägt. Aufgrund der Allgegenwärtigkeit von Werbung, haben Eltern kaum Möglichkeiten, ihre Kinder davor zu schützen. Rund 92 Prozent der Lebensmittelwerbung, die Kinder aktuell in Fernsehen und Internet wahrnehmen, fallen in den Bereich von ungesunden Nahrungsmitteln wie Fast Food und Süßigkeiten. Eine große Rolle bei der Vermarktung spielt auch die Werbung durch Influencer, welche ihre Inhalte mit der Durchsetzung der neuen Regelungen ebenfalls entsprechend anpassen müssten.

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