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Unken ziehen um

Geschützte Rotbauchunken in Dömitzer Festungsgraben angesiedelt

Daniela Bauer und Mathias Hippke
entlassen die Unken in Freiheit. Foto: D. Foitlänger

Im Rahmen eines Projekts des Biosphärenreservatsamtes Schalsee-Elbe sollen gefährdete Rotbauchunken einen weiteren Lebensraum erhalten. Fast 1.000 der geschützten Froschlurche aus der Niedersächsischen Elbtalaue sind jetzt in den Dömitzer Festungsgraben umgesiedelt worden. Dabei wurde l.nderübergreifend zusammengearbeitet, um die Tiere 1,5 Kilometer weit entfernt auszusetzen. Da die Unken europaweit durch die sogenannte Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie unter strengem Schutz stehen, besteht die Verpflichtung, Maßnahmen zum Erhalt dieser besonderen Amphibienart zu ergreifen.

Als im Jahr 2022 im Dömitzer Festungsgraben kein Laich gefunden werden konnte, war davon auszugehen, dass dort nur wenige Tiere leben. Florian Bibelriether, der von der Firma Amphi Consult das Projekt fachlich begleitet, empfahl Kontakt mit der gegenüberliegenden Elbe-Seite, der Biosphärenreservatsverwaltung Niedersächsische Elbtalaue, aufzunehmen, um Laich zu entnehmen und die jungen Unken in den Festungsgraben zu bringen. Das soll künstlich eine Verbreitung der Tiere über die Elbe hinweg ermöglichen.

Die Unken werden zuvor in Aufzuchtstationen bis zum Erreichen der Metamorphose gehalten. Der große Vorteil dabei ist, dass die Verlustrate mit 5 bis 20 Prozent wesentlich geringer ausfällt als in der freien Natur (80 bis 100 Prozent). Nach der Metamorphose werden die Jungunken in die Freiheit in den Festungsgraben entlassen, wo sie unter der Vegetation genug Schatten, Schutz und Nahrung finden. Da die Tiere Distanzen von max. 500 Meter zurücklegen, müssen die Lebensräume der Rotbauchunke möglichst engmaschig miteinander verbunden sein. Das Projekt unterstützt die Unken zusätzlich, indem Kleingewässer geschaffen werden, die isolierte Populationen miteinander verbinden.

www.elbetal-mv.de