Der Schankraum aus dem Hotel „Stadt Hamburg“ in Wittenburg. Eine Schuhmacherwerkstatt. Die umfangreiche Waldglas-Sammlung. Sie gehören zu den Exponaten, die im zweiten Teil der überarbeiteten Dauerausstellung des Museums für Alltagskultur der Griesen Gegend in Hagenow zu sehen sind.
Seit Ende Juni steht dieser Bereich allen Neugierigen offen – und die Museumsmitarbeiter hoffen, dass viele Besucher hier zu einer Entdeckungsreise starten. Bereits im vergangenen Jahr war ein erster Abschnitt der Dauerausstellung neu gestaltet worden – von der Steinzeit über die „Hagenower Fürstengräber“ bis in die Zeit um 1800. Ein dritter Abschnitt wird folgen.
Doch nun geht es erst einmal um Nummer 2: In Hagenow darf die Werkstatt eines Schuhmachers aus dem frühen 20. Jahrhundert nicht fehlen, denn dieser Beruf war neben der Landwirtschaft über lange Zeit ein wichtiger Erwerbszweig der Stadtbevölkerung. Den größten Raum nimmt die umfangreiche Waldglas-Sammlung des Museums ein: Bräunlich, gelb, blau, weiß und in unzähligen Grüntönen leuchten mehr als 130 Glasgefäße in einer speziell für das Museum angefertigten Vitrine.
Über die Geschichte der Glashütten vom 16. bis ins 19. Jahrhundert, die in Mecklenburg aus Sand und Asche funkelndes Glas herstellten, gibt es hier viel zu erfahren. Auch in diesen Räumen erläutern moderne Computerterminals einzelne Werkzeuge und andere Exponate; darüber hinaus veranschaulichen eigens für das Museum produzierte Filme das handwerkliche Geschick der Schuhmacher und Glasmacher.
Die Maschinenfabrik Fischer & Havemann aus den 1920er Jahren, die Dampfmaschine von 1902, eine Ausstellung der Arbeitsgruppe Eisenbahngeschichte sowie die Angestelltenwohnung im Haus des Ratsdieners Rick mit ihrer Einrichtung aus der Zeit um 1930 sind weiterhin zu besichtigen. Zusammen mit den neuen Ausstellungsräumen ergibt sich ein facettenreiches Bild des alltäglichen Lebens der letzten Jahrhunderte und bietet spannende Einblicke in das vergangene Leben in der Stadt und auf dem Land.
Ein wichtiger Fakt: Aufgrund von COVID-19 gelten im Museum besondere Hygiene- und Abstandsregeln sowie eine Beschränkung der maximalen Besucheranzahl in den Ausstellungsräumen.