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Weiter Am Leben Teilhaben

Kommunen und Kultureinrichtungen widmen sich den Bedürfnissen von Menschen mit Demenz

Mehr als 1,8 Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer Demenzerkrankung. Nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für Angehörige ergeben sich daraus viele Herausforderungen. Wer kann helfen, welche Angebote gibt es? Und wie gelingt trotz der Einschränkungen ein Leben in Würde?

Demenz
Alte Familienfotos können dabei helfen, in guten Erinnerungen zu schwelgen.
Foto: Photographee.eu · Adobe Stock

Diese Fragen betreffen die ganze Gesellschaft. Inzwischen haben sich auch Kommunen und Kultur­einrichtungen des Themas angenommen. In Parchim läuft seit Anfang September ein Aktionsmonat mit dem Ziel, ein demenzsensibles Umfeld zu fördern und Ängste und Vorurteile abzubauen. Höhepunkt ist am 13. September ein Informationstag in der Stadthalle. Dort präsentieren sich zwischen 9 und 15 Uhr verschiedene Aussteller.

Forschungen zeigen immer wieder, dass Teilhabe ein wichtiger Punkt ist: Durch Bewegung, Singen und Tanzen, kreative Angebote, Kunst und Kultur können Begleiterscheinungen einer Demenz wie Depressionen und Unruhe gemildert werden. Passend dazu findet am 26. September unter der Überschrift „Mit Körper und Kopf in Bewegung bleiben“ ein Sportfest für Senioren in der Parchimer Stadthalle statt – von 9 bis 12 Uhr. Außerdem ist am 30. September um 10 und 18 Uhr im Megamovies der Eldestadt der Dokumentarfilm „Diagnose Demenz – ein Schrecken ohne Gespenst“ zu sehen. Organisiert wird die Aktion vom Netzwerk Demenz in Zusammenarbeit mit der Stadt.

Ein Angebot für Menschen mit Demenzerkrankungen gibt es auch im Schabbell in Wismar. Viermal im Jahr bietet das stadtgeschichtliche Museum eine Sonderführung an. Nächster Termin ist der 12. Dezember. Im Fokus des 60-minütigen Vermittlungskonzeptes stehen das gemeinsame Erleben und das Gespräch zur eigenen und gemeinsamen Wismarer Stadtgeschichte. Das Programm besteht aus einem Kennenlernen bei Kaffee und Kuchen, einer aktivierenden musikalischen Rahmung mit gemeinsamem Singen sowie der Erinnerungskultur als Lebensbezug anhand ausgewählter, weniger Exponate. Die ausgestellten Stücke sind tastbar, großformatig und gut ausgeleuchtet, mit hohen Kontras­ten und starker Farbigkeit.

Das Museum versteht das Projekt als Angebotserweiterung im Hinblick auf Willkommenskultur, kulturelle Teilhabe und biografisches Arbeiten innerhalb einer vielschichtigen Stadtbevölkerung.