Ausstellung in St. Georgen präsentiert bis 28. März Werke von Klaus-J. Albert und Klaus-D. Steinberg
„Zeitansagen“: Noch bis zum 28. März stellen die Künstler Klaus-D. Steinberg und Klaus-J. Albert unter diesem Titel Digitalcollagen, Objekte und Skulpturen im Kunstraum St. Georgen in Wismar aus. Beide kommen aus Mecklenburg-Vorpommern und stehen stellvertretend für eine ganze Generation von Künstlern der Vor-und Nachwendezeit, welche die Kunstszene im Land maßgebend geprägt hat.
Während Steinberg seine Arbeitsschwerpunkte im Grafik-Design, freier Grafik und Malerei, Digitalcollage und anderen experimentellen Techniken findet, gehört Albert mit seinen Metallobjekten zu den nationalen Vertretern der Konkreten Kunst. Zu den zentralen Werken der Präsentation zählt die großräumige Skulptur „C.D. Friedrich sieht rot“ von Klaus-D. Steinberg.
Sie wurde für die Landeskunstschau 2014 auf der Insel Rügen gefertigt und stand im Schlosspark zu Putbus. Als Vorlage diente eine Eiche aus dem Gemälde „Hünengrab im Schnee“, das Caspar David Friedrich 1807 malte. Diese
Eiche wurde digital auf eine Höhe von sechs Meter vergrößert und freigestellt. Einfarbig im komplementären Rot angelegt, löst sich das Motiv in große Pixel auf und stellt sich formal gegen unsere übliche Sicht auf Naturobjekte. Am Originalschauplatz auf Rügen ließen sich damit wesentliche Feststellungen treffen: Eine individuelle Form ist in der Lage, in einer großen breiten Masse bestimmend zu bleiben, aber der künstlich herbeigeführte flüchtige Ersatz für Natur bleibt ein Mangel in sich selbst und mahnt den Erhalt von Natur an.
Die Gegenwart ist mit Widersprüchen und ungelösten, teils weltumspannenden Problemen in nahezu allen Bereichen konfrontiert und bedrängt inzwischen jedes Individuum. Albert setzt sich in der Präsentation mit dem Verhältnis von Körper und Raum auseinander. Erfahrbar wird dies in großformatigen Arbeiten aus poliertem, teilweise auch gefärbtem Edelstahl ebenso wie in Arbeiten im kleineren Format.
In allen Fällen wird die stereometrische Gestalt aus rein geometrischen Grundformen als das Wesen der Abstraktion erkennbar, immer im Bezug zum Raum gedacht und geformt. Die Ausstellung ist bei freiem Eintritt täglich von 10 bis 16 Uhr zu sehen.
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