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Zeitreise in die 20er Jahre

Zu sehen ist eine große Figur im Horrostil die in einem Museum ausgestellt wird
Wismar vor 100 Jahren: Welche Schrecken und Errungenschaften prägten die 1920er Jahre?
Foto: Christoph Meyer

Mit der Sonderausstellung „Goldene 20er – Graue 20er. Wismar vor 100 Jahren“ lädt das Schabbell seine Besucher noch bis zum 23. April zu einer Zeitreise durch die Hansestadt ein. Am 25. Januar um 18.30 Uhr wird die Ausstellung bei einer Abendführung auf ganz besondere Art und Weise präsentiert. In die populäre Kleidung der 1920er Jahre gewandt, führt Kuratorin Adina-Therése Kolenda in dieses von Gegensätzen gezeichnete Zeitalter ein und beleuchtet die verschiedenen Facetten der Wismarer Geschichte in den Jahren zwischen 1919 und 1930. Dabei werden sowohl die Fragen nach dem Gold wie auch nach dem Grau der damaligen Zeit beantwortet. 

Nachdem der Kaiser und seine Fürsten 1918 abgedankt hatten, mussten die neuen Strukturen und demokratischen Denkmuster in Politik und Gesellschaft erst gelernt werden. Damit wurde dem Juristen Hans Raspe, dem 1919 erstmals frei und direkt gewählten Bürgermeister von Wismar, eine schwierige Aufgabe zuteil. Mit dem Gedanken des Aufbruchs kam auch die Sehnsucht nach Vergnügungen, die die Mode und die Unterhaltungsbranche expandieren ließ. Im Gegensatz zu diesen neuen Errungenschaften war das Leben der Menschen in den 20er Jahren aufgrund von Inflation und Weltwirtschaftskrise ebenfalls von Verzicht gekennzeichnet. So wurde im September des Jahres 1923 beispielsweise eine Anordnung des Wismarer Rates veröffentlicht, die das Heizen in Geschäftsräumen und Schulen ausdrücklich verbot, wenn es keine gegenteilige Anordnung des Staatsministerium gab. Die Probleme von damals sind angesichts von Energiesparmaßnahmen und steigenden Lebenshaltungskosten aktueller denn je. Mit der Zeitreise in der Abendführung von Kuratorin Adina-Therése Kolenda werden diese Parallelen für die Besucher interaktiv und anschaulich präsentiert. 

www.wismar.de