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Holocaust-Überlebender am 30. März in der Stadtbibliothek Wismar zu Gast

Anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung vom Hitlerfaschismus ist nun das Buch „Wer überlebt, der erzählt …“ in zweiter Auflage erschienen. In ihm schildern Überlebende des Holocaust eindrucksvoll ihre Erlebnisse. Sie waren damals alle noch Kinder, haben in Ghettos gelebt, Vater, Mutter, oft die ganze Familie verloren.

Die schrecklichen Erinnerungen an diese Zeit haben sie nie vergessen. So auch der Initiator dieser 290 Seiten starken Publikation, der in der Hansestadt Wismar lebende Präsident des Vereins „Phönix aus der Asche – die Überlebenden der Hölle des Holocaust“, Dr. Alexej Heistver“. Er wurde 1941 im Ghetto Kaunas geboren, sein genaues Geburtsdatum kennt er nicht. Bis vor 30 Jahren wusste er nicht einmal, wer seine Eltern waren, die im
Konzentrationslager ermordet wurden. Vierjährig wurde er adoptiert und konnte das Kinderheim verlassen. Nach der Schule in der Ukrainischen und Moldawischen SSR studierte Dr. Alexej Heistver russische Literatur und Geschichte und war unter anderem als Dozent für deutsche Grammatik tätig.

Am Montag, 30. März, findet um 18 Uhr in der Stadtbibliothek Wismar im Zeughaus, Ulmenstraße 15, zu diesem Buch eine Veranstaltung statt, bei der Dr. Alexej Heistver zu Gast ist, über seine Erlebnisse berichten und für Fragen zur Verfügung stehen wird. Des Weiteren werden Schüler der Großen Stadtschule aus diesem Buch lesen und damit zum Teil schon verstorbenen Überlebenden des Holocaust eine Stimme geben.

Eine Dokumentation des Gerhart-Hauptmann-Gymnasiums berichtet über die Aktivitäten ihrer Schule zum gleichen Thema in den vergangenen Jahren. Roman Samsovici wird diesen Abend auf der Klarinette mit Klezmer-Musik begleiten. Der Eintritt ist frei.

Als gemeinsame Veranstalter fungieren die Stadtbibliothek Wismar und ihr Förderverein, die alle Lehrer aufrufen, die Teilnahme an dieser besonderen Veranstaltung ihren Schülern zu empfehlen und im Klassenverband daran teilzunehmen. Die Veranstaltung beginnt bereits um 18 Uhr und wird gegen 19.30 Uhr beendet sein.

Die Schulen werden für eine bessere Planung gebeten, Plätze für ihre Schüler zu reservieren per Telefon unter den Nummern 03841/2514020 und 0172/3108578 oder per E-Mail unter stadtbibliothek@wismar.de.

Foto: Dr. Alexej Heistver (r.) und Roman Samsovici © Ines Raum