Die drei großen Wismarer Kathedralen grüßen Besucher schon aus der Ferne. St. Marien, St. Nikolai und St. Georgen gehören zu den schönsten Beispielen der Backsteingotik im Ostseeraum. Aber wie entstand so eine Kathedrale? Einblicke gibt die Ausstellung „Bauten der Macht“, die im St.-Marien-Kirchturm in Wismar zu finden ist (geöffnet 10 bis 18 Uhr).
Hier dreht sich viel um Backsteine, die übereinandergestapelt die Wolkenkratzer des Mittelalters formten. Denn während die französischen Kathedralen aus Natursteinen entstanden, mussten sich die Gläubigen entlang der Ostsee das Baumaterial für ihre Kirchen erst aus Lehm kneten.
Mindestens ein Jahr dauerte die Herstellung: Das Material für die Steine musste nämlich einen Winter lagern, weil sich erst beim Durchfrieren Verunreinigungen absetzten. Danach konnten die Ziegler loslegen und den Lehm in die gewünschte Form bringen. Neben den Mauersteinen entstanden auch Schmucksteine für Friese und andere Dekoelemente. Allein in St. Marien wurden mehr als 5.000.000 Steine verbaut.