Zerstörung und Schönheit: So steht es über der Ausstellung von Michael Hitschold, die bis zum 15. November im stadtgeschichtlichen Museum Schabbell in Wismar zu sehen ist. Gezeigt werden Arbeiten des Künstlers aus den Jahren 2019/20, entstanden im historischen Pfarrhaus in Alt Karin.
Hier im Atelier schuf Hitschold ein Kunstwerk, das den ehemaligen Bund der Hanse kulturell wieder aufleben lassen soll: die Hansesplitter. „Meine Grundidee ist die, dass sich bei dem „Zerfall“ des ehemaligen Hansebundes die dadurch entstandenen Splitter verteilen und sich heute in den alten Hansestädten als Nachweis ihrer Mitgliedschaft in der Hanse wiederfinden“, beschreibt er sein Vorhaben.
Jede Hansestadt hat so einen Hansesplitter – als Erkennungsmerkmal, um ein „Ganzes“ zwischen allen herzustellen. Damit will Hitschold sowohl den Zerfall verdeutlichen, als auch die gemeinsamen Wurzeln, die heute noch bestehen – die Splitter werden damit zum verbindenden Element. So zeigt die Ausstellung, wie der Künstler im stetigen Dialog zwischen plastischer Arbeit am Stahl als auch mit Fotografie und grafischer Bearbeitung zum Wesenhaften vordringt.
Ein kognitiver Prozess – gewidmet dem dauerhaften Erweitern und Erschließen innerer Räume. Der 1970 in Chemnitz geborene Michael Hitschold absolvierte seine Ausbildung in der Metallgestaltung in Dresden und Berlin, Studienreisen führten ihn nach Italien und Spanien, Südafrika und Namibia, Nord- und Südamerika. Inzwischen hat er seinen Wohnsitz in Alt Karin und ist Mitglied im Künstlerbund Mecklenburg und Vorpommern.
Die Ausstellung umfasst neun Skulpturen und 17 grafische Arbeiten und ist von Dienstag bis Sonntag zwischen 10 und 18 Uhr und ab November zwischen 10 und 16 Uhr im Haus an der Schweinsbrücke zu sehen. Am 1. November ab 14 Uhr wird Michael Hitschold in der Ausstellung im Schabbell als Gesprächspartner zur Verfügung stehen.