Stiftung Mecklenburg feiert 50-jähriges Bestehen und kann auf viele Vorzeigeprojekte verweisen
Was macht Heimat aus? Ist es der Boden unter den Fü.en, die Sprache, die Bräuche, der Hügel hinterm Haus? Fragen wie diese beschäftigen die Stiftung Mecklenburg seit 50 Jahren, seit 50 Jahren sind die Antworten darauf auch Ergebnisse eines gesellschaftlichen Diskurses. Das kam immer wieder zur Sprache, als die Stiftung in Schwerin ihren 50. Gründungstag feierte.
„Kultur und Geschichte überdauern nicht nur durch Institutionen, sondern vor allem durch Menschen. Es sind Menschen, die entschlossen ihre Vergangenheit und Identität bewahren, daraus lernen und darauf aufbauen“, sagte Landtagspräsidentin Birgit Hesse. Dies sei ein wichtiges Vermächtnis der Stiftungsgründer und diese Liebe zu Mecklenburg sei es auch, die die heutige Generation an die folgende weitergeben müsse. Die Stiftung Mecklenburg war 1973 in Ratzeburg von der Landsmannschaft Mecklenburg gegründet worden. Die innerdeutsche Grenze hatte viele Mecklenburger von ihrer Heimat getrennt, nun trugen sie Erinnerungen und Erinnerungsstücke zusammen.
Diese Artefakte bilden heute den Grundstock der Sammlung der Stiftung Mecklenburg. Ein Teil von ihnen ist aktuell in einer Ausstellung im Schleswig-Holstein-Haus zu sehen. Diese Schau macht auch vor Themen wie Revanchismus und nationalsozialistischer Vergangenheit nicht Halt, thematisiert aber genauso die tiefe Sehnsucht nach den eigenen Wurzeln.
Seit 2011 hat die Stiftung Mecklenburg ihren Sitz in Schwerin und engagiert sich für die Pflege eines heimatorientierten Kulturgutes. Projekte wie das virtuelle Landesmuseum MV, das Mecksikon als Kulturführer fürs Smartphone und Schulungen für Ortschronisten zeigen, wie das Engagement in die Breite geht und in der modernen Welt zu Hause ist.
„Der Ruf der Stiftung reicht weit über die Landesgrenze hinaus“, sagte Björn Engholm, ehemaliger Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, und der Stiftung seit langem verbunden. Angesichts weltweiter Konflikte werde man heute mit Nachrichten überrollt, deren Wahrheitsgehalt niemand mehr nachvollziehen könne. In dieser Zeit sei es schwer, den Boden unter den Fü.en zu behalten. „Den Boden unter den Fü.en zu behalten, heißt seine Heimat zu pflegen“, betonte Enghom – und eben das tue die Stiftung Mecklenburg ganz unnostalgisch.