Körperliche Betätigung senkt unter anderem das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Wer im fortgeschrittenen Alter körperlich aktiv ist, lebt voraussichtlich länger. Und zwar nahezu unabhängig davon, ob man sich bereits vorher sportlich betätigt hat oder nicht. Zu diesem Ergebnis kamen jüngst Wissenschaftler der Universität Cambridge in ihrer Studie „Physical activity trajectories and mortality“ – zu Deutsch etwa Zusammenhänge zwischen körperlicher Aktivität und Sterblichkeit.
Der zufolge sinkt das Sterberisiko, wenn man im höheren Lebensalter seine körperliche Aktivität steigert, sprich sich mehr bewegt. Das gilt demnach auch für Menschen, die eine medizinische Vorgeschichte in Form von Herz-Kreislauf- oder Krebserkrankungen haben. Die Untersuchung lässt sich mit der simplen Aussage zusammenfassen: Aktiv bleiben im Alter verlängert Leben.
Dafür werteten die britischen Wissenschaftler die Daten von 14.599 Männern und Frauen im Alter von 40 bis 79 Jahren aus, die an der „European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition in Norfolk (EPIC-Norfolk)“-Studie in den Jahren 1993 bis 1997 teilgenommen hatten. Dabei ging es um die Zusammenhänge zwischen gesundheitsrelevantem Verhalten und der Sterblichkeit von Männern und Frauen. Zu den gesundheitlich maßgeblichen Faktoren zählte in dieser Studie neben der Ernährung sowie Rauchen und Alkoholkonsum auch die körperliche Aktivität der Testpersonen.
Die britischen Epidemiologen konnten nachweisen, dass allein eine Steigerung der Bewegung das Sterberisiko um rund ein Viertel senken kann. Und die Gefahr, an Herz- oder Gefäßleiden frühzeitig zu versterben, nahm demnach bei körperlich aktiven 40- bis 80-Jährigen sogar um knapp ein Drittel ab. Zudem verringerte sich die Gefahr eines vorzeitigen Krebstodes um rund zehn Prozent.
Die meisten Vorteile aus körperlicher Aktivität ziehen nach Meinung der Wissenschaftler diejenigen, die bereits in der ersten Hälfte ihres Lebens ausreichend körperliche Bewegung hatten – sei es in Beruf oder Freizeit – und die später noch aktiver wurden: Diese Menschen kamen in der Studie auf ein um 42 Prozent geringeres Sterberisiko.