Jeden Morgen wache ich in meinem warmen Nest auf und drehe mich noch einmal gemütlich von der einen Seite auf die andere, bis ich schließlich doch herausgescheucht werde. Zeit für die Futterjagd! Ich putze mein Gefieder und treffe mich mit den anderen zur Lagebesprechung. Schließlich fliegen wir los, meine Position in der Formation: links außen. Die äußeren Stellungen gehören bekanntlich zu den wichtigsten, denn wir können am besten Ausschau halten. Schon oft ging es auf mein Kommando in den Sinkflug auf eine besonders leckere Beute. Nach der Jagd kehren wir in die Kolonie zurück und versorgen die anderen. Und so vergeht ein Tag nach dem anderen. Und wenn ich dann am Abend in mein Nestlein sinke, fällt es mir siedend heiß wieder ein: Ich wollte doch…Yoga machen, joggen gehen, ein Buch schreiben, die Welt retten!
Doch wie soll ich diese ganzen Sachen zwischen Futterjagd, Haushalt und Strafverfahren wegen gestohlener Fischbrötchen nur schaffen? Grundlegende Veränderungen zu vollziehen, ist schwierig. Aber nicht unmöglich! Mit kleinen Schritten in Richtung Ziel geht es häufig besser als mit großen Sprüngen. In einem Podcast habe ich vor Kurzem gehört, dass Rituale helfen können, um sich auf den veränderten Tagesablauf einzustellen. Ein Ritual vor dem morgendlichen Yoga muss also her… ich hab‘s! Ein Fischbrötchen wird sicher helfen, den herabschauenden Hund zu meistern. Ab morgen wird also nach dem Aufstehen ein Fischbrötchen schnabuliert und danach geht es ab auf die Matte.
Namaste!
Euer Matti
(notiert von Laura Piontek)