Ich habe bald Geburtstag. Schöne Sache, dachte ich, da kann ich ja ein paar Leute einladen und ein bisschen feiern. Gedacht, versucht – wenn auch mit Hindernissen. „Am Samstag passt es mir gar nicht, da reinige ich immer mein Kaminbesteck“, ließ mich eine Freundin wissen. „Geht‘s nicht an einem anderen Tag?“ Klar, warum nicht reinfeiern am Freitag, ich bin da flexibel. „Alter, freitags muss ich früh raus, da will ich abends nicht bis sonstwann sitzen“, ließ sich ein anderer Kumpel vernehmen. Nicht, ohne leicht vorwurfsvoll „Es gibt auch Leute, die arbeiten müssen“ hinzuzufügen.
Was soll ich sagen. Am Ende einigten wir uns auf ein Datum in wenigen Wochen, das irgendwie allen zu passen schien. Die Einschränkung, dass just an diesem Tag ein sehr wichtiges Spiel in der Fußball-Bundesliga stattfindet und die Mehrzahl meiner Gäste nur dann erscheinen würde, wenn ich Zugang zu einem Fernseher garantieren könnte, habe ich natürlich klaglos akzeptiert. Auch wenn ich mich für Sport genauso interessiere wie für vegane Fischbrötchen – wer möchte schon am Geburtstag allein sein?
Davon abgesehen hätte ich mich mit letzterem Thema doch etwas mehr beschäftigen sollen. Seit Tagen erhalte ich nämlich Listen von meinen Freunden, auf denen ihre Lebensmittelunverträglichkeiten und -tabus vermerkt sind. Wenn jetzt noch einer kommt und sagt, dass er den ganzen Abend nur Helene Fischer hören will, dann schreie ich. Versprochen.
Euer Matti
(notiert von Katja Haescher)