„Ich wollte dir noch kurz erzählen, was gestern passiert ist, als ich das Flusensieb meiner Waschmaschine gesäubert habe, und zwar …“ Eine mindestens fünfminütige Sprachnachricht folgt. Und weil das Thema so appetitlich wie spannend ist, werden sich nebenbei noch ein paar Chips einverleibt. Da habe ich vor Knuspern und Schmatzen doch fast den aufregendsten Part der Geschichte nicht verstehen können, wie schade. Aus meiner Sicht gibt es bei der Nutzung von Sprachnachrichten drei Kategorien von Menschen. Nummer 1 nenne ich „Die Multitasking-Profis“, was positiver klingt, als es gemeint ist. Während der Aufnahme kochen und verspeisen diese Menschen nebenbei ihr Abendessen, sortieren ihren Werkzeugkasten oder üben Schlagzeug.
Kategorie 2 sind „Die Faulen“. Ihre Aufnahmen sind kurz, so kurz, dass man sich als Empfänger doch hin und wieder die Frage stellt, ob die drei Worte nicht auch geschrieben werden konnten. Lesen geht schließlich doch ein wenig schneller, als die Sprachnachricht zu starten, anzuhören und dann zu antworten. Und nun zu Kategorie Nummer 3. Mein persönlicher Favorit, Trommelwirbel bitte … „Die Texter“! Wie der Name schon sagt, haben diese Menschen den Glauben in das geschriebene Wort noch nicht hinter sich gelassen und benutzen ihre flinken Finger, um ihre Gedanken auf schriftlichem Wege zu teilen. Die Vorteile: Kein unnötiges Quatschen, keine Nebengeräusche und vor allem: Ich kann noch einmal nachlesen und muss mich nicht durch 5 Minuten Audiomaterial wühlen. Abgeschickt!
Euer Matti
(notiert von Laura Piontek)