„Schwarze Köpfe“ lautet der Titel einer Ausstellung, die noch bis zum 25. Oktober in der Alten Synagoge in Hagenow zu sehen ist. Und neben dem Titel lässt auch ein erster Blick auf die Zeichnungen Ingmar Bruhns keinen Zweifel daran, dass die präsentierten Werke um einen kontroversen Gegenstand kreisen: mit Kohlestift und Ölpinsel in kraftvollen Bewegungen zu Papier gebrachte Frontalansichten verhüllter Gesichter. Bruhn greift damit ein Thema auf, das regelmäßig in den Medien diskutiert wird.
Der in Wismar geborene Künstler studierte Bildende Kunst an der Hochschule der Künste in Berlin und am Hunters College in New York. Der Meisterschüler des Malers Marwan erhielt mehrere Stipendien und stellte in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen vor allem in Deutschland, aber auch in den USA, Taiwan und Südkorea aus. Die verborgenen Gesichtszüge der „schwarzen Köpfe“ haben etwas Befremdliches, mitunter Beängstigendes. Zunächst bleiben nur die Augen als Zugang zu den mehr als 30 Bildern dieser Werkreihe. Oberflächlich betrachtet gleichen sich die Zeichnungen und fordern vom Betrachter die Bereitschaft, konzentriert hinzusehen und sich auf ein einzelnes Motiv einzulassen.