„Das ist eine tolle Nachricht“. Mit diesen Worten hat Gisela Pekrul von Edition digital die Verleihung des Ingeborg-Bachmann-Preises an Helga Schubert aus Neu Meteln kommentiert. Die Pinnower Verlegerin gratuliert der Autorin und freut sich, dass dass E-Books mit Schuberts Texten bereits seit längerem zum Verlagsprogramm gehören. Die Schriftstellerin war am 21. Juni mit dem Preis geehrt worden, der zu den wichtigsten Auszeichnungen für deutschsprachige Literatur gilt.
Helga Schubert hatte in den Sechzigerjahren mit dem Schreiben begonnen. Die Diplom-Psychologin veröffentlichte in der DDR neben einer Reihe von Kinderbüchern auch Prosatexte, in denen auf stilistisch ungewöhnlich präzise Art Schicksale aus dem DDR-Alltag geschildert werden. Daneben verfasste sie Theaterstücke, Hörspiele, Fernsehspiele und Filmszenarien.
Nach der Wende wurde sie vor allem durch ihr dokumentarisches Werk „Judasfrauen“ bekannt, das auf der Grundlage von Aktenstudien das Thema „Denunziantinnen im Dritten Reich“ behandelt und auch zum Verlagsprogramm von Edition digital gehört.
In der Zeit der Wende und friedlichen Revolution in der DDR war sie von Dezember 1989 bis März 1990 parteilose Pressesprecherin des Zentralen Runden Tisches in Ost-Berlin. Von 1987 bis 1990 war sie selbst vier Jahre lang Mitglied der Jury des Ingeborg-Bachmann-Preises.
Bereits 1980 war Helga Schubert auf Vorschlag von Günter Kunert schon einmal zu den Tagen der deutschsprachigen Literatur nach Klagenfurt eingeladen worden, bei denen der Bachmann-Preis verliehen wird. Sie erhielt jedoch in der Zeit der DDR keine Genehmigung zur Ausreise nach Österreich.