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DIE KULTURKATE LÄDT ZUM SOMMERTHEATER

Wie ist die Kulturkate entstanden? 
Die Kulturkate wurde von dem Bremer Schauspieler und Regisseur Volkert Matzen gegründet, der 1998 in die Griese Gegend zog. Er wollte seinen neuen Nachbarn einmal zeigen, was er beruflich macht und führte auf der Diele seines Bauernhauses in Lübtheen einen Einakter auf. Das Stück fand großen Anklang und so folgten in den kommenden Jahren weitere Theater­produktionen. Als Matzen 2015 seinen Wohnsitz aufgab, wurde das Gut Pritzier bei Hagenow neuer Veranstaltungsort des Sommertheaters.

Jane Thorun
Jane Thorun (56) bewegt als 1. Vorsitzende alles für die Kulturkate und ist überdies Lehrerin für Deutsch, Kunst und Darstellendes Spiel.

Was zeichnet das Theater aus?
Für unsere Stücke stellen wir jedes Jahr eine gute Mischung aus professionellen Schauspielern und Amateuren zusammen. Darüber hinaus engagieren sich viele Leute aus der Region. Als wir bspw. für diese Saison einen Aufruf starteten, den Verein beim Aufbau unserer 5-stöckigen Tribüne zu unterstützen, kamen an einem verregneten Samstag etliche Helfer. Das Theater versammelt Menschen aus unterschiedlichsten Bereichen, die hier zu einer großartigen Gemeinschaft zusammenfinden. Bei uns kann jeder Aufgaben übernehmen: ob am Grill stehen, im Fundus arbeiten, Karten abreißen oder hinter dem Tresen stehen – es gibt immer etwas zu tun. Auch sind wir das vierte Jahr ohne Bundesförderung, trotzdem schaffen wir es dank bemerkenswerter Unterstützung.

Wie lässt sich das Programm beschreiben?
Wir haben moderne Stücke als auch Klassiker im Programm – doch machen wir die Stücke zu unseren Stücken. Wir fragen uns, was hat die Thematik mit uns zu tun? Wir wollen kein Schenkelklopfertheater machen, sondern möchten bewirken, dass die Menschen nach der Vorstellung über den Stoff ins Gespräch kommen. Deswegen haben wir uns in dieser Saison beispielsweise für die „Hexenjagd“ entschieden.

„Die Gemeinschaft ist das, was zählt.“

Worum geht es in dem aktuellen Stück?
Das Theaterstück von Arthur Miller greift das historische Ereignis der Hexenprozesse von Salem aus dem 17. Jahrhundert auf: Junge Mädchen tanzen nachts im Wald und werden dabei von einem Pastor gesehen. Bald ist das ganze Dorf in Aufruhr, denn aus Angst vor Strafe bezichtigen die Mädchen andere Gemeindemitglieder, mit dem Teufel verbündet zu sein und sie zu dem okkulten Ritual gedrängt zu haben. Aufgrund der Anschuldigungen werden Unschuldige verfolgt und getötet. Das Thema ist heute hochaktuell: So können etwa Falschmeldungen in den Sozialen Medien in kurzer Zeit große Wellen schlagen. Privatpersonen ist es möglich, sensible Daten Dritter im Internet zu verbreiten. Menschen, die öffentlich an den Pranger gestellt werden, laufen schnell Gefahr, verbal oder gar körperlich angegriffen zu werden. Noch bis zum 3. August läuft das gesellschaftskritische Stück unter der Regie von Henning Karge in Pritzier. Über unsere Internetseite unter www.kulturkate.de oder über Eventim können Karten geordert werden. Dieses Jahr haben wir sogar eine Schlecht-Wetter-Variante: Bei Regen spielen wir die Hexenjagd in der Petrus-Kirche in Pritzier – ein ausgezeichneter Spielort für das Stück. Ab September starten wir dann im „Mecki“ in Hagenow durch, das wir als Veranstaltungsort übernommen haben. Dort findet nicht nur Theater statt, sondern auch Tanzveranstaltungen, Konzerte, Lesungen uvm.

Interview: Laura Prüstel