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Ein Schloss am See

Friedrich-Franz-Wanderweg führt durch den Wald nach Wiligrad

Der Frühling kommt in großen Schritten – warum ihm nicht in eben so großen Schritten entgegengehen?
Jetzt macht es nämlich wieder richtig Spaß, draußen eine Wanderrunde zu drehen. In Nordwestmecklenburg
locken zahlreiche Wege – von der Ostseeküste mit ihren Stränden und Promenaden bis hin zu idyllisch gelegenen
Seen und alten Dorfkirchen.
Ein gutes Einsteiger-Programm ist der Friedrich-Franz-Wanderweg, der von Lübstorf nördlich von Schwerin durch den Wald nach Wiligrad führt. Vorbei geht es an einem Obelisken, großen Marmorvasen und einem Denkmal, dazwischen schmeichelt das erwachende Grün der Seele. Nach rund drei Kilometern erreichen Ausflügler das jüngste Schloss der herzoglichen Familie von Mecklenburg- Schwerin: Wiligrad. Hier geht der Walde in den  Schlosspark über, der in den zurückliegenden Jahren umfassend saniert worden ist. Alte
dendrologische Kostbarkeiten machen den Reiz des Areals aus – die Rhododendren zum Beispiel sind über 100 Jahre alt. Dazu kommt die reizvolle Lage von Schloss und Park über dem Steilufer des Schweriner Sees. Johann Albrecht, ein Sohn von Großherzog Friedrich Franz II., war der Bauherr der Neorenaissance-Schönheit mitten
im Wald nördlich von Schwerin.
Sein Architekt ließ sich vom so genannten Johann-Albrecht-Stil inspirieren, der allerdings nicht auf den Bauherrn zurückging, sondern auf den Renaissanceherzog gleichen Namens.
Wer bis zum Schloss gewandert ist, sollte auf keinen Fall vergessen, die Steilküste hinunterzusteigen. Dazu gehört ein Besuch der Elisabethquelle – der Sage nach war die schöne Elisabeth von einem Riesen entführt und in ein Loch in der Erde verbannt worden. Hier sitzt sie nun und weint und ihre Tränen fließen als Quelle wieder ins Freie. Über die Kaisertreppe, die ihren Namen von einem Besuch Kaiser Wilhelms II. erhielt, geht es vom Ufer des Sees wieder zurück zum Schloss. Dort lohnt sich unbedingt ein Besuch in den Räumen des Kunstvereins Wiligrad, der hier wechselnde Ausstellungen präsentiert.
www.kunstverein-wiligrad.de