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Ein Untoter quicklebendig

Ach, diese Blutsauger! Nachtaktiv, düster und dämonisch sorgen sie für jede Menge Aufregung. Das war schon vor 100 Jahren so, als Friedrich Murnaus Meisterwerk „Nosferatu“ ins Kino kam. Und das soll auch 2022 so sein, wenn Wismar den 100. des Horrorklassikers feiert – mit einer fulminanten Inszenierung im Rahmen des Theatersommers.

Künstler, Diven, Vampire – das wird schnell zum Drehtag des Grauens. Foto: Fotoclub Wismar

Premiere ist am 15. Juli. Von diesem Tag an geistert der Vampir in insgesamt 13 Vorstellungen quicklebendig über die Bühne in der St.-Georgen-Kirche und knüpft damit die Verbindung zum Filmdreh vor 100 Jahren: 1921 entstanden unter Murnaus Regie Außenaufnahmen für „Nosferatu“ auch in der Hansestadt Mit seinem Theatersommer-Projekt gibt der Theater- und Bühnenverein Wismar e. V. nun dem berühmten Filmemacher wie auch der Geschichte Wismars die Ehre. Die Auferstehung des Untoten konnten Besucher bereits im vergangenen Jahr während des Theatersommers erleben – rund 4000 Gäste kamen damals zu den Aufführungen.
Mit „Nosferatu – ein Drehtag des Grauens“ war es Regisseur Holger Mahlich gelungen, den Filmdreh auf der Bühne lebendig werden zu lassen.
In diesem Jahr gibt es eine zweite Klappe. Oder besser gesagt: ein Nosferatu 2.0. Das Stück ist eine Verbindung von traditionellem Theater und besonderem Film. Aus der Symphonie wurde ein Drehtag (des Grauens) und aus einem Stummfilm eine klangvolle, schaurige und höchst amüsante Bühneninszenierung. Darin stellt Robert Glatzeder den legendären Filmemacher Murnau dar und muss die Schauspieler mit all ihren Marotten und Allüren durch den Drehalltag führen. Zum Glück unterstützt ihn dabei eine mehr als rührige Assistentin. Traudel Sperber als nervöse, aber einfallsreiche „Frööhlische“ wurde in dieser Rolle 2021 vom Publikum frenetisch gefeiert. Dietmar Lahaine als Schauspiellegende Max Schreck alias Nosferatu, Marina Senckel als Diva Greta Schröder alias Ellen, Marvin Schulze als verliebter Gustav von Wangenheim alias Hutter und Leonhard Mahlich in der geheimnisvollen Rolle des Sepet sind ebenfalls mit Freuden dabei. Wer den neuen Protagonisten Alexander Granach als Knock verkörpert, wird noch nicht verraten. Die neu hinzugefügte Figur spielt in Murnaus Meisterwerk einen exzentrischen
Filmstar, der seinen Regisseur an den Rand eines Nervenzusammenbruchs treibt. Kommen dann noch Diven und Vampire dazu, wird es ganz brenzlig – und grandios unterhaltend.
Tickets für Nosferatu gibt es bei eventim, in der Wismarer Tourist- Info und über die Homepage des Theatersommers unter www.theatersommer- wismar.de. Am Sonntag, dem 24. Juli, dürfen sich Besucher auf einen Familiensonntag freuen – dann beginnt die Vorstellung schon um 16 Uhr. Ganz spät wiederum wird es am Sonnabend, dem 30. Juli, wenn es neben dem 19.30-Uhr-Termin noch eine Mitternachtsvorstellung um 23 Uhr gibt. Und am Sonntag, dem 31. Juli, ist die Vorstellung barrierefrei. Zum letzten Mal ist Nosferatu dann am 6. August in der St.-Georgen-Kirche zu sehen.