Vor drei Jahrzehnten ging die Mecklenburger Landpute an den Start – eine ebenso große Erfolgsgeschichte wie kulinarische Bereicherung für unser Land. Aber eigentlich begann alles noch etwas eher, schon vor 31 Jahren.
Am 3. Oktober 1989, genau ein Jahr vor der Wiedervereinigung, weilte Arvid Kremer zu einem privaten Besuch in der Bundesrepublik. Die Gastgeber servierten dem damals 51-Jährigen unter anderem Putenschnitzel. Der Mann aus Friedrichsruhe war begeistert von dem zarten, aber saftigen Fleisch – das zudem sehr gut schmeckte und sehr bekömmlich war.
Im Osten Deutschlands war Putenfleisch zu der Zeit wenig bekannt und kaum verbreitet. Unter anderem, weil die Haltung der Tiere deutlich aufwendiger zu betreiben ist als die von zum Beispiel Hühnern. Kremer wusste, was er zu tun hatte, und ergriff gleich nach dem Mauerfall die Chance, die Putenaufzucht auch in unserer Region zu etablieren. Er bezeichnete den Genuss des Putenschnitzels bei seinem Besuch im Westen als „Initialzündung“ für die entscheidende Zäsur seiner beruflichen Entwicklung.
Der gelernte Fleischer und studierte Tiermediziner übernahm zunächst die LPG in Severin, die sich in Auflösung befand und überzeugte die verbliebenen Mitglieder von der geplanten Umprofilierung. Am 8. November 1990 wurde die Mecklenburger Landpute Schlachterei GmbH gegründet. Bereits einen Monat später erfolgte die erste Schlachtung von 150 Puten.
Am 6. Oktober 1992 erfolgte die Neugründung der GmbH gemeinsam mit den Söhnen Armin und Frank Kremer. 1993 begann der Aufbau einer eigenen Verarbeitung, damit das komplette Angebot an Putenprodukten aus eigener Herstellung erfolgen konnte. Die Firmenphilosophie „als familiär geführter, handwerklich produzierender Betrieb mit markanten, wieder erkennbaren Erzeugnissen auf hohem Qualitätsniveau in Direktvermarktung“ war das Erfolgskonzept, welches nicht nur die Behauptung auf dem regionalen Markt ermöglichte, sondern im Laufe der Zeit auch für Großabnehmer von Interesse war. Im Januar 2006 übernahmen Armin und Frank Kremer die Firma und die Geschäftsführung der Mecklenburger Landpute GmbH.
Großes persönliches Engagement, hohes Augenmerk auf Produktivität, Qualität, Innovation und eine zeitgemäße Investitionspolitik mit Fördermitteln von Land, Bund und EU haben den Erfolg der Mecklenburger Landpute in nunmehr 30 Jahren ausgemacht.
Das Unternehmen hat sich mit hohen Investitionen und vielen Neuerungen für die kommenden Jahre positioniert. Es bleibt der traditionelle mittelständige Familienbetrieb mit hauseigener Produktion zunehmend von Bio-Waren am Hauptstandort Severin.
Die Produktion von hochwertigen Lebensmitteln ist von Anfang an eine hohe unternehmerische Leistung der Familie Kremer und der rund 240 Mitarbeiter
Kreationen vom Sternekoch
Schon seit längerer Zeit arbeitet die Mecklenburger Landpute mit dem Sternekoch Ronny Siewert zusammen, der gemeinsam mit den Geflügelspezialisten aus Severin bereits einige Gerichte für Gourmets kreiert hat. Wer probieren möchte: Eine Geflügelbrühe und Gewürze sind sogar online unter www.landpute.de erhältlich. Auch Rezepte, die Siewert entwickelt hat, sind dort zu finden, zum Beispiel für einen Landputen- und einen Gänsebraten. Die erfolgreiche Kooperation mit dem Chef des Restaurants „Friedrich Franz“ im Grand Hotel Heiligendamm wird weitergeführt.
Einige Ideen hat der Spitzenkoch (ein Michelin-Stern und 18 Gault-Millau-Punkte) bereits. Genießer dürfen schon mal gespannt sein und sich freuen auf die nächsten Kreationen à la Siewert.
Bio-Nuggets und Hähnchenpfanne
Anlässlich des 30. Geburtstags der Mecklenburger Landpute wurden die beliebten Bio-Hähnchen-Nuggets und die leckere Hähnchenpfanne wieder dauerhaft ins Angebot genommen.
Beide lassen sich schnell und einfach zu Hause zubereiten. In nur fünf Minuten ist das jeweilige Gericht fertig. Das geht so fix, weil es sich bei den bereits vorbereiteten Gerichten um frische Produkte, jedoch keine Tiefkühlware handelt.
Die Bio-Nuggets und viele andere Produkte kann man auch online bestellen. Unter www.landpute.de bietet die Mecklenburger Landpute eine breite Auswahl aus ihrem regional hergestellten Sortiment an. Also: schauen, klicken, genießen!
„Bio-Gockl“ dürfen fröhlich krähen
Hier dürfen auch Hähne fröhlich krähen: Die Mecklenburger Landpute gibt mit ihrem Konzept
„De Bio-Gockl“ eine Antwort auf die Forderungen nach Nachhaltigkeit und Tierwohl.
Das Konzept ermöglicht die Aufzucht männlicher Küken. Bisher dürfen sie legal geschreddert werden. Mit der „Bruderhahn-Initiative“ überleben sie. Weil ihre Aufzucht jedoch teurer ist als die der Hennen, wird das über den Verkauf der Bio-Eier der Legehennen-Schwestern mitfinanziert. Das kommt den Tieren zugute, die ein artgerechtes Leben führen dürfen. Und auch die Verbraucher profitieren von diesem Konzept: Sie erhalten nicht nur Bio-Eier von „glücklichen Hühnern“, sondern auch eine große Palette von Bio-Erzeugnissen, für die das Fleisch der „Bio-Gockl“ verarbeitet wird.
Die Tiere bekommen ausschließlich Futter aus regionalem Bio-Anbau und dürfen sich im Auslauf auf Grünflächen gütlich tun. Durch das langsamere Wachstum wird das Fleisch saftiger und aromatisch – bio schmeckt einfach.
Bei dem Projekt arbeitet das Unternehmen Mecklenburger Landpute mit Partnern zusammen, deren Ställe eine artgerechte Haltung ermöglichen. Dazu kommt ein moderner Schlachthof vor Ort.