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Frauenrechte sind Menschenrechte

Was bedeutet der Name Zonta und wofür setzt sich der Club ein?
Der Name „Zonta“ stammt aus der Sprache der Sioux und bedeutet „ehrenhaft“, „integer“ und „vertrauenswürdig“. Der internationale Service-Club von Frauen für Frauen, der einst in den USA gegründet wurde und heute in 63 Ländern der Welt besteht, befasst sich mit der Förderung und Verbesserung der rechtlichen, politischen, wirtschaftlichen, sozialen und gesundheitlichen Stellung der Frau. Jeder Club engagiert sich für lokale, regionale als auch internationale Projekte für Frauen. Der Zonta Club Wismar feiert dieses Jahr sein 30-jähriges Bestehen und vertritt Zonta International als einziger Club in Mecklenburg-Vorpommern.

Was hat Sie zu Zonta geführt?
Die Rechte von Frauen sind mir ein großes Anliegen. Bereits seit mehreren Jahrzehnten beschäftige ich mich mit dem Thema. Bei Zonta habe ich die Möglichkeit, mich für Frauen zu engagieren, ohne einer Partei anzugehören oder eine bestimmte Konfession oder Weltanschauung zu teilen. Zonta bietet eine großartige Vernetzung zu anderen Frauen aus unterschiedlichsten Berufssparten.

Welche Aktionen unternimmt der Club?
Der Club agiert auf verschiedenen Ebenen. Zum einen setzen wir uns für frauenpolitsche Belange ein. Frauenrechte sind Menschenrechte. Jede Frau soll ihr volles Potential ausschöpfen können. Und keine Frau soll mehr Angst vor Gewalt haben. Um auf die Menschenrechtsverletzung aufmerksam zu machen, stellen wir beispielsweise am 25. November, dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, in der Krämerstraße in Wismar mit oranger Farbe besprühte Schuhe auf. Jedes Paar Schuhe steht dabei für eine Frau, die durch häusliche Gewalt ums Leben gekommen ist.

Außerdem sammeln wir Geld, um Projekte zu unterstützen, regional wie international. Ein sehr schönes lokales Projekt, das wir finanziell fördern, ist das Projekt „Zonja“, namentlich abgeleitet von der Figur der Ronja Räubertochter. In Kooperation mit der Kampfsportschule Phönix werden Wismarer Grundschülerinnen, sowohl mit als auch ohne Migrationshintergrund, Grundlagen der Selbstverteidigung vermittelt, um ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Dafür sammeln wir Spenden mit unseren Benefizkonzerten, deren gesamter Erlös dem Projekt zugu- te kommt. Mit den Konzerten fördern wir auch junge Nachwuchstalente, die neben etablierten Musikerinnen auf der Bühne stehen.

Zudem vergeben wir jedes Jahr zwei Preise an junge Frauen. Der „Young Women in Public Affairs Award“ richtet sich an Frauen zwischen 16 und 19 Jahren, die sich herausragend in einem Ehrenamt engagieren. Der STEM-Award geht an Studentinnen einer technisch-naturwissenschaftlichen Studienrichtung. Die Gewinnerinnen nehmen nachfolgend an weiterführenden Wettbewerben auf internationaler Ebene teil.

Wie werden Sie den internationalen Frauentag am 8. März begehen?
Wie bereits in den vergangenen Jahren werden wir in der Alten Löwenapotheke in Wis- mar unser internes „Lesefrauenzimmer“ veranstalten. Die Frauen des Clubs stellen in ge- mütlicher Runde ihre Lieblingsautorinnen vor. Auf die Vorträge, den Austausch und das Miteinander freue ich mich sehr.

Interview: Laura Prüstel