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Für ein gutes Miteinander

Ohne Ordnung geht es nicht: Team der Marienplatz-Galerie fordert mehr Anstand und Rücksichtnahme

Besucher der MAG
Veranstaltungen wie die Frühjahrsmodenschau prägen das Profil der Marienplatz-Galerie als offenes Haus. Foto: Rainer Cordes

Die Marienplatz-Galerie ist ein beliebter Treffpunkt in Schwerins Mitte, ein einladendes Haus, ein wesentlicher Bestandteil einer lebendigen und wirtschaftlich attraktiven Innenstadt. Doch genau dies sieht Center-Manager Henner Schacht in Gefahr: „Wir haben ein Problem mit Ordnung und Sicherheit“, sagt er und benennt gleich mehrere Punkte, an denen es aktuell hakt: Verkäufer, Reinigungskräfte, Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes werden bedroht und angepöbelt. Das Rauchverbot im Bereich des Haupteingangs und im Parkhaus wird ignoriert. Menschen haben Schwierigkeiten, die Öffnungen der Papierkörbe zu treffen, verschmutzen die Toiletten. Diebstähle sind an der Tagesordnung.

EIN ATTRAKTIVES HAUS

„Unser Erscheinungsbild ist uns nicht gleichgültig“, sagt der Center-Manager. Ziel sei es, den Kunden etwas zu bieten, ein attraktives Haus zu öffnen, in das alle gern kommen. Wenn man dieses Image nicht mehr allein bestimmen könne, sei etwas faul: So habe sich das Management zum Beispiel gezwungen gesehen, die Ruhebänke zu demontieren, weil hier zum Beispiel Alkohol konsumiert wurde. Resultat: Weil sich einige falsch verhalten, müssen viele Besucher Einschränkungen in Kauf nehmen. An dieser Stelle sieht der Center-Manager die ganze Stadtgesellschaft in der Pflicht: „Wir brauchen hier keine starke Hand, sondern einen gesamtgesellschaftlichen Tenor, dass jeder vor jedem Achtung hat“, sagt er. Anstand, Moral und Toleranz seien Grundwerte, die leider zunehmend ins Hintertreffen gerieten. Was einige gern vergessen: Die Marienplatz-Galerie ist ein privates Unternehmen mit einem privaten Gebäude – und hat als solches auch ein privates Hausrecht.

Eingang zur Marienplatz-Galerie
Die Marienplatz-Galerie trägt dazu bei, Schwerin zur attraktiven Einkaufsstadt zu machen.
Foto: Rainer Cordes

Wenn Jugendliche die Treppenhäuser okkupieren, um dort zu chillen, zu essen und zu trinken, bewegen sie sich nicht im öffentlichen Raum. Und mehr noch: Leute, die das Einkaufszentrum nicht durch die ausgewiesenen Haupteingänge betreten und verlassen, sind nicht versichert, wenn es zu Unfällen kommt. „Manche laufen sogar durch die Ladezone, wenn es gerade der kürzeste Weg ist“, weiß der Center-Manager. Hier rangieren Lkw, rollt der Lieferverkehr, werden Lasten bewegt – das Risiko ist hoch. Und wenn dann nach der chilligen Runde im Treppenhaus sogar noch der Müll liegenbleibt, ist der Frust doppelt groß.

WOLLEN UND TUN

Dennoch ist Henner Schacht weit davon entfernt, einzelnen Gruppen die Schuld zu geben: „Rabiate Menschen gibt es überall – genauso wie kultivierte.“ Er sieht sich hier aber mit einem Problem konfrontiert, welches das Team der Marienplatz-Galerie allein nicht lösen kann – und mit einer Diskrepanz zwischen Wollen und Tun. „Alle wollen attraktive Innenstädte. Den Unternehmen, die dazu beitragen, wird durch solches Verhalten aber die wirtschaftliche Grundlage entzogen.“
Oder noch viel banaler: Alle wollen saubere Toiletten – und dennoch verhalten sich viele nicht dementsprechend. Bleibt die Frage: Was ist zu tun?

Henner Schacht wünscht sich noch mehr Präsenz von Polizei und kommunalem Ordnungsdienst und ein gemeinschaftliches Handeln. Dazu gehört für ihn auch, dass mehr Straftaten – wie zum Beispiel Diebstähle – aufgeklärt werden. Ohnehin habe der Einzelhandel unter dem rasant wachsenden Online-Geschäft zu leiden. Kämen dann noch Diebstähle und Achtlosigkeit bei Ordnung, Sauberkeit und dem Umgang mit fremdem Eigentum hinzu, würde der Branche wirtschaftlich ganz der Boden unter den Füßen weggezogen. „Da muss sich jeder selbst fragen, ob das gewollt ist“, sagt der Center-Manager – und appelliert an die Besucher, die Einkaufsstadt Schwerin mit einem guten Miteinander zu stärken.

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