Im Evangelischen Gemeindehaus in Groß Trebbow betreibt Peggy Sonntag ihr Café „Sonntags-Glück“
Nomen est omen: Im März eröffnete Peggy Sonntag in Groß Trebbow, einem Ortsteil der Gemeinde Klein Trebbow im Landkreis Nordwestmecklenburg, ihr Hof-café „Sonntags-Glück“. Das Café öffnet in der Tat nur an den Wochenenden: an dem jeweils zweiten und vierten eines Monats. Gemeinsam mit ihrer Schwester, der Ernährungsberaterin Carina Tessmann, entwickelte sie Anfang des Jahres das Konzept und beteiligte sich an einer Ausschreibung der Ev.-Luth. Kirchengemeinde zur erweiterten Nutzung des neu errichteten Gemeindezentrums.
Die ursprünglich aus Neustadt-Glewe stammende Peggy Sonntag zog 2006 mit ihrer Familie nach Klein Trebbow. Durch die Liebe zum Backen kam sie mit ihrer Schwester auf die Idee, ein eigenes Café zu betreiben: „Wir sind begeisterte Hobbybäckerinnen“, schwärmt die 47-Jährige, die hauptberuflich in der Verwaltung tätig ist. Das Backen ist für die Angestellte ein kreativer Ausgleich zur Routine im Berufsalltag. Auch ihre beiden Kinder konnte sie für die Mitarbeit im Café gewinnen: Ihre 16-jährige Tochter, die einen eigenen Instagram-Account rund ums Torten-Backen betreibt, kreiert nun kunstvolle Gebäcke für das familiengeführte Café. Ein wahrer Augenschmaus sind die liebevoll dekorierten Torten, Cupcakes und Cookies.
„Wir backen alles selbst und verwenden dabei nur frische, saisonale und regionale Zutaten“, erklärt Hobby-Konditorin Sonntag. Gerade ist Rhabarberzeit – neben dem klassischen Rhabarberkuchen gibt es gerade auch erfrischende Rhabarberlimonaden aus eigener Herstellung. Das vielfältige Torten- und Kuchenangebot wird durch gesunde Snacks ergänzt. Beispielsweise gibt es immer eine Tagessuppe, zu welcher selbstgebackene Brötchen gereicht werden. Die Kaffeezubereitung ist bei den Sonntags noch traditionell. So wird den Gästen frisch aufgebrühter Filterkaffee aus alten Porzellankannen eingeschenkt. Peggy Sonntag schwört außerdem auf den selbst gekochten Kakao, der noch schmeckt wie aus Kindheitstagen. Die Karte hält für jeden etwas bereit – auch Menschen mit Lebensmittelallergien und Intoleranzen sowie Vegetarier und Veganer werden hier fündig. „Standardmäßig gibt es bei uns stets eine vegane, laktose- und glutenfreie Variante“, erklärt Peggy Sonntag, die gern auf die individuellen Wünsche ihrer Gäste eingeht.
Das neue Café hat sich mit seinem Angebot schnell in der Gegend herumgesprochen. Bei frühlingshaftem Wetter ist es ausgesprochen gut besucht. Zuletzt waren die Torten bereits vor Feierabend ausverkauft. In erster Linie kommen Fahrradtouristen und Spaziergänger vorbei. Das Café liegt direkt am neuen Fahrradweg. Von Schwerin aus lässt sich beispielsweise eine 24 Kilometer lange Rundtour von unternehmen. Groß Trebbow liegt dann genau auf der Hälfte der Strecke und bietet sich somit als Rastort an.
Das Café auf dem beschaulichen Pfarrhof verfügt über eine sonnige Gartenterrasse mit Blick auf die gegenüberliegende Dorfkirche, die mit ihrem gotischen Baustil zu den ältesten denkmalgeschützten Gebäuden im Landkreis Nordwestmecklenburg gehört. Auch der malerische Trebbower See mit Badestelle ist fußläufig zu erreichen. Auf der anderen Seite des Sees befindet sich im Gutspark die Denkstätte Teehaus Trebbow. Damit ist der kleine Ort an der nördlichen Stadtgrenze Schwerins ein sehenswertes Ausflugsziel.
Das Café soll Begegnungsstätte für Jung und Alt werden. „Einen Ort der Begegnung zu schaffen, ist für die Gemeinde enorm wichtig“, findet Peggy Sonntag. Sie hofft, die Aktivitäten der Kirchengemeinde und des Fördervereins maßgeblich ergänzen zu können.
Peggy Sonntag ist in vielerlei Hinsicht ambitioniert: Neben Job und Wochenendcafé hat sie sich im Hinblick auf die diesjährige Kommunalwahl am 9. Juni für die
Gemeindevertretung Klein Trebbow aufstellen lassen. Zur Gemeinde Klein Trebbow, die etwa 1100 Einwohner zählt, gehören die Ortsteile Klein Trebbow und Groß Trebbow, Kirch Stück, Barner Stück und Moorbrink. Sonntag möchte die Demokratie in der Region stärken, sich insbesondere für die Jugendarbeit engagieren und gegen Rechtsextremismus einsetzen.
Bei ihrer Lieblingsbeschäftigung, dem Backen, tankt sie dafür Energie: „Die Nachmittage im Café vergehen schnell, die Gäste freuen sich und es macht einfach Spaß“, resümiert die Inhaberin.
Von April bis Dezember hat ihr Café jedes zweite und vierte Wochenende im Monat von 13 bis 17 Uhr geöffnet, das nächste Mal am 25. und 26. Mai. Tischreservierungen können per E-Mail unter hofcafe.sonntagsglueck@gmx.de vorgenommen werden. Auf Instagram unter hofcafe_sonntags_glueck lässt sich ein Eindruck gewinnen.
Laura Prüstel