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Kinder vor gewalt schützen

Schulsozialarbeiterin Elke Kessin organisierte ein Sicherheitstraining für Grundschüler aus Picher

Mit dem Schuleintritt werden Kinder selbständiger und sind in verschiedenen Alltagssituationen zunehmend auf sich allein gestellt. Wie gefährlich da ein Zuviel an Vertrauen sein kann, lernten die Schüler der 1. und 2. Klassen der Theodor-Körner-Schule in Picher im Kindersicherheitstraining unter dem Motto „Klasse mit Köpfchen“. Organisiert wurde die Veranstaltung durch Schulsozialarbeiterin Elke Kessin vom Volkssolidarität Schwerin – Westmecklenburg.

Grunschule
Matheo aus der 1b musste im Praxistraining erfahren, wie schnell aus einer unverfänglichen Situation ernst werden kann. Foto: Volkssolidarität SWM/Elke Kessin

Präventionstrainer Mario Lübke machte mit den Erst- und Zweitklässlern den Test: In seinem Auto fuhr er langsam an den Bürgersteig, ließ das Fenster herunter und schaute vertrauensvoll in die Gesichter der Kinder. Dann forderte er sie dazu auf, einen wichtigen Brief für ihn einzuwerfen und bot ihnen dafür fünf Euro. Ein Junge trat heran, um Brief und Geldschein entgegen zu nehmen – im gleichen Moment griff Mario Lübke zu. Situationen wie diese wurden im Unterricht im Vorfeld mehrfach geprobt und besprochen.

Eigentlich wissen die Kinder, dass sie keinen Versprechungen Glauben schenken und Bitten nicht erfüllen dürfen. In der Theorie verstehen sie das schnell, aber sobald wir das Gelernte in der Praxis testen, folgen sie doch unbewusst wieder den Verlockungen“, erklärt der Präventionstrainer. Für Elke Kessin ein Beweis, wie wichtig diese Schulungen und ständigen Wiederholungen für die Kinder sind. Die Sicherheitsschulung ist ein vom Landeskriminalitätspräventionsrat gefördertes Projekt, das Grundschüler mit Themen wie Mobbing, Erpressung, sexuellen Missbrauch und Gewalt konfrontiert. Das Projekt soll Kindern zu einem gesunden Misstrauen verhelfen und sie ermutigen, äußerlich Stärke zu zeigen, um Gefahr von sich abzuwenden.

Sie erlernen, wie sie reagieren sollen, wenn jemand aufdringlich oder sogar handgreiflich wird und trainieren dazu schnelle, abwehrende Handgriffe. Auch üben sie, wie man im Ernstfall laut und deutlich ruft: “Stopp, lassen Sie mich in Ruhe“ und erfahren weitere Tricks, wie man Hilfe organisiert. Die Schulsozialarbeit an der Theodor-Körner-Schule Picher ist ESF-gefördert.

www.vs-swm.de